Dach Wanderschutzhütte

Biggiesmalls

ww-pappel
Registriert
1. Februar 2022
Beiträge
2
Ort
Bremen
Hallo,

im Rahmen meines Studiums nehme ich gerade an einem Wettbewerb teil. Aufgabe ist es, eine Wanderschutzhütte zu konstruieren. Ich würde gerne fast ausschließlich mit Holz arbeiten. Die einzelnen Holzelemente sollen mit Blattverbindungen und Zapfen verbunden werden. Jetzt habe ich allerdings die Frage, wie man das Dauch ausbilden könnte. Die Idee war ursprünglich, zwischen den einzelnen Lamellen aussparungen zu lassen, um Holzelemente (Platten) einzuschieben... Allerdings würde da doch Wasser hineinlaufen, oder ? Sorry, ich kenne mich absolut nicht mit Holz aus. Wichtig wäre es nur, das Gebilde zu überdachen und, dass die Lamellen auch im Dach sichtbar wären. Für Tipps wäre ich wirklich unendlich dankbar. Habe Da zwei Fotos hinzugefügt
 

Anhänge

  • frage.png
    frage.png
    2 MB · Aufrufe: 191
  • frage1.png
    frage1.png
    806,4 KB · Aufrufe: 193

LaettaLight

ww-eiche
Registriert
7. Juni 2018
Beiträge
354
Hi,
ich bin jetzt kein Holzbau Architekt oder Zimmerer, sondern nur Hobbit, der aber viel und gerne wandert. Hätte da aber meine Gedanken.
Warum versuchst du mit Holz eine Konstruktion, die eher aus dem Stahl / Glasbau kommt zu realisieren? Das ist für mich nicht so stimmig.
Praxisbezug: Die Wanderschutzhütte schützt den Wanderer nur vor direktem Niederschlag von oben, nicht vor Wind und quergetriebenen Niederschlag. Ich als Wanderer hätte lieber einen geschlossenen Platz, als einen bei dem mir der Regen von der Seite reingetrieben wird. Die Konstruktion kann also die Aufgabe nur unzureichend erfüllen.
Grundlage des dauerhaften Holzbaus ist immer der konstruktive Holzschutz. Dieser ist hier an mehreren Stellen vernachlässigt: Die überstehenden Lamellen sind zwar geneigt, damit kann das Wasser aus den "Nuten" abfließen, aber in den Stößen wird an dem 90° Winkel immer Feuchtigkeit länger stehen bleiben (Kapilarwirkung). Ebenso dringt hier früher oder später Wasser in die Verbindung "Boden" - " Lamelle" ein.
Es gibt keine Dachüberstände, die das abfließende Wasser von der Tragkonstruktion fern halten.
Durch die offene Bauweise, ohne genügen Überstand wird der Innenraum/ Boden teilweise häufig nass werden. Je nach Ausrichtung und Hauptwetterrichtung, bildet sich also Moos / Algen auf dem Boden.

Sorry ich halte die optische Idee für nett, aber für den Zweck nicht geeignet (zumindest nicht in Gegenden, in denen Wanderer tatsächlich vor Wetter Schutz suchen).

Grüße
Tobias
 

Biggiesmalls

ww-pappel
Registriert
1. Februar 2022
Beiträge
2
Ort
Bremen
Also dass die Hütte den Zweck nicht erfüllt stimmt nur bedingt. Sie soll sich in einem sehr dicht bewachsenden Waldstück befinden, wodurch nicht mit starken Winden zu rechnen ist. So war zumindest die Aussage des Försters. Die Konstruktion kann ich aus Zeitmangel leider nicht mehr ändern. Das ist auch alles soweit mit dem Professor besprochen. Einen Dachüberstand zu konstruieren ist natürlich noch möglich. Gibt es keine möglichkeit, diese "Nuten" abzudichten? Vielen Dank und lieben Gruß
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
3.816
Ort
CH
Hallo
Alles mit dem Professor besprochen? Was ist das für ein Professor? Im besten Fall kannst du von einem Blechverarbeiter ein Blech falten lassen über
die Rippen. Der Dreck wird liegen bleiben und seitlich das Wasser in die Konstruktion eindringen was zum natürlichen Abbau führt.
Gruss brubu
 

