Dielenfussboden, Schleifen, Ölen - Probleme...

feuermelder

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Hallo,

ich habe in meiner Wohnung die alten Dielenfussböden abgeschliffen (waren teilweise lackiert, teilweise mit Linoleum und Teppich beklebt).
Das Holz scheint Pitchpine zu sein, zumindest sieht es so wie aus dem Bild in Wikipedia (Datei:emoji_stuck_out_tongue:itch Pine Honduras.jpg ? Wikipedia). Alledings wundert es mich, dass partiell einige Stellen nach dem Schleifen heller bzw. weisslich aussehen - so, als ob dort noch Staub liegt. Das sieht ähnlich aus wie die dunken Jahresringe auf der linken Seite des Wikipedia-Bildes, die mal kräftig wirken und mal heller. Ist das normal bzw. woran liegt das? Ich hatte auch schon mit ganz nfeinem Schleifpapier mal versucht, dass zu beseitigen, aber es blieb unverändert. Es stört mich nicht ganz so stark, allerdings habe ich in 2 Räumen Fichtendielen, die nach dem Abschleifen wirklich wie "neu" aussehen. Daher wundere ich mich ein wenig..

So, aber nun zum eigentlichen Problem. Ich wollte heute mit der Oberflächenversiegelung beginnen. Ich habe hierfür Osmo Hartwachsöl Weissgrund gewählt (anschließend soll dann das farblose als Abschluss drauf). Trotz besseren Wissens habe ich dieses leider zu dick auf die Dielen aufgetragen, so dass sich nun ein sehr unschönes Bild ergibt (Pinsel/Bürstenansätze etc..). Dazu nun meine Frage: Muss ich das ganze wieder abschleifen oder gibt es auch die Möglichket, dass einzupoieren?
Nachdem ich mich nun eine Weile über meine Unfähigkeit geärgert habe, habe ich in einem weiteren Raum das Hartwachsöl ganz dünn aufgetragen, was nun auch wesentlich besser aussah. Allerdings scheint es so, dass das Pitchpine-Holz die Weisspigmente des Hartöls unterschiedlich gut aufnimmt - so homogen geweißt sieht die Fläche nämlich auch nicht aus. Ich hatte vorher an einer Stelle unter der Heizung schon mal ausprobiert wie es aussieht - da ergab es einen homogenen Ton.

Ich bin für alle Antworten oder auch Anregungen dankbar. Vielleicht ist ja jemand dabei, der das gleiche Produkt schon mal genutzt hat bzw. solche Dielen hat.

Danke und Gruß
 

WinfriedM

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Ich glaub, du wirst nochmal schleifen müssen. Du könntest evtl. noch probieren, mit Orangenöl und Pad überschüssiges Öl herunterzuholen.
 

yoghurt

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Nur so als Anmerkung: Du hast da bestimmt regionale Kiefer liegen.... Wenn Kiefer altert sieht sie ähnlich aus wie auf dem Bild. Da hat niemand irgendwelche exotische Pine importiert um sie auf Balken zu nageln...

Gruß

Heiko
 

feuermelder

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Hallo,

1. Orangenöl wird dann vermutlich als Lösungsmittel für das Öl fungieren? Ginge z.B. auch Terpentin (wo bekommt man Orangenöl?)? Wenn ich das versuche, löse ich dann nicht die gesamte Schicht an und entferne so die Weisspigmente des Hartwachsöls? Was genau meinst Du mit Pad?

2. Wenn ich nochmals schleife, sollte ich das wieder mit einer Walzenschleifmaschine machen oder würde auch eine Rotex ausreichen ? Es müsste doch eigentlich nur die oberste Öl/Wachschicht abgenommen werden und kein Holz, oder?

3. Wie trägt man das Osmo Hartwachsöl denn am besten auf. Ich habe es mit Bürste und Pinsel aufgetragen. Funktioniert eine Rolle besser?

4. Nochmal die Nachfrage nach dem "Weiss/Grauschleier" an einigen Stellen nach dem Schleifen, die aussehen, als ob dort Staub liegt? Weiß
jemand, ob das normal ist?

Ich versuche nachher mal, Fotos reinzustellen.

Schöne Grüße
 

WinfriedM

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Gleich vorweg, ich bin kein Bodenprofi, insofern Wissen aus zweiter Hand.

1. Orangenöl hat sich gut bewährt, so einige andere Lösemittel funktionieren bei getrockneten Öl kaum. Kannst du aber direkt ausprobieren. Mit einem Pad würdest du das meiste, was auf dem Holz ist, abtragen. Bleibt das zurück, was ins Holz eingezogen ist und eine Mikroschicht. Kann sein, dass das schon hinreichend ist. Ansonsten danach nochmal weiß ölen. Ich meine Pad+Einscheibenmaschine. Sowas hier: Kreidezeit | Maschinenpads 16 Zoll

Orangenöl (Orangenterpene) bekommst du z.B. bei kremer-pigmente.de Die Verdünnung von Auro ist auch auf Orangenbasis.

2. Nein, ich denke, auch hier ist die Einscheibenmaschine + Schleifgitter wohl die beste Wahl. Rotex dann überall dort, wo du nicht hinkommst.

