Elsbeere verleimen - Probleme?

SeparateReality

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Hallo liebes Forum!

Ich baue hobbymäßig E-Bässe und E-Gitarren und habe bei meinem kommenden Projekt vor, einen durchgehenden, mehrfach verleimten Hals zu verbauen. Geplant wäre eine symmetrische Anordnung von Ovangkol - Furnier Esche - Furnier Mahagoni - Kern - Furnier Mahagoni - Furnier Esche - Ovangkol.

Ich überlege derzeit, welches Holz ich für den Kern, also für den Mittelstreifen verwenden soll. Gefragt ist natürlich eine gewisse Stabilität, da der Hals doch den gesamten Saitenzug aufnehmen können muss. Der Mittelstreifen wird irgendwo zwischen 5 und 10 Millimeter breit sein.

Ich würde ganz gerne Elsbeere verwenden, aber auf den diversen Webseiten über die Eigenschaften verschiedener Holzarten liest man allerdings, dass sich Elsbeere auf Grund der Struktur nur schlecht verleimen lässt. Wie darf man das verstehen, bzw. auf was müsste ich dabei achten?

Eine Alternative wäre Erle, da hätte ich auch noch genug da - weiß aber nicht, ob die genug Festigkeit mitbringt. Und ein Stück Teak hätte ich auch noch, müsste aber schauen ob das lang genug ist.

Das wären mal meine drei Optionen, ohne dass ich was kaufen muss. Wie würdet ihr die Sache angehen?

Ich wäre über Tips dankbar! :emoji_slight_smile:

Liebe Grüße an alle!

Christian
 

dascello

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Lieber Christian,

da ist mir nix bekannt. Ich habe schon viel damit gemacht, Null Probleme. Ich habe sogar noch Reste rumliegen. Wenn Du was brauchst, bitte PN.

Gruß

Michael
 

SeparateReality

ww-pappel
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Hi Michael,

Danke für deine Antwort! Ich denke du beziehst deine Aussage auf die Elsbeere? Die würde mir farblich nämlich sehr gut gefallen :emoji_slight_smile:

Danke auch für das Angebot! Ich habe aber auch noch ausreichend dimensionierte Kanteln sowohl von der Erle als auch von der Elsbeere zu Hause.
 

Friederich

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Ich würde ganz gerne Elsbeere verwenden, aber auf den diversen Webseiten über die Eigenschaften verschiedener Holzarten liest man allerdings, dass sich Elsbeere auf Grund der Struktur nur schlecht verleimen lässt. Wie darf man das verstehen, bzw. auf was müsste ich dabei achten?
Hab ich auch noch nie gehört.
Grundsätzlich ist beim Verleimen auf gleichmäßigen und ausreichenden Druck zu achten. Wobei man nicht übertreiben darf; irgendwann wirds auch zuviel Druck.
Hölzer sollten natürlich möglichst punktgenau die richtige Feuchte haben.
Willst du Weiß- oder Hautleim verwenden? Zu letzterem gäbs noch einiges zu sagen.

Bezüglich der Biegesteifigkeit ist die Mittellage von untergeordneter Bedeutung.
Elsbeere ist schon ein besonders nobles Holz.
 

SeparateReality

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Danke für die Antwort!

Es beruhigt mich zu hören, dass es anscheinend doch keine Probleme gibt das Holz zu verleimen - obwohl das auf diesen ganzen Holz-Info-Webseiten steht (die kopieren sich allerdings großteils gegenseitig). Für mich ist Elsbeere eine ganz neue Holzart mit der ich noch nicht gearbeitet habe, daher weiß ich es auch nicht besser.

Bezüglich des Leims würde ich Titebond III Ultimate verwenden, mit dem hab ich bei den bisherigen Projekten sehr gute Erfahrungen gemacht. Denkst du es gäbe damit Probleme?
 

Friederich

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Bezüglich des Leims würde ich Titebond III Ultimate verwenden
Hab ich noch nicht verwendet, hätte aber keine Bedenken.
Mir ist halt Hautleim sehr sympathisch. Er ist reversibel und die Leimfuge hat etwa Holzfarbe. Beim Trocknen zieht sich die Fuge noch weiter zusammen.
Und die Verbindung ist garantiert über Jahrhunderte bombenfest.
Wo es auf besonders gute Körperschallübertragung ankommt, so wie z.B. beim Geigenkorpuss, ist der etwas härtere Knochenleim noch besser.

edit: Stimmt, auf verschiedenen Seiten wird von erschwerter Verleimbarkeit der Elsbere gesprochen, wegen der besonders glatten Oberfläche. Denke aber wirklich nicht, daß das von Bedeutung ist. Habe selber einen uralten Tisch aus Birne, welche eine ganz ähnlich glatte Oberfläche hat; und die Verleimung ist immer noch einwandfrei.
Wirklich relevante Probleme gäbs wohl nur bei ölhaltigen Hölzern, was ja hier nicht der Fall ist.
Ideale Oberfläche zum Verleimen ergibt meines Wissens ein Schliff mit ca. 100er Körnung. Also nicht gerade mit 400er feinschleifen.
 

SteffenH

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Mit Elsbeere gibt es keinerlei Verleimprobleme. Mir persönlich wäre diese Zusammenstellung etwas zu "bunt" und auch die Mischung zwischen grobporigen Hölzern und der feinen und glatten Elsbeere finde ich nicht optimal, aber das ist reine Geschmacksache. Diese teuren Ami-Leime scheinen bei Instrumentenbauern beliebt zu sein, ein stinknormaler D2 Weißleim hält mMn genauso gut, meinetwegen auch D3, obwohl ein Instrument kaum nennenswerter Nässe ausgesetzt werden wird.
 

dascello

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Ein Problem bei PVAC- Leim ist der "Creep". Die Leimfuge kann unter längsbelastung tatsächlich "Kriechen" erlauben ohne dass das aufgeht. Ist mir schon passiert. Daher nehme ich an gefährdeten Stellen Hautleim, Fischleim oder auch PU-Leim, je nachdem. Die Farbe von Ponal spielt aber doch keine Rolle. Die fuge muss ja ohnehin gepresst werden bis -tja- idealerweise genau eine Moleküllage. Da sieht man keine Farbe.
 

Sägenbremser

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Auch bei mir hat sich Elsbeere niemals beim
Verleimen als unsichere Holzart gezeigt.

Schleifen ist in der Regel beim händischen
Einsatz immer die schlechteste Vorbereitung
für eine ordentliche Leimfugenausbildung.
Eine gut eingestellte Hobelmaschine schafft da
schon die bessere Fugenpassung. Ansonsten ist
der Gang mit einem etwas längeren Handhobel
immer schon die bewährte/sichere Methode.

Der PVaC/Weissleim ist im getrockneten Zustand
transparent, kann natürlich eingefärbt werden.
War einmal in den 70ern eine beliebte Hilfe beim
Verkauf dieser Leime im Tischlerhandwerk, nur da
passte halt das Gelbbraun auch nicht immer. Jetzt
ist das auch auf der anderen Seite des Atlantiks an-
gekommen und muß natürlich etwas besseres sein.

Gruss Harald
 

SeparateReality

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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Ich bin jetzt definitiv klüger als vorher. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, ob Elsbeere farblich zu Ovangkol passt..

Ich habe zwei Probehölzer geölt, und sie heben sich gar nicht soo sehr voneinander ab. Mal sehen wie mir die Sache morgen gefällt, für daweil ists mir zu wenig Kontrast.
 
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