Eiche vor Wasser schützen, Öl ?

willyy

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Hallo zusammen,

aus ein paar kleinen Eiche Resten werde ich Untersetzer bzw. Deckel machen. Die Deckel werden für Teetassen als Warmhalter verwendet, wo nach dem Tee kochen heißer Wasserdampf kondensiert und beim späteren Abnehmen in den Tee tropfen kann.

Mit welchem Öl (oder was anderes?) kann ich die Deckel behandeln? Es sollte natürlich lebensmittelecht sein.
 

Lorenzo

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Ich würde nur Untersetzer machen, und mit dem was noch da ist behandeln, wenn überhaupt.
Deckel deshalb nicht, weil Eiche Gerbstoffe enthält und generell sehr intensiv riecht, und somit auch schmeckt. Diese Stoffe löst der Wasserdampf und dann tropft dir das in den Tee. Du machst dir so quasi nen Eichentee. Ich hab Eiche oft in der Nase und möcht diese Aromen, die mich an Sauerteig erinnern, nicht auch noch im Tee haben...
 
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Farmer308

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Das gibt vielleicht den ganz besonderen Kick:emoji_slight_smile:
Nimm lieber Buche, die ist Geschmacksneutral.
 

weissbuche

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Tee ist kein Wein, darum beherzige den Rat von Lorenz. Unser Eichenuntersetzer ist min. schon 15 Jahre alt, nie behandelt. Wir nennen es Patina.
 

willyy

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oh @Lorenzo vielen Dank. Ich nicht gedacht, dass die Gerbsäure da rauskommt und eine Rolle spielt.
Meine Frau trinkt eh nur bitteren schwarzen Tee, der wäre evtl. besser geworden. Aber meiner nicht :emoji_wink:

Wenn ich jetzt auf Buche oder Esche für die Deckel wechsle ?? Altes Leinölfirnis hab ich noch da, was schon ganz dunkel geworden ist
 

Lorenzo

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Ich brauche generell keinen Deckel auf der Tasse. In der Kanne darf er heiß bleiben, in der Tasse wird er getrunken. Anfangs kommt wenig in die Tasse, dann kann er schneller getrunken werden, dann mehr und mehr. Dann leer :emoji_slight_smile:
 

Farmer308

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Moin,
Ich würde das einfach unbehandelt lassen, was soll da schon passieren
 

isso

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Gerbsäure spült ja auch aus.

Radikal wäre einfach zwei drei Mal in die Spülmaschine.

Aber ich brauche auch keinen Deckel, das funktioniert so.
 

willyy

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Hallo,
ich bin immer noch bei dem Thema und habe den Unterschied von Hartwachsöl, Hartöl und Arbeitsplattenöl noch nicht verstanden.
Bei Hartwachsöl sind Wachsanteile dabei und wird glänzend.
Ein Arbeitsplattenöl scheint ein Hartöl zu sein. Das hat Winfried hier erklärt.

Ich habe alle drei Typen noch nie verarbeitet, deshalb ist es vielleicht eine blöde Frage:
Trägt man bei Arbeitsplattenöl oder Hartwachssöl mehrere Schichten auf oder geht das gar nicht, weil nichts mehr einzieht, wenn die erste Schicht trocken ist ?
Und wenn ja, in welchem Abstand ? nach paar Stunden oder 1.-2 Tage, solange die erste Schicht noch nicht vollständig ausgehärtet ist ?
Bisher habe ich nur Leinölfirnis verarbeitet.
 

Schreinersein

ww-esche
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Deckel würde ich nicht mit Hartwachsöl machen, da sind überall trocknungsbeschleuniger drin. Das würde ich nicht im Tee haben wollen. Ich mache meine Frühstücksbrettchen nur mit reinem Leinöl. Braucht hat ange Trocknungszeiten und Wasserdampf ist natürlich nochmals ne krassere Belastung. Schau Dir an, was Leinöl oder Tungöl so können.
Edit: Die Google KI sagt:
Trocknungsmittel (Sikkative):
Diese Stoffe, oft Schwermetallsalze organischer Säuren, werden als Katalysatoren zugesetzt, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Beispiele für Sikkative sind Mangan-, Zirkon- oder Kobaltsalze.
 

