Fehlende Stabilität Konstruktion für Gartentor

Konrad4

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Hallo,

wir haben ein Problem mit unserem neuen Pflanzkasten mit angeschlagenem Gartentor. Das Tor ist an einem hochgesetzten Pflanzkasten (Bild 1 rechts, gebaut aus 7x7 Douglasie Pfosten mit 3cm Siebdruckplatte als Zwischenboden) befestigt. Der Pflanzkasten steht auf einem Garagendach und ist mit einigen Winkeln mit der Garage verschraubt, ein Zwischenboden für die Pflanzen aus 3cm Siebdruck ist auf zwei Querbalken verschraubt (Bild 2 und 3).
Das Problem ist nun folgendes: die Konstruktion ist nicht stabil genug, der Pflanzkasten samt Gartentor neigt sich langsam. Ich habe dies mit der digitalen Wasserwaage am Pflanzkasten gemessen, nach zwei Wochen hatte sich dieser etwas Richtung Gartentor verzogen (= nach zwei Wochen ca 0,5% mehr Gefälle hin zum Tor), ich habe die Scharniere nachgestellt um dies gerade noch so auszugleichen. Zwei Wochen später hat sich der Kasten weiter verzogen.

Soweit die Beobachtungen und das Problem. Was ist die Ursache? Ich denke die Konstruktion ist für das ca 35kg schwere Gartentor nicht stabil genug. Nicht das Tor selbst senkt sich, aber der Pflanzkasten (im ersten Bild rechts) wird vom Rechteck zum Parallelogramm verzogen. Ich fürchte dies wird konstant weiter passieren und verzieht sich ständig mehr.

Wie könnten wir das Problem lösen? Erste Ideen:
1. wir haben leider ja keine Diagonale Verstrebung in die Richtung zum Tor eingebaut. Dies könnten wir nachholen mit Hilfe von Stahldraht, den wir beim Pfosten am Tor oben und beim Pfosten am gegenüberliegenden Ende unten verspannen => siehe blaue Linie im letzten Bild. Ich würde den Pfosten jeweils zwei mal durchbohren, den Draht durchfädeln und verspannen.
2. wir versuchen den Torpfosten selbst zu verstärken, zum Beispiel indem wir einen Pfostenträger/U-Stützschuh an den Beton darunter dübeln.
3. wir befestigen eine Gewindestand in der Hausfassade und befestigen den Pflanzkasten dagegen. Diese Option wollen wir nur machen, wenn es gar nicht anders geht.

Was würdet ihr mir raten? Wie können wir das Problem angehen?

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IngoS

ww-robinie
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...wie @OmnimodoFacturus schon geschrieben hat: für diagonale Aussteifung sorgen. Ich würde das im Pflanzkasten erledigen.

Hallo,

Der Pflanzkasten ist, so wie konstruiert, nicht für die Belastung durch das Tor geeignet. Den zu stabilisieren, ist aufwendig und vom TE ohne Statik Grundkenntnisse nur schwer erreichbar. Sieht man ja schon an seiner Idee mit dem Seil, wo soll das lang geführt werden?
Da löst die Stützrolle das Problem, weil keine Zugkräfte mehr auf den Kasten wirken. Dann kann sich der Kasten nicht mehr schief ziehen.

Ob ne Rolle möglich ist, kann man prüfen, ist aus den Bildern nicht zu erkennen.

Gruß Ingo
 

Konrad4

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Danke für eure Antworten!
Hallo,

Stützrolle unter das Tor schrauben. Dann ist Ruhe.

Gruß

Ingo

Danke für die Idee! So sieht der Schwenkbereich aus
IMG_6874.jpeg
IMG_6879.jpeg
zusätzliche Balken von (davorstehend) links unten nach rechts oben schräg zwischen die Pfosten anbringen
Wirklich von links UNTEN nach rechts OBEN?

IMG_0035.jpeg

So sieht es konstruktiv aus wenn ich davor stehe (weiß). Die roten Pfeile sind meiner Meinung nach die problematischen Kräfte. Deswegen hätte ich eine Latte von links oben nach rechts unten montiert. Ist das falsch?
 

