Exklusiv per Hand arbeiten Vor/Nachteile?

berliner_1982

ww-ahorn
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Guten Tag,

bin relativer Neuling und will eher per Hand arbeiten. Grund ist:
- Grundlagen lernen / Spaß, mehr haptische Erfahrung
- Will nicht Unmengen an Geld ausgeben und manuelles Werkzeug guter Qualität ist wertstabiler
- Kein Platz für voluminöses Equipment

Das einzige was aus meiner Sicht Sinn macht ist und schon existiert ist die Bohrmaschine.

Zweck: Kleinprojekte wie Kommoden / Schränke, Schubladeneinsätze, etc

Was sind Eure Erfahrungnen mit Anschaffung elektrischer Geräte als Neuling?

Dankeschön und gerne Verweis in ein existierenden Thread.
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

wichtig bei viel geplanter Handarbeit ist eine ordentliche Hobelbank.
Ansonsten Elektrogeräte oder auch Handwerkzeuge projektbezogen anschaffen.

Gruß Ingo
 

Gelöschte Mitglieder 110105

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Also gerade bei Schränken usw würde ich mir zumindest eine Handkreissäge anschaffen. ( gerade Schnitte )
 

pedder

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Ich finde das hängt stark vom Ausgangsmaterial ab. Wenn man mit der sägerauhen Bohle Anfangen will, braucht man schon einiges, um Starten zu können:

120 Schrupphobel, Rauhbank Doppelhobel
40 2 Stecheisen 6, 12, 20 mm
50 Schärfmittel
70 Sägen 2 Gestellsägen, eine Japansäge
50 Winkel, Messwerkzeuge
400 Werkbank

Das meiste sind Gebrauchtwerkzeugpreise

Wenn es darum geht, schnell Möbel zu bauen, habe ich immer Baumarktplattentzuschnitte zusammengeschraubt. Das eine oder andere Regal geht jetzt auch schon ins 25. Jahr. Wechselt halt langsam von Küche zu Werkstatt zu Garage....
 
Zuletzt bearbeitet:

Boshu

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Wenn man gehobelte Kanteln sowie Leimholz im zuschnitt bekommt, kann man tatsaechlich mit Saege,Hammer,Stecheisen und Handhobel so einiges bauen. Find ich nicht schlecht. Warum dann aber nicht auch noch konsequent ein Handbohrer angeschafft wirdwird frag ich mich. Die sind gar nicht so uebel. Fuer den Moebelbau wuerde ich aber auf Dauer noch eine Geraet zum Nuten empfehlen, damit man Fuellungsplatten einnuten kann, das ist mit einem Nuthobel doch recht zeitintensiv.
Mit der Rauhbank und der gestellsaege Bohlen zuzurichten ist zwar ehrenwert, aber fuer ein Hobby sehr zeitintensiv. Andererseits spart es Zeit und geld fuers Fitnessstudio.
 

berliner_1982

ww-ahorn
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Danke für den Input!

Für Holzmaterial ist in der Tat Plan vom Holzlieferant Sachen im transportablen Format zuschneiden zu lassen um dann vor Ort kleiner zu sägen. Ich war mir vor einigen Wochen sehr sicher elektrische Sägen und Fräsen anzuschaffen, aber einige YT Videos haben mich überzeugt, dass es auf kleinerer Anschaffungs-Skala auch geht. Klar muss man mit den Werkzeugen üben, aber was die Japansäge durchbekam und was man mit Stemmeisen und diversen Hobeln selbst hinbekommen kann, war schon beeindruckend und hat meine Perspektive sehr geändert.

Am meisten Respekt hab ich vorm Abrichten, dass alles rechtwinklig ist und auch nicht zu viel abgetragen ist.

