Ein Thema das uns alle angeht!

Holz-Fritze

ww-robinie
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@Georg: Genau so sollte das sein und ist es auch wohl in fast allen Fällen. Aber so, wie ich Konrad Fischer verstehe, will er uns erzählen, das genaue Gegenteil wäre der Normalfall.

Das liegt daran weil Herr Fischer kaum Physik Kenntnisse hat. Wärmeemission, Wärmeabsorption, Wärmeleitung das hat er alles nicht verstanden.

Mit so etwas muss ein E-Ing in der Entwicklung häufig rechnen, erst recht wenn man etwas mit LEDs zu tun hat. Vieles was ich entwickelt habe würde nicht funktionieren oder abbrennen nach Fischers Theorien.
 

WinfriedM

ww-robinie
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@Ralf: Wenn er wenigsten im Video mal eine interessante Theorie angeboten hätte. Dort kamen aber einfach nur Behauptungen. Er hat ja nicht in allem Unrecht, vielfach wird gepfuscht bei Wärmedämmung und es fehlt an Know-How. Daraus aber abzuleiten, Wärmedämmung kann grundsätzlich nicht funktionieren, finde ich völlig abstrus.

Wobei es mir auch so vorkommt, dass er absichtlich populistische Aussagen macht. Er es also eigentlich besser weiß.
 

teluke

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Ich wollte ja zu dem Ganzen nichts schreiben.

Aber nun doch ein paar Anmerkungen:

Wo Fischer recht hat.

Es wird bei allen Berechnungen die Wärmespeicherung vernachlässigt.

Ein leichter Dämmstoff (z.B. Styropor) speichert nichts und kann so keine eingestrahlte Energie aufnahmen.
Hier setzt Fischer an und kristisiert (völlig zu recht) dass die Thermografieaufnahmen, mit denen man die schlechte Dämmung nachweisen will, oft das Gegenteil zeigen.
Niemand kann unterscheiden ob die Wand warm ist weil Heizungsenergie abgestrahlt wird oder vorher gesammelte Sonneneinstrahlung.

Jeder weiß z.B. dass Styropor nichts taugt wenn es um den sommerlichen Hitzeschutz geht.
Aber die meisten glauben wohl auch dass Styropor so intelligent ist dass es weiß wann die Sonne strahlt (und dann alles durchlässt) oder dass die Heizung läuft (und dann brav dämmt).
Es ist definitiv richtig dass eine ungedämmte Wand, welche am Tag von der Wintersonne beschienen wird, weniger Heizenergieverluste hat als die gleiche Wand im Styropor-gedämmtem Zustand.

Ganz anders sieht das aber aus wenn die Dämmung z.B. mit Holzfaserplatten ausgeführt wird.
Die können nämlich beides, speichern und dämmen.
Die taugen auch für den sommerlichen Hitzeschutz.
Hier bin ich sicher dass z.B. 2 x 25mm Weichholz, lose aufeinander genagelt, mehr bringen als die gleiche Dicke an Styropor, auch wenn das mit einer U-Wert-Berechnung nicht nachweisbar ist.

Ansonsten sind die meisten zu sehenden Dämmschäden schlicht aufgrund falscher oder nicht erfolgter Taupunktberechnung entstanden oder sie resultieren aus fachlich falscher Ausführung.

Ich halte also dämmen für meist richtig wobei man mit Verstand an die Sache rangehen sollte.
Was immer wichtig ist (und dazu meist einfach und günstig auszuführen) ist die Dämmung der obersten Geschoßdecke und die Abdichtung ev. Treppen oder Türen in den Kaltdachbereich. Hier lohnt sich Dämmung ganz schnell.

Das nachträgliche dämmen von Fassaden ist mit Fragezeichen (technisch und wirtschaftlich) zu sehen.
Vernünftige Fenster und eine gut ausgelegte Beheizung sind da weit wichtiger.

