Esstisch - beste Vorgehensweise

liberado

ww-ulme
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Hallo liebe Holzwerker,
nachdem mein erstes Projekt (ein neues Bett) abgeschlossen ist, möchte ich mich an das nächste wagen.
Ich habe mir ein paar Bohlen Eichenholz besorgt. Aus altem Stall dass dort 15 Jahre lag.
Am Splint waren ein paar Holzwürmer. Hab das aber weg geschnitten und mit Holzwurmtod eingepinstelt (War vor 5 Monaten).


Mein Plan wäre jetzt folgender. Die Tischfüsse hab ich mir schweißen lassen. Also diese werden keine Holzfüße.

Für die Tischplatte würde ich die Bohlen auf ca 18-20 cm Breite schneiten. Sollten dann um die 4 Bohlen werden.

Diese würd ich jetzt zusammenleimen. So nun mein Problem.
Nachdem ich die Bohlen zusammen geleimt habe habe ich ja nicht wirklich eine ebene Oberfläche.
Wie bekomme ich diese nun am besten komplett eben ?

Ich habe zur Verfügung
Hobel Dick Nr. 5
Bandschleifer (billiger vom Lidl)
Exzenterschleifer Bosch grün 400

Ich hab jetzt schon einiges überlegt. Entweder ich kauf mir die Rotex 150 :emoji_slight_smile: (die will ich eh :emoji_slight_smile:) oder ne anständige Raubank. Oder ich richte ne alte Ulma Raubank von meinem Opa her. Zum schleifen hätte ich alles da.

Aber ich weiß trotzdem nicht wie ich am besten vorgehen soll um eine eben tischplatte zu bekommen.

Ich hoffe ihr könnt mir hier weiterhelfen.

Vielen Dank

Gruß
 

andi121

ww-birnbaum
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Servus,

keine gute Idee. Egal welche.
Der Holzwurm geht (eigentlich) nur in den Eichensplint. Der ist eh Brennholz.
Du musst deine Tischplatte abrichten und fügen, also winkelig bringen. Danach auf Dicke hobeln. Danach kannst Du sie zusammenleimen.

Ansonsten wird das nichts (gutes).

Such Dir einen Schreiner, der Dir das Zeug aushobelt.
Wenn Du im Oberbayern wohnst (München->Südlich) kannst Du Dich bei mir melden.

Gruß
Andi
 

liberado

ww-ulme
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Hi,
das war leider nicht meine Frage. Ich hab kein Problem damit die Bretter abzurichten, zu fügen und durch die Dickte zu jagen.
Das zusammenleimen als solches ist auch kein Problem.
Nur hab ich noch nie eine Tischplatte geschliffen oder gehobelt und wollte hier nach der richtigen (ich weiß ist Ansichtssache) Vorgehensweise nachfragen und ob ich eventuell meinen Werkzeugvorrat aufstocken sollte.

Mein Ziel ist ja dass ich das ganze selber machen möchte und daraus lernen will.
Ansonsten könnt ich mir ja gleich alles bei Ikea kaufen.
 

dascello

ww-robinie
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Liber Rado (sorry, ich konnte nicht widerstehen),

wenn Du die Bohlen schon gefügt, durch die Dickte gejagt und verleimt hast bleibt doch nicht mehr viel zu hobeln. Einzig der kaum zu vermeidende Versatz vom Leimen fällt mir ein.
Ein Putzhobel tut den Job ganz sicher.

Danach schleifen: Exzenter-, Schwingschleifer, von Hand und fertig.

Alternativ: Nach dem Verleimen zu einem Betrieb mit Breitbandschleifer und da nochmal durch. Dann ist es hunderprozentig eben und bündig.

Aber ich habe den Verdacht, du suchst nach Argumenten zu Kauf einer Wunschmaschine.
Da kann ich dann leider nicht helfen, schlage aber vor: Kauf' sie einfach!

Grinst

Michael
 

liberado

ww-ulme
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und wie ist dann die vorgehensweise ? Ich seh immer dass die meisten dann mit dem Hobel quer zur Faser hobeln oder diagonal über den Tisch.
Und/Oder danach erst mit Bandschleifer und dann Exzenter ?!
 

dascello

ww-robinie
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Hobeln muss man ein bissl üben. Die Klinge muss scharf sein, richtig eingestellt. Man hobelt nicht quer zur Faser (eher selten), jedoch stellt mann den Hobel etwas schräg an, damit die Klinge schräg ins Holz schneidet. Etwa wie ein Zweierbob, der etwas quer in der Fahrrinne liegt.
Danach braucht es keinen Bandschleifer mehr, ist eher gefährlich.
Exzenter oder Schwingschleifer!

Gruß

Michael
 

gleiter

ww-robinie
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Hi!

Eichenbohlen, 15 Jahre im Stall gelagert - falls dort widmungsgemäß Viehzeug herum gestanden und dementsprechend auch das Geschäft verrichtet hat - die Bohlen müßten jetzt wohl tiefschwarz "geräuchert" sein?

Beim Aushobeln wird das leider verloren gehen, je nun.

Du hast also eine fertig gehobelte, verleimte und formatierte Platte vor Dir liegen und willst die Oberfläche ausschleifen.

Excenter ist schon mal gut brauchbar, auch wenn das Holz in dem Alter schon ziemlich hart sein wird. Einfacher, genauer und schneller wäre "Lohnschleifen" - durch die Breitband gejagt geht das recht flott, Langband geht genauso gut.

