Antwort zu Mathis:
Die Schlitten der Flachbettschleifmaschinen laufen schlittenseits auf Kugellagern, bettseits in einem gefrästen Nut auf Stahlbändern, die wenn "ausgelutscht", einfach erneuert werden können. Das Nut des Betts wird dabei nicht verschlissen. Nicht lineare Schleifergebnisse durch "ausgelutschte" respektive nicht plane Bettnutläufe kann man einfach durch das Gegenhalten simultan geschliffener Messer erkennen, wobei Aufspannschienenfehler sowie ungenaues Aufspannen dieselben Effekte haben, aber beide Fehler sieht man so. Meine Erfahrung ist das unzureichende Schleifergebnise eher durch Mängel beim Auflegen der Messer (Staub Schmutz Aufspannen) bedingt sind als durch Fehler der Maschine. Meine Vollmer scheint, bevor ich sie gekauft habe, nie richtig in Betrieb gewesen zu sein. Alt bezog sich auf das Herstellungsdatum 1997, nicht auf Zustand oder Betriebszeit. Meine Messer sind 26 cm breit (zwar klein, aber nicht gerade winzig), habe bisher bezüglich Linerarität keine Probleme gehabt, kann sein, daß bei 85 cm Ungenauigkeiten auftreten und ins "Gewicht" fallen..... Ich möchte die Möglichkeit meiner Vollmer nicht mehr missen!
Antwort zu Rani:
Leider sind Schärfdienste mit einem Abtrag von 2-3mm offensichtlich keine Seltenheit, es fallen auch nicht so viele Messer bei Usern an, die darauf genau achten, der Markt ist begrenzt, deshalb machen Schärfdienste so etwas durchaus auch lange. Das mit den 182° stammt nicht von mir, Maschinenbauer haben mir jedoch bestätigt, daß es Materialien gibt, die bereits bei diesen Temperaturen enthärten. Leider ist die Messerqualität in unserem Preisbereich auch nicht ausgewiesen, es sind immer Legierungen (Chrom Molybdän Kobalt Kohlenstoffgehalt uvm.), die sich dann auch unterschiedlich verhalten. So richtig kennt wohl keiner die speziellen Eigenschaften der Messer, die er verkauft. Das mit dem Anlassen respektive Härten ist eine sehr komplexe Sache, die man exakt beherrschen muß (gleichmäßiges Erwärmen genaue Temperaturen, kontrolliertes Abkühlen in entsprechender Umgebung), so richtig funktionieren tut's auch bei geübten Schmieden nicht immer. Beim Ausglühen des Materials beim Schleifvorgang von Anlassen zum Härten zu sprechen, halte ich für sehr gewagt....
Zu Georg:
Stimme nur teilweise zu. Man spricht von Formen, das heißt Schneiden eine richtige "Form" zu geben und vom Schärfen. Formen geht im Naßschliff nur sehr mühsam, es wird einfach zu wenig Material abgetragen, der Stein ist zu wenig "abrasiv". Es muß viel Material grob abgetragen werden. Beim Schärfen, dieser Vorgang wird in den Videos gezeigt, hat die Schneide bereits ihre Form, die Schneide wird nur noch mit feiner Körnung bearbeitet (feingeschliffen /poliert/abgezogen, wie man auch immer dies bezeichnen mag). Dies hat sich bei mir auch sehr bemerkbar gemacht. Wenn ich gerade dicke Bohrer das erste mal auf der dbs 22 zu schärfen habe, brauche ich sehr lange dafür, es ist mühsam die Winkel und dann die Sekundärfase zu schleifen - man verliert schnell die Lust daran. Muß der Bohrer, der bereits im richtigen Winkel einen vier Fassettenschliff hat, nachgeschliffen werden, geht das ruck zuck und macht Spaß. Für HSS Stähle empfiehlt Tormek auch einen speziellen Stein, den Black stone, der dafür geeigneter sein soll. Ich habe diesen noch nirgendwo ausprobieren können. Es stimmt, daß auf dem Supergrint Stein harte HSS Schneiden nur mühsam zu bearbeiten sind (öfter Steinpräparierenr benutzen!). Scheppach verkauft die Lizenzmodelle sogar nur mit einem blauen Buntsandstein, diesen durfte ich mal ausprobieren,- ein "Grauen!!!" - Der Stein ist zu weich, schleift nur weichen Werkzeugstahl vernünftig, bei HSS ist der Steinabrieb so groß, daß der Stein die Form verliert und eigentlich ständig abgezogen werden müßte- im Gegensatz zu geringen Abtrag am Werkzeug. Dies war auch das Anliegen dessen Besitzers, den Stein mit meinem Tormek Diamanten mal abzurichten...