Dass die Gesetzgebung und die Vorschriften im Dämmbereich lobbygesteuert sind ist ganz sicher richtig und auch nicht verwunderlich.
Oder glaubt jemand dass im Bundestag auch nur ein Einziger sitzt der hier den Durchblick hat?

Aber das alles ändert nichts daran dass richtig ausgeführte Dämmung durchaus Ergebnisse bringt.
Ansonsten wäre es nicht möglich im Neubaubereich mit Heizlasten von ca. 7kW auszukommen.
Da gibt es Altbauten aus den 60ern und 70ern wo alleine das Wohnzimmer den Bedarf hat.
Ich habe es heute mit realen Heizlasten zwischen 30W/m² und 100W/m² zu tun. Und das ist schon ein Unterschied.
 

zx9r

ww-ulme
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Klar kommt man mit 7kw aus seit man die wohlfühltemperatur auf 20° gesenkt hat :eek: das würde ich auch bei meinen Altbau hinbekommen so brauche ich
12kw weil ich es gern warm habe und auf 25° heize :emoji_grin: natürlich bringt Dämmung einiges nur nicht soviel das sich der Aufwand lohnt. das hält ja auch nicht ewig.
 

gleiter

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Und ich gehöre zu denen welche mangels Fachwissens glauben müßen was Einem diesbezüglich erzählt wird. Oder eben nicht. :rolleyes:

Als wir vor vielen Jahren unser "neues" Haus bezogen haben gab's an den Innenwänden im Bodenbereich leichte Feuchteschäden. Nichts Gravierendes, altes Haus eben.

Seinerzeit gab's von unserem Bundesland eine kostenlose Energiesparberatung - klang interessant, also Termin gebucht.

Ohne irgend welche Daten zu unserem Haus zu kennen ist der "Fachmann" auch gleich mit einem fertigen Konzept da gestanden: Auf die Aussenwände mindestens 15 cm Styropor, besser 20, und auf die oberste Geschossdecke eine Schüttung mit mindestens 20 cm. Und auch gleich ein neues Dach mit massiver Dämmung, eh' klar.

Das war dann auch schon die Energiesparberatung, na super. Alternativen? "Nein." Gehsteig vor dem Haus ist nur 90 cm breit, minus 20 cm ergibt das nicht ein Problem mit der Gemeinde? "Müßte mit der Gemeinde abgeklärt werden, die Leute könnten ja auch auf den Gehsteig vis-à-vis oder auf die Strasse ausweichen." - "Aber Sie sind der Fachmann?" - "Ja, aber nur bei der Dämmung." Zwischen unserem Nachbarn und unserem Haus gibt es einen öffentlichen Gehweg - an der schmalsten Stelle auch nur gerade mal einen Meter breit. "Hmmm - das könnte in der Tat ein Problem werden, machen Sie halt eine Innendämmung."....

Ich habe dem "Fachmann" dann freundlich und bestimmt gezeigt wo der Maurer das hohe Loch gelassen hat...

Das Haus bewohnen wir inzwischen seit über 20 Jahren. Eckdaten: Baujahr 1870. Aussenwände Ziegel massiv im Durchschnitt 75 cm stark. Oberste Geschossdecke im Haupthaus als Dippelbaumdecke ausgeführt, 60 cm stark.

Die Vorbesitzer hatten auf die Aussenfassade einen Edelputz aufgetragen, so ein Plastiknetz mit Betonspachtel und drauf den Putz. Zum Glück direkt auf dem ursprünglichen Aussenanstrich, bestehend aus unzähligen Schichten Sumpfkalk. Dieses "tollen" Putz konnte ich wie ein schlecht sitzendens Abziehbild einfach runter holen. Und neu gekalkt. Innenwände - verschandelt mit einer Unzahl an Schichten Sanierungsputz, Leimfarbe, Ölfarbe, Tapetenreste und über Alles drüber gespachtelt und mit Leimfarbe ausgemalt - mit einer Sanierungsfräse bis auf den Grundputz (Kalk - Sand) abgetragen und neuen Feinputz (Kalk - Sand) aufgebracht. Abschliessend geweisselt. Fazit: Die Wände können nun atmen - und das Feuchtigkeitsproblem ist weg.