Pareto

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Hallo,
ich bin immer noch bei dem Thema und habe den Unterschied von Hartwachsöl, Hartöl und Arbeitsplattenöl noch nicht verstanden
All diese Begriffe sind nicht genormt, jeder Hersteller kann das nennen, wie er will und wie gerade der Zeitgeist ist.
Beispiel: Wachs; der erste Abschnitt reicht.
Mein Erweckungserlebnis ist schon lange her: Ich hatte mir "Bauhaus Acrylat Holzwachs" gekauft - Das war Lack. :emoji_nerd:

Was ich sagen will:
Wenn du eine Alternative zu Leinölfirnis suchst: Such nach einem Produkt, nicht nach einer Kategorie.
Da wirst du hier Unmengen an Vorschlägen bekommen.
Wähle ein Produkt aus und beschäftige dich mit genau diesem.
 

agnoeo

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Tungöl wurde schon erwähnt. Für Untersetzer habe ich auch schon Schellack gestrichen. 3-4 Schichten und gut ist, dauert keine 3h Trockenzeit. Klar löst die Wärme und Tee irgendwann mal bisschen was auf, aber eine neue Schicht dauert 5 Minuten und erfordert keine Vorarbeiten.
Ich verwende auch keinen Deckel, aber wenn es Holz sein soll, außer der genannten Buche vielleicht Birke oder Ahorn? Stehende Jahrringe dürften von Vorteil sein; die würde ich auch unbehandelt lassen.

Gruß, David
 

willyy

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Hauptanwendung wäre erst mal sowas wie Schneidbretter oder Abtropfständer, wo kaltes Wasser im Spiel ist.
Vermutlich muß ich verscheidene Sachen einfach ausprobieren.
 

WinfriedM

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Ich hab hier Untersetzer aus Eiche und auch Buche, das geht beides. Etwas fleckig werden die mit der Zeit, aber viele Flecken gehen vom Abspülen auch wieder weg. Ein wunderbares Objekt, um die Eigenschaften von geölten Flächen beobachten zu können.

Ich würde das erstmal mit einem Arbeitsplattenöl machen und nicht mit einem Hartwachsöl. Reine Öle sind temperaturmäßig hoch belastbar, bei Hartwachsölen hast du eine Schicht auf der Oberfläche, die temperaturanfällig sein kann.

Im einfachsten Fall, wenn du noch gar nicht mit Ölen gearbeitet hast, kannst du mit Leinölfirnis oder/und Tungöl anfangen. Beides lässt sich auch mischen. Wenn du eher auf eine fertige Arbeitsplattenabmischung setzen willst, dann z.B. Biopin Arbeitsplattenöl, Biofa Arbeitsplattenöl, Leinos Arbeitsplattenöl. Derzeit gibts auch noch das Clou Arbeitsplattenöl, falls du es irgendwo im Baumarkt herumstehen siehst. Im Hornbach gibts auch Barend Palm Arbeitsplattenöl, was von Biopin stammt.

Bei Wasserbelastung würde ich aber 4 Wochen Trockenzeit abwarten. Vor dem Ölen würde ich das Holz schonmal mit Spüli oder Waschsoda und warmen Wasser ordentlich schrubben. Dann ein paar Tage trocknen lassen und nochmal feinschleifen. Dann insgesamt 3 mal ölen, Überstände immer schön abnehmen und 1 Tag Trockenzeit dazwischen. Bei Eiche gerne auch mal 2-3 Tage, das hat Inhaltsstoffe, die die Trocknung verzögern.

Und wenn du mal Vergleichstests machen willst, kannst du auch mal mit Osmo Hartwachsöl ein Muster machen. Das ist auch recht belastbar. So siehst du mal die Unterschiede im alltäglichen Gebrauch.
 
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