Medium 5732 anzeigenServus,
da ich aus meiner jetzigen Werkstatt ausziehen muss, und auf der Suche nach einem bezahlbaren Raum zum Schreinern war, bin ich bei der Idee einer Werkstatt aus Seecontainern hängen geblieben. Die Grundidee war, eine flexible, halbwegs transportable, wirtschaftlich beständige Lösung zu finden, die mich über eine gewisse Zeit begleiten kann, und womöglich irgendwann einen Platz im eigenen Garten finden wird.
Dass ich bei dem ganzen Projekt von einem befreundeten Containerlogistiker unterstützt werde, war natürlich an der Entscheidung auch nicht unbeteiligt .
Meine Vorstellung besteht aus zwei längsseitig reversibel miteinander verbundenen 20 Fuß Containern. Stirnseitig werden Fenster angebracht, in einen der vorhandenen Türflügel eine Eingangstüre. Gedämmt wird innen, damit besser gestapelt und transportiert werden kann.
Das Projekt startet in der/den nächsten Woche/n, aber da die Vorüberlegungen bereits viel Gehirnschmalz forderten, lege ich auch hier schon jetzt los. Auch wenn das hier ein Holzforum ist, habe ich schon viel nützliches drumherum gelesen. Natürlich bin auch ich absolut interessiert an allen Gedanken/Erfahrungen/Anregungen zu dem Thema, nur her damit! Und wenn's nicht passt beschränken wir uns einfach auf den Zimmerei-Part im Innenausbau
Grobplanung
Anbei eine eher konzeptionelle Sketchup-Zeichnung, damit man sich die Idee auch etwas besser vorstellen kann.
Vorüberlegungen
Aufschnitt (? )
Der wahrscheinlich gröbste Part. Hat jemand schon einmal Trapezblech geschnitten? Ich denke die Flex macht die Hauptarbeit, vielleicht auch eine Stichsäge mit gutem Blatt?
Unsicher bin ich mir, wie statisch stabil ein Container trotz fehlender Längsseite ist. Notfalls wird mit Stahlprofilen verstärkt. Ebenso bei den Fenster/Türöffnungen. Die Zeichnung sieht das Maximum von 2 Fenstern (Baumarkt) und 2 Festglaselementen (eh günstig vorhanden) vor, wobei ich fürchte, der Steg zwischendrin könnte nachgeben. Hier muss nochmal geplant und überlegt werden.
Die Verbindung der beiden Container
Mechanisch mit dicken Bolzen an allen 4 Verbindungsecken. Die Container haben sog. Cornercastings mit denen von außen eine hochseetaugliche Verbindung hergestellt werden kann. Alternativ bohre ich innen die Eckträger an.
Zum Abdichten wird die verbleibende Lücke von max. 1,5 cm mit Silikon verschlossen. Das ist billig genug, um beim nächsten Transport als einzelne Elemente einfach wieder zerrissen zu werden.
Von innen kommt ein bisschen Stopfwolle in die Spalte. Dann muss ich mir eine Lösung überlegen, mit der sich die Dämmung und Innenverkleidung einfach lösen lassen, wahrscheinlich eine verschraubte Blende über der Naht. Am Boden möchte ich eine Schwelle tunlichst vermeiden, an den Wänden und an der Decke stört mich das weniger
Dämmung und Rahmenbau
Aus Platzgründen fällt die Dämmung eher minimalistisch aus. Der jetzige Plan sieht Rahmenhölzer mit 6 cm Breite vor. Dazu kommen die "Rillen" im Trapezblech, also habe ich im Mittel ca. 7,5 cm Dämmstoffstärke. Die Dämmung hat mir wegen der zu befürchtenden Kondensation schon Sorgen bereitet. Ich plane wegen Kosten und Aufwand anderer Dämmstoffe (PU-Schaum/kapillaraktive Mineralplatten) trotzdem auf Steinwolle zu setzen, und innenliegend im Bereich von Wand und Decke sorgfältig (Dicht!) eine relativ starke Dampfbremse zu installieren.
Dem Rahmenbau an sich sehe ich relativ entspannt entgegen, allerdings muss ich mir noch Gedanken über die Befestigung an der Stahlhaut machen. Womöglich genügen einzelne Winkelprofile in den Eckrohren des Containers.