Beobachtung über die Jahre: Das Haus speichert die Sommerwärme sehr lange in die kalte Jahreszeit hinein, wir müßen die Heizung erst spät im Jahr aufdrehen.

Vice versa warme Jahreszeit - es bleibt recht lange angenehm kühl im Haus.

Der Rest ist sinnvolles Lüften .

Drei Stückgutöfen nehmen sich über's Jahr acht RM Brennholz und langen für die Übergangszeiten, die Gaszentralheizung ist auf 18° eingestellt - unterm Strich sind die Kosten für's Heizen recht überschaubar.

Detail am Rande: Eine Wand in unserem Haus ist einen guten halben Meter stark und als Einzige aus Lehmziegeln gebaut. Da drinnen liegt der Kamin der ursprünglich konzipierten Hauptwärmeversorgung mittels eines Stückgutofens. Es braucht einige Zeit des Heizens, irgend wann beginnt diese Wand in alle Richtungen Wärme abzustrahlen, auch in die Nebenräume hinein. Jedesmal faszinierend, ganz so dumm waren "die Alten" wohl doch nicht und hatten schon gut Ahnung von Dämmung und Wärmespeicherung.

Einzelfall? Wohl kaum, bei uns in der Region sind sehr viele alte Häuser gleich oder sehr ähnlich gebaut...

Gefällt mir als Gesamtpaket auf jeden Fall deutlich besser als das, was uns der eingangs erwähnte "Fachmann" präsentiert hat.

Gruß aus dem Wein/4, André.

P.S.: Und in der Küche steht ein alter Küchenherd. Der geht im Winter nie aus, und irgend ein Topf mit Gemüsesuppe oder Pörkölt nebst ständig bereit stehendem Heißwasser stehen da immer drauf - der E-Herd hat "Winterpause".
 

teluke

ww-robinie
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Häuser von 1870 sind besser also solche von 1970.
Und das klar wegen der Speichermasse.
Dicke Außenwände dämmen ist Unsinn.

Mit den 7kW kommt man tatsächlich aus, auch mit 25°C im Wohnzimmer.
Das gleicht sich mehr als aus durch Nebenräume die praktisch jeder weniger heizt als lt. Norm.

Mit realen Heizlasten (man beachte das Wort "realen") meine ich nicht das was in der ENEV-Berechnung steht.
Die wird mit einem unglaublichen Aufwand erstellt und ist nicht viel wert. Das was jemand wirklich wissen muss (welche Heizlast hat mein Wohnzimmer tatsächlich?) steht da noch nicht mal drin.
Der Fachmann kann das daraus errechnen, der Laie kann das nie.
 

Friederich

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Häuser von 1870 sind besser also solche von 1970.
Und das klar wegen der Speichermasse.
Dicke Außenwände dämmen ist Unsinn.
Speichermasse dämmt aber nicht. Und z.B. massive Ziegel oder Sandstein haben so katastrophale Dämmwerte, daß selbst 70cm Wanddicke bei weitem nicht ausreicht. Ohne nachzusuchen behaupte ich jetzt mal über den Daumen, daß schon 6cm Styrodur besser dämmen.
 

Friederich

ww-robinie
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Wo Fischer recht hat.

Es wird bei allen Berechnungen die Wärmespeicherung vernachlässigt.