LaettaLight

ww-eiche
Registriert
7. Juni 2018
Beiträge
354
Hi,
zu dem ersten Bild. Das Wasser, das sich in der "Nut" auf dem Brett sammelt, läuft direkt bis zu dem stehenden Balken der Lamelle und dann direkt daran runter. Das musst du irgend wie verhindern, z.B. könnte man das Brett in der Nut über die Lamelle hinaus stehen lassen, und eine Rille rein profilieren. Dann würde das Wasser bevorzugt vorne an der sich sich bildenden Ecke abtropfen. Den Stoß könnte man mit Sikaflex abdichten. Ob das aber alles fachgerecht und dauerhaft ist? Auf jden Fall ändert sich die Optik erheblich.
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
6.817
Ort
bei den Zwergen
Das Teil gewinnt jeden Architektenwettbewerb ist aber nach 2 Jahren weggefault, als Dach irgendei n Hippes Designblech.
Sonst teile ich die Sorgen meines Vorredners.
Ins Lastenheft für sone Schutzhütte sollte man sich mal vorher, ich wohne hier am SIEBENGEBIRGE, mit den Leiten die sich Im Vsf, Verschönerungsverein SIEBENGEBIRGE, mit der Pflege solcher Hütten rumschlagen unterhalten .
Das was laettaalight schon gesagt hat + Vandalismus sind die wichtigsten Dinge.

Oder das ganze aus V2a.

Un den Nuten auf dem Dach bleibt das ganze Laub liegen und ab dem 2 Jahr natürliche Dachbegrünung...
 

Küstenharry

ww-esche
Registriert
25. November 2018
Beiträge
450
Ort
27639
Schöne Fehlkonstruktion.:emoji_nerd:
Habt ihr konstruktiven Holzschutz schon mal im Studium gehört?
Biegesteife Rahmen kann man durchaus bauen, Abstandhalter dazwischen setzen, die Dachhaut von oben sichtbar verschalen und dann eine architektonische Dacheindeckung deiner Wahl nutzen. Stehfalz, Bieberschwanz, Schiefer etc.
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.041
Ihr sagt sicher vielfach richtige Dinge.
Aber lasst bitte auch die Kirche im Dorf. Die Biggie ist noch im Studium und macht sowas vermutlich um was zu lernen und vermutlich nicht schon dutzende Male...
Und ich finde es super, dass sie daran gedacht hat, dass sie sich hier Holz-Expertenwissen holt. Klar, zu Projektbeginn wäre besser, aber egal.

Überlegt mal, was ihr z.B. im 1. Ausbildungsjahr oder im 1. Semester zusammengeschustert habt oder hättet!!

Und ganz klar, chick finde ich es. Technisch gesehen, ist da noch Luft, keine Frage. Erster Punkt, wie genannt: konstruktiver Holzschutz. Anders hat sowas keine Chance.
Mir fällt ehrlich gesagt nicht viel ein, wie man es einfach verbessern kann, ohne das Design zu zerstören. Ich würde es als Designstudie verkaufen und so lassen. Oder Glasplatten oben drauf, dann ist das Lamellenzeugs oben geschützt, aber dafür veralgt das Glas schnell.
Die Architekten, die ich studierender Weise mal gesehen habe, da ging es um Optik, nicht um Technik, vielleicht hat der Professor deswegen auch sein OK gegeben, oder ist reiner Theoretiker.
 

hukiman

ww-ahorn
Registriert
10. September 2020
Beiträge
127
Ort
MSP
Guten Morgen,

sehr schicker Entwurf würde ich mal sagen. :emoji_ok_hand:

Natürlich wäre diese Eindeckung nie die erste Wahl wenn es um die Dichtigkeit geht, aber bei einem Wettbewerb steht das sicher nicht an erster Stelle. Es wurden schon viele Häuser/Dächer so gebaut, das ist jetzt keine Neuheit. Ich selbst habe so ein Dach noch nicht geplant, gebe aber trotzdem mal meinen Senf dazu:

Auf der gerenderten Zeichnung sieht es so aus, als ob die Lamellen schräg zum Gefälle verlaufen. Mein erster (günstigster) Gedanke wäre es, die Eindeckung mit einem Trapezblech zu realisieren. Das Trapezblech würde ich dann natürlich entsprechend dem Gefälle verlegen. Deine Leisten könnten dann einfach auf das Trapezblech in die Hochsicke verschraubt werden. Da das Wasser in der Tiefsicke verläuft, hast du keine Probleme mit der Dichtigkeit. Genau so werden ja zum Beispiel auf PV-Anlagen montiert.

Vermutlich wird dir die Optik dann nicht gefallen, da die Leisten relativ weit auseinander sind und man durch die Zwischenräume das Trapezblech sieht. Wenn hier eher eine glatte Oberfläche anstelle es Trapezbleches gewünscht ist, wäre es auch möglich als Untersichtschalung eine 3-Schichtplatte zu verwenden, die von unten sichtbar bleibt. Darauf dann eine strukturierte Trennlage auf der eine Stehfalzverblechung mit anthrazitfarbenen Blech montiert wird. Es gibt spezielle Falzklemmen, an denen dann wieder die Leisten befestigt werden können.
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.003
Ort
Hopfgarten
Wenn ich dran denke dass ich mit 12 schon eine Baumhütte oder Waldhütte gebaut haben (auch meine Kinder) die dann vor Regen schützt,
vielleicht mit Nachbesserungen, dann ist das Objekt zumindest denkwürdig. Design ist ja stimmig, aber die Funktion und Durchführbarkeit sollte man auch bedacht werden.
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.302
Ort
heidelberg
Moin

dann ist das Objekt zumindest denkwürdig

" Fragwürdig " dürfte der bessere Ausdruck sein :emoji_scream:

aber die Funktion und Durchführbarkeit sollte man auch bedacht werden.

Dafür sollte man dann aber auch einen Profi mit im Boot haben , der es klar und deutlich sagt , wenn der Kaiser " nackisch " vor dem Volk steht .

Kommt bei solchen Projekten aber selten gut an , kenne das in unserer Gegend von der Uni :emoji_wink:
Da spielt die im Nachhinein verplemperte :emoji_money_mouth: so gut wie keine Rolle .

Gruß
 

fragnix

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2020
Beiträge
989
Ort
Lüneburg
Um einfach mal zur Frage der TE zurückzukommen :emoji_wink: :
Ja, zwischen den eingeschobenen Platten und den Lamellen dürfte recht bald Wasser durchlaufen, und der schutzsuchende Wanderer nass werden. Vermeiden liesse sich dieses Problem unter Beibehaltung des stylischen Entwurfs, indem es pro Dachschräge nur eine einzige, durchlaufende Platte gäbe. Die Lamellen kämen dann oben, seitlich, und ggf. unten (kann ich nicht erkennen) aufmontiert.
Die Optik bleibt erhalten, und von oben tropft es in der Mitte nicht mehr durch. Zudem dürfte die Dachstabilität von einer durchgehenden Platte profitieren.
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.272
Ort
Südniedersachsen
Ja, zwischen den eingeschobenen Platten und den Lamellen dürfte recht bald Wasser durchlaufen,

Ergänzend noch die Ursache: straffe Holzverbindungen können sich beim Nasswerden nicht wie „normal“ ausdehnen, irgendwo muss der Druck aber hin, also werden die Fasern gestaucht. Trocknet das Holz dann wieder, reagiert es normal, schrumpft also und es entstehen Spalten. Das Ganze wird undicht.

