DIY Dachstuhl

Mitglied 24010 keks

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Ich habe an allen Sparren-Pfetten-Verbindungen eine Teilgewindeschraube mit Tellerkopf. Gesichert soll das ganze jeweils mit Vollgewindeschrauben. Nehme ich da eine oder zwei pro Verbindung?
Steht dazu was in der Statik?
Gegen Sog und die leichten Horizontalkräfte bei einem Pfettendach sollte die eine Tellerkopf 8mm reichen.

Gruß Daniel
 

McBride

ww-robinie
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8mm Tellerkopf ist richtig, der Sparren muss an die Pfette gezogen werden, keine Vollgewindeschrauben!
Ich nehme an, deine Sparren sind nicht vorgebohrt? Dies muss vorher gemacht werden, wenn die Kerve beim Abbund vor dir liegt,
um sicher zu gehen, daß die Schraube exakt trifft.
Geht auch ohne Vorbohren, aber unbedingt beachten, daß du beim Schrauben oben in der Pfette rauskommst.
Keinesfalls im Senkelriss, im senkrechten Teil der Kerve, da kann es dir den Sparren wegziehen und die Pfette unnötig beschädigen.
Schraubenlänge musst du genau ausmessen, das Gewinde einer solchen Teilgewindeschraube geht ca. 8-10cm ins Holz.
Mal abgesehen davon ist es sehr gefährlich mehrere Sparren ohne Befestigungsmittel aufzulegen!

Was die Windrispe betrifft:
Inwiefern deine Ringanker, oder eine Aufdachdämmung die Längsausteifung deines Daches ersetzen, das kann ich nicht beurteilen.
Aber der Statiker hat hier 4 Bänder eingezeichnet, dies ergibt zwei Kreuze.
Nur die Anordnung der Bänder ist Murks, weil viel zu steil, und sie treffen sich alle in einem Punkt, das kann man gar nicht befestigen.
Windrispe darf nicht steiler als 45 Grad im Dach verlaufen, das ist in deinem Fall schon schwierig zu realisieren,
weil dein Dachstuhl schlicht zu kurz ist.
Ein Kreuz ist nicht vorgeschrieben, ergibt aber konstruktiv und statisch oftmals die beste Lösung.
Es gibt von Simpson ein Video über Windrispe, die Einbausituation ist anders, aber der Sinn ist gut erklärt. Siehe Youtube.
Für alles gibt es Richtlinien, Fachregeln für den korrekten Einbau der Windrispe, aber bei deinem Dachstuhl schwierig.
Man zieht die Windrispe über den letzten inneren Sparren und vernagelt es mit der Fußpfette.
Das ist aber nicht möglich, weil schon ausgemauert ist, deshalb geht man ein Sparrenfeld weiter zurück, dann wird es wieder zu steil.
Zumindest sorgen die Druckhölzer dafür, daß die Windrispe den Sparren nicht verzieht.

Aber befestige zuerst die Sparren, vergiß die Fußpfetten nicht, dort fehlen noch Schwerlastanker.
 

K2H

ww-robinie
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So ganz verstehe ich die Diskussion um die Windrispen nicht. Der Statiker wirds schon berechnet haben, dass sie so gesetzt werden können, wie eingezeichnet.
Ich frage mich nur, wenn es keine 4 Bänder sind, sondern nur 2, die über die volle Länge, über beide Dachflächen gezogen sind und sich auf der Spitze des mittleren Sparrenpaares "nur" kreuzen, kippt dieses auch nicht weg, weil die Zugkräfte von Fußpfette zu Fußpfette verlaufen. Das mittlere Sparrenpaar bekommt nur senkrecht nach unten wirkenden Druck......?????.....
 

Mitglied 24010 keks

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8mm Tellerkopf ist richtig, der Sparren muss an die Pfette gezogen werden, keine Vollgewindeschrauben!
Ich hatte es so verstanden, dass die Tellerkopf schon drin ist und er noch zusätzlich sichern will. Da könnte man dann schon eine Vollgewinde nehmen.

