Containerwerkstatt

c.federle

ww-ahorn
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Medium 5732 anzeigenServus,

da ich aus meiner jetzigen Werkstatt ausziehen muss, und auf der Suche nach einem bezahlbaren Raum zum Schreinern war, bin ich bei der Idee einer Werkstatt aus Seecontainern hängen geblieben. Die Grundidee war, eine flexible, halbwegs transportable, wirtschaftlich beständige Lösung zu finden, die mich über eine gewisse Zeit begleiten kann, und womöglich irgendwann einen Platz im eigenen Garten finden wird.
Dass ich bei dem ganzen Projekt von einem befreundeten Containerlogistiker unterstützt werde, war natürlich an der Entscheidung auch nicht unbeteiligt :emoji_wink:.

Meine Vorstellung besteht aus zwei längsseitig reversibel miteinander verbundenen 20 Fuß Containern. Stirnseitig werden Fenster angebracht, in einen der vorhandenen Türflügel eine Eingangstüre. Gedämmt wird innen, damit besser gestapelt und transportiert werden kann.

Das Projekt startet in der/den nächsten Woche/n, aber da die Vorüberlegungen bereits viel Gehirnschmalz forderten, lege ich auch hier schon jetzt los. Auch wenn das hier ein Holzforum ist, habe ich schon viel nützliches drumherum gelesen. Natürlich bin auch ich absolut interessiert an allen Gedanken/Erfahrungen/Anregungen zu dem Thema, nur her damit! Und wenn's nicht passt beschränken wir uns einfach auf den Zimmerei-Part im Innenausbau :emoji_wink:

Grobplanung
  • zwei Container längsseitig aufschneiden
  • Öffnungen für Fenster + Tür (+ Verstärkung für die Statik)
  • Rahmenbau innen, Wände, Decke
  • Fenster + Tür einsetzen
  • Dämmen inkl. Boden
  • Elektrik
  • Innenverkleidung mit OSB-Platten

Anbei eine eher konzeptionelle Sketchup-Zeichnung, damit man sich die Idee auch etwas besser vorstellen kann.

Vorüberlegungen
Aufschnitt (? :emoji_wink: )
Der wahrscheinlich gröbste Part. Hat jemand schon einmal Trapezblech geschnitten? Ich denke die Flex macht die Hauptarbeit, vielleicht auch eine Stichsäge mit gutem Blatt?
Unsicher bin ich mir, wie statisch stabil ein Container trotz fehlender Längsseite ist. Notfalls wird mit Stahlprofilen verstärkt. Ebenso bei den Fenster/Türöffnungen. Die Zeichnung sieht das Maximum von 2 Fenstern (Baumarkt) und 2 Festglaselementen (eh günstig vorhanden) vor, wobei ich fürchte, der Steg zwischendrin könnte nachgeben. Hier muss nochmal geplant und überlegt werden.

Die Verbindung der beiden Container
Mechanisch mit dicken Bolzen an allen 4 Verbindungsecken. Die Container haben sog. Cornercastings mit denen von außen eine hochseetaugliche Verbindung hergestellt werden kann. Alternativ bohre ich innen die Eckträger an.
Zum Abdichten wird die verbleibende Lücke von max. 1,5 cm mit Silikon verschlossen. Das ist billig genug, um beim nächsten Transport als einzelne Elemente einfach wieder zerrissen zu werden.
Von innen kommt ein bisschen Stopfwolle in die Spalte. Dann muss ich mir eine Lösung überlegen, mit der sich die Dämmung und Innenverkleidung einfach lösen lassen, wahrscheinlich eine verschraubte Blende über der Naht. Am Boden möchte ich eine Schwelle tunlichst vermeiden, an den Wänden und an der Decke stört mich das weniger

Dämmung und Rahmenbau
Aus Platzgründen fällt die Dämmung eher minimalistisch aus. Der jetzige Plan sieht Rahmenhölzer mit 6 cm Breite vor. Dazu kommen die "Rillen" im Trapezblech, also habe ich im Mittel ca. 7,5 cm Dämmstoffstärke. Die Dämmung hat mir wegen der zu befürchtenden Kondensation schon Sorgen bereitet. Ich plane wegen Kosten und Aufwand anderer Dämmstoffe (PU-Schaum/kapillaraktive Mineralplatten) trotzdem auf Steinwolle zu setzen, und innenliegend im Bereich von Wand und Decke sorgfältig (Dicht!) eine relativ starke Dampfbremse zu installieren.