Ein leichter Dämmstoff (z.B. Styropor) speichert nichts und kann so keine eingestrahlte Energie aufnahmen.
Hier setzt Fischer an und kristisiert (völlig zu recht) dass die Thermografieaufnahmen, mit denen man die schlechte Dämmung nachweisen will, oft das Gegenteil zeigen.
Niemand kann unterscheiden ob die Wand warm ist weil Heizungsenergie abgestrahlt wird oder vorher gesammelte Sonneneinstrahlung.
Diese Thermografieaufnahmen werden aber kurz vor Sonnenaufgang gemacht. Da ist schon lange keine Sonnenwärme vom Vortag mehr gespeichert.
Man muß sich auch mal vor Auge halten, daß im Winter nur an manchen Tagen für wenige Stunden tatsächlich Sonne auf das Haus scheint. Und das auch nur auf einen kleinen Teil des Hauses.
Den Wärmegewinn durch eine ungedämmte Wand kann man vollkommen vernachlässigen im Vergleich zu den Verlusten, die beständig stattfinden. Rund um die Uhr auf sämtlichen Flächen.
 

gleiter

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Speichermasse dämmt aber nicht. Und z.B. massive Ziegel oder Sandstein haben so katastrophale Dämmwerte, daß selbst 70cm Wanddicke bei weitem nicht ausreicht. Ohne nachzusuchen behaupte ich jetzt mal über den Daumen, daß schon 6cm Styrodur besser dämmen.

Beobachtung über die Jahre: Das Haus speichert die Sommerwärme sehr lange in die kalte Jahreszeit hinein, wir müßen die Heizung erst spät im Jahr aufdrehen.

Vice versa warme Jahreszeit - es bleibt recht lange angenehm kühl im Haus.

Und was, Deiner Meinung nach, würden spezifisch in meinem geschilderten Fall zusätzliche sechs cm Styrodur bringen?

Länger warm und länger kühl - oder genau umgekehrt?

Mal ganz abgesehen von der Optik, das wäre ja noch so ein Aspekt.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Den Wärmegewinn durch eine ungedämmte Wand kann man vollkommen vernachlässigen im Vergleich zu den Verlusten, die beständig stattfinden. Rund um die Uhr auf sämtlichen Flächen.

Genau das vermute ich auch, zumal Häuser nicht mattschwarz gestrichen sind und ein Großteil der Wärmeenergie auch sofort wieder an die Umwelt abgegeben wird.

Das wird zwar gerne als Argument gebracht, aber auf alle Häuserwände eines Hauses gerechnet ist das vermutlich fast irrelevant.

@Gleiter: Jede Form von Dämmung sorgt dafür, dass im Winter die Wärme nicht so schnell nach draußen geht und im Sommer die Wärme von draußen nicht so schnell nach innen kommt.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Jeder weiß z.B. dass Styropor nichts taugt wenn es um den sommerlichen Hitzeschutz geht.
Aber die meisten glauben wohl auch dass Styropor so intelligent ist dass es weiß wann die Sonne strahlt (und dann alles durchlässt) oder dass die Heizung läuft (und dann brav dämmt).

Kannst du das mal genauer erklären? Styropor dämmt doch im Sommer genauso wie im Winter und soll es auch, damit die Wärme im Sommer nicht nach innen kommt. Warum soll das bei Styropor schlecht funktionieren?


Es ist definitiv richtig dass eine ungedämmte Wand, welche am Tag von der Wintersonne beschienen wird, weniger Heizenergieverluste hat als die gleiche Wand im Styropor-gedämmtem Zustand.

Da hätte ich wirklich gerne mal Zahlen gesehen, ich vermute, dass das wenig Relevanz hat. Vor allem, weil es ja nur maximal um 2 Wände geht, alle anderen Wände profitieren nicht davon.
 

Friederich

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Und was, Deiner Meinung nach, würden spezifisch in meinem geschilderten Fall zusätzliche sechs cm Styrodur bringen?

Länger warm und länger kühl - oder genau umgekehrt?
Im Sommer kühler und im Winter wärmer - ganz einfach. Es isoliert gegen Hitze genauso wie gegen Kälte. Die Richtung des Wärmetransportes spielt keine Rolle.
 

zx9r

ww-ulme
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Sparen wird man mit 6cm nichts aber auch nicht mit 20cm, man kann das Raumklima verbessern das war es dann auch schon. die Sache hat einen hacken, es kostet Geld und bei einen Einfamilien Haus sind mal schnell 20-30t fällig. Kritiker rechnen mit 20 Jahren Haltbarkeit. Hersteller geben logischerweise weit längere Zeiträume an. also müsste die Isolierung mindesten 1000-1500€ jedes Jahr einsparen. auch wenn die doppelt so lange hält wird es schwer das man etwas spart, das zeug muss man ja wieder einmal abkratzen, das müsste man auch mit einrechnen.