Nur die Anordnung der Bänder ist Murks, weil viel zu steil, und sie treffen sich alle in einem Punkt, das kann man gar nicht befestigen.
Windrispe darf nicht steiler als 45 Grad im Dach verlaufen, das ist in deinem Fall schon schwierig zu realisieren,

Hmmm wie kommst du da drauf? Das Gebäude ist 8m lang und 5m breit. Die statisch relevante Sparrenlänge dürfte somit bei 3.5m liegen. Also halbe Gebäudebreite. Somit sind die Bänder bei der gewählten Anordnung fast perfekt im gewünschten Winkel.
und sie treffen sich alle in einem Punkt, das kann man gar nicht befestigen.
Wo ist denn das Problem auf jeder Seite des Daches zwei Bänder an jeweils einem Sparren zu befestigen? Alternativ kann man auch nur im oberen Bereich ein bia zwei Sparren kreuzen. Wenn's sonst zu steil werden würde.
Man zieht die Windrispe über den letzten inneren Sparren und vernagelt es mit der Fußpfette.
Das ist aber nicht möglich, weil schon ausgemauert ist,
Also ich sehe da mehr als ausreichend Platz.

Gruß Daniel
 

brubu

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Hallo zusammen
Ich bin ja nur Schreiner und kenne nur alte Dachstühle mit einem Windverband aus Holz. Wenn ich mir dieses kleine Dach ansehe mit 2 gemauerten Giebelwänden frage ich mich was hier das Windrispenband noch ausrichten soll. Klar besser schnell eins montieren aber es ist keine Halle oder Scheune mit grossflächigen Holzwänden und entsprechender Windangriffsfläche. Oftmals ist der Windverband nur nötig bis fertig gebaut ist, danach ist genug Aussteifung vorhanden.
Gruss brubu
 

Decurio Nova

ww-birke
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Guten Morgen,

die Fußpfetten haben jeweils sechs Schwerlastanker. Mittel- und Firstpfetten ein „Gleitlager“.
Jeder Sparren wird sofort verschraubt wenn er sufgelegt wird. Jeweils in Fuß- und Mittelpfette. Firstpfette mache ich zum Schluss und versuche die nach halbwegs gerade auf einander stoßen zu lassen.

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McBride

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Und die Windrispe kommt so drauf:
Wie das rote Kreuz, Gelb wäre etwa die wünschenswerte Einbausituation, aber das funktioniert hier nicht.
Und Windrispe wird auch nicht von einer Dachseite durchgehend über die andere Dachseite gezogen.
Am First würde ich das Druckholz weglassen, aber das Metallband schön um die Firstpfette nageln.
Du musst nur verhindern, dass unten die Sparren von der Windrispe verzogen werden.
Windrispe06.jpg
 

Mitglied 24010 keks

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Wenn ich mir dieses kleine Dach ansehe mit 2 gemauerten Giebelwänden frage ich mich was hier das Windrispenband noch ausrichten soll.
Naja der Giebel ist schon groß und nur gemauert. Der kann so gut wie gar keine Kräfte aus Wind aufnehmen...

Wenn da ordentlich der Wind anpackt, verschiebt es das ganze Dach als Parallelogramm und dann ist Feierabend.

Durch das Rispenband werden die Kräfte aus der Firstpfette in die Schwelle geleitet. Die Schwelle kann die Kräfte dann entspannt aufnehmen.

Gruß Daniel

@McBride ist das Haus irgendwie ein wenig kleiner geworden als geplant? Das ist doch niemals 8m lang....
 

Decurio Nova

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@McBride danke für Skizze. Es kommen aber noch jeweils ein fliegenden Sparren und ein Sparren in 2cm vor den Giebel.
Da wird es am First was festzunageln.

@keks010982
die Pespektive täuscht, es sind 8m.
Da ich jeden Stein persönlich gesetzt und geschnitten habe, bin ich mir da recht sicher.

