Exklusiv per Hand arbeiten Vor/Nachteile?

pedder

ww-robinie
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Ein Anfang wäre m.E. etwa den Umgang mit einer guten Gestellsäge zu üben. Da siehst Du schnell, ob Dir das liegt oder nicht.
In geübten Händen ein Präzisionswerkzeug!
ausgerechnet die GEstellsäge ist total vergeudete Energie! So ein blödes Konstrukt. Ständig muss man es mit viel Kraft dazu bewegen, nicht gegen die Richtung zu arbeiten. Es gibt kein schwierigers aber auch kein sinnloseres Handwerkzeug.
 
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schrauber-at-work

ww-robinie
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Es gibt kein Schwierigers aber auch kein soinnloseres Handwerkzeug.
Ooch komm. So "doof" ist so ne Gestellsäge nicht.
Schnittkapazität ist ordentlich. Mit entsprechedem Sägeblatt auch durchaus ein gutes "Übungsobjekt" um mal ein Sägeblatt zu feilen und schränken.
Meine nehm ich für manche Aufgaben gerne zur Hand. In der Zeit wo andere nen "Kantholz" > 120x240 in 4 Schnitten an der Kappsäge mit viel Flucherei (mit fraglichem Ergebnis) abgelängt haben hab ich zwei abgelängt.

Klar Bohlen längs auftrennen und Zinken sägen ist nicht die Stärke. Trotzdem oft unterschätzt.
Man muss halt damit "warm" werden und scharfe, + geschränkte, Zähne haben, dann macht es durchaus Spaß.

Gruß SAW
 

KalterBach

ww-robinie
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Ich habe fast alle hier vorgestellten und anderen Projekte mit der 352er Ulmia gemacht. In Kombination mit den Japansägen wüsste ich nicht, warum ich mir ne elektrische Kappsäge für x hunderte nis tausend EUR kaufen sollte?!

Für den Anfang ist das mit dem richtigen Blatt sicher besser als Freihand Sägen und anschließend zu bestoßen.
 

Martin Graf

ww-eiche
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Lass Dich nicht entmutigen! Man kann auch mit ausschließlich Handwerkzeugen zügig zu guten Ergebnissen kommen. Aber Du musst bereit sein zu üben und Durchhaltewillen zeigen. Da es Dir nicht nur um das Endprodukt geht, scheint die grundsätzliche Einstellung ja zu passen.
Ich arbeite auch zunehmend mit Handwerkzeugen und verwende die vorhandenen Maschinen immer seltener. Teilweise aus persönlichem Ehrgeiz, teilweise weil bei mir auch der Weg das Ziel ist und teilweise weil manches per Hand sogar schneller geht.
Wenn ich alle bis auf eine einzige Maschine abgeben müsste, dann würde ich die Bandsäge behalten. Längere Längsschnitte und insbesondere das Auftrennen von Brettern ist per Hand das aufwändigste (Zeit + Kraft) und das kann die Bandsäge sehr gut. Solange die Projekte nicht zu groß sind, reicht da auch eine kleinere Bandsäge aus.
Ein Freund von mir hat vor einigen Jahren so angefangen (nur Bandsäge und sonst Handwerkzeuge) und es ist faszinierend, wie schnell er ein sägerauhes Brett abgerichtet und auf Dicke gehobelt hat. Mit der Übung kommen Geschwindigkeit und Genauigkeit.
Die Grundausstattung muss überhaupt nicht umfangreich sein. Sieh Dir mal die Ausstattung von typischen Werkzeugschränken (Ulmia, ECE) an - damit geht schon sehr viel. Eine solide Werk- oder besser Hobelbank wurde ja bereits empfohlen und ist wirklich Grundvoraussetzung.
Was man nicht unterschätzen darf: wer mit Handwerkzeugen arbeiten will, der muss das Schärfen (Hobeleisen, Stecheisen und evtl. Sägen) lernen. Das ist kein Hexenwerk, aber es muss gelernt werden, sonst macht der Rest keinen Spaß.
Zu normalen Zeiten würde ich einen Einsteigerkurs empfehlen - geht derzeit leider nicht. Oder Du findest jemanden in deiner Nähe, der Dir ein paar grundlegende Fertigkeiten zeigen kann. Darauf aufbauend gibt es inzwischen einige wirklich gute Videos im Netz, die Dir helfen können.

