datenverwanzte Heizung :-)

odul

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Ne, die Räume sind nicht überheizt und soweit ich sehen kann, die Stellglieder auch meistens offen. Ich vermute zwei Dinge:

1) Es wurde viel zu wenig Heizschlauch verlegt.

2) Zwischen erdberührter Bodenplatte (wir haben nur Erdgeschoss) und Heizestrich sind nur 5cm Dämmung.
 

K2H

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1) Es wurde viel zu wenig Heizschlauch verlegt.

2) Zwischen erdberührter Bodenplatte (wir haben nur Erdgeschoss) und Heizestrich sind nur 5cm Dämmung.

Aber weder das Eine noch das Andere hat etwas mit der hohen VL-Temp. zu tun.
Mit meinem heizungstechnischen Halbwissen tippte ich eher mal auf eine falsch eingestellte Heizkurve.
42° VL-Temp. kann durchaus möglich sein, aber bei -10 -15° Außentemperatur.

Was mich mehr wundert ist, dass die VL's von FBH und Heizkörperkreis gleich sind.
Hast du einen externen Mischer an der Heizung? Kann es sein dass der auf "vollen Durchgang" steht und da fest hängt?
Oder einfach kaputt ist?
Kannst du den mal manuell ganz zu drehen und beobachten wie er sich dann verhält, will sagen, ob er wieder auf fährt?
So eine Steuerung ist ja auch nur ein Rechner, hast du schon mal einen Reset gemacht?

Andererseits, bei einer Spreizung von 12 K ( 42° VL vs. 30° RL) und trotzdem keine heißen Füße, könnte auch die Durchflussmenge sehr gering sein. Mögliche Ursachen: Pumpe steht auf Minimum-Drehzahl, Heizkreise verschlammt, Ventil "hängt", Stellmotoren passen nicht zu den Ventilen, falls vorhanden, falsche Adapter zwischen Stellmotoren und Ventilen, kein hydraulischer Abgleich?

Ich denke die 5 cm Dämmung ists nicht. Ich habe nur 3 cm drunter, aber noch nie einen VL von über 40° gesehen, im mehr oder weniger schlecht gedämmten Fachwerkhaus.

Gruß,
KH
 

odul

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Also wenn ich mit der Heizkurve runter gehe, wird es nicht mehr richtig warm. Das Problem existiert seit dem wir vor 20Jahren eingezogen sind. Aber die Messtechnik führt es mir jetzt deutlich vor Augen.

Das mit der Datenerfassung ist noch buggy. Das muss wohl mal ein paar Tage stabil durchlaufen. Dann kann das hoffentlich besser interpretieren.
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brubu

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Je nach Fussbodenmaterial muss man sich aber nicht wundern wenn Schäden entstehen, offenbar funktioniert es schon lange so.
Gruss brubu
 

chris216

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Mit einer Wärmebildkamera kann man den Rohrabstand sehr gut sehen. Vielleicht findest du jemanden, der dir sowas mal leihen kann oder mit dir thermografiert?
 

odul

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Ich habe ja ein CAT S61. Damit habe ich es schon probiert, die einzelnen Leitungen zu erkennen. Geht aber nicht :emoji_frowning2:
 

Otwin

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Was hast du denn für Bodenbeläge? 40°C Vorlauf müsste man auf Fliesen schon sehr deutlich merken.
Vieleicht ist wirklich der Durchfluss zu gering. Zu geringe Pumpenleistung, Rohre verschlammt oder was ich mal hatte: Pumpenverschraubung mit integrierter Schwerkraftbremse. Diese war total vergrießknattelt.
Auf der anderen Seite: Wenn die Räume nicht zu warm sind und die Bodentemperatur nicht unangenehm, was solls.
Die Heizleistung brauchst du dann ja. Ob jetzt mit 40/30 oder 36/32 °C.
 

odul

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Fliesen.

Ich bin am rätseln. Wenn der Durchfluss zu gering wäre, müsste dann der Rücklauf nicht wesentlich kälter sein?

Schwerkraftbremse. Guter Tipp. Habe ich seit 20 Jahren nicht untersucht.

Naja, geringere VL / RL - Temperaturen sind schon vorteilhaft. Genauso Pumpen, die keine Unmengen Strom fressen.
 

Otwin

ww-eiche
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Ich bin am rätseln. Wenn der Durchfluss zu gering wäre, müsste dann der Rücklauf nicht wesentlich kälter sein?
Ich habe bei mir fürs Bad einen eigenen Heizkreis für die FBH. Da habe ich im Moment 33,6/31,5 °C
(Die Dämmung unter dem Estrich ist da auch misserabel.)
Von daher bin ich der Meinung, 40/30 ist schon eine ordentliche Spreizung.
Hast du für die FBH Einzelraumregelung?
Falls ja könntest du ja für einen Raum mal den Ventilantrieb abbauen und schauen was passiert.
Eine Fussbodenheizung sollte eigentlich ohne Einzelraumregelung auskommen nur mit gut eingestellter Heizkurve.
Auch eine Nachtabsenkung ist eigentlich unnötig, wel die FBH dafür einfach zu träge ist.
 

odul

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Ja, ich habe Einzelraumregelung und je nach Nutzung werden einzelne Räume geheizt oder nicht.

