Dicke Baumstämme trocknen?

marcelluswallace

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Hi,
Ich bin auf den Genuss gekommen Hocker, Stühle und andere Dekorationsobjekte aus massiven Baumstammteilen selbst herzustellen. Bisher habe ich immer frisches Holz verwendet (Ausmaße bis 45cm Durchmesser/70 cm Höhe), da ich als Neuling natürlich erstmal nicht Jahre warten wollte, bis so ein Stamm getrocknet ist. Ich merke bei meinen bisher hergestellten Objekten, die sich noch im Trocknungsprozess befinden, dass sich relativ viele Risse bilden.

Ich bin nun an viele dicke Eichenstammteile gekommen und frage mich ob ich mir vielleicht mal das Trocknen aneigne. Wie würdet ihr als Normalo dicke Stammteile (Durchmesser bis 50cm, Höhe bis 80cm) trocknen? Mir stehen als überdachter Lagerungsplatz nur eine kleine Terrasse und ein kleiner Schuppen zur Verfügung. Sollte die Rinde entfernt werden? Sollten die Stirnseiten versiegelt werden?

Danke schonmal fürs Lesen.

Edit:
Eine Sache hatte ich noch vergessen... Ich habe mich auch schon an Techniken im Stile von "Shou sugi ban" versucht und dabei vergestellt, dass relativ viel kochender Baumsaft austritt, Ist das denn auch eine Möglichkeit die Holzteile zu trocknen und der Rissbildung vorzubeugen?
 
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Mathis

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Wenn du nicht Kaspar Hamacher bist, hast du sicher keine Genehmigung oder Recht, so ein Foto hier zu verwenden...
 

hobbybohrer

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Hallo,
das Kunsturhebergesetz gilt nur in Deutschland. Dennoch würde ich das Bild hier nur verlinken. Das reicht auch!
Oder frage bei kasparhambacher.be nach.
Grüße Richard
 

dascello

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Zur Frage:
Als „Normalo“ Baumstammabschnitte trocknen.......würde ich gar nicht.
Außer zu Weiterverarbeitung als Brennholz.
Natürlich kannst du das in den Schuppen stellen, aufLagerhölzer.
Natürlich kannst du die Rinde entfernen und die Stirnseiten mit Wandfarbe einlassen.
Natürlich kannst du15 Jahre warten, oder länger.
Helfen wird es nichts, weil Stämme als Ausgangsmaterial für Möbel nicht taugen.
Dafür gibt es das Schreinerhandwerk.
 

magmog

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Hallo,
das Kunsturhebergesetz gilt nur in Deutschland. Dennoch würde ich das Bild hier nur verlinken. Das reicht auch!
Oder frage bei kasparhambacher.be nach.
Grüße Richard


Guuden,

...wenn Du das Risiko eines aus D betriebenen Forumsbetreiber übernimmst.....

Reißen wird ein Stamm immer, außer Du Du sorgst für einen kontinuierlichen Austausch des Wassers durch ein stabilen Ersatzstoff, wie es Gunther von Hagens bei seinen Präparaten unternimmt.
mit den vorherigen Tipps kannst Du das Reißen jedoch etwas reduzieren.
 

marcelluswallace

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Also was ich jetzt mitgenommen habe ist, dass ein Stammabschnitt immer einreißt, was für meine Zwecke jetzt kein Weltuntergang ist. Wie hoch ist denn die Gefahr, dass der Stamm irgendwann in zwei Teile bricht? Ist sicher von Stamm zu Stamm unterschiedlich aber von den Sachen die ich bisher fabriziert habe sieht es jetzt nicht so aus als ob die Gefahr da hoch sei.
 

marcelluswallace

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Hast du noch nie was vom Urheberrecht an Fotos gehört? Wenn du nicht eine bespangte Ziege bist, hast du sicher keine Genehmigung oder Recht, so ein Foto hier zu verwenden...
 

schrauber-at-work

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Moin,

weil Stämme als Ausgangsmaterial für Möbel nicht taugen.

Also die meisten meiner Möbel (aus Holz) bestehen aus Stämmen. Allerdings nicht am Stück :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Wenn man den Stamm auftrennt geht das, und es trocknet zudem wesentlich schneller.

