Dicker oder dünner Prüfwinkel / Fügeanschlag Abrichte korrigieren

damadi

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@keks010982 : Dann habe ich dich missverstanden - sorry.
Klar muss die Präzision auch sinnvoll sein. Was hilft mir ein akademisches 1/1000tel wenn man es letztendlich nicht sieht oder für die Konstruktion egal ist... oder man eh noch mal drüberschleift.
Und wobei auch die Werkstückgröße in Relation stehen muss. Bei Tischgröße ist sicher auch 1mm egal.
Mir ging es mehr um das prinzipielle Ablehnen - wie Matze oben treffender formuliert hat: Warum sollte man die Genauigkeit unnötig verschenken. Grade bei einmalingen Justagearbeiten die sich dann in allen Werkstücken weitervererben.

@catalano :
Der Torelanzbereich ist ja vorgeben - von daher wird auch der ebay-Winkel seine 90 Grad haben. Aber an der Haptik mangelt es meist. Oberflächenrauheit, Funktionsflächen nicht geläppt, Kanten nicht (anständig) gebrochen... Seine Funktion wird es aber sicher erfüllen.
 

PrimaNoctis

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Hallo.
Danke für die rege Beteiligung. Habe alles dreimal durchgelesen und mich letztlich für den 160mm Haarwinkel mit Anschlag (bzw. Standfüßchen) von @willyy entschieden, auch wenn es bisschen weh tat, die 45€ zu löhnen. Dafür gab's noch ein kleines Stahllineal dazu für kleines Geld. Der hat alles, was man brauchen kann, steht stabil bzw. ist sauberer anzulegen. Oder eben zu halten für die Innenseiten.

Jetzt der Reihe nach. Zumindest einigermaßen.

Hätte noch ne Idee. Richte den Anschlag noch mal sauber winklig ein und spann mit einer Schraubzwinge einen Holzklotz als Anschlag hinter den Fügeanschlag am Aufgabetisch. Dann kannst die Verwindung als Ursache ausschließen wenn das Ergebnis immer noch nicht zufriedenstellend ist.
Sehr gute Idee, das probiere ich mal. So einfach und doch wäre ich da nicht draufgekommen. Danke.

Hobbybereich? Wer mehr will ist ein Schwein! :emoji_grin:. Das hört sich doch grundsolide an. Das sollte in den Griff zu bekommen sein.
Kein Hobby, deswegen stört auch der Zeitverbrauch durch regelmäßige Justage. Heißt das, ich darf dann utopisch mal von einer Hofmann träumen, ohne ein Schweinderl zu sein? :emoji_blush::emoji_grin::emoji_stuck_out_tongue: Der Verkäufer hat sich danach eine Format4 gekauft und ich hab nichts kommentiert und mich gefreut. Er meinte, meine Maschine sei massiver. Ach. :emoji_laughing:
@VolkerDK hat das gleiche Problem bei seiner 60er Löwer, davon hatten wir's schon. Entweder ich bekomm das in den Griff oder muss das schneller justieren können. Kommt doch alle paar Monate vor, je nach Nutzung.

Hast Du mal geprüft, ob dein Anschlag in sich gerade und plan ist? Bei meinem habe ich festgestellt, dass der leicht in sich verzogen ist.
Wenn ich auf einer Seite 90 ° einstelle, ist die andere Seite leicht abweichend. Ich habe mich dann für die Mitte über dem Messer entschieden, da braucht man es ja am meisten.
Hallo Thomas.
Der Anschlag hat eine gewisse Abnutzung, evt. durch Abrieb(?), und minimale Unterschiede über die Länge von ca. 120cm. Ich hab den Winkel letztlich immer an den Tischlippen, sprich in Messernähe, genommen. Wenn der Winkel da ist, guck ich mir das mit den ganzen Ideen nochmal genauer an. Frag bitte nicht, warum ich den Winkel noch nie auf die Messerwelle gestellt habe...