Irgendwie bin ich kein Freund von Nachtabsenkung. Aber ich würde aber auch nicht unterschreiben, dass FBH dazu zu träge wäre. Das kommt sicher auch auf die Estrichdicke an. Ich feure ja auch mit Holz zu. Da habe ich schon den Eindruck, dass die FBH so binnen 1-2h reagiert.
 

K2H

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Von daher bin ich der Meinung, 40/30 ist schon eine ordentliche Spreizung.
Das sehe ich genauso. Es ist schon extrem viel. Ich kanns mir nur so erklären, dass die Strömungsgeschwindigkeit sehr langsam, sprich die Durchflussmenge sehr gering ist und deswegen das Heizwasser viel Zeit hat um so weit runterzukühlen. D. h. aber im Umkehrschluss, der Heizkessel brummt mehr oder weniger ständig auf Vollgas um die Wassertemperatur wieder hoch zu bringen.

Analog zum woodworker-Forum für "Holz-Interessierte" gibts den Haustechnikdialog und so wie hier viele Holz-Profis helfen, gibts dort viele helfende SHK-Profis. Da ich an meiner Heizung schon vieles selbst an- und umgebaut habe, konnte ich dort schon so manche Idee oder Lösung finden. Vielleicht können sie dir bessere Tipps geben als wir hier. Schau mal unter https://www.haustechnikdialog.de/Forum/2/Fussbodenheizung

Ja, ich habe Einzelraumregelung
und
Ich feure ja auch mit Holz zu. Da habe ich schon den Eindruck, dass die FBH so binnen 1-2h reagiert.
Ist bei mir auch so. Wenn ich den Kachelofen anzünde dauerts ungefähr 2 Stunden, dann werden die Böden merklich kühler. Insofern ists erst mal für diese 2 Std zu warm, aber umgekehrt fahren die Raumthermostate die FBH langsam wieder hoch, so wie der Ofen langsam auskühlt. Das ist dann ein fließender Übergang, ohne dass sich die Raumtemperatur spürbar ändert.

Gruß,
KH
 

odul

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Ja, haustechnikdialog kenne ich. Ist auch gut. Es nervt mich, dass man Bilder nur von externen Quellen einbinden kann. Wäre das nicht, hätte ich das vielleicht dort eingestellt.

Und: die meisten Themen werden hier auch sehr gut bearbeitet. Oft sogar besser als in anderen spezialisierteren Foren. Die Konzentration von Nerds in woodworker.de ist schon bemerkenswert.

So oder so finde ich, ist es ein nettes Projekt. Wobei die Kosten recht überschaubar sind und man einiges an Informationen rauslesen kann.
 

odul

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Soweit ich das aus den Kurven rauslese, läuft der Kessel etwas weniger als 50% der Zeit. Die Spreizung hat auch keinen größeren Einfluss auf die Einschaltdauer.
 

odul

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Ich hab das schon mal gefragt hier: neuere Wärmemengenzähler sind ja fernauslesbar. Weiß man etwas über die Technik und die Protokolle? Hat da jeder Hersteller was proprietäres? Wenn die auf 433Mhz funken würden und die Daten nicht verschlüsselt wären, dann könnte man die gut auch abfragen und mit in die Diagramme einbinden. Das würde dann viel aussagekräftiger werden.
 

WinfriedM

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D. h. aber im Umkehrschluss, der Heizkessel brummt mehr oder weniger ständig auf Vollgas um die Wassertemperatur wieder hoch zu bringen.

Das kann nicht sein, wenn man es energetisch betrachtet. Um das Haus z.B. auf 20 Grad zu bringen, braucht es eine bestimmte Wärmemenge, die der Kessel zur Verfügung stellen muss. Das ist es nahezu egal, wie Vor- und Rücklauftemperatur ist. Nahezu egal, weil noch ein paar kleine Verlusteffekte eine Rolle spielen, wie z.B. Heizungsrohre, die den Keller oder den Flur heizen, was man vielleicht nicht will.

Wenn der Heizkessel ständig auf Vollgas laufen würde, müsste die Wärmeenergie ja irgendwo hin. Dann müssten die Zimmer völlig überhitzt sein, was ja nicht der Fall ist.

Wenn das Heizungswasser sehr langsam fließt, kommt auch weniger abgekühltes Wasser pro Zeiteinheit zurück, insofern muss der Kessel auch weniger Wasser wieder aufheizen.

Allerdings kann es sein, dass die Heizungspumpe gegen einen Widerstand im System (z.B. Engstelle) arbeitet und so sinnlos Energie verbraucht.
 

ahadler

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Weiß man etwas über die Technik und die Protokolle?