Konrad4

ww-ahorn
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Hallo,

Der Pflanzkasten ist, so wie konstruiert, nicht für die Belastung durch das Tor geeignet. Den zu stabilisieren, ist aufwendig und vom TE ohne Statik Grundkenntnisse nur schwer erreichbar. Sieht man ja schon an seiner Idee mit dem Seil, wo soll das lang geführt werden?
Da löst die Stützrolle das Problem, weil keine Zugkräfte mehr auf den Kasten wirken. Dann kann sich der Kasten nicht mehr schief ziehen.

Ob ne Rolle möglich ist, kann man prüfen, ist aus den Bildern nicht zu erkennen.

Gruß Ingo
Hallo Ingo,

mit den fehlenden Vorkenntnissen hast du recht. Deswegen mache ich solche Projekte, deswegen bin ich hier: um zu lernen wie es richtig geht. Daher: wie würde man es denn fachgerecht stabilisieren?

Zum Seil:
IMG_0036.jpeg
Wird die Idee damit etwas klarer? Eine Latte als Diagonale auf den Balken benötigt entweder außen (da sind die Rhombusleisten) oder innen (Boden und Erde) Platz. Deswegen der Gedanke mit dem Stahldraht in der Ebene der Pfosten. Pfosten je zwei mal durchbohrt. Ist das Quatsch?

Innen können wir aber auch Platz schaffen. Wenn eine diagonale Latte innen besser ist, geht sicher auch das.
 

cebewee

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Wirklich von links UNTEN nach rechts OBEN?

Anhang anzeigen 199629

So sieht es konstruktiv aus wenn ich davor stehe (weiß). Die roten Pfeile sind meiner Meinung nach die problematischen Kräfte. Deswegen hätte ich eine Latte von links oben nach rechts unten montiert. Ist das falsch?
Normalerweise belastet man die Verstärkung auf Druck. Dann muss man von links unten nach rechts oben (und verhindert so, dass die obere rechte Ecke nach links gezogen wird). Schau dir mal das Z auf klassischen Brettertüren an - das wird auch auf Druck belastet.
 

Time_to_wonder

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Genau. Und würdest Du es mit einem Seil wie von Dir vorgeschlagen lösen, wäre die Belastung auf Zug. Und damit wäre die von Dir angedachte Richtung von unten rechts nach oben links korrekt.
 

OmnimodoFacturus

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Hey!
Mit einem Seil auf Zug wäre die Richtung richtig, wie meine Vorredner auch schon erklärt haben.
Mit Holz würdest du das aber auf Druck machen.
Dein Kasten besteht aus vielen quer laufenden Brettern und zwei (oder halt 3) stehenden Pfosten. Mit der Last neigen die Pfosten sich und deine ganze Konstruktion wird von einem Rechteck zu einem Parallelogramm. Bei dem durch die Last entstehenden Parallelogram willst du die Diagonale, die dazu tendiert kürzer zu werden, mit einem zusätzlichen Brett Sperren, also auf Abstand halten. Wichtig ist dabei, dass das Brett wirklich von Ecke zu Ecke geht und keinen Spalt hat.

Um das in diesem Fall zu realisieren braucht man weder große statische Kenntnisse noch große handwerkliche Fähigkeiten. Ich würde immer erst versuchen so ein Problem konstruktiv zu lösen, bevor ich da ne Rolle drunter klatsche, die dann über den Boden holpert. Das ist ja kein 4m Hoftor.

Btw. Du musst natürlich dann auch die Gartentür selbst vom oberen äußeren Eck hin zum unteren Band mit einem Brett verstärken, damit die Tür selbst nicht auch nachsackt.

Die Rombusleiste würde ich eventuell aufdoppeln, weil der Pfosten schon recht stark ist.
 

Konrad4

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Hallo @OmnimodoFacturus ,

vielen Dank für die detaillierte Erklärung, das hilft mir hervorragend weiter! Ich werde nun nochmal genau schauen, wo/wie ich am besten die Diagonale versperren kann.

Beim Tor selbst habe ich das hoffentlich schon richtig gemacht:
IMG_4816.jpeg

PS: eine technisch saubere Lösung umzusetzen und besser zu verstehen, was ich da baue, finde ich super. Selbst falls das für mich mehr Aufwand bedeutet.
 

OmnimodoFacturus

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Ja, super, beim Tor passt das. Als minimale Kritik kann man nur anbringen, dass die Querlatte nicht bis ins Eck geht. Im Idealfall baust du immer so, dass es auch hält wenn die Schraube oder eventuell Kleber weggammelt. Aber mit ner ordentlichen Edelstahlschraube passiert da eher nichts.
 