Das sehe ich auch so, wichtiger ist zügig nach dem Hobeln mit dem verleimen beginnen und ein paar kräftige Zwingen richten dann den Lichtspalt.
Alles richtig. Zuletzt habe ich ein paar kleine Regale gemacht aus 3-4 Lamellen. Auf einer Seite war eine perfekt dichte Fuge, auf der anderen ein minimal erkenntbarer Strich. Weit weg von "zu breit" oder instabil, aber eben doch sichtbar. Bei einer teuren Tischplatte, wie z. B. dieses Jahr noch kommt (Nuss), möchte ich das möglichst vermeiden, auch wenn wohl nur ich das sehe.

Aber ich "verschenke deswegen doch nicht unnötig Genauigkeit" - den Anschlag einzurichten ist ja wirklich kein großes Ding.
Man muss es hier ja nicht übertreiben.
Theoretisch reicht hier für beispielsweise auch eine sauber im 90° geschnittene Multiplexplatte.
Bei den erwähnten 2° Abweichung wäre man bei einem 15 cm hohen Anschlag schon im Millimeter-Bereich.
Ungenauer wird's doch meist von alleine, da ist die "Reserve" nur von Vorteil.
Gruß Matze
Hallo Matze.
Theoretisch hast du Recht. Ich hab wie gesagt schon ein paar Stunden mit dem Fügeanschlag verbracht und ihn natürlich immer irgendwie hinbekommen. Aber Zeit ist Geld.
Die MPX-Platte wäre jetzt nicht die Genauigkeit und Bequemlichkeit, die ich anpeile beim ablesen (denk an die Ausrisse), zumal du deren 90° bzw. die der Säge auch Prüfen musst. Ja, 5-Schnitt, alles bekannt, aber halt doch unpraktisch.

Mir ging's auch nicht um die theoretische Genauigkeit, daher hatte ich ja GG1 rausgesucht. Kostet quasi identisch mit GG2. Aber bequem ablesen muss halt auch möglich sein - das war der Anlass für den Thread.


So, danke an alle nochmal und an diejenigen, die meine Antwort gelesen haben. Jetzt muss ich bei Gelegenheit erst nochmal tüfteln und dann wird weiter geguckt. Für weitere Ideen bin ich gern offen, wie man den Anschlag prüfen bzw. hinkriegen kann. :emoji_grin:
 

willyy

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Frag bitte nicht, warum ich den Winkel noch nie auf die Messerwelle gestellt habe...
Ein Winkel hat auf der Messerwelle auch nix verloren. Ich meinte nur, dass ich nicht ganz am Ende / Anfang vom Anschlag messe, sondern 1 cm rechts und links vom Messer, wenn der Winkel am Anfang Abnahmetisch oder Ende Aufnahmetisch steht.
 

PrimaNoctis

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Warum sagst du das? Man könnte damit doch mal schauen, ob da vielleicht etwa Tisch und Welle schief stehen. War ja eine Vermutung, weil das Holz dann perfekt 90° hat, wenn der Anschlag einen deutlichen Lichtspalt hat. Das war übrigens vor einem Jahr nicht so, also ist irgendwas nicht ganz richtig. Vielleicht ist irgendwo Dreck.
 

willyy

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Ja den Fehler könnte es auch noch geben, aber das habe ich anders geprüft:
Es gibt 2 Fehlstellungen, die man haben könnte:

1. Das eine Messer ist innen höher/tiefer, das andere außen => dann hobelst Du ein gaaanz flaches V in die Ebene. Das kannst Du mit einem Winkel quer zur Fläche messen. Wenn der Winkel kippelt oder Licht durch geht hast Du diesen Fehler.

2. beide Messer sind auf einer Seite höher als auf der anderen => ein Brett abrichten und dann an alle 4 Ecken mit der Schieblehre die Dicke messen und an jede Ecke das Maß schreiben.
Dann 4-5 x hobeln (abrichten) und wieder messen und wieder jedes Maß dranschreiben. Die Differenz sollte an allen 4 Ecken einigermaßen gleich sein. Wenn eine Seite viel stärker schwindet dann stehen die Messer da (zu) hoch.

