Doppelkeil bei Schwundfuge

Keilzink

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Da an der Bodenplatte das gleiche Problem aufgetreten werde ich diese nur verleimen und kein Schwalbenschanz einsetzen. Wie gehe ich sicher, daß sich der Spalt nicht wieder öffnet?

Bei antiken Vollholzmöbeln? Gar nicht. Ich selbst würde vorbeugen: Das Möbel unrestauriert in seiner späteren Umgebung stehen lassen und zusehen, wie es sich verhält - es kann gut sein, dass die Risse sich noch verändern. Dann das Möbel nicht im Heizungskeller restaurieren oder in der Garge, sondern an einem Ort mit ähnlicher Temperatur und Luftfeuchte, wie sie dort herrscht, wo das Möbel später hin soll und wo es vor der Restaurierung ein paar Monate gestanden hat.
Wenn du es dann nach der Facon dieses französischen Meisters machen willst: Daniel Alcouffe, "Möbel", beim Rembrandt Verlag Berlin erschienen. Gibt es überall für kleines Geld im Antiquariat: Amazon oder ZVAB oder in der Bucht ...

Andreas
 

Holz-Christian

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Gut, dass all den Deppen, die da rumnölen, endlich mal Bescheid gestossen wird, was Sache ist.
Warum machst du es denn nicht einfach?
Verbringst aber viel Zeit an der Tastatur und ich bin genervt über solche Energiezieherei -
Sorry, das musste jetzt mal raus.
Restfreundliche Grüße von Werner

Ich schliesse mich Werner an:

Mach einfach deine Doppelschwalbenschwänze, Du bist ja doch schlauer und Beratungsresistent.

Mit Tina und Werner haben Dir zwei ausgewiesene Fachleute ihre Zeit geopfert.

Kopfschüttelnd, Christian.
 

pedder

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Ich habe noch keine aussagekräftige Aufnahame des Möbels gesehen, um das beurteilen zu können. (Komplettaufnahme mit Schubläden)
Die Preise für EINFACHE Biedermeierkommoden kann man ja im Kunsthandel nachfragen:
z.B. Hier:
antike Biedermeier Kommoden | Kunsthandel Britsch jun.
Nur meine bescheidene Meinung als Restauratorin mit bald 20 Jahren Berufserfahrung im musealen und privtaen Bereich

Hallo Tina,

die Preise im Kunsthandel beim Verkauf kann natürlich jeder leicht herausbekommen (wobei das idR auch nur die Wunschvorstellungen des potentiellen Verkäufers sind.) Die verlinkten Möbel sind halt alle schon aufwändig restauriert und das schlägt sich im Preis nieder. Olivers Möbel im aktuellen Zustand (demontiert, mit Rissen, schadhafte Oberfläche usw.) ist aber nicht einmal in der Nähe dessen. Wenn Du jemanden kennst, der bereit ist mehr als 100 € dafür zu zahlen, schick mir die Adresse. Nach meiner Erfahrung mit Antikhändlern sind die nicht bereit, so etwas anzukaufen. Also ist es wirtschaftlich nahezu wertlos. Davon sprach ich.

Völlig unabhängig davon löst Du mit Deinen wiederkehrenden Vorschlägen, mit alten Möbeln zum Restaurator zu gehen, das Problem nicht: Es gibt Menschen, die haben einfach keine 3k€ für eine Kommode. Weder im Einkauf, noch um sie einem Restaurator zu geben. Die wollen das selber machen und wenden sich hierher, um Tipps zu erhalten. Wer die nicht geben will, muss ja nicht mitschreiben.

Wenn es schief geht, kann entweder der nächste Rstaurator mehr Geld verdienen oder es ist nicht zu retten, dann sind die verbleibenden 10.000 Kommoden wieder etwas mehr wert.

Liebe Grüße
Pedder
 

olk

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Mach einfach deine Doppelschwalbenschwänze, Du bist ja doch schlauer und Beratungsresistent.

sicher bin ich beratungsresistent weil ich ein 'weil wir das so machen' hinterfrage

Mit Tina und Werner haben Dir zwei ausgewiesene Fachleute ihre Zeit geopfert.

Ja, die sich aber leider selbst widersprechen ... (z.B. Schalbenschwanz hält die Teile zusammen ... totaler Unsinn).
Nicht widersprechen würde ich, wenn es begründet werden würde - z.B. mit einer gefährlichen Schwächung des Materials etc.
Ich kann mich nur an den verfügbaren Quellen orientieren und die Empfehlung mit dem Schwalbenschwanz schien mir einleuchtent.
 

olk

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Wenn du es dann nach der Facon dieses französischen Meisters machen willst: Daniel Alcouffe, "Möbel", beim Rembrandt Verlag Berlin erschienen. Gibt es überall für kleines Geld im Antiquariat: Amazon oder ZVAB oder in der Bucht ...

vielen Dank für den Hinweis - das Buch werde ich mir anschauen
 

WinfriedM

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Nicht widersprechen würde ich, wenn es begründet werden würde - z.B. mit einer gefährlichen Schwächung des Materials etc.



