Dielenboden mit Kreuzfries

herrtravnicek

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Hallo,

Nach langem Mitlesen hier muss ich nun auch einmal eine Frage stellen, auf die ich weder hier noch in der einschlägigen Literatur eine passende Antwort finden konnte. Zu meiner Person: Student des Machinenbaus, 25, seit jeher schon mit Holz zu tun (aus praktischer Notwendigkeit :emoji_wink:

Ich plane derzeit in einem Nebengebäude (Wände: Hohlziegelbau+Thermoputz, Boden: Betonplatte+Estrich) einen Dielenboden mit umlaufenden Fries und Kreuzfries zu verlegen. Dieses Gebäude wird dabei vermutlich nicht durchgehend beheizt werden, heißt Temperatur (und Feuchtigkeit) könnten recht stark schwanken. Prinzipiell habe ich Lärche ins Auge gefasst (geringes Schwundmaß, ausreichend hart, preislich ok). Gibt es bei meinem Händler, vermutlich in 19 mm.
Der zu belegende Raum hat die Maße 4,96*4,51m, ich dachte an Felder mit den Maßen 1815*2810; 2605*2810; 2605*1180; 1815*1800. Verlegerichtung in zwei diagonal gegenüberliegenden Feldern um 90° gedreht. (Die Aufteilung folgt einerseits der Raumaufteilung (in einer Richtung geht der Raum noch weiter, dort kommt allerdings die Küche, und damit ein anderer Boden hin), andererseits ergibt sich wenig Verschnitt.

Für die Friese hätte ich an Fichte gedacht, hier bin ich gerade dabei ein paar Probestücke für den Optiktest auszuhobeln und zu ölen. Alternativ wäre Fichte belegt mit 8 mm Eiche noch eine Option. (Gibt es hier Erfahrungen? Schwundmaße sind recht ähnlich: Fi 0,16r/0,36t vs. Ei 0,18r/0,34t. Welcher Leim wäre angemessen?)

Probleme habe ich noch bei einigen Punkten:
#) Aufbau:
Mein Plan wäre wie folgt: UK Dachlatten 30*50 alle ca. 50 cm, Friese aus Fi 2", einseitig ausgehobelt, beidseitig (bzw. am Randfries einseitig 19*20mm ausgefälzt) auf aufgeleimten/genagelten 5mm Sperrholzstreifen (zum Sicherstellen der Hinterlüftung) bzw. wenn die Friese mit der Eiche belegt werden: UK 40*60.
Hier mal die erste Frage: Kann man das so machen? Hat man das so gemacht? Leider habe ich in allen einschlägigen Büchern die ich bekommen konnte (Fachbuch für Parkettleger etc.) nichts dazu gefunden, Friese wurden nur kurz unter dem Titel historische Techniken erwähnt. hab lange darüber nachgedacht und bin auf diese Lösung gekommen.

#) Verbindung: Dielen auf die UK geschraubt oder genagelt? Nageln soll das Arbeiten besser ermöglichen, und auch die Fachliteratur schreibt meist von Nageln, hier hingegen wird meist Schrauben empfohlen. Was darf/soll man? Bei den Friesen hatte ich geplant die Dielen einerseits anzunageln/schrauben sowie mit einem Lamello oder einer Fremdfeder zu fixieren.
Wiederum die Frage: Geht das so? Oder nimmt man die Friese gleich stark wie die Dielen? Wenn ja wie soll man das miteinander bzw mit der UK verbinden?

#) Unterbau: Hier bin ich mir am wenigsten sicher. Der Estrich ist zwar uralt und staubtrocken, aber soll man dennoch eine Dampfbremse verlegen? oder reicht ggf. eine gute Unterlüftung des Bodens mit entsprechenden Sockelleisten?
Wenn Unterlüftet, kann man dann noch eine Dämmung einbringen? Oder läuft das dem Sinn entgegen? Würde durch die Dampfbremse ungern den Estrich als Feuchtigkeitspuffer in Aufheiz/Abkühlphasen verlieren. Andererseits ist natürlich Kondenswasser und aufsteigende Feuchtigkeit in der Unterkonstruktion auch nicht das wahre.

#) Oberflächenbehandlung: Ölen ist ohnehin angesagt, die Frage ist welches Öl? Falls ich bei der Fichte bleibe würde ich gerne diesen Gelbton der sich bei Leinöl auf Fichte einstellt vermeiden. Habt ihr spezielle Empfehlungen für die Kombination Fichte/Lärche bzw. Eiche/Lärche?

Und am Rande:
#) Anschließender Küchenboden(2,55*3,37): Empfehlungen? Ich bin unschlüssig. Lärche wird wie ich meine Kochgewohnheiten kenne zu weich sein. Außerdem soll (wenn der Rauchfangkehrer nichts einzuwenden hat) dort ein Herd hin, da brauchts sowieso einen nichtbrennbaren Untergrund. Hatte noch an Holzpflaster gedacht (im Herdbereich Ziegel stattdessen), aber ob man das halbwegs hinbekommt? Die Frage ist auch ob man das für die gesamte Höhe macht (also 6cm) oder 22mm Holzpflaster auf OSB oder dgl? Alternativ Linoleum auf OSB auf UK (Mit Estrichplatte oder dgl. unterm Herd)?
Dritte Möglichkeit wäre noch eine weitere Lage Estrich aufziehen und Fliesen oder Stein legen, allerdings mir als leidenschaftlichem Barfussgeher tendenziell unsympathisch, da kalt.
Hat hier jemand noch gute Ideen? Erfahrungen mit Terracotta oder Sandstein?