LG
Martin
 

schreinerheiri5

ww-birnbaum
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ausgerechnet die GEstellsäge ist total vergeudete Energie! So ein blödes Konstrukt. Ständig muss man es mit viel Kraft dazu bewegen, nicht gegen die Richtung zu arbeiten. Es gibt kein Schwierigers aber auch kein soinnloseres Handwerkzeug.

Ein essentielles Werkzeug von Generationen hochstehender Möbelkunst in Europa trittst Du so in die Tonne?
Nur weil Du es nicht beherrschst???

:emoji_rage:

ich sag hier nichts mehr. muss noch lernen wo man am besten schweigt. sorry.
 

Ankece

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Du musst bereit sein zu üben und Durchhaltewillen zeigen.

Dem kann ich nur zustimmen.
Ich habe vor 1 1/2 Jahren mit dem Holzwerken angefangen. Meine Intention war die gleiche, wie du sie hast. Ich wollte die Technik mit Handwerkzeugen lernen, das hat mich total fasziniert.

Wie einige schon geschrieben haben, ist eine solide Hobelbank (für mich) das wichtigste Werkstück um gescheit mit Handwerkzeugen zu arbeiten. Ich habe meine damals als erstes Großprojekt mit 2 Japansägen, 3 Hobeln, einem Satz Stemmeisen und einem Akkuschrauber :emoji_innocent: selber gebaut.
Danach wusste ich, das ich auf jeden Fall so weiter arbeiten möchte.

Nicht wenige führen ja immer den Zeitfaktor bei der Arbeit mit Handwerkzeugen an, aber für mich ist es ein sehr entspannendes Hobby, bei dem Zeit keine Rolle spielt. Ich muss damit nicht mein Geld verdienen und ob ich jetzt für ein Projekt 2 Wochen oder 2 Monate benötige, ist mir egal.

Einen weiteren Vorteil gibt es bei der Arbeit mit Handwerkzeugen noch (den ich sehr genieße): es ist leise bei der Arbeit und außer den Hobelspänen (aber diese teilweise reichlich :emoji_grin:), fällt kaum Staub an.

Du musst dir aber im klaren sein, dass du am Anfang auch mit Rückschlägen leben musst.
 

Johannes

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Ein essentielles Werkzeug von Generationen hochstehender Möbelkunst in Europa trittst Du so in die Tonne?
Nur weil Du es nicht beherrschst???

:emoji_rage:

ich sag hier nichts mehr. muss noch lernen wo man am besten schweigt. sorry.

Hallo,
ich gehöre zu den Leuten, die Schalbe und Zinken mit der Gestellsäge sägen können.
Aber eine halbe Sägeschnittbreite nachschneiden kann ich damit nicht, aber mit der Japansäge.

Es grüßt Johannes
 

Bastelheiko

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Hallo,
ich gehöre zu den Leuten, die Schalbe und Zinken mit der Gestellsäge sägen können.
Aber eine halbe Sägeschnittbreite nachschneiden kann ich damit nicht, aber mit der Japansäge.

Es grüßt Johannes

Also ich habe das geübt. Immer und immer wieder wenn ich mal nichts anderes zu tun hatte.
Immer wieder Schlitz und Zapfen. So lange bis ein Rahmen fest zusammensteckbar ist. Mentor war ausschließlich YT.
Nur beim Anreißen gehe ich andere Wege. Hier ersetzt ein Cuttermesser das teure Pedant von Hattori Hanzo.
Und ich muss mir mittlerweile eine Brille aufsetzen.
Eine feste Werkbank oder irgendwas das nicht wackelt ist Pflicht.