Dem Rahmenbau an sich sehe ich relativ entspannt entgegen, allerdings muss ich mir noch Gedanken über die Befestigung an der Stahlhaut machen. Womöglich genügen einzelne Winkelprofile in den Eckrohren des Containers.

Den Boden möchte ich mit XPS-Platten belegen. Hier bin ich unsicher, ob ich den vorhandenen Containerboden ( i.d.R. 28mm Multiplex, stärkere Gebrauchsspuren) belassen sollte, und darüber eine Schicht XPS schwimmend plus 1 Schicht Bodenbelag (OSB € /Fichtendielen, €€€) schwimmend lege. Alternativ wird der Boden direkt mit XPS-Platten unterlegt, und in den Bodenstreben (C-Profile aus Stahl) verschraubt. Einsparpotential bei 2. Alternative: 1 Lage Bodenbelag, 2 cm Raumhöhe

Auch unsicher bin ich über die Reihenfolge: Erst Boden, dann Wand bedeutet, dass der Rahmenbau im Bodenbelag verschraubt wird. Erst Wand dann Boden bedeutet wahrscheinlich eine Aufdoppelung der untersten Querstrebe des Holzrahmens zur Befestigung der Innenverkleidung. Wenn ich es mir so durchlese klingt 1. einfacher.

Fenster
Auch der Einbau der Fenster ist noch nicht zu Ende geplant. Die Öffnung im Container wird je nach benötigter Stabilität mit Vierkantrohr, Winkelprofil oder Flachstahl verstärkt. Darin direkt zu installieren hätte den Charme einer dichten Verbindung zur Außenhaut (Schweißnaht zwischen Containerwand und Verstärkung, Silikon zwischen Fensterlaibung und Stahl). Ich überlege dennoch mit Holz aufzudoppeln, dann geht die Montage (auch etwaiger Blenden) einfacher.

Die 3-Scheiben Isolierglas-Festelemente brauchen, falls verwendet, noch einen Rahmen. Vielleicht genügt hier ein Einschäumen plus simple Leisten innen und außen als Fixierung.

Elektrik und Innenverkleidung
Wahrscheinlich ein Kinderspiel wenn der Rest erledigt ist... :O

Extras
Ich wäre begeistert von einer Querverbindung für die Absauganlage die in den Containerboden eingelassen ist. Nie mehr ein Stolperschlauch quer durch die Werkstatt!! Da muss ich einfach schauen, ob ein Din100 HT-Rohr zwischen die Metall-Bodenträger passt.

So viel heute von meiner Seite. Ich denke hoffentlich daran, genügend Fotos zu machen. Der nächste Beitrag ist dann auch weniger Textlastig geplant! :emoji_wink:
 

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c.federle

ww-ahorn
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Danke für den Link! Die Überlegungen der zwei jungen Schreiner kann ich absolut nachvollziehen. Aber wie geschildert wird mein Projekt eher 30 als 300m2 Nutzfläche hervorbringen.

Deswegen wundert mich auch das Verschieben nach Profi fragt Profi, so einen Anspruch habe ich nicht :emoji_grin:

Naja, wenn das hier besser passt als in die Projektvorstellung soll es so sein.
 

Hondo6566

ww-robinie
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Tolle Schreinerei in 16 Seecontainern.
Braucht man in D dazu nicht eine Baugenehmigung, Statikgutachten etc?
Würde mich jetzt irgendwie wundern.

Gut in dieser Schreinerei finde ich die massive Säulenbohrmaschine, die ein Schreiner nach der Ansicht einiger hier im Forum nicht braucht, nur mal so angemerkt.

Gruß Andreas
 

pedder

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Andreas, häng Dich doch nicht an sowas auf! Jeder Betrieb hat seine Eigenheiten, seine Methoden und seine danach ausgerichteten Maschinen bzw. anders herum.
 

flywolf

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Hallo,
Ich frage mich gerade nur warum nicht zwei Bürocontainer bzw werkstattcontainer koppeln, die gibt es auch mit offenen Seiten. Sind innen auch schon etwas „wohnlicher“ als die nackten Stahlcontainer
Gruß Wolfgang
 

tomkaes

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ChrisOL

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Das bisschen Blech vom Container bietet keinen guten Schallschutz. Wenn Nachbarn in der Nähe sind kann das Schwierigkeiten geben.
 