Die Begründung kam doch schon: Eine gute Verleimung hält mehr, als das Holz selbst. Bei großen Kräften würde also eher das Holz als die Fuge reißen. Von daher würden deine Doppelschwalbenschwänze gar nichts bringen. Und außerdem müsste man dann auch eher schauen, warum solche massiven Kräfte auftreten und ob man diese Situation nicht konstruktiv irgendwie entspannen kann bzw. welcher Konstruktionsmangel vorliegt.

Und manchmal heißt die Begründung auch einfach: Tue keine Dinge, die unnütz sind. Es sei denn, du hast Langeweile oder ein großes Gefallen an Doppelschwalbenschwänzen. :emoji_wink:

Fazit: Wenn du eine saubere Leimfuge hinbekommst, brauchst du keine Verstärkung.
 

Beerebaum

ww-birke
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Also ich würde den Schwalbenschwanz so 3 Drittel tief einlassen und würde ihn aus OSB machen dann biste auf jeden Fall auf der sicheren Seite.:emoji_stuck_out_tongue:
 

olk

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Die Begründung kam doch schon: Eine gute Verleimung hält mehr, als das Holz selbst. Bei großen Kräften würde also eher das Holz als die Fuge reißen. Von daher würden deine Doppelschwalbenschwänze gar nichts bringen.
Ja, wenn der Leim (Knochenleim etc.) 'normal' angesetzt wird hält die Fuge. Aber der Spalt ist sehr schmal (auf den Bildern sieht man das er schmaler als das Ausflugsloch ist).
Der Leim muß also sehr verdünnt werden, um ihn durch die Fuge laufen zu lassen -
es sei denn ihr kennt eine Methode dicken Leim durch einen schmalen Spalten zu bekommen.
Ich befürchte, daß die Klebekraft durch das Verdünnen zu stark gemindert wird.
Daher nahm ich an, daß die Unterstützung durch die Brettchen helfen würde.

Und außerdem müsste man dann auch eher schauen, warum solche massiven Kräfte auftreten und ob man diese Situation nicht konstruktiv irgendwie entspannen kann bzw. welcher Konstruktionsmangel vorliegt.

vermutlich durch die zu straff eingelassenen Lauf- und angeleimten Streifleisten

Und manchmal heißt die Begründung auch einfach: Tue keine Dinge, die unnütz sind. Es sei denn, du hast Langeweile oder ein großes Gefallen an Doppelschwalbenschwänzen. :emoji_wink:

Ich hänge nicht an den Schwalbenschwänzen. Wenn nur der Leim hält, wäre es um so besser. Ich möchte nur vermeiden, daß nachkurzer Zeit eine erneute Reparatur notwendig wird.
 

welaloba

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Ich wusste doch, ich hab so was noch rumstehen. Siehe Bilder.
Tischplatte Biedermeier, Nuss massiv, Brettstärke ca. 23 mm, Do-Schw-Schw. ca. 120 x 50 mm. Das Brett war stark genug, siehe Ergebnis.
Gruß Werner
 

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olk

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Ich wusste doch, ich hab so was noch rumstehen. Siehe Bilder.
Tischplatte Biedermeier, Nuss massiv, Brettstärke ca. 23 mm, Do-Schw-Schw. ca. 120 x 50 mm. Das Brett war stark genug, siehe Ergebnis.
Gruß Werner

Vielen Dank für die Bilder - das Ergebnis ist etwas enttäuschend.
Hättest Du eine Erklärung warum die Tischplatte trotz Keil aufgegangen ist?
Ich sehe weder an Tischplatte noch Schwalbenschwanz eine Beschädigungen/Risse.
Vielleicht ist der Schwalbenschwanz zu stark geschwunden und hat deshalb seine Keilwirkung verlohren?
 

Keilzink

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... ganz einfach: weil der Winkel, der das Holz am "wandern" hindern soll, viel zu flach ist, wesentlich steiler kann man ihn aber auch nicht machen. Da wird kein Widerstand aufgebaut, das ist eine Rutschbahn. Frisch hält es vielleicht, aber wenn das Austrocknen einsetzt kommt Spiel in die Sache - ergo ...
 

welaloba

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Hallo,
der Tisch ist eine sog. Bauernrübe, so werden die einfachen Dinger hier intern genannt.
Kann sein, dass die Holzauswahl nicht so der Brüller war, die Platte ist jedenfalls 142 x 83 cm, aus drei Brettern hergestellt. Und das Holz arbeitet, da geben alle beteiligten Flächen ein wenig nach. . Und es sieht aus, als hätte es da mal eine sehr gute Passung gegeben.
Wahrscheinlich hat auch dieser Tisch mal feucht gestanden. Da gehen Leimfugen schon mal auf. Bei meinem Tisch ist alles etwas einfacher: Zerlegen, neu fügen, leimen, Gratleisten wieder rein.
Dicke der DoSchwSchw ist übrigens ca. 2/3 der Holzstärke.
Gruß Werner
 

olk

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Die Kommode sieht jetzt so aus ... ist also kein 'Brennholz'.
 

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