Als Zusatz wg. Equipment:
- Den elektrischen Bohrer hatte ich schon
- Als Werkbank hab ich die Wolfcraft 1600
 

heiko-rech

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Hallo,
du soltest dir erst einmal Gedanken darüber machen, aus welchem Grundmaterial deine handgemachten Möbel sein sollen. Nimmst du Leimholzplatten sparst du dir das Zurechthobeln und Verleimen von Bohlen zu Platten. Du bist allerdings auf die Dickenmaße beschränkt, die dir der Handel anbietet. Möchtest du dein Holz selbst von Hand aushobeln brauchst du eine stabile Hobelbank, ein paar Handhobel, Ausdauer und Geduld. Deine Projekte werden sich dann sehr lange hinziehen.
Generell würde ich auch mal behaupten, dass der Einstieg nur mit Handwerkzeugen schwieriger ist als mit maschineller Unterstützung, da du gleich zu Beginn viele Fertigkeiten erlernen musst, ohne dass dabei ein Möbelstück entsteht. Dazu gehören Schärfen, Hobel benutzen, geradeaus sägen etc. Alles das braucht auch einiges an Übung. Da kann schnell mal ein ganzes Jahr ins Land gehen, bevor du auch nur ein einfaches Regal gebaut hast.
Vielleicht schreibst du zu den von mir genannten punkten noch etwas, dann kann man dich viel besser beraten.
Gruß
Heiko
 

berliner_1982

ww-ahorn
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Die ersten Projekte:
- (Ganz einfach) passgenaue Rundholz Einsätze Küchenschubladen für Teller fixieren, also gekauftes Rundholz einfach zuschneiden, ölen und an. Schublade anschrauben: Buche
- Holz-Einsätze für Küchen-Schubladen, damit Gewürzgläser nicht immer in der Schublade durch die Gegend fliegen: Buche oder Birke Multiplex 9mm
- Kinderzimmer, passgenaue kleinere Regale: MDF / lackiert oder Leimholz Fichte (ähnlich zu IKEA)

Mein Traum in ein paar Jahren wäre eine Design Lowboard unter dem Fernseher

Was ich vergaß: Ein weiteres technisches Mittel, CAD Programm Sketch-Up für Entwurf
 

Boshu

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Kauf dir ein gutes lineal und Druckbleistifte. Dann kannst Du die Aufrisse auch von Hand machen. das passt dann zu Deiner Vorgehensweise.
 

GertG

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Im Prinzip braucht man überhaupt keine Elektrogeräte.
Wenn Du mal in ein Heimatmuseum gehst, wo von Zeit zu Zeit entsprechende Vorführungen gehalten werden oder mal in Museen alte Möbel aus dem Rokoko ansiehst, dann stehst Du vor unfassbar guten Sachen, die komplett ohne Strom gebaut worden sind.
Ebenso in diversen Bootsbauervideos aus Übersee, wo noch in klassischer Art unter bewußtem Verzicht auf solche Maschinen gebaut wird.
Natürlich macht man so was nicht aus dem Stegreif.
Es braucht viel Übung, aber auch eine Menge Werkzeuge.

Wenn ich bei mir so herumschaue, ist das meiste, was in meiner Werkstatt (so mit Kabel dran) rumliegt, eher der Faulheit oder dem Wunsch, auch so etwas zu haben, geschuldet. Es ginge meist auch ohne.
Allerdings: Eine kleine, gute Handkreissäge mit Schiene erleichtert viele Sachen doch sehr, wenn man auf eine Tischkreissäge verzichten möchte.
Gerade, wenn man Möbel baut.
Stichsäge, Schwingschleifer und eine kleine Oberfräse kamen bei mir dann später dazu.

Aber das hängt davon ab, was man dann so machen will und wieviel Zeit man dafür hat.
Wenn Dir das mit Handwerkzeugen Spaß macht, ist das doch die Hauptsache.
 

Boshu

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Ich denke aber auch, dass die Menschen damals gerne ein paar Maschinen gehabt haetten, vor allem jene, die nur fuers Zusaegen,behauen und abrichten des Rohholzes zustaendig waren.Die waren sicher nicht so stolz auf ihre arbeit wie die Schreiner, schnitzer und Oberflaechenbearbeiter.Auch wenn das Endergebnis beeindruckend ist, und manches davon auch heutzutage mit all den Hilfsmitteln noch schwer herzustellen waere..
 

schreinerheiri5

ww-birnbaum
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...Grundlagen lernen / Spaß, mehr haptische Erfahrung...

Ja, der Weg in traditioneller Arbeitsweise zu einem Resultat zu kommen kann sehr erfüllend sein, im Kontrast zu den heutigen Methoden fast schon meditativ!