Roterbischof

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Hallo, nun weiß ich nicht, in welchem Bundesland das passieren soll, in den meisten, geht so etwas bis 30m 2 unter bestimmten Voraussetzungen ohne Genehmigung, aber das würde ich Mal mit dem zuständigen Amt abklären, denn wenn es einen Nachbarn Stör und das Bauamt ist erstmal in Fahrt wird daraus schnell eine Rückbauverfügung und dann hört der Spaß auf. Generell sind Hobbywerkstätten in Gewerbegebiet, in Mischgebiet, in Dorfgebieten kein Problem, in reinen Wohngebieten sind sie eher unzulässig. MFG
 

yoghurt

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Hallo,
es wäre gut zu wissen, was Du in der Werkstatt vor hast. Die Werkstatt erscheint für gewerbliche Nutzung klein zu sein.

Ansonsten meine ersten Gedanken:
Ist der geplante Bodenaufbau stabil genug für stationäre Maschinen? Ist die Tür so geplant, dass Du das Material in die Werkstatt und die Erzeugnisse aus der Werkstatt heraus bekommst? Wenn Du das Konsensationsproblem über eine Dampfsperre löst, dann kannst Du nirgends "spontan" eine Schraube in die Wand drehen um Deine Wasserwaage aufzuhängen.

Was muss da eigentlich alles rein? Absaugung? Heizung (womit willst Du heizen?) Kompressor?

Ich verstehe den Charme der Überlegung absolut! Aber für mich entstehen erstmal weitaus mehr Fragen als Antworten.

Zuletzt: HT-Rohr im Boden für die Absaugung??? Nicht im Ernst - oder?
 

yoghurt

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Hallo,
das der Container die Maschinen trägt ist schon klar, aber wie steht es mit der Dämmung?
 

Roterbischof

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Regensburg liegt im Bundesland Bayern ...

Hallo, hört auf ihm hier das als unproblematisch dar zustellen, er muß zum Amt, sonst endet das in einem finanziellem Desaster. Mal ganz abgesehen von den Schwierigkeiten mit Innendämmungen und der Feuchtigkeit unter der Woche, bis er das Samstag wieder heizt (für den Möbelnbau muss es trocken und Frost frei sein / sonst müssen alle Lacke usw. nach dem Arbeiten mit nach Hause / erbracht eine Toilette). Wenn er gleich eine größere Garage an sein Haus anbaut und seine besonderen Wünsche vom Architekten berücksichtigen lässt wird es unter dem Strich billiger ( vor allem, wenn es vielleicht gar nicht machbar ist und die Fachleute das rechtzeitig abbrechen / falsches Baugebiet) ich will hier niemandem seine Träume kaputt machen, aber die Idee auf einem Acker oder so zwei geschenkte Container vom Kumpel zu einer Werkstatt um zubauen ohne Genehmigung Maschinen für mindestens 15000€ rein zustellen unter der Woche es nicht nutzen zu können, weil es zu weit weg ist für hin und her zu fahren und noch ein paar Stunden zu arbeiten, damit es sich rentiert, also ich sehe hier mehr Fragezeichen als Sinn in der ganzen Sache. Mfg bitte nicht böse auf nehmen.
 

FredT

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Nicht umsonst sind Raumzellen nicht ganz so preiswert, weil eben ein Wandaufbau nötig ist, um ganzjährig auch dort drin arbeiten zu können. Preiswertere Variante sind dann Baustellencontainer für Büros u.ä., die auch containertransportabel sind, aber schon Innenausbau haben. Da sollte sich der TE mal kundig machen, wer sowas wie fertigt, mit Dämmung, Fenstern, Türen, Installation... Die können dann schon sagen, was an Aufwand wie zu handeln ist. Einfaches Aufstellen reicht nicht.
Und eben ganz wichtig, für wie lange eine solche Baustelleninstallation überhaupt genehmigungsfähig ist. Immerhin ist es ein Bauwerk und keine bloße Abstellung von "Verpackungsmaterial". Ich denk mal, anzeigepflichtig ist sie in jedem Fall.
Und gleich auch noch ganz stabile Fensterladen mit vorsehen, oder Stahlgitter Containerbehausungen sind anfällig für "Interessenten". Die Absaugung gehört übrigens unter die Decke...