Aber weil Du ja selbst schleifen und offen sichtlich den Rotex dafür anschaffen willst - ja, der ist natürlich bestens geeignet. Je nach Güte der ausgehobelten Oberfläche kann schon der Excentergang 120 aufwärts bis 240 mit Zwischenwässern bei 180 und 240 reichen, ansonst eben im Rotationsmodus beginnen, würde ich auch ein 120er nehmen. Bei gröberem Blatt und wenig Übung im Umgang ist die Gefahr recht groß dass Du eine "Wellenstruktur" in die Platte arbeitest.

Heraus quellenden Leim während des Verpressens entfernst Du übrigens nach dem Antrocknen, je nach Leim so um eine halbe bis 3/4 Stunde nach dem Anziehen der Zwingen. Dafür ist ein stumpes Stemmeisen bestens geeignet. Spart sehr viel verklebtes Schleifpapier, das wenige an Leim, was unter den Zugaben flach gewalzt liegt geht beim Schleifen recht leicht weg.

Viel Spaß, und poste mal ein Bild vom fertigen Tisch.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

liberado

ww-ulme
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Nee da waren keine Tiere mehr. Nur Holz und Würmer :emoji_slight_smile:
Ob es recht hart ist weiß ich noch nicht. Werde aber mal berichten.
Aktuell wäre der Rotex 150 für 400€ zu haben :emoji_slight_smile: Glaub da schlag ich mal zu :emoji_wink:

Wie gesagt.... ich habe keine riesen Breitbandschleifmaschine. Und hab auch nicht die Möglichkeit die Platte dann zum Schreiner zu bringen. Höchstens ich leihe mir einen Transporter.
Glaub die wird dann auch einiges wiegen.
 

v8yunkie

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Siehe 5. Bild HIER...

Ich habe meinen Tisch mit einem Record 4 1/2 und einem alten Stanley 102 fertig gehobelt - und NICHT geschliffen, weil eine gehobelte Oberfläche die Maserung besser zeigt. Zugebenermassen muss man beim Hobel mit wechselnder Faserrichtung und Astlöchern etwas aufpassen.

Daher hab ich beide Hobeleisen so geschliffen, dass ich einen effektiven Schnittwinkel von ca. 50 Grad (anstelle der üblichen 45 Grad) hatte. Den 102er hatte ich mit einem Fasenwinkel von 30 Grad geschliffen, beim 4 1/2 habe ich auf der Spiegelseite des Eisens eine 5-Grad phase angeschliffen.

Das Hobeln geht zwar etwas schwerer, aber dafür ist die Gefahr von Ausrissen wesentlich geringer und die Oberfläche wird wunderschön glatt.

Eine Rauhbank ist hier fehl am Platz - es sei denn, Du benötigst tatsächlich eine topfebene ("Anreiss-Tisch-genaue") Oberflächen. Aber das ist ja eigentlich nicht wirklich notwendig. Ich nehme kürzere Hobel, damit kann man besser mal räumlich begrenzte Unebenheiten hobeln.

Gruss,
Thomas
 

Komihaxu

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Wie gesagt.... ich habe keine riesen Breitbandschleifmaschine. Und hab auch nicht die Möglichkeit die Platte dann zum Schreiner zu bringen. Höchstens ich leihe mir einen Transporter.
Bevor du dich an ein Großprojekt wagst und dabei die Bohlen versaust:
Versuch dich erst mal an was kleinem. Verleime mal ein Schneidbrett mit vielleicht 30x40 cm selbst und hobel es per Hand.
Wenn du das geschafft hast, kann man weiterreden. :emoji_slight_smile:
 

Komihaxu

ww-robinie
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Ich habe meinen Tisch mit einem Record 4 1/2 und einem alten Stanley 102 fertig gehobelt - und NICHT geschliffen, weil eine gehobelte Oberfläche die Maserung besser zeigt. Zugebenermassen muss man beim Hobel mit wechselnder Faserrichtung und Astlöchern etwas aufpassen.
Du verschweigst den Schritt von den rohen Bohlen zu den abgerichteten und auf Maß geschnittenen/gehobelten Lamellen.

Das ist ja genau das Problem für liberado. Das bisschen feinputzen am Ende ist dann ja nicht mehr das Problem. :emoji_grin:
 

v8yunkie

ww-robinie
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Genau das - hat er im 3. post geschrieben - wäre NICHT sein Problem... oder hab ich da was falsch verstanden (am Anfang hab ich das auch erst geglaubt)
 

Mitglied 30872

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Michael hat es doch im #4 beantwortet. Es geht nur noch um die abschließende Bearbeitung der verleimten Tischplatte (#3) und gibt dem lieben Rado den Hinweis, sich den Rotex zu kaufen.
Persönlich würde ich auch die Schleifmaschine vorziehen, weil man m. E. mit dem Hobel bei mangelhafter Übung schneller Fehler macht. Darüber hinaus empfehlen manche Ölhersteller (sofern liberado die Platte ölen möchte), die Fläche zu schleifen.
 

lauda

ww-birke
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Also ich würde mir wohl die Tischplatte auf zwei Sägeböcke legen ein "Gerüst" drum aufstellen. Den Bandschleifer anschließend am "Gerüst" in einem Schlitten fixieren (so das er immer und überall die gleiche Höhe hat) und dann Linie für Linie über die Tischplatte gehen. Hier und dort wird mehr weg müssen aber da kann man ja öfter drüber oder erst mal mit grobem Papier drüber gehen bis man eine Ebene hat und dann nochmal 1mm mit feinem Papier.
Finde das wäre heimwerkergerecht
 

liberado

ww-ulme
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Hallo, also mir geht es wirklich nur um die letzten Schritte. Also das schleifen und wie ich eine gerade Oberfläche bekomme.
Das mit dem bandschleifer versteh ich nicht ganz. Hast du da ein Beispiel ?
 
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