Dämmung obere Geschossdecke

PurplePony

ww-robinie
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Guten Abend.

Wir haben vor 1,5 Jahren ein 100 Jahre altes Haus gekauft.
De Vorbesitzer hat es vor zehn Jahren sanieren lassen. Innen ist ihm irgendwann das Geld knapper geworden.
Neben weiteren energetischen Maßnahmen wurds das Dach vom Vorbesitzer bereits neu gedeckt und gedämmt.
Es wurde eine 200 mm 035 Zwischensparrendämmung eingebracht und eine Dampfbremse unterhalb der Sparren montiert.
Die obere Geschossdecke (140mm Holzbalken, drauf Rauspund, drunter Spalierdecke) (1. OG) wurde nicht saniert.

Wir wollen im Zuge der Erneuerung der krummen Spalierdecken (neue GK Decke) im 1.OG auch den Oberboden in Form von Rauspund (neu auch Rauspund) im Spitzboden erneuern.
Alles liegt dann frei, Dämmen wäre ein einfaches.

Macht es Sinn in die Balkenlage trotz Warmdach 140 mm einzubringen?
Ist eine Dampfsperre, eine Membran oder gar nichts unterhalb der neuen Dämmung einzubauen?

Im Voraus Danke für eure Antworten.
 

blueball

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wie wäre es Cellulose einzublasen? Da brauchts in aller Regel keine Dampfbremse da feuchteregulierend und super günstig ist es auch, noch dazu umweltfreundlich da receycelt und Wertstoff, falls wieder entfernt werden soll. Zusätzlich auf Grund der hohen Dichte auch schallisolierend.
Schau einfach mal danach, Lesestoff gibt's genug dazu.
komplett hats 2000 Euro gekostet bei Freunden.
 

Roterbischof

ww-robinie
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Hallo, in modernen Fertighäusern, wird das gemacht, aber das passiert eher wegen der Schalldämmung. Und ja man sollte hier von unten eine Dampfsperre einbauen. MFG
 

blueball

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Hallo, in modernen Fertighäusern, wird das gemacht, aber das passiert eher wegen der Schalldämmung. Und ja man sollte hier von unten eine Dampfsperre einbauen. MFG
Nö, auch in Altbauten.:emoji_stuck_out_tongue: gerade auch da interessant, da oft die ollen Paneldecken dran sind. Diese mit GK verkleiden und dann die Cellulose vom Spitzboden her einblasen. Einfacher und günstiger geht's Ja nicht.
Wozu du eine Dampfsperre empfiehlst, wenn hier das Dach schon gedämmt ist, erschliesst sich mir nicht!
Mit was begründest du deine Aussagen? Oder sind das nur Thesen deinerseits?
 
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Friederich

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Wenn die Dämmung nach oben hin ablüften kann, braucht es keine Dampfsperre.
Das entspricht dann einer Außendämmung der Hauswand.
Da es unterm Dach sicherlich viel wärmer ist als draußen, ist die Gefahr von Tauwasser entsprechend gering.
Ob Dämmung der Geschossdecke überhaupt viel bringt, hängt ab von der Temperatur unterm Dach.
Wenn es da einigermaßen warm ist, kann man es sich sparen. Wegen 2-3 Grad Temperaturunterschied lohnt Dämmung nicht.
 

magmog

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IWarum und wie sollte sie das?
Draußen ist es immer kälter als drinnen. Egal ob gedämmt oder nicht.
Dämmung soll nur den Wärmedurchgang reduzieren.

Guuden,

Ich kenne jede Menge Fälle, bei denen es draußen wärmer als innen ist!
Zumindest in meinem Haus ist es z.B. sommers häufig wesentlich kühler als draußen.

...und was soll heißen: egal ob gedämmt oder nicht, Dämmung soll nur den
Wärmedurchgang reduzieren???
Liest Du eigentlich auch was Du schreibst?


Warum wird gedämmt? Um einen
Temperaturunterschied zwischen zwei Räumen zu ermöglichen.
Dass dabei die Lufttemperatur auf dem Weg von Warm zu Kalt sinkt
dürfte klar sein.
Dass kältere Luft weniger Wasser aufnehmen kann, dürfte klar sein.
Selbst wenn nun die Dämmung wunderbar Feuchte in Dampfform
transporten kann, ist an der nächsten Fläche,
sofern sie für den Wasserdampf nicht mindestens so durchlässig wie die Dämmung ist,
Schluss mit dem Feuchtetransport.
Der Wasserdampf kondensiert in Folge.

Deshalb muss vor dem Eindringen des Wasserdampfs in den Gesammtaufbau eines Konstrukts eine Damfsperre eingebaut werden.
Ausnahme: die Kondensationsfläche kann das Kondensat kontrolliert abführen.
 

blueball

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Friederich

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PurplePony

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Damit ea richtig verstanden wurde:
Das Dach hat einen fertigen Aufbau.
Fa besteht eine geachlossene Gebäudehülle.
Es soll die obere horizontale Balkenlage innerhalb der geachlossenen Gebäudehülle gedämmt werden.