Grüße Fred
 

tomkaes

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Hallo,
das der Container die Maschinen trägt ist schon klar, aber wie steht es mit der Dämmung?

Styrodur® - Hartschaum-Platten
https://www.isover.de/Produkte/styrodurr-2800-c-hartschaum-platte-zur-aussen-und-innendaemmung

Die starten bei ca. 200 kpa (2800 C) und enden bei 700 kpa (5000 CS) Druckfestigkeit.
Wir haben gerade eine "Hobby"-Werkstatt mit FBH auf 3035 CS gebaut, die lässt sich mit dem Gabelstapler befahren,
und auf dem Estrich stehen u. a. eine hydraulische Hebebühne und div. schwere Werkzeugmaschinen.
 

predatorklein

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Moin

Einfaches Aufstellen reicht nicht.

Seh ich auch so :emoji_wink:


Und eben ganz wichtig, für wie lange eine solche Baustelleninstallation überhaupt genehmigungsfähig ist. Immerhin ist es ein Bauwerk und keine bloße Abstellung von "Verpackungsmaterial". Ich denk mal, anzeigepflichtig ist sie in jedem Fall.

Würde das auch alles mal mit der zuständigen Baubehörde abklären .

Die kucken in den Bebauungsplan und können ganz schnell sagen , was man darf .

Und was nicht :emoji_frowning2:

Bei uns im Raum MA / LU / HD wollte eine Schlosserei so ihre Produktionfläche vergrößeren .

Alles problemlos , bis auf den Schornsteinfeger .
Der verweigerte nämlich die Abnahme der Heizungsanlage .

Erlaubt wurde nur die Beheizung mit Strom , war konform zu den bestehenden Vorschriften .
Dann wurde mal ein " Heizprofil " erstellt .

Ergebniss : der Schlosser hat in " Holzrahmenbauweise " gebaut , da der Stromverbrauch für die Heizung den Vorteil , mit den billigen Containern " zu bauen " , in 7 Jahren Schnee von gestern gewesen wäre :emoji_money_mouth:.

Gruß
 

Sel

ww-esche
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Die Problematik Kondenswasser wird sehr schwierig bis gar nicht in den Griff zu bekommen sein. Eventuell brauchst du sogar eine Trocknungsanlage (bissel von dem Krümelzeugs in einer Ecke reicht nicht). Bei vielen qm (wie oben im Link) ist diese Problematik unbedeutend.

Mechanisch ist sowas stabil zu machen, in jeder Hinsicht (viel Arbeit, auch Schweißarbeiten). Allerdings sind ausrangierte Container alles andere als winklig, vielfach sind die verzogen, haben Dellen oder Risse. Verbindungen mit Silikon halten nicht lange, nicht auf Metall. Da muß Dichtungsmaterial mechanisch eingepresst werden. Denke auch an Regen, Hagel, Schnee... So was macht einen Höllenlärm (nicht nur drinnen) und aufliegender Schnee kann vereisen, dann hast du das nächste Problem. Auch 30qm und Regen bringen viel Wasser, welches irgendwie weggebracht werden muß. Einfach ablaufen lassen kann deine Container unterspülen, wieder ein Problem.

Da du planst die Container irgendwann zu versetzen, also getrennt zu transportieren, kein LKW wird dir einen instabilen und offenen Container fahren. Mache dir also vor dem Aufschneiden Gedanken, wie du die Dinger auch einzeln stabil bekommst für den Transport. Das kann mit zusätzlich eingeschraubten Stahlträgern zum Transport passieren, auf LKW mit Ladefläche. Nur Abspannen reicht nicht. Wird nicht billig.

Das Auftrennen von Trapezblech geht vorzüglich mit der Karrosseriesäge zu erledigen. Solche Teile kann man sich ausleihen, kaufen wird bei guten Sägen (und die brauchst du) schnell tief in die Tasche gehen. Vergiss Trennschleifer oder Stichsäge, das wird Murks.

Die baurechtliche Sache wurde hier schon benannt, dazu kann ich leider nix sagen. Vielleicht solltest du dir auch Gedanken machen ob du die Container privat oder für gewerbliche Zwecke nutzt. Und ein Gewerbe wird dir schnell unterstellt. Ist der Standort dann in einem ausgeschriebenen Wohngebiet gibts schnell mächtigen Ärger. Da nützt es auch wenig, wenn die Container auf Privatgrund stehen.