Bei meinen Altbau habe ich jährliche Heizkosten von 1000-1200€ da braucht man gar nicht erst überlegen die spart mir das niemals ein das müsste ja eine Nullnummer werden.

Grüße
Roland
 

Friederich

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Speichermasse dämmt aber nicht. Und z.B. massive Ziegel oder Sandstein haben so katastrophale Dämmwerte, daß selbst 70cm Wanddicke bei weitem nicht ausreicht. Ohne nachzusuchen behaupte ich jetzt mal über den Daumen, daß schon 6cm Styrodur besser dämmen.
Grad mal durchgerecnet: 1,3cm Styropor dämmen so gut wie 70cm Sandstein.
 

gleiter

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Grad mal durchgerecnet: 1,3cm Styropor dämmen so gut wie 70cm Sandstein.

Interessant, durchaus. Wenn ich nun unser altes Haus einseitig komplett absperre - und nichts anderes ist das Aufpicken von Styropor wohl auch - bekomme ich ein Problem mit aufsteigender Feuchtigkeit welche nicht mehr ordentlich entweichen kann.

Und über die Energieverschwendung beim Heizen von feuchtem Mauerwerk brauchen wir uns wohl kaum explizit auszulassen, es liegt auf der Hand.

Und bevor Du aufzeigst - ja, unser Hof hat eine Horizontalisolierung, mehr oder weniger effizient, dem Alter geschuldet.

Von Seiten der Energieeffizienz her ist ein Hakenhof das denkbar schlechteste Baukonzept, knapp 280 m² verbaute Fläche zu dämmen würde ordentlich ins Geld gehen und sich in diesem Leben nie rechnen.

Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben muß die Entsorgung von Polystyrol - ist ja jetzt schon als gelinde gesagt Problemstoff klassifiziert. Detto Verhalten im Brandfall. Last not least der Herstellungsprozess. Im Einzelnen und auch in Summe für mein Empfinden einfach nur höchst bedenklich.

Was mich, übrigens, doch nicht davon abgehalten hat bei einer Erweiterung unseres Wohnbereiches im Fußbodenbereich 15 cm Polystyrol als unterste Lage einzusetzen. Bewährt sich bestens, und hat mich zudem nichts gekostet - war Verpackungs"abfall" eines Betriebes nebenan... :emoji_grin:

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Friederich

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Interessant, durchaus. Wenn ich nun unser altes Haus einseitig komplett absperre - und nichts anderes ist das Aufpicken von Styropor wohl auch - bekomme ich ein Problem mit aufsteigender Feuchtigkeit welche nicht mehr ordentlich entweichen kann.
Da muß ich passen. Meine laienhafte Vermutung wäre, daß man unbedingt was gegen diese Feuchte unternehmen sollte. Mit Drainage und Abdichtung von außen. Hast du da nicht eiskalte Wände?

Die Brandgefahr von Styrodur dürfte wohl nur bei vielstöckigen Gebäuden von Relevanz sein. Und die Einstufung in eine Gefahrstoffklasse betrifft wohl eher die Zusatzstoffe gegen Feuer und Veralgung.
Ich wollte aber sowieso nicht unbedingt dem Styrodur das Wort reden. Mineralische Dämmstoffe oder Holzweichfaserplatten wären mir persönlich viel sympathischer.

Ich wollte nur mal anhand der Wärmeleitfähigkeit widerlegen, daß bei einem mordsmäßig dicken Mauerwerk Dämmung sowieso überflüssig wäre.
 

predatorklein

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Moin

Speichermasse dämmt aber nicht. Und z.B. massive Ziegel oder Sandstein haben so katastrophale Dämmwerte, daß selbst 70cm Wanddicke bei weitem nicht ausreicht. Ohne nachzusuchen behaupte ich jetzt mal über den Daumen, daß schon 6cm Styrodur besser dämmen.