An all jene, die bis hierher gelesen haben schonmal einen herzlichen Dank!

Beste Grüße,

Sebastian
 

herrtravnicek

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Ich erlaube mir das nochmal nach oben zu holen, falls der Text oben zu lange ist (womöglich) hier nochmal die Kernfragen ganz kurz:

Wie würdet ihr einen Dielenboden mit Kreuzfries und umlaufenden Fries aufbauen und gegeneinander verdrehten Feldern (mit UK auf Estrich) aufbauen? Meine Idee wäre die Friese auf 2 zölligen Fichtepfosten zu machen, die 20mm eingefälzt werden, wo die Diele aufliegt.

Würdet ihr bei Estrich auf Betonfundament eine Dampfbremse verlegen? Oder ist gute Hinterlüftung besser? Oder beides? Wie ist bei Hinterlüftung mit der Dämmung umzugehen?

Beste Grüße,

Sebastian
 

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bello

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Hallo,

das Thema ist wohl sehr speziell.

Ich habe bisher mal einen Stabparkett mit Rahmenfries verlegt und vollflächig auf Estrich verklebt. Situation war im beheizten Wohnraum. Material Eiche von Jaso.

Deine Frage nach Dampfbremse kann ich nur dahingehend beantworten, daß ich einen Eiche-Stab-Parkettboden der !960 in einem 80 m² großen Raum auf einer UK genagelt war geöffnet habe.
Das Parkett war auf der Unterseite nicht angegriffen. Es gab keine Dampfbremse. Estrich über Kellergewölbe.

Leider liegen meine Antworten aber noch sehr weit entfernt von Deinen Fragen.

Schönen Sonntag
 

herrtravnicek

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Ok, danke schonmal! Das mit dem heilen Eichenboden beruhigt schonmal, dann kann ich das vermutlich so angehen wie geplant.

Bzgl Aufbau werde ich denn wohl einfach mal probieren und sehen ob das funktioniert wie geplant :emoji_wink:

Hast du oder jemand anderer noch eine Idee bzgl. dem Aufleimen von 8mm Eiche auf die Fichtenfriese? Gefühlsmäßig würd ich normalen Weißleim D2 oder D3 nehmen, spricht hier etwas dagegen?
 

bello

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Warum arbeitest Du denn nicht so, daß Du die Eiche mit Federn in die Friese einschiebst?
Die Eichenstäbe wirst Du dann doch wohl durch die Nut auf die UK nageln? Oder verstehe ich etwas nicht?
 

herrtravnicek

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Das habe ich schlecht ausgedrückt. Das was du meinst habe ich tatsächlich vor.

Hatte aber, da ich die 2"-Fichtenpfosten für die Friese fast nur mit liegenden Jahresringen bekomme (und das dann doch etwas empfindlich ist), die Idee gehabt diese mit 8mm Eiche quasi zu furnieren - kann das funktionieren?
 

Alterholzwurm

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Das habe ich schlecht ausgedrückt. Das was du meinst habe ich tatsächlich vor.

Hatte aber, da ich die 2"-Fichtenpfosten für die Friese fast nur mit liegenden Jahresringen bekomme (und das dann doch etwas empfindlich ist), die Idee gehabt diese mit 8mm Eiche quasi zu furnieren - kann das funktionieren?
Also, wenn Du denkst,
dass man mit einer 8mmSchicht Eiche auf Fichte das verziehen der Fichte vermindern kann? Nein.
Ausser man verleimt quer zum Traegernaterial, wobei in Deinen Fall nur Multiplex oder aehnliches in Frage kaeme.
 

herrtravnicek

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Nein, das war nicht meine Absicht, hoffe dass die Fichte mit zwei bis drei Entspannungsnuten auf der Unterseite halbwegs vom Schüsseln abgehalten wird. Ganz eben wirds vermutlich nie bleiben, aber der Boden ist ohnehin eher rustikaler und wird aufgrund der zu erwartenden Feuchtigkeitsschwankungen eh auch recht große Fugen bekommen. Der Zweck der Eiche wäre eher optisch und quasi als Nutzschicht auf den Friesen. Sofern das funktionieren kann?
 

Alterholzwurm

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Nein, das war nicht meine Absicht, hoffe dass die Fichte mit zwei bis drei Entspannungsnuten auf der Unterseite halbwegs vom Schüsseln abgehalten wird. Ganz eben wirds vermutlich nie bleiben, aber der Boden ist ohnehin eher rustikaler und wird aufgrund der zu erwartenden Feuchtigkeitsschwankungen eh auch recht große Fugen bekommen. Der Zweck der Eiche wäre eher optisch und quasi als Nutzschicht auf den Friesen. Sofern das funktionieren kann?
Es ist halt auch so, dass sich einseitig "furnierte" Bretter erst recht woelben.
Ich fuerchte Entspannungsnuten koennten da das Gegenteil bewirken.
Bei Fussbodendielen sagt man immer rechte Seite (Kernzugwand) nach oben,damit sich die Diele so woelbt, dass die Fugen dicht bleiben.
Somit wuerde ich also die linke Seite beschichten.
Ist jezt aber alles nur Theorie.
 

bello

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Alternativ könntest Du doch die Friese aus dem Dielenholz herstellen. Dann müsstest Du nur die Friese auf die UK nageln. Sollen sich die Friese optisch abheben, kannst Du sie ja farbig beizen.
 
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