Dübellöcher ins Stirnholz einer Quadratleiste fräsen

Gerd-CH

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Guten Tag

Ich stehe vor folgender Aufgabe:
Ich muss für ein neues Möbelprojekt Quadratleiten (28*28 mm Fichte/Tanne) senkrecht mit Querleisten (ebenfalls 28*28mm) verbinden (Dübel ist ein Muss).
Man kann es sich wie eine Leiter vorstellen, zwischen zwei langen Quadratleisten werden in regelmässigen Abständen kleinere Stücke (ca 20 cm) der gleichen Quadratleiten senkrecht miteinader verbunden.
Hierzu möchte ich pro Stirnholzseite je 2 Stück 6er Holzdübel verwenden. Gerne würde ich die Dübelbohrungen mit der Oberfräse machen.
Bei einem früheren Projekt habe ich das mit einem Akkuschrauber und einer Bohrlehre gemacht - da hatte ich jedoch Kanthölzer mit 40*40 mm und damit eine grössere Auflagefläche für die Lehre im Stirnholz der Querleisten. Das hat gut geklappt.

Meine Frage/Idee:
Ich würde die Querhölzer gebündelt einspannen, so dass die Stirnholzseiten eine Reihe bilden auf der ich mit der Oberfräse und einem beidseitig geführten Anschlag kippelfrei die Löcher in die Hirnholzstücke fräsen könnte.
Die Löcher würde ich mit Dübelspitzen auf die langen Leisten übertragen und dann das Gegenloch mit dem gleichen Fräsanschlag fräsen, oder per Tischbohrmaschine.

Ist das so vernünftig umsetzbar, oder gibt es hierzu bessere Ideen?

Anmerkung: Es wäre aus optischen Gründen keine Option die Leisten und Querhölzer zusammen zu zwingen und dann quasi von aussen durchzubohren und die Bohrungen mit Dübelstangen zu füllen.

Danke und Gruss
Gerd

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Hondo6566

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Hallo,
wie hoch ist die Belastung? Nur als Deko für Blumentöpfe o.Ä. oder als (Kinder-)Leiter?
Wieso Oberfräse? ist auch nicht genauer da zu geringe Auflagefläche.
Ich würde einfach mit der Handbohrmaschine Löcher Bohren mit Tiefenstop und je Sprosse versuchen 2 8mm Dübel unterzubringen.
Für das Gegenstück dann passende Dübelspitzen verwenden zum Anzeichnen.
Andreas
 

Gerd-CH

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Hallo,
wie hoch ist die Belastung? Nur als Deko für Blumentöpfe o.Ä. oder als (Kinder-)Leiter?
Wieso Oberfräse? ist auch nicht genauer da zu geringe Auflagefläche.
Ich würde einfach mit der Handbohrmaschine Löcher Bohren mit Tiefenstop und je Sprosse versuchen 2 8mm Dübel unterzubringen.
Für das Gegenstück dann passende Dübelspitzen verwenden zum Anzeichnen.
Andreas

Wird ein Regal für Bücher und anderes Kleinzeugs. Vom Auftraggeber ist gewollt, dass das Regal eher für leichtere Sachen verwendet werden wird.
Das mit dem Bohren habe ich schon wie beschrieben bei einem anderen Projekt so gemacht. Die kleine Stahlschablone (eine hochwertige), die ich hierfür habe hat aber bei den 28er Quadratleisten nur eine relativ kleine Auflagefläche.
 

Keihoferer

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Hallo Gerd,

ich werde mal die Festool Domino und den Duodübler von Mafell in den Raum. Kannst du dir bestimmt irgendwo ausleihen.

Grüße Andreas
 

markusonlein

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Hallo Gerd,
dübeln wäre mir gerade bei Fi/Ta zu heikel. Ich würde es mit Zapfenverbindungen machen.
Gruß Markus (kein Profi)
 

Gerd-CH

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Hallo Gerd,
dübeln wäre mir gerade bei Fi/Ta zu heikel. Ich würde es mit Zapfenverbindungen machen.
Gruß Markus (kein Profi)

Darum die Idee die Löcher für die Dübel diesmal zu fräsen anstelle zu bohren.
Zapfen wird mir zuviel und zu risikoreich (Materialverluste wegen rumprobieren).
Ich habe da eine Abmachung. Material geht auf Kosten des Arbeitgeber und mein Junge bekommt das gebrauchte Fahrrad der Tochter des Auftraggebers für meine Arbeit.
 

zündapp

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Hallo Gerd

Du könntest Dir mit der Oberfräse eine Bohrschablone aus Hartholz machen, diese dann auf die Leiste oben draufspannen und dann mit dem Akkubohrer die Dübellöcher bohren. Als Schablone ein so ca 3 cm dickes Brett, dass Du halt eine ordentliche senkrechte Führung hast.