@berliner_1982
1. Fertigkeit die du perfekt beherrschen musst weil dir das immer helfen wird ist das Anreißen. Damit schneidet du gleichzeitig die Fasern vor. Sägeschitt wird dann sauberer. Dann mit Bleistift nachziehen.
Alte Dachlatte hochkant einspannen und dann üben, wie man rechts oder links präzise so neben dem Strich sägt, dass die Reste noch zu sehen sind. Wenn die Dachlatte präzise ist, braucht nichts gehobelt zu werden.
Am Anfang erstaunlich schwierig, mit Winkel 4 mal so anzureißen, dass sich am Ende die Linien genau treffen.
Werkstück dabei immer wieder drehen am Anfang. Ohne diese Fertigkeit wird jede spätere Sägerei zum Desaster, das nach Spachtelmasse ruft.
Oder nach einer genauen Kreis- oder Kappsäge. Weil man es händisch einfach nicht kann.
Während ich immer wieder darüber nachdenke ob ich lieber wieder auf Stoß säge oder mit der Japansäge auf Zug, haben sich andere schon längst entschieden. Einfach mal probieren was dir besser liegt.
Inzwischen mache ich beides, je nachdem was meiner Meinung nach gerade am besten passt.
Ich habe mich hierbei so an die hier geschmähte Gestellsäge (mit Japansägeblatt) gewöhnt, dass ich selten was mit den kleinen Japansägen mache.
Der Invest ist überschaubar.
Als Hobelbankersatz hierfür reicht für den Anfang ein alter großer Schraubstock.

2. Vorschlag:

Alten Balken besorgen, anreißen und immer wieder Scheiben davon absägen. Und zwar so lange, bis du von der Genauigkeit her eine Kappsäge immitieren kannst und beim Prüfen keine Lichtspalt mehr sehen kannst.
Da reicht zum Üben ein billiger Baumarktwinkel.

3. Vorschlag:

Mal versuchen, mit einem billigen Satz von 4 Stecheisen für 10 € eine Schlosstasche auszustemmen.
Hab ich probiert (glaube 30 min beim ersten Mal) und es geht. Hinterher hast du dann was zum Üben für das Schärfen der Stecheisen, denn danach sind die schartig.
Bei Grobmotorikern auch noch verbogen.

An das Hobeln mit seinen vielfältigen Werkzeugen, Variationen, Schärftechniken und vor allem die noch vielfältigeren Tipps und Tricks aus dem Forum würde ich mich dann später wagen.

Falls sich hier einer der gelernten Profis kritisch zu meiner Lernmethode äußert würde ich um eine kontruktive Begründung bitten.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass vor dem Arbeiten mit Maschinen erst die händischen Fähigkeiten erlernt werden sollten.
Maschinenbediener und Werkzeugfetischisten werden das anders sehen.
Außerdem entwickelt man einfach ein besseres Gefühl für die Eigenheiten von Holz.

Einer meiner besten Erfahrungen ist, dass ich nach Kauf meines ersten Rechners sofort damit angefangen habe, das 10-Finger Blindschreiben zu lernen. Habe ich nie bereut.
Mein 1. Rennrad habe ich erst gekauft, als ich 9 Monate lang mit Anleitung eines Trainingswissenschaftlers stupide Grundlagenausdauer trainiert habe.
Das alles mit für mich erstaunlichen Ergebnissen.

Mit Holz wird es hoffentlich genauso werden.

Viel Erfolg!
 

wasmachen

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Anreissen eines Werkstücks hat nix mit vorschneiden oder so zu tun...
Anreissen bedeutet anzeichnen.