IMG_5134.jpeg

Die Hütte musst Du Dir wegdenken :emoji_slight_smile:
 

U.Tho

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Wäre die an sich überhaupt notwendig?
Wir haben den gleichen Aufbau (jedoch 22°, voll verschalt, Bauder Top, Lattung/Konterlattung, Ziegel) - unser Zimmerer erklärte das so, dass die bei diesem (Pfetten-) Dach nicht notwendig ist (nur senkrechte Kräfte) aber der Ansicht wegen wurden auf beiden Seiten zwei Blindpfetten (bei der Bezeichnung bin ich mir nicht mehr sicher). Die Sparren sind allerdings am oberen Ende mit Zangen verbunden.
Die Montage dieser "Endstücken" der Firstpfette habe ich noch gut vor Augen (nicht gerade BG-Konform). Bohle auf die beiden Mittelpfetten gelegt, draufgesetzt, hat die Pfette (30 x 16 - 2,50 lang) von unten an die Sparren gehalten, der Kollege steht oben drauf und nagelt das Ganze zusammen.
Die Sparren wurden auch nicht geschraubt - mit recht dicken, langen Nägeln verbunden.
Gut, das ist jetzt 30 Jahre her - in wie weit das heute noch Standard ist, weiß ich nicht.

An der Stelle will ich nicht vergessen, zu erwähnen - alle Arbeiten wurden seinerzeit auch ohne Gerüst gemacht - würde ich heute nicht mehr machen bzw. machen lassen !
 

McBride

ww-robinie
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Ja ich weiß, dass dort noch Sparren fehlen.
Oben am First gehst du in das Sparrenfeld, der Sparren an der Wand stört nicht.
Wenn du das Bandmaß für die Länge der Windrispe darüber hältst, dann leuchtet es schon ein, wie die genaue Lage sein sollte.
Schau dir das Video an über korrekte Montage.
Das Band muss gespannt sein, wenn jemand mit Tonnen an der Windrispe zieht, dann darf nichts nachgeben.
Der Übergang vom Sparren auf die Pfetten darf kein Flitzebogen sein, wenn der Wind deinen Giebel um 5cm nach aussen
schiebt und erst dann ist das Band straff wird, das wäre nicht so optimal.
Erst ein Kreuz montieren, dann das nächste. Also nicht zwei Bänder straffen, welche in die gleiche Richtung ziehen!
Oberer unterer Zugpunkt jeweils 15 Kammnägel einschlagen.
Druckholz unten hab ich noch keine richtige Idee, muss man improvisieren bei dir.
Gespannt wird mit einem Windrispenspanner, ich selbst mach das immer mit Spax.
 

Decurio Nova

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So, Kehlbalken sind bis auf die fehlenden Sparren auch verbauten. Seitlich prov. an die Sparren verschraubt und satt von unten an die Mittelfetten. Wenn alle gesetzt sind, wird noch mit den Sparren verbolzt.

IMG_5136.jpeg

Und gut, dass die Frau mitdenkt und fragt, wie man auf den Dachboden kommt. Der Abstand wäre für eine Bodentreppe doch arg eng geworden. Also gibt es noch einen Wechsel.

IMG_5138.jpeg

Vier Liter getrunken, gefühlt fünf Liter ausgeschwitzt und Feierabend.
 

Küstenharry

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Das sieht doch schon gut aus. Druckhölzer dort verbauen ,wo das Windrispenband auf die Pfetten kommt ,sowie alles mit Sparren Pfetten Anker sichern.
 

Decurio Nova

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Sparren-Pfetten-Anker? Reichen die Teil- und die Vollgewindeschraube nicht aus?
Wie stark sind denn die Druckhölzer zu dimensionieren?
 