Ein solches "Möbel" ( na ja eher ein Klotz) habe ich aber auch.

full


Hat @Clemens J. am 1. Südbaden-Treffen des Motorsägenportals Freihand aus nem Stück Buche ausgeblockt.
Kantenlänge 42 cm, Höhe 53 cm.

Gruß SAW
 

benben

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Also was ich jetzt mitgenommen habe ist, dass ein Stammabschnitt immer einreißt, was für meine Zwecke jetzt kein Weltuntergang ist. Wie hoch ist denn die Gefahr, dass der Stamm irgendwann in zwei Teile bricht? Ist sicher von Stamm zu Stamm unterschiedlich aber von den Sachen die ich bisher fabriziert habe sieht es jetzt nicht so aus als ob die Gefahr da hoch sei.

Das passiert nicht, für diesen Zweck gibt es ja extra Holzspalter :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: .
Spass beiseite, wir haben hier viele "Vollhölzer", da gibt es das auch nicht. Der Vorteil von alten Balen ist übrigens, dass diese bereits Lufttrocken sind. Da passiert dann weniger.......

Gruss
Ben
 

seschmi

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Wie bereits erwähnt: Wenn der Stamm am Stück bleibt, reißt er immer, aber eigentlich fast nie so, dass er auseinander fällt.

Deutlich besser wird‘s, wenn man den Kern entweder rausbohrt oder teilt. Drechsler zum Beispiel teilen die Stämme zuerst in Halbstämme. Mit einem Forstnerbohrer mit Verlängerung könnte man auch den Kern von unten größtenteils ausbohren, ohne das es sichtbar wäre.

Was natürlich auch hilft, ist, sonstwie Material zu entfernen. Bei den gezeigten Stämmen mit Löchern könnte man die Löcher direkt ausfräsen, das nimmt auch Spannungen mit.

Erhitzen funktioniert gut in der Mikrowelle, weil da die Wärme tief drin entsteht (ist natürlich für so einen Stamm schwierig). Wenn du von außen erhitzt (durch anbrennen), kriegst Du natürlich sehr starke Spannungen im Holz.
 

ThomasKO

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Meine Erfahrungen:
  1. Buche und Eiche reisst mir immer
  2. Bei Apfel, Zwetschge und Tanne hab ich es schon ohne Risse geschafft.

Mein Vorgehen:
  1. Rinde als Schutz dranlassen
  2. Stammabschnitt mit mind. 60 cm unmittelbar nach dem Schneiden eine Woche wässern, auch wenn man es trocken haben will.
  3. Spanngurte oben und unten um den Stamm, besser als nageln (Bauklammern)
  4. Unter Überdachung legen, beide Stirnseiten luftig.
  5. Das Ganze mit Sägemehl bedecken, damit der Stamm aussen nicht zu schnell trocknet
  6. Zweimal im Jahr Sägemehl weg, Schimmelkontrolle, bürsten, neu einstreuen
Wünsche gute Gelingen.
 

WoodyAlan

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Wenn ich lese, dass es um verarbeitungstaugliche Trocknung von eichenstämmen geht mit 45cm Durchmesser, muss ich fast die Frage stellen, wie alt der TE ist, denn je nachdem könnte es sein dass er die Trocknungsphase nicht überlebt.
 

Herbert 10

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  1. Buche und Eiche reisst mir immer
  2. Bei Apfel, Zwetschge und Tanne hab ich es schon ohne Risse geschafft.

Als Besitzer einer Blockbandsäge schneide ich seit Jahren auch sehr viel Obstholz . Natürlich auch Zwetzschke.

UND ich kenne kein rissfreudigeres Holz als dieses.
Nur mit dem Unterschied das es eher vom Splint Richtung Kern einreisst , und das nicht zuwenig.
 

marcelluswallace

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Meine Erfahrungen:
  1. Buche und Eiche reisst mir immer
  2. Bei Apfel, Zwetschge und Tanne hab ich es schon ohne Risse geschafft.