Viele Grüße,

Wolfgang (Hobbywerker, Oberfräsenbesitzer)
 

dascello

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Hallo Gerd

Du könntest Dir mit der Oberfräse eine Bohrschablone aus Hartholz machen, diese dann auf die Leiste oben draufspannen und dann mit dem Akkubohrer die Dübellöcher bohren. Als Schablone ein so ca 3 cm dickes Brett, dass Du halt eine ordentliche senkrechte Führung hast.

Viele Grüße,

Wolfgang (Hobbywerker, Oberfräsenbesitzer)

N bissl weitergedacht: Ein Stück Original Kantholz, vlt 4 cm lang, auf der Standbohrmaschine längs durchbohren. Wenn es nicht zentrisch ist, nochmal bis es passt.
And die vier Längsseiten dieses Hilfsholzes kleine Stückchen Sperrholz anschrauben und -leimen, die unten wie eine Manschette etwas überstehen.

Das Ding kannst Du dann einfach auf die Enden der Sprossen aufsetzen und das Längsloch als Lehre für Deine Dübellöcher nehmen. Ohne Einspannen, ohne Oberfräse, einfach mit dem Akkubohrer. Gibt beste Wiederholgenauigkeit. Dann dasselbe Teil (erleichtert um zwei der Plättchen) zum Bohren der Gegenlöcher nehmen. Dann muss Du nur noch auf die richtige Höhe achten.

Gruß

Michael

... der es sich am liebsten einfach macht
 

Gerd-CH

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N bissl weitergedacht: Ein Stück Original Kantholz, vlt 4 cm lang, auf der Standbohrmaschine längs durchbohren. Wenn es nicht zentrisch ist, nochmal bis es passt.
And die vier Längsseiten dieses Hilfsholzes kleine Stückchen Sperrholz anschrauben und -leimen, die unten wie eine Manschette etwas überstehen.

Das Ding kannst Du dann einfach auf die Enden der Sprossen aufsetzen und das Längsloch als Lehre für Deine Dübellöcher nehmen. Ohne Einspannen, ohne Oberfräse, einfach mit dem Akkubohrer. Gibt beste Wiederholgenauigkeit. Dann dasselbe Teil (erleichtert um zwei der Plättchen) zum Bohren der Gegenlöcher nehmen. Dann muss Du nur noch auf die richtige Höhe achten.

Gruß

Michael

... der es sich am liebsten einfach macht

Klingt gut. Klingt sehr gut.
Denkst Du nicht, dass durch das Bohren der weiteren Löcher die Führung recht schnell angegriffen werden wird? die Führung ist ja nur aus eben Fichte/Tanne.?
Würde ein zentrisch gesetzter Dübel dann reichen? Ich bin bisher von zwei Dübel pro Kantholz ausgegangen.
 

IngoS

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Hallo,

hier genau so ein Regal, wie du es bauen willst mit einfachen Mitteln hergestellt.


Gruß

Ingo
 

dascello

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Würde ein zentrisch gesetzter Dübel dann reichen? Ich bin bisher von zwei Dübel pro Kantholz ausgegangen.

Das sollte nicht so schnell vernudelt sein.
Wieviele Dübel bleibt Dir überlassen.
Wenn Du meine Meinung hören willst: Verzapfen!

Aber, andererseits: Solche Regale müssen ja nicht mehrere Generationen aushalten....

Gruß


Michael
 

Friederich

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Zapfen wird mir zuviel und zu risikoreich (Materialverluste wegen rumprobieren).
Hallo Gerd, da gibt es doch nichts rumzuprobieren.
Zapfen und Zapfenlöcher mit dem Streichmaß mit identischer Einstellung anreißen.
Zapfen sägen mit Handsäge oder auf Tischkreissäge, Zapfenlöcher stemmen. Fertig.
(Wenns besoders schön sein soll, die Zapfen ca 3mm absetzen)

Ist am einfachsten und naheliegendsten und stabilsten..
 

Gerd-CH

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Hallo Gerd, da gibt es doch nichts rumzuprobieren.
Zapfen und Zapfenlöcher mit dem Streichmaß mit identischer Einstellung anreißen.
Zapfen sägen mit Handsäge oder auf Tischkreissäge, Zapfenlöcher stemmen. Fertig.
(Wenns besoders schön sein soll, die Zapfen ca 3mm absetzen)

Ist am einfachsten und naheliegendsten und stabilsten..

Danke für Deinen Motivationsschubser. Ich habe mich mit dieser Art der Verbindungen noch nicht befasst. Zapfen sägen, wäre nicht das Problem, die Löcher stemmen würde sicherlich aufwändiger.
Das Regal würde dann aber insgesamt 40 solcher Verbindungen haben - ich möchte gerne damit noch vor dem Jahreswechsel fertig werden wollen.
 

markusonlein

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Ich bin mal ganz frech:
Hättest du heute um 9:31 Uhr damit angefangen ... :emoji_wink:
Wenn man die Zapfenlöcher vorbohrt, geht's auch deutlich schneller als in dem o.g. Video. Und mit der Oberfräse - vor allem wenn die Zapfen gerundet sein dürfen - noch viel schneller.
Freundliche Grüße,
Markus
 

IngoS

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, die Löcher stemmen würde sicherlich aufwändiger.
Das Regal würde dann aber insgesamt 40 solcher Verbindungen haben - ich möchte gerne damit noch vor dem Jahreswechsel fertig werden wollen.