Es gibt aber durchaus Sachen, wo das vorschneiden die Sache vereinfacht...
 

pedder

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Ein essentielles Werkzeug von Generationen hochstehender Möbelkunst in Europa trittst Du so in die Tonne?
Nur weil Du es nicht beherrschst???
Nein, nicht weil ich es nicht behersche. Sondern weil es so hohe Anforderungen an den Anfänger stellt und total unergonnomisch ist.

Ich soll gerade sägen mit einer schräg gestellten Hand, die den Rahmen gegen die Schwerkraft hochhält? Das ist ein bisschen so, als ob man vor dem Fahrradfahren Einradfahren versucht.

Klar, wenn man das jahrelang gemacht hat, kann man das aber für den Anfänger ist dieses Werkzeug schwer zu beherrschen. Frag doch mal warum Japansägen so beliebt sind. Das hat zwei Gründe. Sie sind besser geschärft und ergonomischer. Sogar ein japanische Werkezug ist ergonbomischer als ein westliches. Das soll schon was heißen.

Hinzukommen die extrem groben Bezahnungen, die den Anfänger sogar das Ansetzen des Schnitts erschweren.

Die Gestellsäge ist nicht das erste Werkzeug, was man beherrschen muss. Wenn man damit anfängt, gibt man Holzwerken aber ganz fix wieder auf!

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Spannsägen und habe welche. Schweifsägen. tolle Werkzeuge!

Aber zum geradeaus sägen nimmt man als Anfänger eine Japansäge oder einen Fuchsschwanz. Wenn man dann mal zuviel Lebenszeit über hat, kann man ja die Handhabung der Gestellsägen trainieren.
 

Boshu

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Was heisst denn hier "sogar" ein japanisches Werkzeug ist ergonomischer..handwerklich haben die unsere Kultur schon vor tausend Jahren überholt..mit einfachsten Mitteln...ausserdem unsere gesamte Elektronik,Optik und Automobilindustrie adaptiert und optimiert.
 

pedder

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Also ich habe das geübt. Immer und immer wieder wenn ich mal nichts anderes zu tun hatte.
Immer wieder Schlitz und Zapfen. So lange bis ein Rahmen fest zusammensteckbar ist. Mentor war ausschließlich YT.
Hallo Heiko,

sicher das geht, wenn man das möchte. Und viel Zeit und viel Holz hat. Das ist beim angehenden Freizeit tischler in der Regel anders. Wenn ich jemanden Säge, er soll sich jetzt erstmal drei große Platten besiorgen. Nein nicht für ein Projekt, sondern um Sägen zu lernen...

Sägen mit der Gestellsäge als Basisfertigkeit darzustellen ist Unfug. Außer in Konitnentaleuropa wurde dieser Sägentyp nirgendwo verwendet. In Amerika haben sich ganz fix Rückensägen und Fuchsschwändze durchgesetzt. Zu Zeiten, als die Auswahl bestand und die Leute wirklich noch viel mit Handsägen gearbeitet haben.

Den nicht zitierte Rest Deinen Beitrages gefällt mir sehr!

Liebe Grüße
Pedder
 

Bastelheiko

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Anreissen eines Werkstücks hat nix mit vorschneiden oder so zu tun...
Anreissen bedeutet anzeichnen.

Es gibt aber durchaus Sachen, wo das vorschneiden die Sache vereinfacht...

Stimmt so nicht.
Habe es so gesehen und es selber probiert. Man mit Anreißmesser dann noch exakter neben dem Strich sägen.
Einfach mal selbst probieren.
Was ich jedoch vergessen habe zu erwähnen, dass ich außerdem oft dieses Streichmaß von Veritas verwende.
Und genau da wird der Vorgang beschrieben.
Mag ja sein, dass mich verdrückt ausgekehrt habe. Ist jedoch nachvollziehbar.