Mein Vorgehen:
  1. Rinde als Schutz dranlassen
  2. Stammabschnitt mit mind. 60 cm unmittelbar nach dem Schneiden eine Woche wässern, auch wenn man es trocken haben will.
  3. Spanngurte oben und unten um den Stamm, besser als nageln (Bauklammern)
  4. Unter Überdachung legen, beide Stirnseiten luftig.
  5. Das Ganze mit Sägemehl bedecken, damit der Stamm aussen nicht zu schnell trocknet
  6. Zweimal im Jahr Sägemehl weg, Schimmelkontrolle, bürsten, neu einstreuen
Wünsche gute Gelingen.

Das klingt machbar. Mit Wässern meinst du das Stück in z.B. ne Regentonne legen?
 

ThomasKO

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Das klingt machbar. Mit Wässern meinst du das Stück in z.B. ne Regentonne legen?

Ich hab vor dem Haus einen Bach mit Strömungsdruck.
Aber Regentonne ist besser als nicht wässern.
Es geht m.E. darum, dass die Differenz zwischen Restfeucht innen und aussen möglichst gering bleibt, deswegen auch die Sägespäne.
Die "eingefrorenen" Spannungen (Sprachgebrauch Schweisstechnik) sollen möglichst gleichmässig und kontrolliert abgebaut werden und verringerte werden (breite Spanngurte).
Ist natürlich nur Theorie, da der Entlastungsweg bei einem innern Umfang (innen) kleiner als bei einem grösseren Umfang (aussen) ist.
Hinzu kommen noch Unstetigkeit im Astbereich.

Früher nahm ich statt Spanngurten mal Draht. Geht zur Not auch bei vielen Schlingen, ist aber wegen der Lasteinleitung nur mässig gut.
 

marcelluswallace

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Ich hab vor dem Haus einen Bach mit Strömungsdruck.
Aber Regentonne ist besser als nicht wässern.
Es geht m.E. darum, dass die Differenz zwischen Restfeucht innen und aussen möglichst gering bleibt, deswegen auch die Sägespäne.
Die "eingefrorenen" Spannungen (Sprachgebrauch Schweisstechnik) sollen möglichst gleichmässig und kontrolliert abgebaut werden und verringerte werden (breite Spanngurte).
Ist natürlich nur Theorie, da der Entlastungsweg bei einem innern Umfang (innen) kleiner als bei einem grösseren Umfang (aussen) ist.
Hinzu kommen noch Unstetigkeit im Astbereich.

Früher nahm ich statt Spanngurten mal Draht. Geht zur Not auch bei vielen Schlingen, ist aber wegen der Lasteinleitung nur mässig gut.

Okay danke. Rein interessehalber - was stellst du denn dann mit den getrockneten Stämmen an?
 

ThomasKO

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ThomasKO

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Eins hab ich noch vergessen:

Holzeinschlag mit Laubtrocknung

Üblicherweise fällt man die Bäume ohne Laub im Winter, wenn sie wenig Saft haben.(manche sogar bei Vollmond)

In Weihenstefan gab es mal ein Forschungsprojekt mit mehreren Dissertationen zum Thema Laubtrocknung.
Die Bäume werden mit grünem Laub gefällt und bleiben mit allen (!) Blättern liegen, bis einige Monate nachdem das Laub von alleine abgefallen ist.
Das grüne Laub "pumpt" bzw. "saugt" weiter Wasser, das aber nicht nachkommen kann.
(die kleine Ästchen wohl auch)
So wird die maximale Wassermenge aus dem Baum natürlich entfernt.
Im Vergleich zur Winterfällung führt die Laubtrocknung gem. des Forschungsprojektes stets zu trockneren Stämmen.

Ich praktiziere die Laubtrocknung seit 5 Jahren, weil mich die Argumentation überzeugt hat. Gemessen habe ich aber noch nie.

Hat da noch jemand Erfahrungen?
 

WoodyAlan

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@ThomasKO hast du dazu ein paar Links? Das Thema Fällung bei gewissen Mondphasen .... Nunja... der Mond is immer da, nur weil mal mehr mal weniger Sonnenlicht auf dessen Oberfläche ankommt ändert das nichts an seiner Masse und seiner Gravitation...
 

orhun

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[/ ALINTI]

Sehr nette Anleitung danke. Hoffe, es hilft mir.
 
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