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Hallo,
wenn ich dein letztes Bild anschaue, kommen mir noch mehr Zweifel ob deiner Konstruktion.
Hast du wirklich den Rahmen für das Tor in den Ecken nur mit einer Schraube durch die Senkrechte in das Stirnholz der Waagerechten verschraubt?
Und beim Pflanzkasten hast du durch die dicken Vierkanthölzer in die dünnen Bretter geschraubt?
Ich will dir ja nicht bange machen, aber bei dir summieren sich offensichtlich viele kleine Schwachstellen zu einem Problem.
Gruß
 

Konrad4

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Hallo,
wenn ich dein letztes Bild anschaue, kommen mir noch mehr Zweifel ob deiner Konstruktion.
Hast du wirklich den Rahmen für das Tor in den Ecken nur mit einer Schraube durch die Senkrechte in das Stirnholz der Waagerechten verschraubt?
Und beim Pflanzkasten hast du durch die dicken Vierkanthölzer in die dünnen Bretter geschraubt?
Ich will dir ja nicht bange machen, aber bei dir summieren sich offensichtlich viele kleine Schwachstellen zu einem Problem.
Gruß
Hallo Peter,
beim Rahmen für das Tor habe ich Schraube + Dübel + wasserfesten Leim für die Verbindung verwendet. Mir ist klar, die Schraube im Stirnholz hält nicht viel. Wenn ich das nochmal bauen würde, würde ich hier vermutlich überblatten.

Die Rhombusleisten habe ich wie du beschreibst mit 6x90 Schrauben von innen geschraubt, damit man von außen keine Schrauben sieht. Siehst Du das auch als Schwachstelle? Für die Konstruktion/Statik sollten die Leisten doch erstmal keine große Rolle spielen, die stehenden Pfosten habe ich über horizontal Pfosten miteinander verbunden (Bild 3 Post #1). Im Schlimmsten Fall hält das nicht und eine Leiste fällt ab, dann kann ich diese immer noch von außen befestigen. Hättest Du das anders gelöst?
 

cebewee

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Normalerweise gilt die Regel "vom Dünnen ins Dicke", in deinem Fall also: von außen schrauben. Dein Querholz sitzt halt ziemlich tief und ist damit in einer ungünstige Lage, den Zug am oberen Ende aufzunehmen.

Mein Bauchgefühl wäre dennoch, dass das (nach der bereits diskutierten Aussteifung) halten solte. Wie tief binden die Schrauben in die Rhombusleisten ein? 2cm?

(Wenn du andersrum geschraubt hättest, wärest du - bei z.B. 28mm dicken Rhombus-Leisten) mit 60er Schrauben ausgekommen und hättest die gleiche bzw. höhere Stabilität).
 
Zuletzt bearbeitet:

Konrad4

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Mein Bauchgefühl wäre dennoch, dass das (nach der bereits diskutierten Aussteifung) halten solte. Wie tief binden die Schrauben in die Rhombusleisten ein? 2cm?
Danke für die Erklärung! Ja genau, 6x90 Edelstahlschrauben durch 70x70 Douglasie Pfosten => Schrauben sollten 2cm in die Rhombusleisten gehen.
 

derdad

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Als minimale Kritik kann man nur anbringen, dass die Querlatte nicht bis ins Eck geht.
Der "Versatz", also die Strebe soll auch nicht bis ins Eck gehen. Fachlich komplett richtig wäre, wenn sie durch eine Ausnehmung im unteren und oberen Fries gestützt würde. Ca 70-80mm von der Innenkante weg. Wenn die Strebe bis in die Ecken geht kann sie die Eckverbindungen auseinadnerdrücken.
LG Gerhard
 

Konrad4

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Wir haben nun diagonal eine M8 Gewindestange eingebaut (zweite folgt), die durch das Gewicht des Tores auf Zug belastet wird. Das Tor hängt also im Bild links. So mussten wir nur einen Teil abbauen, bei einer Latte auf Druck wäre mehr Arbeit notwendig gewesen.

Wir messen nun in den nächsten Tagen einige Male, ob die zwei Gewindestangen die Konstruktion stabilisiert haben und die Winkel nun konstant bleiben.

IMG_7088.jpeg
 
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