Was macht man das bei Neubauten in denen der Dachboden ungenutzt ist wie bei uns?
Wird der trotzdem mitgeheizt?
 
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Schwarzfahrer

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Hi.
Ich seh das so:
Wenn Du Dein OG normal nutzt, macht eine Dämmung Sinn, weil der zu beheizente Raum kleiner wird, da Du den Dachboden nicht mehr, oder nicht mehr so stark, mit beheizt.
Die Wärme bleibt im OG.
Ob Du dann eine Dampfbremse brauchst, kommt wohl eher aufs Dämmmaterial an.

Wenn Du Deinen Dachboden auch warm nutzen willst, würde ich nicht dämmen, weil Du ihn dann nicht extra beheizen mußt. Er wird vom OG mit geheizt. Dann macht aber Schalldämmung Sinn, weil da scheinbar nicht viel da ist.

Dein Dachaufbau scheint ja ordentlich gemacht worden zu sein. Da hätt ich dann auch keine Angst vor Kondenswasser.
Ich glaub nicht, dass im Dachboden der Taupunkt unterschritten wird, wenn Du die Geschossdecke dämmst.

Gruß vom
Schwarzfahrer
 

Mitglied 59145

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Müsste man halt mal berechnen, vermuten hilft da ja nicht wirklich. Im Ernst, das ist nicht mein Gebiet. Aber denjenigen den ich bei sowas frage macht sich immer eine Skizze und rechnet das nach...... Jedenfalls tut er mir ggü. immer so:emoji_wink:.

Gruss
Ben
 

brubu

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Der unbeheizte Dachboden sollte falls die Temperatur darin nach der Deckendämmung stark abfällt im Auge
behalten werden. Im Normalfall sollte der unbeheizte Bereich belüftet sein, da in diesem geschlossenen
Bereich theoretisch die anfallende Feuchtigkeit nicht abtransportiert werden kann. Wie gesagt sehr theoretisch.

In der Praxis habe ich ein mal einen solchen Problemfall mitbekommen.
Das Dach war von früher dicht gedämmt. Spätere Eigentümer haben die Decke mit Cellulose
sehr gut dämmen lassen. Das Haus war offenbar vom Keller her sehr feucht, die feuchte Luft ist durch Spalten
bei der Estrichbodentreppe in den kalten geschlossenen Dachraum geströmt und dort kondensiert über lange
Zeit. Gemäss Eigentümerin, selber habe ich das nicht gesehen, wurde alles von Schimmel befallen und musste
herausgerissen werden.

Ich dämme selber seit über 20 Jahren mit Cellulose. Das Material "verträgt" einige Fehler und ist wenn fachgerecht
verarbeitet problemlos. Wichtig ist keine Luftzirkulation durch die Dämmung und allenfalls Spalten bei der Treppe.
Grosse Mengen Feuchtigkeit werden durch Luftzirkulation transportiert nicht durch Diffusion.

Im Eigenbereich haben wir auch schon Dämmungen mit nach Berechnung unzulässiger Kondensation in der
Dämmung ausgeführt. Die Kondensatberechnungen in den Dämmungen beziehen sich meist auf allgemeine
Dämmstoffe, Cellulose verträgt viel mehr. Selber habe ich nie Feuchtigkeit im Dämmstoff feststellen können.

Eine Hochschule hatte einmal in einen Dachstock eine Klimakammer in Zimmergrösse gebaut, Als Unterdach
Glasplatten eingebaut. Erwartet wurde nach monatelangen Untersuchungen Kondensat am Glas.
Resultat gar kein Kondensat feststellbar, es konnte nicht festgestellt werden wohin die Feuchtigkeit abgewandert
ist.

Fazit für mich: Ich würde die Dämmung ausführen und das Klima im Dachboden im Auge behalten.
Falls der Dachboden wider erwarten zu kalt und vor allem zu feucht würde, für Lüftung oder Entfeuchtung
sorgen.

Gruss
 

blueball

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In der Praxis habe ich ein mal einen solchen Problemfall mitbekommen.
Das Dach war von früher dicht gedämmt. Spätere Eigentümer haben die Decke mit Cellulose
sehr gut dämmen lassen. Das Haus war offenbar vom Keller her sehr feucht, die feuchte Luft ist durch Spalten
bei der Estrichbodentreppe in den kalten geschlossenen Dachraum geströmt und dort kondensiert über lange
Zeit. Gemäss Eigentümerin, selber habe ich das nicht gesehen, wurde alles von Schimmel befallen und musste
herausgerissen werden.
was das dann aber mit einer diffussionsoffenen Cellulosedämmung der obersten Geschossdämmung zu tun hat, erschliesst sich wohl keinem! Da stimmte das Gesamtkonzept nicht. Punkt. Ich kann auch nicht bei altem Gemäuer meinen, ich tausche die ollen Fenster gegen Superduper- dreifach verglaste Fenster und mache damit die Wand zum kältesten Punkt im Haus. Was das geben wird, kann sich jeder ausmalen.
 

blueball

ww-robinie
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Der unbeheizte Dachboden sollte falls die Temperatur darin nach der Deckendämmung stark abfällt im Auge
behalten werden. Im Normalfall sollte der unbeheizte Bereich belüftet sein, da in diesem geschlossenen
Bereich theoretisch die anfallende Feuchtigkeit nicht abtransportiert werden kann. Wie gesagt sehr theoretisch.

