Dielen auf PVC kleben

kopfsalat

ww-pappel
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Guten Abend allseits,

ich möchte in einer Wohnküche 40qm Holzboden verlegen. Am liebsten Massivholzdielen. Leider wurde in dem Raum vor acht Jahren ein PVC-Boden (bombenfest) auf dem Estrich-Untergrund verklebt, eine Entfernung kommt aus unterschiedlichen Gründen nicht in frage.
Nun die Frage:

Kann ich Massivholzdielen, 20mmx180x2200 (alternativ 2-Schicht Landhausdielen) auf dem vorhandenen PVC-Altbelag direkt verkleben? Ein Schreiner hat mir davon abgeraten. Ein anderer sagte, das sei überhaupt kein Problem. Wäre eine Teilverklebung mit Korkmatte eine Lösung?

Oder ist es besser, die Nut und Federbretter längsseitig zu verleimen und auf einer Korkmatte o.ä. schwimmend zu verlegen? Auch hier habe ich widersprüchliche Angaben erhalten, also von "Kein Problem" bis "Niemals". Wenn der Holzboden komplett miteinander verleimt ist, aber nicht auf dem Boden fixiert, dann kann er doch auch arbeiten, oder sehe ich das falsch?
Besten Dank für Eure Tipps schonmal!
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Mit Trittschalldämmung geht das schon den schwimmend zu verlegen. Aber willst Du wirklich den alten Siff da drunter lassen? Überleg Dir das noch mal gut.
 

Time_to_wonder

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Nee Ralf, man sollte das nicht tun. Wir hatten das hier schon öfter. Wenn man die Längsseiten verleimt, müsste man Druck auf die geleimte Fuge bringen. Und irgendwie geht das nicht. Und wenn man es doch macht, bekommt man eine "schwimmende Platte", die dann arbeitet und ggf. ordentlich schüsselt. Massivholz ist für eine solche Verlegung nicht gemacht.
 

Mitglied 59145

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Wenn das für mich in Frage käme, dann würde ich einen Hersteller kontaktieren und mir von dem eine Freigabe holen.

Alternativ wäre ein Mehrschichtaufbau, am besten mit Klicksystem. Dad funktioniert und ist vielfach erprobt.

Gruss
Ben
 

Time_to_wonder

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Manche Leute schwören auf die Berhold-Klammer. Mir hat man davon abgeraten. Bliebe noch Elastilon. Ob das auf PVC so gut ist?
 

Holz-Fritze

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Nee Ralf, man sollte das nicht tun. Wir hatten das hier schon öfter. Wenn man die Längsseiten verleimt, müsste man Druck auf die geleimte Fuge bringen. Und irgendwie geht das nicht. Und wenn man es doch macht, bekommt man eine "schwimmende Platte", die dann arbeitet und ggf. ordentlich schüsselt. Massivholz ist für eine solche Verlegung nicht gemacht.

Achso ich hatte nicht richtig gelesen ich ging jetzt von Schichtparkett aus. Nee bei Massivholz sollte man das nicht tun.
 

kopfsalat

ww-pappel
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Super, danke schonmal für die schnellen Antworten.
Mit dem PVC-Belag bin ich auch nicht wirklich glücklich, aber geht nicht anders, muss drinbleiben.
Was die längsseitige Verleimung angeht: Genau das hat mir ja ein Hersteller von Massivholzdielen heute am Telefon empfohlen. Kein Problem sei das, der Boden könne ja dann an den Rändern arbeiten. Andere wiederum lehnen eine "schwimmende Platte" aus den o.g. Gründen ab. Ein anderer Anbieten meinte mit einer Zwischicht-Landhausdiele sei das alles kein Thema. Tja, was nun?

Und wie sieht ihr die vollflächige Verklebung auf dem PVC? Wie schon geschrieben, die einen sagen: Mach nur, kein Thema. Andere sagen, das arbeitende Holz könne den PVC zerreißen und vom Estrich lösen - aber ist das denn wahrscheinlich, wenn der PVC gut verklebt ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer einzelnen Diele solche Kräfte wirken . . .

Viele ratlose Grüße
 

tomkaes

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Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einer einzelnen Diele solche Kräfte wirken . . .

Spar dir den Glauben besser für die Kirche auf.
Mit Holzkeilen und Wasser haben schon die Römer Felsblöcke gespalten.
Wenns schiefgeht, reißt du die Dielen mit Kleber und PVC vom Estrich runter, und entsorgst sie als Sondermüll.

Wenn der PVC drinbleiben muss, nimm eine 3-Schichtdiele zur schwimmenden Verlegung, mit Trittschallschicht auf der Unterseite.
 

kopfsalat

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Ach, mit der Kirche hab ich's nicht so :emoji_wink:

Wenn der PVC drinbleiben muss, nimm eine 3-Schichtdiele zur schwimmenden Verlegung, mit Trittschallschicht auf der Unterseite.