Ist ja auch der Grund warum viele neue Gewerbehallen aus einer Stahlkonstruktion und 10 cm dicken Sandwichdämmplatten aus Steinwolle gebaut werden.
Kostet deutlich weniger als ein gemauerter Bau , hält die Wärme im Winter drinnen und im Sommer die Hitze draußen.

Und der Gas / Wasser Inst. wundert sich warum man für so eine Halle nur eine 15 KW Therme braucht :emoji_wink:

Gruß
 

Holz-Fritze

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Die Wände können nun atmen - und das Feuchtigkeitsproblem ist weg.

.

Eine Wand atmet nicht, es gibt vielleicht die Möglichkeit der Diffusion. Wenn Du aber mal nachrechnen würdest, wie viel Wasser durch die Wände diffundieren müßte damit die gesamte anfallende Feuchtigkeit im Haus durch die Wände diffundiert, dann würdest du merken, dass das nicht sein kann.

Du hast wahrscheinlich ein anderes Lüftungsverhalten als der Vorbesitzer, denn Feuchteschäden (wenn sie nicht durch undichte Abwasserrohre o.Ä. herrühren) sind oft einfach falsches Lüften, Heizen.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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@Ralf: Wenn er wenigsten im Video mal eine interessante Theorie angeboten hätte. Dort kamen aber einfach nur Behauptungen. Er hat ja nicht in allem Unrecht, vielfach wird gepfuscht bei Wärmedämmung und es fehlt an Know-How. Daraus aber abzuleiten, Wärmedämmung kann grundsätzlich nicht funktionieren, finde ich völlig abstrus.

Wobei es mir auch so vorkommt, dass er absichtlich populistische Aussagen macht. Er es also eigentlich besser weiß.

Es gibt ein Experiement von Ihm in dem er beweisen will, das Styropor nicht dämmt. Darauf stützt er seine ganzen Thesen.
 

zx9r

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Eine Wand atmet nicht, es gibt vielleicht die Möglichkeit der Diffusion. Wenn Du aber mal nachrechnen würdest, wie viel Wasser durch die Wände diffundieren müßte damit die gesamte anfallende Feuchtigkeit im Haus durch die Wände diffundiert, dann würdest du merken, dass das nicht sein kann.

Du hast wahrscheinlich ein anderes Lüftungsverhalten als der Vorbesitzer, denn Feuchteschäden (wenn sie nicht durch undichte Abwasserrohre o.Ä. herrühren) sind oft einfach falsches Lüften, Heizen.

Da widerspreche ich jetzt, ein bekannter von mir hatte nie Probleme kaum war der Vollwärmeschutz angebracht ist
das Wasser regelrecht an den Fenster herunter gelaufen, das konnte man auch nicht mit Lüftungsverhalten in den griff
bekommen Abhilfe war dann eine teure Lüftungsanlage.

Grüße
Roland
 

Holz-Fritze

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Da widerspreche ich jetzt, ein bekannter von mir hatte nie Probleme kaum war der Vollwärmeschutz angebracht ist
das Wasser regelrecht an den Fenster herunter gelaufen, das konnte man auch nicht mit Lüftungsverhalten in den griff
bekommen Abhilfe war dann eine teure Lüftungsanlage.

Grüße
Roland

Hat er vielleicht gelichzeitig die Fenster neu gemacht? Auch die Fensteranschlüsse werden bei Fassadendämmung neu (besser) gedichtet. Solche Sachen sind meißt die Ursache.

Allein der Innenputz ist schon sehr Dampfbremsend. Früher wußte man so etwas und hat die Dampfdichte Ebene im Dachgeschoss (auch früher wurde da ja gedämmt, manchmal sogar fast genau so gut wie heute) durch Zementputz hergestellt. Problem sind immer die Anschlüsse an die Wände, deswegen wurde auf Holzwolle geputzt. Leider ist man heute der Ansicht so etwas geht nur noch mit Folie.