In der Praxis habe ich ein mal einen solchen Problemfall mitbekommen.
Das Dach war von früher dicht gedämmt. Spätere Eigentümer haben die Decke mit Cellulose
sehr gut dämmen lassen. Das Haus war offenbar vom Keller her sehr feucht, die feuchte Luft ist durch Spalten
bei der Estrichbodentreppe in den kalten geschlossenen Dachraum geströmt und dort kondensiert über lange
Zeit. Gemäss Eigentümerin, selber habe ich das nicht gesehen, wurde alles von Schimmel befallen und musste
herausgerissen werden.

Ich dämme selber seit über 20 Jahren mit Cellulose. Das Material "verträgt" einige Fehler und ist wenn fachgerecht
verarbeitet problemlos. Wichtig ist keine Luftzirkulation durch die Dämmung und allenfalls Spalten bei der Treppe.
Grosse Mengen Feuchtigkeit werden durch Luftzirkulation transportiert nicht durch Diffusion.

Im Eigenbereich haben wir auch schon Dämmungen mit nach Berechnung unzulässiger Kondensation in der
Dämmung ausgeführt. Die Kondensatberechnungen in den Dämmungen beziehen sich meist auf allgemeine
Dämmstoffe, Cellulose verträgt viel mehr. Selber habe ich nie Feuchtigkeit im Dämmstoff feststellen können.

Eine Hochschule hatte einmal in einen Dachstock eine Klimakammer in Zimmergrösse gebaut, Als Unterdach
Glasplatten eingebaut. Erwartet wurde nach monatelangen Untersuchungen Kondensat am Glas.
Resultat gar kein Kondensat feststellbar, es konnte nicht festgestellt werden wohin die Feuchtigkeit abgewandert
ist.

Fazit für mich: Ich würde die Dämmung ausführen und das Klima im Dachboden im Auge behalten.
Falls der Dachboden wider erwarten zu kalt und vor allem zu feucht würde, für Lüftung oder Entfeuchtung
sorgen.

Gruss
Hier würde mal die Cellulosedämmung den Feuchtehaushalt auch vom Dachboden zum Obergeschoss ausgleichen. Aber nur wenn's keine Folie/Dampfbremse gibt. Ist nämlich zu fast 100% unnötig bei Cellulosedänmung.
 

falco

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@TE
Ohne auf irgendetwas von dem bisher geschriebenen einzugehen: Geh zu jemandem vor Ort und lass einen Fachmann drüber schauen. Die findest du entweder auf den Listen der KfW oder der dena. Du kannst schließlich nicht unterscheiden was hier Unfug ist und wo zumindest etwas Wahrheit drin steckt. Sieh das als gut gemeinten Appell und nicht als "Belehrung".
 

PurplePony

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Vielen Dank für die interessante Diskussionen und die teils sehr ausführlichen Antworten.

Die Balkenlage ist bald nach oben vom alten Rauspund und nach unten von der alten Decke befreit.
Somit liegt die Balkenlage dann offen und wartet auf einen neuen Aufbau.
Weil ich überall gut ran komme, werde ich Mineralwolle zwischen den Balken montieren. Unterhalb werde ich in den Schlafräumen und dem Bad eine Dampfbremse montieren, ggf darunter noch eine Unter"sparren"dämmung. So kommt aus den Schlafräumen durch Atemluft und gesättigter Luft aus dem Bad keine Feuchtigkeit über die Luft auf den Dachboden.
Im Flur ist eine Bodentreppe.
Ob ich im Flur uberhaupt eine Bremse montieren werde, darüber werde ich noch nachdenken.

Das ist zunächst der Plan.
 

PurplePony

ww-robinie
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Ohne auf irgendetwas von dem bisher geschriebenen einzugehen: Geh zu jemandem vor Ort und lass einen Fachmann drüber schauen. Die findest du entweder auf den Listen der KfW oder der dena. Du kannst schließlich nicht unterscheiden was hier Unfug ist und wo zumindest etwas Wahrheit drin steckt. Sieh das als gut gemeinten Appell und nicht als "Belehrung".

Den Gedanken hatte ich auch schon.
Danke nochmal für den Hinweis.

Ich habe Kontakte zu einem Bauingenieur der sich auch mit Bauphysik auskennt.
Den werde ich fragen und berichten.
 
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