3. Schau dir mal die Videos von Saicos an: Saicos Coating Systems (Saicos und Osmo sind sich sehr ähnlich). Die nehmen eine Rolle. Egal wie, du musst wirklich mit dem Öl geizen. Nach 20 Minuten evtl. nochmal die Oberfläche egalisieren. Siehe auch technisches Merkblatt zum Osmo Produkt. Grundsätzlich: Einheitliche Boden-Colorierung ist keine einfache Sache, da gehört viel Erfahrung und Know-How dazu.

4. Fotos wären gut.
 

feuermelder

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Hallo,

anbei mal ein paar Fotos:

Bilder 01 und 03 zeigen den Raum, in dem zu viel Öl aufgetragen wurde. Die Fotos stellen es etwas positiver da, als es wirklich ist.

Bild 04 zeigt den Raum, wo nicht unbedingt zu viel aufgetragen wurde, aber die Einheitlichkeit ist auch hier nicht wirklich gegeben.

Bild 05 (vorher) und Bild 06 (nachher) zeigen im Gegensatz dazu einen Raum, den ich mit Osmo Hartwachsöl farblos (diesmal mit Mikrofaserrolle und Pinsel) behandelt habe. Die Verarbeitung hierbei ging mit der Rolle um einiges einfacher. Auch hatte ich subjektiv das Gefühl, dass das farblose besser einzog und eine etwas andere Konsistenz als der Weissgrund hatte. Der Weissgrund erinnerte eher an einen richtigen Lack bzw. Lasur, der länger auf der Oberfläche blieb und jedesmal die Pinselstriche zu sehen waren (kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass ich jetzt extrem darauf geachtet habe, nicht zu viel zu nehmen ).


Grüße
 

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dascello

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Hallo Feuermelder,

was erwartest Du?

Du hast einen sehr alten Boden, der ganz ordentlich erhalten ist. Was ich auf den Bildern sehe, gefällt mir sehr, auch so wie es ist. Dass das hinterher nicht aussieht wie frisch verlegt, das, so finde ich, gehört zu einem alten Haus dazu.

Bei mir liegt hunderjähriges Parkett. das ist alles andere als perfekt. Ich käme trotzdem nicht im traum darauf, hier einen "Neuzustand" anzustreben.

Gruß

Michael
 

WinfriedM

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Weißpigment macht alles viel schwieriger, noch dazu bei nicht idealem Boden. Ich glaub, da hast du dir keinen Gefallen mit getan. Ich würds mal mit Orangenöl und Pad probieren.
 

feuermelder

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Hallo zusammen,

@dascello: Ich bin mit dem Boden, so wie ich ihn abgeschliffen hatte, auch total zufrieden. Auch die Räume, die ich mit farblosem Hartwachsöl behandelt habe, gefallen mir sehr gut. Nur der Raum, den ich mit dem Weissgrund behandelt habe, gefällt mir nicht aufgrund der ganzen Bürsten- und Pinselspuren - aber das war ja auch mein Anwendungsfehler...

@WilfriedM: Ich werde mir am Wochenende wohl mal so eine Einscheibenmaschine besorgen. Ich vermute, Du meinst das Reinigungspad (schwarz), das man dann benutzen sollte? Danach werde ich erneut (dünn!!!) auftragen. Falls das nicht klappt, kann ich ja immer noch mit einem Schleifgitter rübergehen. Ich habe den Weissgrund ja auch nur gewählt, da ich einen Raum haben wollte, in dem der Holzton eher dem frischen Holz entspricht und nicht so stark angefeuert wird wie das bei der farblosen Variante pur ist.
Könnte nicht auch Benzin als Lösungsmittel funktionieren? Ich meine mich zu erinnern, dass dies auf der Dose auch als Lösungsmittel angegeben ist?

Grüße
 

WinfriedM

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Öl polymerisiert und das kann dann nicht mehr gelöst werden, auch wenn Osmo für das flüssige Produkt Waschbenzin verwendet. Neben Orangenöl fällt mir nur noch Spiritus ein, was viele Öle recht stark angreift. Da hätte ich aber Bedenken auf dem Boden.

Von der Anfeuerung ist das auf deinem Bild schon ganz schön stark. Auf vielen Hölzern feuert Osmo eher wenig an.
 

feuermelder

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So, habe mir mal bei Kremer Orangenterpene bestellt. Werde berichten, ob ich damit Erfolg habe.
 

WinfriedM

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Ach ja, was das Pad angeht, mir wurde mal zum beigen Pad geraten. Von der Beschreibung hört sich schwarz aber auch sinnvoll an.
 

frankundfrei

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Mit was wurde geschliffen?

Hallo Feuermelder,

auf Bild 2 könnte man fast meinen, dass Du noch Spuren von einer Walzenschleifmaschine auf dem Boden verewigt hast - also die Schleifarbeiten und der Schleifaufbau nicht optimal gelaufen sind.

Ansonsten gefällt mir persönlich Bild 4 noch am besten. Das Weißpigment macht den Boden stumpf und schmutzempfindlicher - gerade eine Pinie lebt aber von der "Tiefenwirkung", die mit einem farblosen Öl erreicht wird. - Aber das ist Geschmackssache :emoji_wink:

Was zuviel ist,muss eben wieder runter und da ist die Beschreibung von Winfried die richtige Richtung.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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