3-Schicht, weil diese durch den Gegenzug besonders formstabil ist? Wäre auch eine Zweischichtdiele zur längs- und stirnseitigen Verleimung von Nut und Feder denkbar?

Gruß, Patrick
 

Mitglied 59145

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Hallo,

ist die Zweischichtdiele auf Sperrholz?
Ich habe bisher nur mit 3Schichtdielen aus 3Lagen Holz gearbeitet. Ist hier in Deutschland weiter verbreite. In Holland habe ich das öfter gesehen mit dem Sperrholz.
Mir wäre die Variante aus Holz lieber...., aber die Variante mit Sperrholz scheint ja auch zu funktioniert.

Und "ja", ein mehrschichtiger Aufbau ist formstabiler. Massivholz als eine starre Dcheibe würde mehrere cm umherrutschen, oder bleibt halt hängen und man hat das Malheur.

Gruss
Ben
 

tirogast_2018

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Zweischicht ist nur für Verklebung geeignet, bei schwimmender Verlegung immer Dreischichtparkett verwenden.
 

Sägenbremser

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Diese 2 Schichtdielen/Parkett sind aber auch für
eine Verklebung vorgesehen. Hab die vor 20 Jahren
in meinem alten Haus verlegt. War eine Topware
aus Italien, exakt geschliffen und ich brauchte dort
diese geringe Aufbauhöhe, habe aber auch geklebt.

Hatte jetzt mit Klammerboden von Berthold/Juncker
noch niemals Probleme, sollte aber bei dieser Fläche
nicht gerade die dünne Diele sein. Ist aber leider ein
recht kostspieliger Bodenbelag und wenn du da schon
den alten PVC Boden nicht entfernen darfst, würde ich
einfach einen schwimmend verlegten Dreischichtboden
in Landhausdielenform einsetzen. Die Deckschicht ist da
auch immer über 3mm stark, optisch unterscheidet sich
dieser Bodenbelag kaum von einem Massivdielenboden,
ist kostengünstiger und wirklich einfach zu verarbeiten.

Selber verarbeite ich heute keine gesperrten Böden und
natürlich kein Laminat mehr. Bei mir im Haus schon gar-
nicht, aber auch bei keinem Freund/Feind oder wo auch
immer würde ich heute noch diese Derivate für folgende
Generationen einbringen mögen.

Gruss Harald
 

kopfsalat

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Nur ein Gedanke: Wenn die Zwischichtdiele mit Multiplex-Schicht sich dadurch auszeichnet, dass sie nicht oder zumindest deutlich weniger als Massivholz arbeitet, dann dürfte doch nichts dagegen sprechen, diese auch auf dem PVC zu verkleben. Oder sehe ich das falsch? Wo sich nichts bewegt, da kann ja auch nichts abreißen . . .
 

Sägenbremser

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Jeder Mensch kann in seiner Behausung machen was
er gerade für richtig halten mag. Ob er das auch kann
ist bei mir immer die zweite Frage.

Um wirklich auf einem jahrelang benützten/gepflegten
PVC Bodenbelag eine haltbare Verklebung sicher stellen
zu können, müßte der Boden erst einmal einer schicht-
ablösenden Behandlung unterzogen werden. Das würde
chemisch, aber auch rein mechanisch funktionieren. Ist
aber schon einmal ein heikles Unterfangen bei der auch
gleich noch die Festigkeit der Verklebung des Altbelages
eine wichtige Rolle spielen könnte.

Jetzt mußt du einen Klebstofflieferanten finden der dir
belastbar eine Aussage zu dieser Materialkombination
stellen könnte. Bei diesem Prozedere bist du wirklich
schneller am Ziel wenn du das olle Gelump einfach vom
Boden entfernst, was ich auch immer wieder begrüsse:emoji_grin:

Du hast nun gefragt, hast einige Antworten bekommen,
machen wirst du schlussendlich doch Das was dir opportun
erscheinen mag.

Viel Erfolg, Harald
 

ölfisch

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Welcher Kleber ist für die Verklebung auf PVC gedacht? Kenne zumindest keinen.
Und wie schon gesagt: Der PVC müsste erstmal gereinigt/angeschliffen werden.
Weiterer Nachteil: Wie gut hält die Verklebung von PVC zu Estrich? Der Kleber ist nun "schon" 8 Jahre alt, nach 25-35 Jahren klebt da nix mehr. Siehe Parkettböden aus den 80er Jahren.
Und letzt Endlich: Warum darf der Boden "auf gar keinen Fall" rausgenommen werden? Der ist nachdem er überklebt wurde eh hin.
Das Vorbereiten des PVC´s dauert wahrscheinlich genau so lang wie das rausnehmen.
(richtiges Werkzeug vorausgesetzt)
Kunden gegenüber weigere ich mich mittlerweile alte Bodenbeläge drinnen zu lassen.