McBride

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Sparrenpfettenanker brauchst du keine, schon gar nicht wenn du extra eine Vollgewindeschraube verbaut hast.
Wir nutzen zusätzlich Sparrenpfettenanker für die Verbindung Zange/Mittelpfette.
Je Zange zwei Stück an der Innenkante der Mittelpfette.
Druckhölzer kannst du Rester deiner Sparren verwenden, 8/24 zum Beispiel.
Die verschraubst du mit der Fußpfette und den anliegenden Sparren.
Am besten bündig Aussenkante Fußpfette, da kannst du eventuell die Windrispe befestigen.
Das Druckholz musst du unten etwas bearbeiten, weil der Anker der Fußpfette stört. Windrispe07.jpg

Öffnungsmaß Bodenluke: 60/120 oder 70/140 Die Bodentreppen sind etwas kleiner, nur als Tip.
 
Zuletzt bearbeitet:

odul

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Da hier immer die Rede von verschrauben ist:
Als mein Dach neu gedeckt wurde (2003), habe ich die Sparren aufdoppeln lassen, um Platz für evtl. Dämmung zu schaffen. Der Dachdecker hatte alles genagelt. Irgendwie hatte ich gefragt, warum nicht geschraubt, ist doch stabiler. Die Antwort hatte mich überrrascht: Wenn sich was im Gebälk verschiebt (Holz arbeitet ja immer), dann reißen Schrauben gegebenenfalls ab. Nägel dagegen geben nach.

Ob das richtig ist, oder aktuell anders gesehen wird, weiß ich nicht. Ich gebe das einfach mal so weiter.
 

McBride

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Das hier ist nicht ganz fachgerecht, wird aber funktionieren.
Druckholz, Schwarz sind die Schrauben, Rot Windrispe, und für die Angst ein Winkel hinterm Sparren.
Windrispe06.jpg

Heutzutage wird fast alles geschraubt, so sehr wird sich der Dachstuhl nicht verziehen bis die Schrauben brechen.
Das wird dann wohl die Langzeiterfahrung zeigen.
Holzbauschrauben sind auch ziemlich zäh und aus anderem Stahl wie Spanplattenschrauben.
Letztere brechen ziemlich schnell, deshalb wird Brettschalung genagelt, nicht geschraubt, dort trifft die Aussage eher zu.
Aber grundsätzlich stimmt das schon, Nägel lassen sich leichter verformen.
 

Decurio Nova

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Die verschraubst du mit der Fußpfette und den anliegenden Sparren.
Am besten bündig Aussenkante Fußpfette, da kannst du eventuell die Windrispe befestigen.
Das Druckholz musst du unten etwas bearbeiten, weil der Anker der Fußpfette stört.

Öffnungsmaß Bodenluke: 60/120 oder 70/140 Die Bodentreppen sind etwas kleiner, nur als Tip.
Das wird schwierig, die Druckhölzer mit dem Sparren zu verschrauben.
Der erste innere Sparren sitzt 2cm vom Giebel entfernt. Kann ich die auch diagonal von Innen verschrauben?
Von den Sparren ist nichts übrig. Die 13mm Balken habe wie Arsch auf Eimer für zwei Sparren gereicht. Muss ich
nochmal nachkaufen.
Bodentreppenloch hat jetzt ein Innenmaß von 1402mm (wegen der Angst) und 780mm. Exakt 700 wäre schwierig geworden.
Weiß jetzt auch nicht mehr warum. Da kann ich noch aufdoppeln mit einem 75 Brett oder zusätzlich dämmen.
Aber danke für den Hinweis.
Das hier ist nicht ganz fachgerecht, wird aber funktionieren.
Druckholz, Schwarz sind die Schrauben, Rot Windrispe, und für die Angst ein Winkel hinterm Sparren.
Jetzt erstmal die letzten acht Sparren setzen und dann frage ich nochmal wir man professionell das Windrispenband spannt :emoji_slight_smile:
 

Decurio Nova

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Die Teilgewindeschraube sitze ja genau in der Klaue zwischen Sparren und Pfette. Setze ich die Vollgewindeschraube jetzt darüber oder darunter? Parallel oder ein andere Winkel? Danke.

Solche Sparren wünscht man sich:

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