LG Sel
 
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BigFossy

ww-buche
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Ich hatte schon das "Vergnügen" in ner Containerwerkstatt zu arbeiten:

Luftschall wird von den Wänden extrem reflektiert, d.h. es ist da drin bei jeder Arbeit deutlich lauter und durch die vielfach Echos unangenehmer als z.b. in ner Garage.

Wenn du irgendwo Vibrationen/Scläge o.ä. auf den Stahl bekommst ist das innen und außen unangenehm laut.

Wenn du im Winter heizen möchtest wirds mit innendämmung schwierig. Beim Dämmen gilt innen (Dampf-)dichter als außen -sonst kondensiert die Feuchte, durchnässt die Dämmung und es entsteht Schimmel. Dampfdichter als Stahl wird schwer!

Baurechtlich wurde auch schon oft genug darauf hingewiesen - unbedingt mit Behörden prüfen.
 

brubu

ww-robinie
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Ich beschränke mich hier auf die Dämmung. Das Problem mit dichter bestehender Aussenhaut gibt es oft auch
bei Dachaufbauten mit Blechdächern bei denen ohne übermässigen Aufwand keine Hinterlüftung möglich ist.
Früher wurde dazu innen total dicht gemacht z.B. mit Alufolien. Das ist aber schwierig, kleine Leckstellen gibt
es immer. Heute geht bei uns die Tendenz zu feuchtevariablen Dampfbremsen/Luftdichtigkeitsschichten.
Die Folien sollen im Winter bei trockener Luft sperren, im Sommer bei feuchterer Luft die Austrocknung nach
innen ermöglichen. Das funktioniert aber nicht generell und muss im Einzelfall betrachtet und ev. berechnet
werden. Durch eine Dampfdiffusionsberechnung kann die Kondensatmenge, bezogen auf den Standort,
und die Austrocknungszeit berechnet werden.

Viel Erfolg und Gruss
 

c.federle

ww-ahorn
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Vielen Dank für die vielen Beiträge!

Thema Baurecht: In Bayern sind Anlagen bis 75m3 verfahrensfrei, heißt alles muss bauordnungsrechtlich vorschriftsgemäß sein, aber es ist kein ordentliches Genehmigungsverfahren nötig. Danke für die Vorsicht, aber diese Überlegung spielte eine maßgebliche Rolle bei der Dimensionierung der Werkstatt. Ist mein Studiengebiet, also ist keine weitere Konsultation nötig.

Womit wir auch bei der Nutzung wären: Rein hobby-mäßig. Keine gewerbliche, professionelle, sonst was Nutzung, nur zum Spaß.

Die alternative Festinstallation kommt für mich nicht in Frage, ich bin noch zu jung für eine dauerhafte Niederlassung irgendwo. :emoji_wink:

Bezahlbare Baucontainer sind auf dem Gebrauchtmarkt meistens heruntergekommen und beschädigt. Außerdem wird hier auch nur mit Sandwichpaneel gearbeitet, da sehe ich keinen Unterschied zur Eigenbauvariante (vgl. hier) Diese Alternative habe ich ernsthaft überlegt, dann aber bald wieder verworfen.

Der Bodenaufbau ist m.E. (wie oben verlinkt) sicher stabil genug für alle Maschinen die auf 30m2 Platz haben.

Geheizt werden soll abgasfrei elektrisch, tasächlich sehe ich die Minusgrade als Problem, wenn ich die Werkstatt nur unregelmäßig nutze. In der Nähe vom geplanten Stellplatz ist aber ein Farben- und Lacklager (auch im Container), das meines Wissens nie solche Probleme hatte - zur Not wird dort gelagert.

Danke für den Tipp mit der Karosseriesäge, vielleicht ist sowas eh vorhanden.

Das Schall-Problem hoffe ich mit Innen-Holzverkleidung plus Dämmung im Griff zu haben, da dürfte die Reflexion auf annehmbaren Level sein.

Was spricht gegen eine Querverbindung der Absauganlage im Bodenprofil? Die Raumhöhe ist mir zu knapp um über die Deckezu gehen, sofern nicht nötig. Mir ist klar, dass HT Rohre keine professionelle Lösung sind, aber da wären wir wieder bei Nutzung und Anspruch... solange es funktioniert... Vielleicht werden es auch Wickelfalzrohre, da muss ich noch den Preisunterschied erforschen.