Vielleicht hat ja Pedder ein bisschen Recht mit seinen ergonomischen Tipps. Bin nur von mir ausgegangen und habe nicht daran gedacht, dass jemand der ungeübt und ungeschickt ist mit Handwerkzeugen sich damit unheimlich schwer tut.
Andererseits ist dann präzises händisches Arbeiten sehr schwer möglich.

@berliner_1982, nimmst du die Herausforderung an? Mann oder Memme?:emoji_wink:

Moin Pedder,

ich bin halt begeistert über die vielen Möglichkeiten der Gestellsäge. Ist mir erst im Laufe der Zeit klargeworden.
Eine Säge bei der man nach Bedarf auf Stoß oder Zug sägen kann ist einfach genial.
Habe dann nach Bedarf immer das Sägeblatt gedreht bis mir jemand sagte, ich sollte einfach die Säge verkehrt herum halten.
Ist echt kein Witz.
Sicherlich keine Grundvoraussetzung. Lehrlinge fangen ja mit Feinsägen mit stabilem Rücken an. Oder ich in der 4. Klasse im Werkuntericht.
Oder mit Laubsägen.
Doch wer mit dem Ding umgehen kann, ich glaube der kann auch ohne Umzudenken sofort mit kleineren Sägen noch besser arbeiten.

Ist allerdings eher die Sache wie und von wem einem das beigebracht wird.
Die einen lernen erst Trockenschwimmen, dann mit Schwimmflügeln usw.
Die anderen werden ins Wasser geworfen und müssen schwimmen. Oder haben dann Angst vor Wasser.
Ohne ein passendes Profil von @berliner_1982 bleibt die Herangehensweise im Dunkeln.
Und jeder ist ein anderer Lerntyp.
Handwerk ist keine Frage des Talents. Eher der Übung und der Berufung. Jedenfalls für die meisten Menschen.

So, ich mach mich auf die Baustelle. Jetzt dürften alle ausgeschlafen haben.

VG
 
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Boshu

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Tatsaechlich kann ich dazustimmen, ein guter anriss kann bei einem feinen Saegblatt schon ein wenig fuehren, vor allem beim Anschnitt..
 

pedder

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Was heisst denn hier "sogar" ein japanisches Werkzeug ist ergonomischer..handwerklich haben die unsere Kultur schon vor tausend Jahren überholt..mit einfachsten Mitteln
Aber nicht mit Ergonomie. Japansiche Eisen mit diesem Monstering kann man nicht bequem mit der Hand führen. Fleiches gilt für die Vierkanthobel. Ich habe immer den Eindruck, dass in Japan sich der Mensch an das Werkzeug anpassen muss. Außer bei den Sägen, die sind wirklich ergonomisch günstig.
 

Boshu

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Ich komme gut klar mit meinen Japanern, der ring stoertmich nicht, im Gegenteil, die Hobel sind tatsaechlich archaisch, aber die zieht man ja auch nur. Supergut finde ich die Haemmer und die Saegen, die liegen doch besser in der Hand als ein Fuchsschwanz z.B. aber es liegt ja auch an der Arbeitsweise, da muss man nicht mit Kraft rangehen. Mit der Gestellsaege komme ich uebrigens auch nicht klar, wie erwaehnt...aber irgendjemand wird sich was dabei gedacht haben, und die Koenner, die ich gesehen habe daran, waren sauschnell und praezise damit. Naja, jeder hat so seine Vorlieben, ich mag zum beispiel Kunststoffgriffe nicht so gerne..
 

Mitglied 30872

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ausgerechnet die GEstellsäge ist total vergeudete Energie! So ein blödes Konstrukt. Ständig muss man es mit viel Kraft dazu bewegen, nicht gegen die Richtung zu arbeiten. Es gibt kein schwierigers aber auch kein sinnloseres Handwerkzeug.
Ooocch Pedder, da habe ich mir kürzlich zwei Gestellsägen gebaut und Du machst sie mir madig. Vielleicht sollte ich mich mal an eine Feinsäge geben.
 

pedder

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Stefan, Du bist doch lang dabei. Wenn Du jetzt Bock hast, "Einradfahren" zu lernen, ist das doch gut!
Ich habe vielleicht etwas heftig auf den Rat geantwortet, sich als erstes mit der Gestellsäge auseinander zusetzen.