Eine Ziegelwand z.B. beidseitig verputzt hat mind. ein Diffusionswiderstandzahl von 50. Wenn da jetzt 10 bis 20 von dem WDVS dazukommen ist dies selten die Ursache.
 

zx9r

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Fenster und Dach hatte man schon ein paar Jahre vorher gemacht, die Wärmedämmung wurde nur im Zuge einer Heizungserneuerung gemacht. über die Bausubstanz und wie dick die Dämmung ist kann ich nichts sagen. so interessant ist das auch nicht das es was zu hinterfragen gibt, es wurde eben erwähnt weil die Lüftung wieder gekostet hat:emoji_grin:

Grüße
Roland
 

Friederich

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Da widerspreche ich jetzt, ein bekannter von mir hatte nie Probleme kaum war der Vollwärmeschutz angebracht ist
das Wasser regelrecht an den Fenster herunter gelaufen, das konnte man auch nicht mit Lüftungsverhalten in den griff
bekommen Abhilfe war dann eine teure Lüftungsanlage.
Das dürfte aber wirklich nicht an der Außendämmung liegen. Holz-Fritze hat schon recht: Die Feuchtemenge, die durch die Wand nach außen difundiert, kann man vernachlässigen.
Es muß andere Gründe geben.
Vielleicht ist es schlicht und einfach jetzt wegen der Dämmung dauerhaft wärmer im Raum? In einem wärmeren Raum gibts natürlich auch mehr Kondenswasser an den Scheiben.
Und Kondenswasser an den Scheiben bedeutet auch noch lange kein grundsätzliches Feuchteproblem: Auf schlechten Fenstern ist die Innenseite sehr kalt, und es wird immer welches entstehen. Sebst wenn die Luftfeuchte im Raum zu niedrig wäre.

edit: und noch was: Vor der Außendämmung waren die Wände ja kalt. Daher ist bei Feuchtespitzen ein Teil der Luftfeuchte auf den Wänden kondensiert. Dieser "Puffer" ist jetzt weggefallen. Ohne zu wissen ob das eine große Rolle spielt.
 

zx9r

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Wenn es kein Probleme geben würde hätte man ja nicht laufend predigen müssen das man mehr lüften muss, nur wenn man auf Arbeit ist und zu hause rennen eine Hand voll Kinder umher hat die Schwiegermutter andere Probleme wie ans lüften zu denken.

Es war ja nicht permanent beschlagen irgendwann wurde schon gelüftet und gegessen wurde mit Fenster auf kipp, nur irgendwann hat man mal ausblühungen
in den Fenster ecken.

Ich bin ja kein Bauexperte aber wenn ein Haus ein halbes Jahrhundert steht und es tauchen Probleme nach den anbringen von Dämmstoff auf ist bei mir klar der schuldige gefunden, und wenn die Fenster dran schuld sein sollen hätte man ihn das sagen müssen das es mit den Fenstern nichts wird.

Grüße
Roland
 

Friederich

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Wenn es kein Probleme geben würde hätte man ja nicht laufend predigen müssen das man mehr lüften muss, nur wenn man auf Arbeit ist und zu hause rennen eine Hand voll Kinder umher hat die Schwiegermutter andere Probleme wie ans lüften zu denken.

Es war ja nicht permanent beschlagen irgendwann wurde schon gelüftet und gegessen wurde mit Fenster auf kipp, nur irgendwann hat man mal ausblühungen
in den Fenster ecken.
Dann sind diese Ecken zu kalt. Das ist nicht die Schuld der Außendämmung.
Entweder ist da eine Kältebrücke, oder durch undichte Fenster pfeift der Wind auf diese Ecken.
Wird alles richtig gemacht, dann ist die Wand innen überall warm und somit auch trocken.
 
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