Beim Winkel auf das Messer stellen mußt Du schon gaaaanz voooorsiiieeechtig sein. Würde ich niemandem empfehlen.
 

PrimaNoctis

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Danke, Thomas.

1. Kann eigentlich nicht sein, ich hab selbsteinstellende Messer - Centrofix.

2. Das kann ich mal probieren. Ich lass ewas durch die Dickte, geht dann noch einfacher. Die ist nämlich auf unter 1/10 genau eingestellt. Das stimmt haarscharf und somit eine Sache von 5min Test.

Den Winkel auf's Messer meinte ich nicht, sondern auf die Welle. Da ist bei 120mm Durchmesser genug Platz dazuzwischen, da die Messer ja passen müssen. Aber erstmal auf's neue Spielzeug (Winkel) warten.
 

VolkerDK

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Wenn ich das richtig verstanden habe, muessen ja folgende Vorraussetzungen erstmal gegeben sein:
1. Messer korrekt eingestellt, d.h. gleicher Messerueberstand ueberall. Ist bei Centrofix ja gegeben.
2. Abrichttisch zur Welle richtig eingestellt. (Messer "kratzen" ueberall, bzw. stehen o.1mm ueber, oder nehmen eine Leiste 3-5mm mit, je nach Vorliebe)
3. Aufnahmetisch richtig eingestellt, und immer co-planar ueber den gesamten Verstellbereich zum Abnahmetisch. Und hier wirds schwierig, weil zum einen eine Verstellung eingebaut ist. Eventuell verhaelt sich der Tisch anders, wenn man von niedriger auf hohe Abnahme einstellt oder umgekehrt.
Das Messen der Co-planaritaet ist nicht so trivial...man brauechte wirklich lange geschliffene Haarlineale...und jede Verstellung an einer Ecke wirkt sich auf die gesamte Ebene aus. (der Abnahmetisch braucht ja nur mit einer "Linie" in Einklang gebracht werden)

Ich habe auch einen Lichtspalt am Aufgabetisch, aber nicht am Abnahmetisch. Ich gehe davon aus, dass der Aufnahmetisch minimal schiefsteht (also seitlich, nicht in der Laenge), oder der Anschlag in sich minimal verwunden ist. Wir reden ja ueber 0.1mm auf 150mm. Dazu verwindet sich der Anschlag bei starkem Druck, da er nur an einem Punkt gefuehrt wird (Nicht wie bei der SAC, da sind ja 2 Fixpunkte in 30cm Abstand).
Wenn ich so einstelle, dass am Aufgabetisch kein Lichtspalt ist, wird es winklig (mit Hultafors "Profi"Winkel gemessen).

Es gibt bessere Anschlaege als den der Loewer, aber auch schlechtere als den der SAC.
In Anbetracht der Tatsache, dass ein DIN875/00 in brauchbarer Groesse etwa 40 Euro kostet, hab ich mir auch gleich mal einen bestellt.
Den kann man eine Fehlerquelle eben schonmal ausschliessen. Und der Dictum Winkel mit Holzgriff ist so schief, dass ich mit blossen Auge sehen kann, dass es keine 90 Grad sind...der soll auch "Top Praezise" sein. Das waren 30 Euro fuer den Muell
 

Mitglied 59145

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Irgendwo würde gefragt wie ich das mache. Wir haben eine Markierung, das sind 90°. Danach stelle ich ein. Dann nehme ich 2 Stück Holz füge jeweils eine Fläche und markiere diese Fläche. Anschließend füge ich die Kanten. Jetzt lege ich die markierten Flächen auf den Abnahmetisch und drücke die Kanten aneinander, keine Fuge ist gut. Gibt es eine Fuge wird nachgestellt. Vorteil ist hier, ich verdoppelte den möglichen Fehler. Ist meines Erachtens damit genauer als jeder Winkel. Quasi doppelt so genau wie jeder Präzisionswinkel. Geht schneller und ist besser :emoji_kissing_heart:.