Den Boden möchte ich mit XPS-Platten belegen. Hier bin ich unsicher, ob ich den vorhandenen Containerboden ( i.d.R. 28mm Multiplex, stärkere Gebrauchsspuren) belassen sollte, und darüber eine Schicht XPS schwimmend plus 1 Schicht Bodenbelag (OSB € /Fichtendielen, €€€) schwimmend lege. Alternativ wird der Boden direkt mit XPS-Platten unterlegt, und in den Bodenstreben (C-Profile aus Stahl) verschraubt. Einsparpotential bei 2. Alternative: 1 Lage Bodenbelag, 2 cm Raumhöhe
Auch unsicher bin ich über die Reihenfolge: Erst Boden, dann Wand bedeutet, dass der Rahmenbau im Bodenbelag verschraubt wird. Erst Wand dann Boden bedeutet wahrscheinlich eine Aufdoppelung der untersten Querstrebe des Holzrahmens zur Befestigung der Innenverkleidung. Wenn ich es mir so durchlese klingt 1. einfacher.
Fenster
Auch der Einbau der Fenster ist noch nicht zu Ende geplant. Die Öffnung im Container wird je nach benötigter Stabilität mit Vierkantrohr, Winkelprofil oder Flachstahl verstärkt. Darin direkt zu installieren hätte den Charme einer dichten Verbindung zur Außenhaut (Schweißnaht zwischen Containerwand und Verstärkung, Silikon zwischen Fensterlaibung und Stahl). Ich überlege dennoch mit Holz aufzudoppeln, dann geht die Montage (auch etwaiger Blenden) einfacher.
Die 3-Scheiben Isolierglas-Festelemente brauchen, falls verwendet, noch einen Rahmen. Vielleicht genügt hier ein Einschäumen plus simple Leisten innen und außen als Fixierung.
Elektrik und Innenverkleidung
Wahrscheinlich ein Kinderspiel wenn der Rest erledigt ist... :O
Extras
Ich wäre begeistert von einer Querverbindung für die Absauganlage die in den Containerboden eingelassen ist. Nie mehr ein Stolperschlauch quer durch die Werkstatt!! Da muss ich einfach schauen, ob ein Din100 HT-Rohr zwischen die Metall-Bodenträger passt.
So viel heute von meiner Seite. Ich denke hoffentlich daran, genügend Fotos zu machen. Der nächste Beitrag ist dann auch weniger Textlastig geplant!
da ich aus meiner jetzigen Werkstatt ausziehen muss, und auf der Suche nach einem bezahlbaren Raum zum Schreinern war, bin ich bei der Idee einer Werkstatt aus Seecontainern hängen geblieben. Die Grundidee war, eine flexible, halbwegs transportable, wirtschaftlich beständige Lösung zu finden, die mich über eine gewisse Zeit begleiten kann, und womöglich irgendwann einen Platz im eigenen Garten finden wird.
Dass ich bei dem ganzen Projekt von einem befreundeten Containerlogistiker unterstützt werde, war natürlich an der Entscheidung auch nicht unbeteiligt .
Meine Vorstellung besteht aus zwei längsseitig reversibel miteinander verbundenen 20 Fuß Containern. Stirnseitig werden Fenster angebracht, in einen der vorhandenen Türflügel eine Eingangstüre. Gedämmt wird innen, damit besser gestapelt und transportiert werden kann.
Das Projekt startet in der/den nächsten Woche/n, aber da die Vorüberlegungen bereits viel Gehirnschmalz forderten, lege ich auch hier schon jetzt los. Auch wenn das hier ein Holzforum ist, habe ich schon viel nützliches drumherum gelesen. Natürlich bin auch ich absolut interessiert an allen Gedanken/Erfahrungen/Anregungen zu dem Thema, nur her damit! Und wenn's nicht passt beschränken wir uns einfach auf den Zimmerei-Part im Innenausbau
Grobplanung
- zwei Container längsseitig aufschneiden
- Öffnungen für Fenster + Tür (+ Verstärkung für die Statik)
- Rahmenbau innen, Wände, Decke
- Fenster + Tür einsetzen
- Dämmen inkl. Boden
- Elektrik
- Innenverkleidung mit OSB-Platten
Anbei eine eher konzeptionelle Sketchup-Zeichnung, damit man sich die Idee auch etwas besser vorstellen kann.
Vorüberlegungen
Aufschnitt (? )
Der wahrscheinlich gröbste Part. Hat jemand schon einmal Trapezblech geschnitten? Ich denke die Flex macht die Hauptarbeit, vielleicht auch eine Stichsäge mit gutem Blatt?
