Bräuchte ein paar Praxis Tipps zur Verarbeitung von Bodenausgleichsmasse

ChristophW

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Hi, folgende Situation: Rohbetonfußboden soll ausgeglichen werden, sodass man eine Ebene Fläche hat für nachfolgende Arbeiten (siehe hier).

Leider war mein erster Versuch das anzugehen nur mäßig erfolgreich, sodass ich mal ein paar Praxis Tipps benötigen würde, ich denke der ein oder andere stand sicher schon mal vor einer Ähnlichen Aufgabe, insbesondere würde mich folgendes interessieren:
  1. Mischt ihr immer alles benötigte Material auf einmal an (pro Sack ein Gefäß? oder eine große Wanne?), oder immer Stückweise, verteilen und dann die nächste Fuhre?
  2. Nutzt ihr Gummiwischer oder Zahnkelle zum verteilen? Wie stellt man sicher das das ganze dann über die Fläche eben ist, gibt es da eine Trick oder muss man sich auf die Fließfähigkeit verlassen? Insbesondere wenn der Boden eher Wellig ist, wie verhindert man das man nachher dieses Wellenmuster wieder hat? Einfach soviel Masse drauf das die Wellen überdeckt sind? Oder jede welle separat ausgleichen?
  3. Wie genau haltet ihr das mit der angegeben Wassermenge? Abmessen mit Messbecher oder doch eher Pi*Daumen nach Füllstrich vom Mörteleimer? Lieber etwas mehr Wasser als zu wenig?
  4. Gleicht ihr immer alles auf einmal aus oder lieber in mehreren Schichten wenn der Boden große Unebenheiten (> 1 cm) aufweist?
Danke schon mal für Tipps und Hinweise :emoji_slight_smile:
 

Neige

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Das Video zeigt es denke ich eindrucksvoll:

Gleicht ihr immer alles auf einmal aus oder lieber in mehreren Schichten wenn der Boden große Unebenheiten (> 1 cm) aufweist?
Die Ausgleichmasse muss für die Stärke geeignet sein, die meisten gleichen eine Stärke von 1,5 bis 15mm aus. Daher gilt unbedingt für die Frage:
Wie genau haltet ihr das mit der angegeben Wassermenge
Exakt nach Herstellerangaben.
 

bello

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Hallo,

ich habe es jetzt schon länger nicht mehr gemacht, aber Du benötigst noch eine Stachelwalze zum Entlüften, und unbedingt auf das Haltbarkeitsdatum der Gebinde achten.
 

ChristophW

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Neige

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ChristophW

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Übrigens, ich nehme immer diese Ausgleichsmasse
Danke für deine Rückmeldung, hätte dazu nochmal ein paar Fragen:
  1. In der Verarbeitungshinweis steht z.B. drinnen: 'in verarbeitungsgerechter Konsistenz mit einem Quirl anmischen', wie muss man sich das vorstellen wenn doch die Wassermenge feststeht?
  2. Rührst du immer alles benötigte Material auf einmal an und bringst das dann aus?
Das Technische Merkblatt spricht von 'Die angemachte Bodenausgleichsmasse muss innerhalb von ca. 30 Minuten verarbeitet und innerhalb von 20 Minuten nivelliert sein', d.h. doch man hat sehr wenig Zeit wenn ich von ~5 Minuten anmischen und Ausbringen ausgehe, fängt schon bei 4 Säcken die erste Ladung schon an fest zu werden...?

Vielleicht hilft das ja ein bisschen
Hätte auch zu deinem Beitrag noch mal eine Frage: Du schriebst ja mit 40l "Fass" ging es besser, ich habe hier so 30l Eimer das sollte doch passen oder besser schmale Gefäße besorgen? Weißt du noch welche Masse von Ardex du verwendet hattest? Habe das Gefühl die meisten Ausgleichmassen sind immer sofort nach wenigen Stunden benutzbar und dafür schnell abbindend, ich bräuchte eher das Gegenteil fürchte ich :emoji_slight_smile:
 
Zuletzt bearbeitet:

uli2003

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Bei Überschreitung der Schichtdicke kann der Spachtel a) langsamer hart werden, b) Risse bekommen, c) stärker beifallen.

Grüße
Uli
 

Neige

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@ChristophW
Zu 1. Das bedeutet einfach dass es eine homogene Masse sein muss, also klumpfrei.
Zu 2. Immer nur Sackweise.

Am besten, je nach Größe der Fläche, arbeitet man zu zweit. Einer rührt an, der Zweite verarbeitet.
 

Holz-Fritze

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Meine Kommentare in Rot.

  1. Mischt ihr immer alles benötigte Material auf einmal an (pro Sack ein Gefäß? oder eine große Wanne?), oder immer Stückweise, verteilen und dann die nächste Fuhre? Immer alles auf einmal.
  2. Nutzt ihr Gummiwischer oder Zahnkelle zum verteilen? Wie stellt man sicher das das ganze dann über die Fläche eben ist, gibt es da eine Trick oder muss man sich auf die Fließfähigkeit verlassen? Insbesondere wenn der Boden eher Wellig ist, wie verhindert man das man nachher dieses Wellenmuster wieder hat? Einfach soviel Masse drauf das die Wellen überdeckt sind? Oder jede welle separat ausgleichen? Ich nehme immer die Zahnkelle mein Maurer macht das auch immer so.
  3. Wie genau haltet ihr das mit der angegeben Wassermenge? Abmessen mit Messbecher oder doch eher Pi*Daumen nach Füllstrich vom Mörteleimer? Lieber etwas mehr Wasser als zu wenig? Immer exakt nach Herstellerangabe, mein Maurer macht das zwar nach Gefühl, aber der hatte auch Jahrzehnte Erfahrung mit sowas.
  4. Gleicht ihr immer alles auf einmal aus oder lieber in mehreren Schichten wenn der Boden große Unebenheiten (> 1 cm) aufweist? Die Ausgleichshöhe nach Herrstellerangaben darf nicht überschritten werden. Wenn man mehr ausgleichen muss würde ich direkt fertigen Estrichbeton nehmen (ist eh viel Billiger).
Danke schon mal für Tipps und Hinweise :emoji_slight_smile:
 