Wenn das schon geschrieben wurde, sorry!

Gruss
Ben
 

schrauber-at-work

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Moin,

Beim Winkel auf das Messer stellen mußt Du schon gaaaanz voooorsiiieeechtig sein.

Wird bei einer Spiralmesserwelle spannend :emoji_grin:

Ist meines Erachtens damit genauer als jeder Winkel. Quasi doppelt so genau wie jeder Präzisionswinkel.

Sehr pragmatische herngehensweise, gefällt mir. Werde ich Spaßeshalber auch mal probieren.

Ich prüfe die 90° (am Werkstück) normalerweise mit dem Haarwinkel, aber eher nur sporadisch oder nach dem ich den Anschlag verstellt hatte.
Alleine hat sich der Fügeanschlag an meiner Bernardo bisher nicht verstellt, daher kontrolliere ich nur wenn ich z.B. Fasen o.ä. angehobelt habe und wieder zurück auf 90° stelle.

Gruß SAW
 

Mitglied 59145

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Ich kenne das nur mit 2 Stücken. Kann man auch immer wieder während der Arbeit machen, gerade bei Kleinmaschinen sicher sinnvoll. Mein Lehrmeister ist immer etwas "ausser sich" geraten, wenn man mit einem Winkel an der Abrichte rumgemacht hat :emoji_grin:. Ist einfacher und besser, ich würde nicht auf die Idee kommen einen Winkel zur Abrichte zu holen.
FKS brauche ich den Winkel nur, wenn der Anschlag komplett verstellt ist. Also bei Umbau der Lineale oder wenn man das wegen irgendwas auseinander baut. Sonst 5-SchnittMethode alle paar Monate, meist messe ich das auch nur mit Zollstock nach. Alles unter einem mm Abweichung reicht für unsere Arbeiten. ist dann max. 1mm/5 auf ca. 1,5m Länge. Für mich, als ausgewiesener Pragmatiker, bisher ausreichend, der Rest lohnt nicht und Spass habe ich auch nicht daran:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:.

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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@benben:
Das ist dann wohl die 2x2-Hobel-Methode!?
Gruß Matze
Wie meinst du das?
Stehe auf dem Schlauch. Ist eine über Jahrzente entwickelte und angewandte, auch dem Arbeitsablauf angepasste, und herrausragende Methode mit maximaler Präzision bei minimalstem Einsatz. Zugegeben eine sehr kapitalistische und wenig romantische Variante. Außerdem besser als alles gelesene :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:, wobei ich tatsächlich immer noch nicht alles gelesen habe......

Aber an diesem Wunderwerk, hoch entwickelter Technik des professionellen Tischlerhandwerks, wollte ich euch gerne teilhaben lassen:emoji_innocent:.

Ich merke ich schweife ab.......

Gruss
Ben
 

Helibob

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... wenn es eine 5-Schnitt-Methode gibt, braucht sowas Cooles doch auch irgendwie einen Namen.
Ich mag solche Dinge, wenn man mit Methode/Köpfchen zum Ziel kommt.
Gruß Matze
 

willyy

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Kann eigentlich nicht sein, ich hab selbsteinstellende Messer - Centrofix.
Den Winkel auf's Messer meinte ich nicht, sondern auf die Welle.
So wie ich den Thread verstanden habe, willst Du die Fehlerursache finden. Dann darfst Du NICHTS ausschließen, sondern mußt alles hinterfragen, auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist. Sind die Anlageflächen der Messer und Welle sauber ? Sonst wird auch das System nicht funktionieren ?

Die Methode von @benben gefällt mir auch ganz gut, aber damit stellst Du nur den Anschlag ein, ohne dass Du die Ursache findest.
Aber an diesem Wunderwerk, hoch entwickelter Technik des professionellen Tischlerhandwerks, wollte ich euch gerne teilhaben lassen:emoji_innocent:.

Ich merke ich schweife ab.......
Ja komm wieder runter :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 
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