Genauso abwegig wäre es, als erstes Sägenfeilen zu lernen.
 
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narrhallamarsch

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Servus,

das geht alles, wie die anderen schon schrieben, man braucht Geduld und muss üben, üben, üben.

Eine Grundbedingung sehe ich allerdings dahingehend, dass die ersten Handwerkszeuge von wirklich guter Qualität sein müssen.

Nur, wenn du weißt, was ein scharfer, gut eingestellter Hobel kann, kannst du dann bei gebrauchten Anschaffungen darauf hinarbeiten, das gleiche Ergebnis zu erreichen, für Stecheisen gilt das ebenso.

Schärfen ist kein Hexenwerk, muss allerdings gelernt werden und ist Grundbedingung, um Spaß mit Handwerkzeugen zu haben.

Gruß
 

Lorenzo

ww-robinie
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@berliner_1982 : Eigentlich wurde alles schon gesagt... Ein Tipp noch von mir: frag doch mal im Forum an ob du mal bei jemandem in die Werkstatt kommen kannst der selbst viel mit Handwerkzeugen arbeitet. Dann kannst du erstens welche ausprobieren die (hoffentlich) in gutem Zustand sind. Und Außerdem gleich mal gezeigt bekommen wie die absoluten Basics so gemacht werden.
Der Rest is dann in der Tat viel Übung, Talent gibt es und hilft sicher sehr. Muss man halt rausfinden ob man das hat.
Kauf die die Werkzeuge nach und nach, such dir Übungsprojekte die immer wieder mal ein neues Werkzeug einführen und von der Schwierigkeit langsam ansteigen. Dann kannst du irgendwann auch ganze Möbel nur von Hand bauen. Ging früher ja auch. Ich hab das zwei Jahre so gemacht, dann hab ich Lust bekommen schneller für die Feinarbeit an die Werkbank zu kommen. Außerdem wurden die Projekte größer.
Für mich ist die Handarbeit in zweierlei Hinsicht lohnend:
-Ein besseres Verständis für den Werkstoff entwickeln.
-Es ist einfach ein besonderes Gefühl wenn man es hinbekommt von Hand präzise zu arbeiten! Das kann mir die Maschine in dem Ausmaß nicht geben.
Inzwischen beschränk ich mich dabei aber auf die Sachen die man am Ende sieht. Oberflächen und Verbindungen.

Ich hab auch einige Handwerkzeuge durchprobiert und bin inzwischen glaub ich ganz gut angekommen. Auch da ist es gut wenn man einfach mal rumprobieren kann. Also nimm am Anfang ruhig mal gebrauchte. Finden sich immer wieder sehr günstig bei den Kleinanzeigen. Ich bin da nicht dogmatisch uns will nur japanische oder nur westliche oder so. Bei mir ist es ne Mischung.

Und der Anriss ist sehr wichtig. Der sollte so präzise sein wie möglich. Und bei einigen Anrissen ist mir sehr wichtig ihn mit ner Klinge zu schneiden, und nicht nur nen Bleistiftstrich zu machen. Das geht zum Beispiel wenn man ne Schwalbenschwanzzinkung anreisst. Das womit man anfängt, also entweder die Zinken, oder die Schwalben, kann man mit dem Bleistift machen. Da kommts noch nicht drauf an. Bei der Gegenseite aber, da übertrag ich mit dem Messer, dann hab ich ne definierte feine Linie über die ich nicht hinaus darf, und gleichzeitig bekomm ich auf der Sichtseite schon die Kante die man später sehen wird sauber vorgeschnitten.
Auf diesen Bildern kann man ganz gut sehen wie der geschnittene Anriss hilft (aus diesem Projekt klick!):
https://www.woodworker.de/forum/attachments/_dsc8055-jpg.83596/https://www.woodworker.de/forum/attachments/_dsc8057-jpg.83597/https://www.woodworker.de/forum/attachments/_dsc8058-jpg.83598/
 
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berliner_1982

ww-ahorn
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Hey danke nochmals für die ganzen Perspektiven und Pro/Contra !!