Unsicher bin ich mir, wie statisch stabil ein Container trotz fehlender Längsseite ist. Notfalls wird mit Stahlprofilen verstärkt. Ebenso bei den Fenster/Türöffnungen. Die Zeichnung sieht das Maximum von 2 Fenstern (Baumarkt) und 2 Festglaselementen (eh günstig vorhanden) vor, wobei ich fürchte, der Steg zwischendrin könnte nachgeben. Hier muss nochmal geplant und überlegt werden.
Die Verbindung der beiden Container
Mechanisch mit dicken Bolzen an allen 4 Verbindungsecken. Die Container haben sog. Cornercastings mit denen von außen eine hochseetaugliche Verbindung hergestellt werden kann. Alternativ bohre ich innen die Eckträger an.
Zum Abdichten wird die verbleibende Lücke von max. 1,5 cm mit Silikon verschlossen. Das ist billig genug, um beim nächsten Transport als einzelne Elemente einfach wieder zerrissen zu werden.
Von innen kommt ein bisschen Stopfwolle in die Spalte. Dann muss ich mir eine Lösung überlegen, mit der sich die Dämmung und Innenverkleidung einfach lösen lassen, wahrscheinlich eine verschraubte Blende über der Naht. Am Boden möchte ich eine Schwelle tunlichst vermeiden, an den Wänden und an der Decke stört mich das weniger
Dämmung und Rahmenbau
Aus Platzgründen fällt die Dämmung eher minimalistisch aus. Der jetzige Plan sieht Rahmenhölzer mit 6 cm Breite vor. Dazu kommen die "Rillen" im Trapezblech, also habe ich im Mittel ca. 7,5 cm Dämmstoffstärke. Die Dämmung hat mir wegen der zu befürchtenden Kondensation schon Sorgen bereitet. Ich plane wegen Kosten und Aufwand anderer Dämmstoffe (PU-Schaum/kapillaraktive Mineralplatten) trotzdem auf Steinwolle zu setzen, und innenliegend im Bereich von Wand und Decke sorgfältig (Dicht!) eine relativ starke Dampfbremse zu installieren.
Dem Rahmenbau an sich sehe ich relativ entspannt entgegen, allerdings muss ich mir noch Gedanken über die Befestigung an der Stahlhaut machen. Womöglich genügen einzelne Winkelprofile in den Eckrohren des Containers.
Den Boden möchte ich mit XPS-Platten belegen. Hier bin ich unsicher, ob ich den vorhandenen Containerboden ( i.d.R. 28mm Multiplex, stärkere Gebrauchsspuren) belassen sollte, und darüber eine Schicht XPS schwimmend plus 1 Schicht Bodenbelag (OSB € /Fichtendielen, €€€) schwimmend lege. Alternativ wird der Boden direkt mit XPS-Platten unterlegt, und in den Bodenstreben (C-Profile aus Stahl) verschraubt. Einsparpotential bei 2. Alternative: 1 Lage Bodenbelag, 2 cm Raumhöhe
Auch unsicher bin ich über die Reihenfolge: Erst Boden, dann Wand bedeutet, dass der Rahmenbau im Bodenbelag verschraubt wird. Erst Wand dann Boden bedeutet wahrscheinlich eine Aufdoppelung der untersten Querstrebe des Holzrahmens zur Befestigung der Innenverkleidung. Wenn ich es mir so durchlese klingt 1. einfacher.
Fenster
Auch der Einbau der Fenster ist noch nicht zu Ende geplant. Die Öffnung im Container wird je nach benötigter Stabilität mit Vierkantrohr, Winkelprofil oder Flachstahl verstärkt. Darin direkt zu installieren hätte den Charme einer dichten Verbindung zur Außenhaut (Schweißnaht zwischen Containerwand und Verstärkung, Silikon zwischen Fensterlaibung und Stahl). Ich überlege dennoch mit Holz aufzudoppeln, dann geht die Montage (auch etwaiger Blenden) einfacher.
Die 3-Scheiben Isolierglas-Festelemente brauchen, falls verwendet, noch einen Rahmen. Vielleicht genügt hier ein Einschäumen plus simple Leisten innen und außen als Fixierung.
Elektrik und Innenverkleidung
Wahrscheinlich ein Kinderspiel wenn der Rest erledigt ist... :O
Extras
Ich wäre begeistert von einer Querverbindung für die Absauganlage die in den Containerboden eingelassen ist. Nie mehr ein Stolperschlauch quer durch die Werkstatt!! Da muss ich einfach schauen, ob ein Din100 HT-Rohr zwischen die Metall-Bodenträger passt.
So viel heute von meiner Seite. Ich denke hoffentlich daran, genügend Fotos zu machen. Der nächste Beitrag ist dann auch weniger Textlastig geplant!
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