Es regnet sicher nicht gleich im ersten Jahr und in Strömen durch, dem Vergammeln wird aber ideal der Weg bereitet. Holz sollte immer wieder möglichst schnell und möglichst längerfristig komplett trocken werden.

Sikaflex als flexible Abdichtung in alle Kanten der Dachstruktur laut Foto 1 dürfte Abhilfe schaffen. Dürfte … weil es auf Holzdecks von Schiffen ja funktioniert…

Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
31. Mai 2006
Beiträge
2.529
Ort
Frankfurt
Das Teil gewinnt jeden Architektenwettbewerb ist aber nach 2 Jahren weggefault, als Dach irgendei n Hippes Designblech.
Sonst teile ich die Sorgen meines Vorredners.

Eine Ergänzende Frage: Sowas erlebt man ja immer mal wieder das entweder ein Kunde explizit etwas fordert wo die Fachkraft Bedenken hat oder sogar ein Architekt etwas fordert. Kommt es im ersteren zum Schadenfall ließt man immer der Ausführer haftet weil er nicht drauf hingewiesen hat / nicht nach den Regeln der Technik - wie sieht es aber in Fall 2 aus: Kann man sich dann darauf berufen das die mit der Planung verantwortliche Fachkraft es so gefordert hat und sie es hätte wissen müssen?
 

KaiX0

ww-robinie
Registriert
2. November 2021
Beiträge
1.874
Ort
Stubben bei Bad Oldesloe
Sikaflex als flexible Abdichtung in alle Kanten der Dachstruktur laut Foto 1 dürfte Abhilfe schaffen. Dürfte … weil es auf Holzdecks von Schiffen ja funktioniert…
Damit habe ich mal ein Hochdach auf einen MB508 geklebt. Altes Dach etwa 3cm über der Rinne abgeschnitten, Sika in die Rinne, GFK Dach in die Rinne 'reingestellt'.
Ja, das hält dicht, länger als der 508er, der einige Jahre später ein Vandalismus-Totalschaden wurde...
 
Registriert
3. Februar 2016
Beiträge
1.490
Ort
65307 Bad Schwalbach
Kann man sich dann darauf berufen das die mit der Planung verantwortliche Fachkraft es so gefordert hat und sie es hätte wissen müssen?

Hallo,
nein. Der Ausführende muss wissen, was er tut.

Wer gewerblich etwas herstellt oder Dienstleistungen erbringt, haftet grundsätzlich für seine Arbeit. Er hilft im Schadensfall auch nicht, dass der Auftraggeber ausdrücklich etwas Falsches gewollt hat.

Beispiel aus einer anderen (meiner) Branche: Ich hatte mal einen selbstherrlichen, aber unwissenden Auftraggeber, der mir seine eigenen Vorschriften aufzwingen wollte („Ich dulde keine Warnhinweise in meinen Handbüchern!“).
Ich habe ihn weggeschickt.

Gruß
 

eckartz

ww-birnbaum
Registriert
29. Juni 2006
Beiträge
249
Ort
Goch
Bin echt gespannt wie lange dieser Thread noch lebt, obwohl sich die TE vermutlich schon lange abgewendet hat.
:emoji_joy:
 

PurplePony

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2007
Beiträge
2.718
Ort
NRW
Ich habe das jetzt alles nicht gelesen, nur die Bilder gesehen die ja eine schöne Optik, aber keinen konstruktiven Holzschutz erkennne lassen.

Ich möchte nur anregen:
Hier in der Gegend gibt es einen Park in dem stehen ein paar Hütten.
Teile der Außenfassade sind mit poliertem Edelstahl belegt. Das Spiegelt die Natur und sieht super aus. Durch das Spiegeln der Umgebung fügt sich die Hütte gut in die Landschaft ein.

https://www.google.com/search?q=Lan...d-huawei-rev1&prmd=mvixn#imgrc=bzBXbNX1yzgnkM
 
Oben Unten