Carport, Statik, Sparrenverlängerung

[Holzböckchen_]

*edit: SPARREN, NICHT FETTEN!

Tach zusammen

Ich habe mir ein Billigcarport der Firma Weka zugelegt (300x500cm), welches ich zur Terassenüberdachung umbauen möchte.
Eine lange Seite soll an die Hauswand. Hierzu würde ich die 3 übriggebliebenen 9x9cm Pfosten an die Wand schrauben, auf denen dann die Sparren liegen sollen.
Die Sparren selbst würde ich gerne um ca. 100cm verlängern.
Hierfür habe ich mir passend zu den Sparren (10x3cm) Bauholz besorgt, welches ich mit mit 40cm Überlappung an die originalen Sparren, per Schlosschrauben (jeweils 2) und Montagekleber, befestigen würde.
Da die mitgelieferten Wellplatten eigentlich in Längsrichtung montiert werden, würde ich zusätzlich eine Lattung aufbringen, mit einem Abstand von ca 30cm.
Alles in Allem ne Menge mehr Holz, was getragen werden muss.
Die Sparren werden übrigens auf der Pfostenseite ebenfalls von 10x3cm getragen.
Zwischen den Pfosten sind ca. 240cm Abstand.

Was meint ihr, passt das?

*Hier mal ein Bild vom Originalcarport(OBI-Seite): Weka Einzel-Carport 300 x 500 cm im OBI Online-Shop

 

[miezekater]

Der originale Carport ist sicherlich vom Hersteller statisch durchdacht. Wenn du massive Änderungen auch noch mit (verzeih mir den Ausdruck) "Flickwerk mit Schlossschrauben und Montagekleber" machst wirst du Probleme bekommen. wenn du um 1m verlängerst hast du eine Dachfläche von 4x5m! Hier würde ich mir weniger Sorgen um die Last des eigentlichen Tragwerks machen als vielmehr um die Schneelast. Die beträgt je nach Region bis zu 1,1 kN/qm (quelle:Startseite | www.schneelast.info) - 110 kg/qm bei 20 qm = 2200 kg! Wichtig sind auch die Kopfbänder für die seitliche Stabilität der Konstruktion. An deiner Stelle würde ich das Ganze nicht mit dem umgebauten Carport verwirklichen sondern komplett selbst bauen. Der Zimmermann von dem du das Material kaufst ist dir sicher behilflich bei der Konstruktion und der Dimensionierung des Materials. Ich bin mir sicher dass diese Lösung auch kostengünstiger ist.

 

[Holzböckchen_]

Danke für den Link. Die Seite kannte ich noch nicht.
Ich habe mal grob unter Eurocode-statik-online.de - Berechnung berechnet. Käme da knapp auf 50kg pro qm mit meiner Konstruktion. Original wären es 75, was für mich selbst im Originalzustand zu wenig währe. Ich liege laut schneelast.info bei 118kg. Wobei wir die letzten Jahre kaum Schnee hatten. Kann sich natürlich ändern. Wenn ich mir aber mittig noch was durchzieh, sollte es aber passen. Würde dann natürlich gerne einen durchgängigen Balken ziehen. Also auf zwei Pfosten lagernd. Irgendeine Ahnung, wie der dimensioniert sein muss, damit er sich mittig nicht durchbiegt? Wären 5 Meter.

 

[miezekater]

Ich bin auch kein Statiker aber wenn man ein altes Haus umbaut muss man sich mit allem beschäftigen. Die statikberechnung mit Eurocode-statik.... hab ich auch gemacht. Fand ich sehr hilfreich. Ich habs für den Balkon gebraucht. Aber wenn du da schon fleißig rechnest kannst ja den Balken den du beschreibst ja selber dimensionieren. Vor allem auch die Kopfbänder für die Seitenstabilität nicht vergessen.

 

[piefke]

den Balken zu dimensionieren dürfte noch das einfachste sein. Ich nehme aber mal an, dass durch die Änderungen der Dimensionen auch die ursprünglichen Sparren nicht mehr zu gebrauchen sind.
Das mit den Schlossschrauben und dem Kleber würde ich definitv lassen. Schau mal nach Bulldogdübeln und passenden Bolzen.
Bedenke auch, dass Du über Deine Verbindungsstelle, die ja mitten im Feld liegt entsprechende Momente übertragen musst. Dafür sollte die Verbindung auch ausgelegt sein. Und wenn schon einseitig verlängern, dann bitte symmetrisch (Aber vielleicht hast Du das mit 2Stk. auch gemeint).
Meine Empfehlung: kauf Dir Holzbaubücher-die aus'm Werner-Verlag sind nicht schlecht-und rechne das ganze mal nach Eurocode nach.

 

[McBride]

Ich würde sagen: entweder die Carportbreite so lassen, die 3 Ständer weglassen, und ans Haus dübeln.....oder du konstruierst neu, das wird aber dann nicht so preisgünstig.

Sparren verlängern und Dachdeckung nachkaufen, ein zusätzlicher Unterzug...ist doch optisch und technisch alles Schwachsinn.

Bei 3,5 bis 4,0 Meter Tragweite würde ich mindestens 6/16...8/16er Sparren einbauen, ohne Holzbaubücher zu wälzen.

 

[Holzböckchen_]

Danke Piefke!
Die Bulldogdübel kann ich echt gebrauchen. Die Sache mit dem Montagekleber war mir eh etwas konfus
Die Verbindung liegt nicht mitten im Feld, sondern führt über die Pfette auf der offenen Seite.
Also der Originalsparren geht bis zu Pfette, und dann kommt der Anbau.
Im Originalaufbau steht die Pfette 19cm vor dem Sparrenende.

@McBride
Nun ist das Kind schon in den Brunnen gefallen
Ich komme also nicht mehr drumrum, aus dem was ich habe das Beste zu machen.
Ergo, es muss definitiv ein Fünfmeterlangesetwas unter die Mitte dieses Gebildes,
welches auf 2 Pfosten sein Dasein fristet, und dass standhaft.
Und wenn ich mir einen antrinken muss, bevor ich mich unter jenes Gebilde stelle xD
Nee, Quatsch. Würde mich jetzt nicht stören, wenn da was wäre.
Nur ein dritter Pfosten würdemich stören.

 

[McBride]

naja, damit es rein optisch passt, baust du dieses Tragwerk mit den 3 Pfosten genauso nach.
Unterschied: du lässt den mittleren weg, er stört dich ja, und baust dafür eine stärkere Pfette ein, ich sag mal pauschal 5/15. Das klappt aber nur weil die Ständer ziemlich weit reingerückt sind, Kopfbänder vorhanden sind und du keine 5,0m Tragweite mehr hast, geschätzt 3,0m.

Falls du auf die 5,0 Meter Tragweite (und keine Kopfbänder) bestehst dann benötigst du rein nach Bauchgefühl mindestens 5/20, den Statiker lassen wir mal aussen vor.
Der Holzquerschitt steigt exponential mit der Tragweite, will heissen, doppelte Tragweite aber dreifacher Querschnitt, oder so.
Ein Holz mit kleinem Querschnitt biegt sich bei 5m schon vom Eigengewicht durch, großer Querschnitt sieht wieder blöd aus und passt nicht zur restlichen Konstruktion.

Anstatt Holz für ne dritte Pfette und 2 neue Stützen zu kaufen, leg was drauf und kauf größere Sparren