Bezüglich der Haltbarkeit einer Silikondichtung auf Metall habe ich bisher auch positives gehört. Der Stahl wird davor auch noch einmal gesäubert und lackiert. Aber da lasse ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen, eine Einpressdichtung stand auch schon einmal auf der Liste.

Schließlich zur Dämmung: Tatsächlich auch eine große Sorge von meiner Seite. Innendämmung ist (zur Zeit) alternativlos, da die Container rechts, links und oben mit anderen Containern "eingebaut" werden sollen. Eine in den USA für ähnliche Projekte beliebte Lösung ist das Ausschäumen mit geschlossenporigem PU-Schaum. Das stellt eine diffusionsdichte Dämmung mit direkter Verbindung zur Außenwand her. Damit kann an der Stahlhaut keine Kondensation entstehen. Das Schäumen muss aber von einer Spezialfirma mit Gerätschaft durchgeführt werden. Das ist bei 30m2 eindeutig unwirtschaftlich.
Ich habe dann den Isolationsrechner von ubakus.de schon mit verschiedensten Dämmvarianten gefüttert. Hängen geblieben bin ich bei entweder Dampfbremse, hoher sd-Wert, oder feuchtevariablen Dampfbremsen. Gibt es von Eurer Seite Erfahrungen/Empfehlungen?

Vielen Dank nocheinmal für alle gut gemeinten Hinweise und Erfahrungswerte! Ich bin mir bewusst, dass ich hier nicht das 8. Weltwunder der Bauingenieurskunst erschaffen werde, aber vielleicht gelingt es mir ja eine funktionale haltbare Lösung für meine Hobby-Werkstatt zu finden!
 

c.federle

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Ich beschränke mich hier auf die Dämmung. Das Problem mit dichter bestehender Aussenhaut gibt es oft auch
bei Dachaufbauten mit Blechdächern bei denen ohne übermässigen Aufwand keine Hinterlüftung möglich ist.
Früher wurde dazu innen total dicht gemacht z.B. mit Alufolien. Das ist aber schwierig, kleine Leckstellen gibt
es immer. Heute geht bei uns die Tendenz zu feuchtevariablen Dampfbremsen/Luftdichtigkeitsschichten.
Die Folien sollen im Winter bei trockener Luft sperren, im Sommer bei feuchterer Luft die Austrocknung nach
innen ermöglichen. Das funktioniert aber nicht generell und muss im Einzelfall betrachtet und ev. berechnet
werden. Durch eine Dampfdiffusionsberechnung kann die Kondensatmenge, bezogen auf den Standort,
und die Austrocknungszeit berechnet werden.

Viel Erfolg und Gruss

Dankeschön!

Wie oben geschrieben, habe ich auch schon zu einer feuchtevariablen Lösung tendiert.
Vielleicht kannst du mir folgende Frage beantworten:
Die Container haben je ca. 3x3cm große Ventilationsöffnungen an den Längsseiten. Dass diese keine Hinterlüftung der Außenwand garantieren versteht sich von selbst. Wenn ich allerdings eine Dampfbremse installiere, wäre es dann schlauer diese Lüftungsöffnungen zu schließen? Sonst kann doch feuchte Außenluft in die Dämmstoff-ebene eindringen, oder?

Viele Grüße!
 

brubu

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HT Rohre für die Absaugung? Ich weiss nicht ob das zugelassen ist. Die pneumatische Förderung in Kunststoffrohren
ist heikel wegen der elektrostatischen Aufladung auf der Innenseite der Rohre.
Das schlägt einen halb zu Tode bei einer Entladung, kenne ich aus eigener Erfahrung.

Gruss

Ergänzung zu den Lüftungsöffnungen: Glaube nicht, dass das Probleme gibt.
Im Winter wären die sogar gut als sehr minimale Hinterlüftung.
Im Sommer bei heissem feuchtem Klima und innen kühlerer Luft könnte das
rein theoretisch ein Problem sein, aber bei diesen sehr kleinen Oeffnungen
eher unmöglich. Dazu würde das Problem jeweils nur kurz während der heissen
Tageszeit bestehen, in der Nacht nicht.
 
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brubu

ww-robinie
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Noch eine Ergänzung: Feuchtevariable Dampfbremse funktioniert wie bereits beschrieben nicht generell immer.
Unbedingt Beratung und besser Berechnung einholen, es lohnt sich, ev. auch verschiedene Meinungen.
 
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