Guten Abend,
ich habe mir bezüglich der Kupfereiche einen Rat geholt von Dr. Oliver Dünisch (Schulleiter der Meisterschule Ebern).
Sehr interessant wie ich finde.
Viel Spaß beim lesen...
Liebe Grüße Michael
Der Begriff "Kupfereiche" wird gern für Eichenholz herangezogen, deren Kernholz durch einen Pilz (der gern als "Ochsenzunge" bezeichnet wird) befallen wird. Dieser Pilz nutzt vor allem in der Anfangsphase im wesentlichen die Tannine als wichtige Kerninhaltsstoffe des Kernholzes, wodurch der kupferfarbige Farbton entsteht. In dieser Phase werden kaum die Gerüstsubstanzen des Holzes (Cellulose, Hemicellulosen) angegriffen, so dass in der Anfangsphase praktisch keine Festigkeitsverluste auftreten. In der Folge werden aber dann auch Cellulose und Hemicellulosen - wenn auch sehr, sehr langsam - angegriffen und abgebaut, so dass dann auch bei ausreichend langem Befall auch eine echte Holzzerstörung in Form einer Braunfäule auftritt.
Also in der Anfangsphase spielt der Pilzbefall für die Festigkeit keine Rolle und Schnittholz/Furnier wird üblicherweise aus dieser Anfangsphase des Befalls gehandelt, da man ja den gestalterischen Farbeffekt möchte. Also in dieser Phase spielen Festigkeitsverluste kaum eine Rolle. Ich gehe davon aus, dass es sich auch um ein Projekt im Innenbereich handelt. Ist eine Verwendung der Eiche auch im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit angedacht, wäre ich etwas zurückkaltend, da die Tannine als Kerninhaltsstoffe ja auch zur natürlichen Dauerhaftigkeit beitragen und ich deshalb vermuten würde, dass die "Kupfereiche" auch in einer recht frühen Befallsphase schon eine etwas niedrigere Dauerhaftigkeit aufweist als nicht befallenes Eichenkernholz.