Dauerhaftigkeit Kupfereiche

Holzmichel1701

ww-birke
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Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch liebe Tischler- und Schreinerkollegen.
Heute wende ich mich mit einer Frage zur Kupfereiche an Euch.
Ich habe ein paar Reste daliegen und überlege diese für den Außenbereich einzusetzen.
Ich bin mir nicht sicher ob die Dauerhaftigkeit durch den Pilz, der für die Rotfärbung sorgen soll, eingeschränkt ist...
Ich würde mich über Eure Meinung dazu freuen.

Herzliche Grüße aus Bamberg
Michael
 

Holzjäger

ww-ulme
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Oberschwaben
Ich denke, das ist ein sehr spezielles Thema.

Grundsätzlich ist das ja nichts anderes als unsere heimische Eiche (quercus robur bzw. patrea), die durch den Pilz, manch einer sagt auch den Standort, diese Kupferfärbung bekommt. Durch den Trocknungsprozess wird die Entwicklung des Pilzes gestoppt. Ich glaube nicht, dass die Anwendung im Außenbereich ein Problem ist.
 

Mitglied 30872

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Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch liebe Tischler- und Schreinerkollegen.
Heute wende ich mich mit einer Frage zur Kupfereiche an Euch.
Ich habe ein paar Reste daliegen und überlege diese für den Außenbereich einzusetzen.
Ich bin mir nicht sicher ob die Dauerhaftigkeit durch den Pilz, der für die Rotfärbung sorgen soll, eingeschränkt ist...
Ich würde mich über Eure Meinung dazu freuen.

Herzliche Grüße aus Bamberg
Michael
Zeige uns doch bitte ein paar Bilder davon.
 

U.Tho

ww-robinie
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Wenn da tatsächlich ein Pilz dran war/ist, würde ich das Holz nicht nach draußen bringen, Pilze mögen Feuchtigkeit.
 

Holzmichel1701

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Ich grüße Euch. Auf Wunsch nochmal ein Bild der Eiche.... Im Außenbereich hat sich der Fall erledigt. In einem Schuppen soll noch ein Teil eingesetzt werden - da ist es nicht so feucht. Danke für Eure Rückmeldungen. Frohe Ostern :emoji_slight_smile:. Michael
 

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Holzmichel1701

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Guten Abend,

ich habe mir bezüglich der Kupfereiche einen Rat geholt von Dr. Oliver Dünisch (Schulleiter der Meisterschule Ebern).
Sehr interessant wie ich finde.
Viel Spaß beim lesen... :emoji_slight_smile:

Liebe Grüße Michael

Der Begriff "Kupfereiche" wird gern für Eichenholz herangezogen, deren Kernholz durch einen Pilz (der gern als "Ochsenzunge" bezeichnet wird) befallen wird. Dieser Pilz nutzt vor allem in der Anfangsphase im wesentlichen die Tannine als wichtige Kerninhaltsstoffe des Kernholzes, wodurch der kupferfarbige Farbton entsteht. In dieser Phase werden kaum die Gerüstsubstanzen des Holzes (Cellulose, Hemicellulosen) angegriffen, so dass in der Anfangsphase praktisch keine Festigkeitsverluste auftreten. In der Folge werden aber dann auch Cellulose und Hemicellulosen - wenn auch sehr, sehr langsam - angegriffen und abgebaut, so dass dann auch bei ausreichend langem Befall auch eine echte Holzzerstörung in Form einer Braunfäule auftritt.

Also in der Anfangsphase spielt der Pilzbefall für die Festigkeit keine Rolle und Schnittholz/Furnier wird üblicherweise aus dieser Anfangsphase des Befalls gehandelt, da man ja den gestalterischen Farbeffekt möchte. Also in dieser Phase spielen Festigkeitsverluste kaum eine Rolle. Ich gehe davon aus, dass es sich auch um ein Projekt im Innenbereich handelt. Ist eine Verwendung der Eiche auch im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit angedacht, wäre ich etwas zurückkaltend, da die Tannine als Kerninhaltsstoffe ja auch zur natürlichen Dauerhaftigkeit beitragen und ich deshalb vermuten würde, dass die "Kupfereiche" auch in einer recht frühen Befallsphase schon eine etwas niedrigere Dauerhaftigkeit aufweist als nicht befallenes Eichenkernholz.
 
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