tiepel

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Du schriebst ja mit 40l "Fass" ging es besser, ich habe hier so 30l Eimer das sollte doch passen oder besser schmale Gefäße besorgen? Weißt du noch welche Masse von Ardex du verwendet hattest?

Hi,
30 Liter Eimer sind OK, aber wie gesagt, zwei Stück, damit man nass-in-nass Arbeiten kann.
Welches Produkt von Ardex ich hatte, kann ich nicht mehr sagen.
Gruß Reimund
 

Bansay

ww-ahorn
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Hallo, ich habe erst letztens gut 25 Sack verarbeitet.

Als absoluter Laie habe ich mir aber die Hilfe eines Fliesenlegers geholt.

Seine Tipps waren Gold wert (Im Anbetracht was die Ausgleichsmasse kostet sogar mehr)

Wir haben zu Zweit gearbeitet. Ich habe angerührt, er ausgegossen, verteilt und entlüftet.

- Nur eiskaltes Wasser verwenden, verlangsamt die Abbindung.

- Absolut saubere Gefäße zum Anrühren verwenden.

- Genügend Gefäße mit abgemessenem Wasser bereitstellen

- Ein gescheites Rührwerk benutzen und evtl. ein weiteres als Reserve bereithalten.

- Jede Ritze im Boden wird nicht verziehen, die Masse haut gnadenlos ab.

- Säcke habe ich schon geöffnet bereitgestellt.

-Nur in einem System arbeiten, Grundierung, und Ausgleichsmasse von einem Hersteller verwenden.

Das waren so die wichtigsten Tipps, welche ich mir merken konnte.
Das größte Problem ist wirklich der Zeitfaktor.

Grüße vom Bodensee und gutes Gelingen.
 

Winni_E

ww-eiche
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Ich bin im Sommer auch so vorgegangen..
4 Säcke, 4 saubere große Maurerkübel, 4 Eimer mit abgesessenem Wasser

Ersten Eimer angerührt. Während der erste Eimer aufgebracht wurde den zweiten schon angerührt.. usw
Wir waren zu dritt. Wäre aber gut zu zweit gegangen

Verteilt haben wir mit einer 4er Zahnkelle und dann mit der Stachelwalze gut entlüftet
Ging echt Top bis auf die eine Schwelle die nicht richtig dicht war..
Da wurde es dann kurz hektisch bis die Stelle dicht war.

Achja ich habe UZIN NC 170 LevelStar verwendet. Das wurde mir von einem Bodenverleger empfohlen.
Vor Jahren hatte ich mal mit Knauf gemacht das ging damals nicht so dolle, weiß aber nicht ob das an mir oder dem Material lag :emoji_wink:
 

ChristophW

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Vielen Dank nochmal für die Tipps und Hinweise, folgendermaßen bin ich vorgegangen:
  • Mit raumlanger Richtlatte, Stift und Papier mir ein "Höhenprofil" gezeichnet
  • Boden grundiert und die schlimmsten Krater schon mal etwas mit einem Sache Masse aufgefüllt
  • Nochmal nachgrundiert nach Trocknungszeit
  • Habe dann für jeden Sack einen 20l Eimer mit Ausgussöffnung besorgt und schon mal das Wasser abgemessen und eingefüllt
  • Dann die Säcke daneben gestellt (insgesamt 7) und je eine Ausschüttöffnung reingeschnitten
  • Einer hat dann immer gerührt, der zweite das Pulver reingestreut und ich habe alles sogleich im Raum verteilt mit 10er Zahntraufel (beginnend an den tiefsten Punkten)
  • Direkt nach eibringen der Masse mit Stachelwalze entlüftet und dann schön in Ruhe gelassen, zu dem Zeitpunkt war die Masse auch noch sehr schön flüssig, da durch die Vorbereitung alles sehr Zügig von statten ging
Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden nur in der einen Ecke fehlen ein paar Millimeter, da war noch eine Erhebung, sodass die Masse da scheinbar nicht ganz so gut hingelaufen ist. Habe auch darauf geachtet möglichst frisches Material zu kriegen, danke nochmal für den Hinweis.

Beim nächsten mal werde ich definitiv versuchen vorher alle "Hügel" einzuebenen und große Täler vorher schon zu füllen, sodass man keine größeren Höhendifferenzunterschiede hat, das war das Problematischste, da sich die "Tiefen" auch schlecht entlüften ließen weil man aufpassen musste die Masse nicht wieder rauszuschieben, die Hügel verhindern das die Masse sich ganz perfekt ausgleichen kann außerdem macht es es schwer einzuschätzen wie viel Material man benötigt.
 
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