Eckverbindung für Hochbeet - Tiroler Schloss rationell fertigen

Casazzo

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Vielleicht habe ich Dich nur falsch verstanden, aber die Anreissmaße sind 1/4 und 1/4 der Höhe auf der einen Seite (A) und 1/3 und 1/3 auf der gegenüberliegenden Seite (:emoji_sunglasses: und zwar im Abstand (Höhe) zum Balkenende.

Direkt am Balkenende ist es ein 1/6 und 1/6 auf der A-Seite und 1/4 - 1/4 auf der B Seite.

Die 1/6 kommen nur am Balkenende vor und die 1/3 nur im Abstand (Höhe) vom Ende.

Für Anfänger empfehle ich daher trotzdem die Schablone. Schön beschriftet mit Innen und Aussen, dann kann man direkt immer die bessere Seite des Holzes nach Aussen legen ohne Nachdenken zu müssen.

Stabilität ist übrigens auch gut. Wer es extra stabil mag kann evtl noch ein paar Tropfen Leim auf die Verbindung geben, aber notwendig ist es erstmal nicht.

Ich habe einfach beim Befüllen die Hölzer mit zwei großen Zwingen zusammengepresst, so dass man sie nicht bei jedem Kontakt rumschubst. Danach hält es von selbst.
 

Casazzo

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@flo20xe:

Was mich noch interessieren würde: Die oberste bz unterste halb-Bohle haste ja wahrscheinlich mit der Kreissäge aufgetrennt. Dabei geht ja einiges an Material verloren. Hast Du da einen Spalt unten? Kann man auf dem Bild schlecht sehen.
 

Friederich

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Vielleicht habe ich Dich nur falsch verstanden, aber die Anreissmaße sind 1/4 und 1/4 der Höhe auf der einen Seite (A) und 1/3 und 1/3 auf der gegenüberliegenden Seite (:emoji_sunglasses: und zwar im Abstand (Höhe) zum Balkenende.

Direkt am Balkenende ist es ein 1/6 und 1/6 auf der A-Seite und 1/4 - 1/4 auf der B Seite.

Die 1/6 kommen nur am Balkenende vor und die 1/3 nur im Abstand (Höhe) vom Ende.
Hab ich jetzt nicht ganz verstanden:emoji_slight_smile:
Aber ich meinte es so:
(Das gleiche Maß jeweils von unten und oben angrissen)
Die Maße in mm ermittelt man übrigens nicht rechnerisch, sondern geometrisch, über Strahlensatz. Genauer und einfacher. Kann ich bei Bedarf erklären, falls es jemand noch nicht kennt.
 

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Komihaxu

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Ein bisschen Zeit ist vergangen, das Projekt soll dann doch mal angegangen werden. :emoji_grin:

Mittlerweile ist verfügbare Hobelware herausgesucht (Lärche, 70x45) und eine Zeichnung erstellt.
Die Extrusion bereitete doch etwas Kopfzerbrechen, da zweifach ausser Winkel. Die Funktion "Erhebung" in Autodesk Inventor konnte es dann lösen.
attachment.php
 

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Friederich

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Die Maße in mm ermittelt man übrigens nicht rechnerisch, sondern geometrisch, über Strahlensatz. Genauer und einfacher.
Vielleicht kennt ja der eine oder andere die Methode noch nicht.
Hier wird zum Beispiel ein Drittel der Balkenhöhe benötigt.
Man legt den Zollstock am Balken an, mit der Null unten, und an der anderen Kante mit einer Zahl, die sich gut teilen lässt. Möglichst groß wegen der Genauigkeit. Hier die 18.
Bei der 6 macht man eine Markierung. Auf diese Markierung stellt man das Streichmaß ein. Und schon hat man ohne zu rechnen genau das gewünschte Drittel.

Mit dieser Methode nimmt man auch die Teilung vor für Schwalbeschwanzzinken, oder die Drittelteilung für Schlitz und Zapfen..
 

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IngoS

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Hallo,

ich habe aus einem Terrassenabbruch Eichenkantholz 5 x 10 cm Querschnitt. Mir schwebt auch vor, daraus zwei Hochbeete zu bauen. Vielleicht versuche ich mich mal an dieser Technik.

Gruß

Ingo
 

uli2003

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Dritteln sollte jeder wohl so hinbekommen :emoji_slight_smile:

@Komihaxu
Im AutoCAD gibt es dafür _divide/_teilen
 

Casazzo

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Guter Hinweis, danke. Nachdem ich mein Streichmass von V. bekommen habe ist das ganze Arbeiten noch viel angenehmer geworden.