Ich glaube aber, das braucht eine angeborene Grundbegabung. Ein Anfang wäre m.E. etwa den Umgang mit einer guten Gestellsäge zu üben. Da siehst Du schnell, ob Dir das liegt oder nicht.
In geübten Händen ein Präzisionswerkzeug!
Ich wurde da als kleiner Knopf vom Grossvater eingeführt. Wie war ich stolz, als ich mit der 'speziellen' Säge erstmals einen rechtwinkligen Schnitt mitten im Werkstück ausführen konnte!
Diese Säge hängt als geschätztes Erbstück mit vielen anderen in meiner Werkstatt, wird aber leider nicht mehr viel eingesetzt...

Ein nächster Schritt wäre beispielsweise ein sägerohes Massivholzbrett mit den geeigneten Hobeln (angefangen mit dem Schlichthobel) gebrauchsfertig hinzukriegen...

Es kommt halt drauf an, wo man beim Holzwerkeln die Ziele und Bedürfnisse sieht. Bei mir sind traditionelle Methoden nach jugendlicher Passion längst in den Hintergrund gerückt. 90% meines Holzwerkens sind Restaurierungsarbeiten in einer Familienliegenschaft (ruinöses Gebäude aus dem 18. Jh.) gewidmet. Die Zeit neben dem Broterwerb ist knapp. Es geht so schon alles viel zu langsam voran. Ohne die komplette maschinelle Ausstattung Kreissäge, Hobelmaschine und Fräsmaschine würde ich verzweifeln.
 

Boshu

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..mit derGestellsaege stehih bis heute auf Kriegsfuss...dafuer gehts mit dem japaner umso besser...und Hobeln hat erst wirklich geklappt, nachdem ich mal ein wirklich scharfes Messer hatte..dann hat der Alte mich einen riesigen Afzeliabock abrichten lassen mit der rauhbank..danach konnt ich es..aber es ist wie es ist... Viel romantische verklaerung, aber wenn man was fertig hat von Hand, eine erfuellung
 

Boshu

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Ich habs auch probiert, und hat nicht klappen wollen. Der Altgeselle hingegen hat damit auf der Baustelle aufm Knie eine Buchenstufe rechtwinklig gekuerzt.Mit Kippe im Mund...bewundere ich heut noch...
 

Hondo6566

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Also wenn man als Schreiner/Tischler sein Geld verdienen darf, dann wird man mit reiner manuellen Arbeit sicherlich hinter der Hobelbank verhungern. Oder welche Kunden sind bereit das x-fache zu bezahlen nur weil der Schreiner sich kein ADH/FKS/etc. kaufen möchte?
Als Hobby hingegen geht das schon, man muss halt die Zeit und vorallem die Muße haben dazu. Aber gutes Handwerkszeug kostet auch nicht wenig.
 

Boshu

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Die Pizza bringt ja auch keiner mehr mit m Pferdefuhrwerk:emoji_grin: ....das muss man schon trennen. Und Schlitz und Zapfen macht die cnc halt sauberer und schneller, und vor allem immer gleich
 

Astlochfräser

ww-esche
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Wichtig sind qualitativ gute Schraubzwingen. Und bei Schraubzwingen gilt: Schraubzwingen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch mehr Schraubzwingen!
 

Hondo6566

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Wichtig sind qualitativ gute Schraubzwingen. Und bei Schraubzwingen gilt: Schraubzwingen sind durch nichts zu ersetzen, ausser durch mehr Schraubzwingen!
Stimmt eigentlich nicht so ganz. Man kann Konstruktiv die Verbindungen so ausarbeiten dass man gänzlich auf Zwingen verzichten könnte - aber wer will das schon. Statt Zwingen könnte man mit versetztem Querloch bei Schlitz/Zapfen arbeiten und mit einem Holznagel das zusammenzwingen.
Oder Stumpfe Plattenverbindung mittels Keile auf der Hobelbank, Oder die Vorder/Hinterzange benutzen, oder offene Schwalbenschwanzverbindungen oder statt Schraubzwingen einfach Leimzwingen (Klemsia) verwenden etc. Möglichkeiten gibt es viele.
Aber Zwingen machen das Arbeiten schon leichtet.
 