Protokoll dürfte im Regelfall MBus sein. Grundversion als asynchrone serielle 2-Draht Schnittstelle, der Master übernimmt Zählerfernspeisung und signalisiert per Spannungssprüngen, der Slave per Stromsprüngen. Auch als wireless MBus auf 868/433/169 MHz verfügbar.
Daten formal ähnlich wie Profibus, auch Geräte unterschiedlicher Hersteller und Zähler für unterschiedliche Medien (Strom/Wasser/Gas/Wärme) arbeiten an einem Bus. Inhaltlich ist das Protokoll bei allen Zählern die ich kenne von den Zählerherstellern dokumentiert.

Ciao,
Andreas
 

K2H

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....der Heizkessel brummt mehr oder weniger ständig auf Vollgas um die Wassertemperatur wieder hoch zu bringen.
Das kann nicht sein, wenn man es energetisch betrachtet. Um das Haus z.B. auf 20 Grad zu bringen, braucht es eine bestimmte Wärmemenge, die der Kessel zur Verfügung stellen muss. Das ist es nahezu egal, wie Vor- und Rücklauftemperatur ist. Nahezu egal, weil noch ein paar kleine Verlusteffekte eine Rolle spielen, wie z.B. Heizungsrohre, die den Keller oder den Flur heizen, was man vielleicht nicht will.

Wenn der Heizkessel ständig auf Vollgas laufen würde, müsste die Wärmeenergie ja irgendwo hin. Dann müssten die Zimmer völlig überhitzt sein, was ja nicht der Fall ist.

Wenn das Heizungswasser sehr langsam fließt, kommt auch weniger abgekühltes Wasser pro Zeiteinheit zurück, insofern muss der Kessel auch weniger Wasser wieder aufheizen.


Sorry, da habe ich mich etwas zu flappsig ausgedrückt.
Was ich sagen wollte ist, dass die Modulation den Heizkessel, bzw. dessen Heizleitung ständig höher fährt, weil der Wärmebedarf, um den stark runtergekühlten RL wieder auf die Soll-VL-Temp. zu bringen, so hoch ist.
Das hat zunächst nichts mit der im Haus benötigten Wärme zu tun, die ausschließlich über die Raumthermostate und HK-Ventile geregelt wird.
Das Andere ist die Taktung des Kessels. Die sollte möglichst niedrig sein. D. h., der Heizkessel sollte idealerweise möglichst lange mit möglichst geringer Leistung fahren, um möglichst effizient zu arbeiten und den Kessel zu schonen.

Gruß,
KH
 

wasmachen

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Mit deiner geringen Leistung auf langer Zeit, von was für ner Heizung redest da?
Kann mir kaum vorstellen dass der Zündebetrieb von nem 300Kw Ölbrenner so Mega effizient ist dass das gegen n z.b. 25Kw Ölbrenner mit Brennwerttechnik anstinkt.....
Genauso, wie Puffer nur n Sinn ergibt, wenn die Heizung nicht in diesem Umfang modulieren kann.
Konkret: Wärmepumpe sollte keinen Puffer haben sondern direkt in den VL Heiz'körper'..
 

odul

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Ah, danke. M-Bus habe ich dann auf Wikipedia gefunden. Ein Problem ist wohl auch, dass einige WMZ es nichtmögen, wenn sie oft abgefragt werden. Das saugt dann die Batterie vorzeitig leer.
 

odul

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Sorry, da habe ich mich etwas zu flappsig ausgedrückt.
Was ich sagen wollte ist, dass die Modulation den Heizkessel, bzw. dessen Heizleitung ständig höher fährt, weil der Wärmebedarf, um den stark runtergekühlten RL wieder auf die Soll-VL-Temp. zu bringen, so hoch ist.
Das hat zunächst nichts mit der im Haus benötigten Wärme zu tun, die ausschließlich über die Raumthermostate und HK-Ventile geregelt wird.
Das Andere ist die Taktung des Kessels. Die sollte möglichst niedrig sein. D. h., der Heizkessel sollte idealerweise möglichst lange mit möglichst geringer Leistung fahren, um möglichst effizient zu arbeiten und den Kessel zu schonen.

Gruß,
KH

Das ist leider auch falsch. WinfriedM hat es doch erklärt.
 

Komihaxu

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Mit Grafana wollte ich auch schon mal spielen.
Um die Daten zu speichern, verwenden wir einen Raspberry Pi als Server, auf diesem lief bisher nur ein Pi-Hole. Der ESP8266 sendet dann die daten über eine http Request an der Raspberry pi welche er dann mithilfe eines PHP Scripts in die Datenbank schreibt.
Hier läuft auch ein Pi-Hole idle. Schade, dass ich nicht programmieren kann. :emoji_frowning2:

Außerdem würde ich gerne noch die Brenner- und Pumpenlaufzeiten abgreifen. DAfür bräuchte man etwas was man 220Volt anklemmen kann und potentialfreie Ausgänge hat.
Wenn du die 230V nicht angreifen willst, nimm "Klappstromwandler":
https://learn.openenergymonitor.org...ensors/interface-with-arduino?redirected=true

Sollte natürlich keiner mit 100A Messbereich sein, wenn die Pumpe nicht mal 0,5A braucht.
 
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