Im Nachhinein würde ich diese Verbindung übrigens nicht mehr für so dünne Hölzer empfehlen. Da ist einfach zu viel Bewegung noch drin mangels Eigenmasse.

Habe die Bohlen jetzt zusaetzlich mittels Flachdübeln verbunden. Sitzt dann bombenfest.
 

Casazzo

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Als Abschluss noch Folgendes:

Man kann ein gleichwertiges Ergebnis erreichen, indem man einfach bei allen Bohlen 1/4 der Höhe oben und unten abnimmt. Oberste und Unterste wie gehabt halbieren.

Geschwindigkeit ist dank vollständiger Maschinenarbeit deutlich schneller und wenn man eh zusätzlich dübeln oder Leimen muss bringt einem das Tiroler Schloss auch nix.

Optisch ist der Unterschied auch nicht riesig.
 

Casazzo

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Muss man aber halt doch. Sonst wackelt alles und verschiebt sich. Das Holz hat nicht genug Eigengewicht um sich wirklich mittels der Schrägen "zusammenzuziehen".
Sobald Du Erde einfüllst geht alles auseinander.

Diese Verbindung ist vermutlich eher für Blockhäuser mit schweren Stämmen/Balken und zusätzlichem Gewicht durch das Dach geeignet.

Dabei gibt es auch keinen Druck von innen nach aussen.
 

Friederich

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Diese Verbindung ist vermutlich eher für Blockhäuser mit schweren Stämmen/Balken und zusätzlichem Gewicht durch das Dach geeignet.
Meines Wissens werden aber auch bei denen die Balken miteinander verbunden durch Holznägel. Bei jeder Verkämmungsart.

Einfache Überblattung genügt aber nicht, da ohne eine formschlüssige Eckverbindung dann die Wände als Ganzes auseinandergedrückt würden.
 

Sägenbremser

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Kann hier nur @Casazzo beistimmen, für diese
recht geringen Querschnitte ist diese Verbindung
wirklich nicht angedacht worden. Um ein simples
Hochbeet aufbauen zu können, wird immer eine
doppelte Überblattung + Verstiftung einfach diese
Konstruktionsanforderungen ausreichend erfüllen.

Für das Tiroler Schloss sind schon Dimensionen von
über 16/24cm die Ausgangsgröße. Nein die brauchen
wirklich keine vertikale Sicherung mehr, wer es noch
etwas besser in der Fixierung haben möchte, darf sein
Holzwerk auch gerne im Klingschrot ausführen mögen.

Für beide Eckverbindungsvarianten gab/gibt es einige
rein mechanische Bearbeitungsmaschinen, aber heute
wird das wohl in der realen Anwendung nur noch auf
einem Stabbearbeitungszentrum ausgeführt werden.
Wer diese Ecküberblattung wirklich in der gewerblichen
Anwendung noch mit den üblichen Maschinen ausführen
kann, hat dabei immer noch meinen vollsten Respekt.

Gruss Harald
 

Heiko74

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Moin,

ich möchte mir aus 80 x 80mm oder 100 x 100 mm-Hölzern eine Hütte bauen und dabei die Ecken als Tirolerschloss ausführen. Auch mir geht es also um die möglichst rationelle Ausführung.

Ist jemandem hier seit dem letzten Post noch eine ergänzende Idee gekommen?

Ist dieser Artikel in der Holzwerken #48 so aufschlussreich, dass sich der Kauf des Hefts allein dafür lohnt? (Für mich wäre er hilfreich, wenn er mir helfen würde, anzuzeichnen oder mir eine Schablone anzufertigen; mit sowas stehe ich manchmal ein wenig auf dem Schlauch).

Falls ihr noch einen Tipp habt, danke ich euch schon mal.

Besten Gruß
Heiko
 

Friederich

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80 x 80mm oder 100 x 100 mm
Hallo Heiko,
besser wäre Hochkant-Format. 60X100 oder 80X120 z.B.
Die Schrägen der Verbindung werden dann "schräger" und somit formschlüssiger und stabiler. Billiger dürfte es auch werden. Bzw. wenn das quadratische Format ein sog. Ganzholz wäre: Das neigt da sehr stark zum Rissigwerden. Im Gegensatz zum "Halbholz", wie man es als Hochlkantformat vorfindet..
Ein Heft würde ich mir nicht kaufen. Abbildungen gibts ja zuhauf im Netz. Und ja auch hier im Thread.
Schablone macht keinen Sinn, da ja das Anreißen mit Streichmaß und Schreinerwinkel ganz rationell zu machen ist. Und außerdem präziser.
Du willst dir also eine richtige Blockhütte bauen? Garnicht so einfach.
Da treten alle möglichen Probleme auf durch das Schwinden des Holzes. Probleme die man bei üblicher Rahmenbauweise nicht hätte.