Macchia

ww-robinie
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viele Gleichgesinnte triffst du hier
was aber nicht heißt, dass du hier falsch bist.

Das was Heiko geschrieben hat mit dem lange brauchen bis was dasteht ist zweifellos richtig.
Dennoch finde ich, ist das der Königsweg, denn meiner Meinung nach versteht man eine Maschine erst,
wenn man die Arbeit von Hand gemacht hat.

Was sind Eure Erfahrungnen mit Anschaffung elektrischer Geräte als Neuling?
da gehen die Meinungen bestimmt sehr auseinander, doch sehe ich bei fertigem Leimholz
erstmal keinen großen Bedarf nur mit deiner Werkbank wirst du schnell an Grenzen kommen.
Das wurde aber schon gesagt ebenso die unspektakulären Werkzeuge wie Schraubzwingen.

aber was die Japansäge durchbekam und was man mit Stemmeisen und diversen Hobeln selbst hinbekommen kann, war schon beeindruckend und hat meine Perspektive sehr geändert.
woher kamen diese Inspirationen?
Paul Sellers war es nicht, der arbeitet mit westlichen Sägen....
 

Johannes

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Guten Tag,

bin relativer Neuling und will eher per Hand arbeiten. Grund ist:
- Grundlagen lernen / Spaß, mehr haptische Erfahrung
- Will nicht Unmengen an Geld ausgeben und manuelles Werkzeug guter Qualität ist wertstabiler
- Kein Platz für voluminöses Equipment

Das einzige was aus meiner Sicht Sinn macht ist und schon existiert ist die Bohrmaschine.

Zweck: Kleinprojekte wie Kommoden / Schränke, Schubladeneinsätze, etc

Was sind Eure Erfahrungnen mit Anschaffung elektrischer Geräte als Neuling?

Dankeschön und gerne Verweis in ein existierenden Thread.

Hallo,
enschuldige bitte, aber das ist etwas wirr.
Du solltest dir erstmal Klarheit verschaffen, was du willst.
Man kann komplett ohne Maschine arbeiten, und dabei eine Menge Spaß und Erfüllung finden.
Man kann mit Grünholz arbeiten und schön Ergebnisse erstellen
Man kann vorgefertigte Platten kaufen und daraus gut funktionierende Möbel bauen.
Man kann Holz vom Sperrmüll holen und es "upcycelen"
Man kann mit technischem Verständnis und etwas Hilfe, für sehr wenig Geld eine gute Handwerkzeugsammlung aufbauen,
Man kann aber auch Unsummen für Handwerkzeuge ausgeben.

Die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Wenn du vorhast, dir das Arbeiten mit Handwerkzeugen anzueignen, wird das eine Zeit brauchen bis wirklich gute Ergebnisse entstehen, aber es lohnt sich.

Es grüßt Johannes
 

ChrisOL

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Moin,

So in etwa sah mein Einstieg in dieses Hobby aus, Platz dafür findet sich in jedem kleinen Raum. Nur größere Möbel gehen dann nicht.

Da kommen schnell einige Hobel zusammen, Stemmeisen und Sägen. Eine Möglichkeit zum Schärfen ist Pflicht.

Man lernt dann aber ganz schnell den Vorteil von E-Werkzeugen kennen. Gerade das grobe dimensionieren können die Maschinen x-fach schneller. Damit meine ich Längsschnitte in Massivholz oder Material auf Dicke hobeln.

Das habe ich alles schon mal von Hand gemacht. Das empfand ich aber nie als befriedigenden Prozess sondern hatte eher das Gefühl von Strafarbeit.

Von daher, zum Start.
Eine Werkbank
Hobel, Sägen, Stemmeisen
Schleifsteine
Handkreissäge
Staubsauger

Danach dann je nach Lust und Laune mehr.

PS: heute will ich ohne ADH und FKS nicht mehr arbeiten. Das ist dann wohl eine Evolution von Handwerkszeug zu Maschinen.
 

Johannes

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Boshu

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es reicht sogar eine 40er Multiplex auf zwei stabilen Boecken festzuschrauben, wenn Du keinen platz hast. Die kann man dann abends wieder an die wand stellen.
 
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