Ich ziehe ja auch keine frische Unterhose über die alte? :emoji_wink:


Gruß M.
 

Holz-Fritze

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Als ich mein Haus anfing zu sanieren habe ich bis zu vier Schichten PVC und Teppichbelag in den Räumen vorgefunden. Wer das mal rausreissen mußte, macht so etwas nie wieder. Vor allem wie die unterste Lage geklebter PVC gestunken hat war extrem widerlich.
 

kopfsalat

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Ok, ich denke, die Idee, die Dielen auf PVC zu kleben, hat sich erledigt. Ich werde nun den Boden schwimmend verlegen, muss mich nur noch entscheiden, welchen genau. Wird wohl auf Fertigparkett oder Landhausdielen rauslaufen.
. . . eine Option auf Massivdielen bliebe noch, habe aber keine Ahnung, ob diese was taugt:
Kennt denn jemand die offensichtlich in Holland angeblich erfolgreich praktizierte Variante der "losen schwimmenden Verlegung", bei der massive Dielen auf einer Tritschalldämmung ausgelegt werden und per Stahlfedern an den Rändern unter Spannung gesetzt werden)?
 

kopfsalat

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In einer Küche / Wohnküche Holz auf einem Dampf / Wasserdichten Untergrund verlegen ist schon mutig.

Verstehe ich jetzt nicht. Wenn allseits empfohlene Dampfsperren verlegt werden, läuft das ja auf das gleich raus. Und nach oben hin bleibt das Holz ja durchlässig.
Aber das hat jetzt ja nichts mit dem lose-schwimmend verlegen zu tun . . .
 

Basic2004

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Es gibt Dampfbremsen und Dampfsperren, eine Dampfsperre ist nicht dampfdurchlässig genau so wie PVC Boden.
In einer Küche kommt es ab und zu vor das Wasser beim spülen oder ähnlichen Machenschaften auf den Boden gerät. Das Wasser sickert durch das Parkett oder die Dielen und wird durch den PVC Boden gesperrt. Das ist dann eine schwimmende Verlegung im wahrsten Sinne des Wortes. Die schwimmende Verlegung wird aber nicht lange bestehen weil die Feuchtigkeit nicht blöd ist und sich zu Seite wegschleicht und in die Wände steigt. An den Wänden wächst dann aber kein Kopfsalat sondern Schimmel.
 

kopfsalat

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Das Risiko gehe ich dann gerne ein.
Ich wüsste trotzdem gerne Eure Meinung zu der "losen schwimmenden Verlegung". Danke im Voraus!
 

Time_to_wonder

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Nun bin ich ja kein ausgewiesener Bauphysiker, aber dieses Thema sehe ich wie der namenlose Kopfsalat. Da hätte ich wenig Bedenken. Tropf- und Spülwasser sollte sich doch nur oberflächlich abspielen. Das sich da drunter auf Grund des Vinylbelages was sammelt, glaube ich nicht.

Bin mal gespannt, ob das holländische System jemand kennt. Du meinst aber nicht die Klammern von Berthold?

Klammern
 

Sägenbremser

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@kopfsalat

wie immer du jetzt deine Entscheidung treffen magst,
die Problematik eines Massivholzbodens ist da schon
in vielen Fragestellungen umfangreich geklärt worden.

Jetzt kommt es eher zu einer von dir gemachten, wie
auch immer begründeten Renitenz zu allen bisher von
uns gemachten Einwendungen. Warum bitte? Du hast
hier eine Frage eingestellt, sie ist dir umfassend und so
auch ausführlich, umfassend erläuterte worden, was ist
jetzt noch wirklich deine Problematik in deiner Situation?

Gruss Harald
 

kopfsalat

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Ich meine dieses Vorgehen: https://www.landhausdielenonline.de/holzboden-lose-schwimmend-verlegen/

@Harald: Was soll der beleidigte Ton? Ich habe geschrieben, dass ich den PVC-Boden am liebsten auch draußen hätte, aber dass das nicht geht. Was willst Du, dass ich Dir hier meine Lebensumstände darlege und alle möglichen Gründe jenseits baulicher Fragen, die vielleicht bei so einer Entscheidung auch noch eine Rolle spielen.
Also bitte, ich bin zwar ein Neuling, aber immer ruhig bleiben, ja?
Lies erstmal meine Posts genau durch, ehe du solche unbegründeten Anwürfe ("zu allen von uns gemachten Einwendungen") in die Tasten haust.
Gruss
Patrick
 
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