Beim Anreißen bin ich gerne behilflich. Kannst ja einfach mal eine Skizze zeichnen, wie du meinst es verstanden zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Heiko74

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Hallo Friedrich,

meinen herzlichen Dank für deine prompte und kompetente Reaktion.

Dann werde ich Balken mit rechteckigem Durchschnitt hernehmen und frei anzeichnen. Sägen mit Japansäge, HKS oder vielleicht auch Bandsäge.

Instabilität infolge des Schwindens, ja, was tun? Vielleicht in den Ecken je zweite Lage eine kräftige lange selbstschneidende Schraube vertikal setzen, und zusätzlich daneben vertikale Spannstangen? (wobei ich am liebsten auf Metall verzichten würde)

Es soll eine Sauna werden. Und ich will keine gefrästen Blockbohlen aus Polarfichte nehmen. Stattdessen gängiges Bauholz.

Eine leichte Nut und Feder-Passung könnte ich auch noch einarbeiten, soweit sich das mit der Oberfräse praktikabel machen lässt.

Beste Grüße
Heiko
 

Heiko74

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... oder für die Stabilität bzw. Dauerhaftigkeit lieber Brettschichtholz; wobei mir noch nicht klar ist, ob das für eine Sauna genommen werden sollte.

MfG H
 

Friederich

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Dann werde ich Balken mit rechteckigem Durchschnitt hernehmen und frei anzeichnen. Sägen mit Japansäge, HKS oder vielleicht auch Bandsäge.
Japansäge mit Dreiecksbezahnung. Ryoba komane ist sehr gut; gibts auch in Übergröße für Zimmermannsarbeiten. Oder Fuchsschwanz.
Bandsäge alleine bringst nichts. Dafür bräuchtest du noch eine Lehre die den Balken genau im richtigen Winkel abkippt. Alles anreißen und Balken möglichst senkrecht einspannen, so dass du den Schnitt gleichzeitig auf allen drei Seiten kontrollieren kannst, geht wohl insgesamt schneller und genauer.
HKS stelle ich mir auch unpraktikabel vor.
 

Friederich

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Instabilität infolge des Schwindens, ja, was tun? Vielleicht in den Ecken je zweite Lage eine kräftige lange selbstschneidende Schraube vertikal setzen, und zusätzlich daneben vertikale Spannstangen?
Ganz durchgehende Spannstange sieht man gelegentlich. Mit einer Feder. Hilft aber nichts gegen das Schwinden und quellen. Das lässt sich nicht aufhalten.
Die einzelnen Balken, und zwar jeder einzelne, werden mit dem jeweils unteren verschraubt. In einem Sackloch, damit beim Schwinden der Schraubenkopf sich nicht oben herausdrückt.
Nut und Feder dient dazu die Fuge einigermaßen dicht zu bekommen. Einfach oder doppelt. Für deinen Zweck eher einfach. Gibt ja kein Wohnhaus. Daher auch die Wandstärke nicht übermäßig dick. Das geht sonst ganz schön ins Geld.

Wegen des unvermeidlichen Schwinden und Quellens ist der Einbau von Tür und Fenster heikel.
Und auch das Dach.
Firstbalken kann man nicht so einfach auf die Giebelwand legen, da diese durch Schwinden und Quellen ja auch höher und niedriger wird.
Und auch um die Stabilität des Giebeldreiecks muss man sich Gedanken machen. Das steht ja frei und kann kippen.
Alles nicht so einfach.

Hab auch Zweifel, ob Selbstanfertigung wirklich billiger ist als ein Fertiges zu kaufen.

... oder für die Stabilität bzw. Dauerhaftigkeit lieber Brettschichtholz
Bei den schwachen Dimensionen macht Brettschichtholz keinen Sinn. Wär auch nicht dauerhafter.
 
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Heiko74

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...nochmals herzlichen Dank!

Ich wechsle mit dem Saunaprojekt mal in einen anderen Strang.

Besten Gruß
Heiko
 
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