Hallo,

Bis du dir für die Fräse eine gute und sichere Führung für die Aktion gebaut hast, sind die Zapfenlöcher fertig. 8mm Stechbeitel und los geht es.
Ich habe gerade mal probiert, ein Zapfenloch 8 x 28mm, 15mm tief hat genau eine Minute dreißig Sekunden gedauert.
Also, ohne die lange Diskussion hier, wäre das schon gegessen.

Gruß

Ingo
 

zündapp

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Hallo Gerd
Lass Dir nix erzählen. Klar, die Kollegen hier können das in nullkommanix. Wenn man Schlitz-Zapfen-Verbindungen lernen will, übt man das ohne Druck im stillen Kämmerlein.
Denn: da kann einiges schief gehen und das sieht dann recht bescheiden aus. Zu großes Zapfenloch, zu tief, schräg abgesetzte Schulter, verrundeter Zapfen, schief eingesägte Schlitze und und und. Zumal Du einige Bauteile hast, in die Du mehrere Löcher stemmen musst. Spätestens das letzte geht dann komplett schief. Oder es wird ganz toll, sitzt aber leider 3 mm zu weit oben.
Zumindest würde ich vorher an einem Reststück beide Verbindungen ausprobieren. Wenn es Dir leicht fällt und gut wird, dann los. Ansonsten würde ich auf die hier entwickelte, patentwürdige Bohrschablone zurückgreifen.

Gruß,

Wolfgang
 

Friederich

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Ich hab immer eher bei Dübelverbindung Sorge dass was schief geht.
Dann muss man am Dübel herumschnitzen, woraufhin er nicht mehr rundum stramm sitzt; oder man muss zudübeln absägen und ganz neu bohren.
 

ministry

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also ich empfinde Schlitz-Zapfen auch wesentlich einfacher als Dübeln.
Sauber anreißen, vorbohren, gerade stechen und dann noch Zapfen sägen .... 1:30 schaff ich nicht, aber komme mir da schon recht fix vor.
 

dieter2

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Zapfen mit der TKS geht ja schnell und äußerst genau.
Aber paßgenaue Löcher stemmen ist nicht ohne :emoji_wink:

Mein Vater,ein alter Stellmacher konnte das auch.
Da mußte alles haargenau passen, sein Leitspruch war immer,Leisten verdecken nur Pfusch.
 

zündapp

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..
Aber paßgenaue Löcher stemmen ist nicht ohne :emoji_wink:

Mein Vater,ein alter Stellmacher konnte das auch.
Da mußte alles haargenau passen, sein Leitspruch war immer,Leisten verdecken nur Pfusch.

Hallo Dieter, das glaube ich sofort. Verbindungen so zu fertigen, dass sie auch unter Last noch die Passung halten, mit Scherkräften in alle möglichen Richtungen ist vermutlich noch einmal eine andere Liga als der Möbelbau.

Viele Grüße,

Wolfgang
 

Friederich

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Aber paßgenaue Löcher stemmen ist nicht ohne
So hundertprozent passgenau müssen die garnicht sein. Mit der Spiegelseite des Stemmeisens arbeitet man die Zapfen ggf. etwas nach.
Wichtig bei Zapfen: In der Breite dürfen sie nicht zu stramm sein, weil sie sonst das Holz aufspalten. In der Höhe vertragen sie deutlich mehr.
Und genau drauf achten, dass sie keinesfalls keilförmig zulaufen. Sonst gibts beim Zusammenzwingen auf den letzten Millimetern Probleme.
Mit ein bisschen Routine ist das aber alles ganz einfach.
 

IngoS

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Aber paßgenaue Löcher stemmen ist nicht ohne :emoji_wink:

Hallo,

anders rum wird ein Schuh draus. Die Zapfenlöcher macht man zuerst, hier mit einem 8mm Stechbeitel, so wie der Beitel es her gibt. Anschließend werden die Zapfen gemacht, die dann recht einfach angepasst werden.
Vorbohren der Zapfenlöcher bringt bei der hier benötigten Größe keinen Vorteil.
Wenn ich mir hier die langen Diskussionen anschaue, welches wohl die besten Stecheisen sind.... und wenn mal so ein schönes Projekt kommt, wo die Dinger mal zum Einsatz kommen könnten, wird eine Frässchablone als einfacher postuliert, die erst mal mit sehr großer Präzision gebaut werden muss.

Gruß

Ingo
 
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