Was mich mitnehme:
- Werkbank ist wichtig: Die mobile Werkbank wolfcraft 1600 ist noch nicht hier, bin gespannt, wie stabil und rutschfest sie sein wird für Handarbeiten. Das wird wichtig sein, ich hab in der Wohnung leider keinen Platz für eine stationäre und andere Tische in der Wohnung müssen frei bleiben
- Üben ist wichtig: Ich werde schauen über einfache Anfangsprojekte (siehe Rundholz für Küchenschubladen-Ordnung) Übungen aufzusetzen und mich ranzutasten. Wichtig ist mir, dass es nicht bei Übungen bleibt sondern die Ergebnisse auch Nutzen haben
- Schärfen Können ist must-have, was mich überrascht hat (dachte der Verschleiss ist deutlich langsamer)
- Generell ist der Handwerkzeugsansatz möglich, kann Sachen aber deutlich verlangsamen
- Autodidaktisch ist möglich, auch YT hat viele gute Quellen

Zu meiner Person:
- Hilfreich (rein subjektiv :emoji_wink:: Feinmotorische Erfahrung / Talent (Instrumentalist seitdem Kind), Geduld, Durchhaltevermögen
- Nicht hilfreich: Keine stationäre Werkstatt (Aufwand Auf/Abbau), Zeit (Job, Familie, sonst. private Interessen)

Wenn Corona durch ist, werde ich persönlichen Kontakt in Berlin und Kurse in Betracht ziehen
 

pedder

ww-robinie
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Der Wolfcraft 1600 sieht nach einem leichten Montage tisch aus. Weder Handhobeln noch Handsägen mach an sowas wirklich Spaß.

Liebe Grüße
Pedder
 

tomkaes

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Eifel
Was mich mitnehme:
- Werkbank ist wichtig: Die mobile Werkbank wolfcraft 1600 ist noch nicht hier, bin gespannt, wie stabil und rutschfest sie sein wird für Handarbeiten.

Ich habe mir das Teil gerade mal angesehen:
280,- €, kann man sich unter den Arm klemmen.
Keine gute Basis für Handarbeit (sägen, hobeln, stemmen)

Ich habe mir gerade an Ostern eine gebrauchte, neuwertige kleine (1,60 m) Ulmia Hobelbank abgeholt. 190,- €
Selbst die kleine ist ohne Rollbretter, 2. Mann und gutes Frühstück kaum zu bewegen.
Dafür zuckt die Kleine weder beim Hobel oder Sägen zusammen, oder läuft vor mir weg.
Kuschelt gerade mit ihrer größeren Ulmia Schwester in meinem "Bankraum"
 

berliner_1982

ww-ahorn
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Ich werde es ausprobieren und in den nächsten Wochen berichten. Ich wünschte ich hätte Platz für was Schweres... Ich brauche leider was Mobiles / Klappbares und was keinen existierenden Tischplatz besetzt.

Der wolfcraft 1600 ist 21 kg schwer, evtl kann man zusätzlich für Masse noch einen Tischaufsatz raufklemmen für bestimmte Aufgaben. Ist das Aufsetzen überhaupt eine Option, da sich der Schwerpunkt des Tisches verschiebt? Die Festool ist schwerer mit 28 kg ist aber absurd teurer.

Was für ein Gewicht sollte es ca sein (ich weiß kann nur eine Schätzung sein, da auch abhängig vom Material und Hebelwirkungen)?
 
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