immer gerne wieder: Parkett verlegen

Mitglied 30872

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An die Parkettverleger unter Euch:

Ich möchte nun nach 14-jährigem Provisorium den alten Teppichboden aus unserem Gästezimmer (ohne FBH, 13qm) und das Laminat aus unserem Büro (mit FBH, 15qm) holen und Parkett verlegen, da ich aktuell an einen günstigen Restbestand von rund 30qm kommen kann. Es handelt sich dabei um Buchen-2-Schicht-Parkett von Entdecken Sie die Welt von Parkett Herter. Das Parkett möchte ich in beiden Räumen vollflächig verkleben, entweder mit Ultrabond S940 oder S955 von MAPEI kleber, dichtmassen, bauchemische produkte.
Wer hat diese Produkte der genannten Hersteller schon mal verarbeitet, kann man das empfehlen oder geht weder das eine, noch das andere? Was würdet Ihr nutzen?
Im Gästezimmer habe ich das Problem, dass ich 10mm ausgleichen muss. Hierzu wollte ich auf den Estrich zunächst eine PE-Folie legen und eine Trittschalldämmung in 2mm drauf. Entweder Kork oder Silent Faltplatte Skandor Grün 2,2 mm Pack 15 m² bei HORNBACH kaufen. Darauf dann noch Spanplatte. Zunächst hatte ich an OSB gedacht, die bekomme ich aber nur ab 12 mm, also zu dick. Würde etas gegen "normale" Spanplatte in 8 mm sprechen?
Die Spanplatten wollte ich, sofern vorhanden, an den Nut-und Federverbindungen leimen (ansonsten nuten und Lamellos) und ohne Befestigung am Boden auflegen, also schwimmend. Das Parkett wollte ich dann mit dem Ultrabond vollflächig auf der Spanplatte, im Büro mit FBH auf dem Estrich, verkleben. Muss ich da die Spanplatte bzw. den Estrich vorher grundieren, damit der Kleber hält. Aus der Beschreibung bei Mapei werde ich nicht ganz schlau (geeigneter Untergrund).
Kann ich bei der gedachten Vorgehensweise bleiben oder geht das so nicht, was wäre zu ändern?
Danke schonmal an alle.
 

Khartak

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Also selbst ich als "Anfänger" kann dir DRINGEND davon abraten, Parkett auf Sperrholzuntergrund zu kleben.
Das wäre das Todesurteil. Parkett arbeitet mehr als die OSB Platten oder Sperrholz etc.
Das Ergebnis kannst du dir dann jetzt bestimmt denken. Oder was sagen die Anderen?
 

Besserwisser

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8mm Span werden im Zweifel vom Parkett ikaputt gerissen.
Warum machst du nicht Nägel mit Köpfen und gleichst das mit Ausgleichsmasse aus?
 

WinfriedM

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Könnte mir auch vorstellen, dass die 8mm Spanplatte durch Quell- und Schwindspannungen des Parketts wellig gedrückt werden könnte, also teilweise vom Boden abgehoben, weil ja schwimmend verlegt.

Wobei 2-Schicht-Parkett (mit vielleicht 3mm Deckschicht) lange nicht mehr so viel arbeitet, wie echte Parkettstäbe. Es ist ja auch gesperrt auf die Unterschicht geklebt. Und der von dir gewählte Kleber ist ja auch ein Flexkleber, der etwas Schubspannung abbauen kann.
 

dascello

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10 mm unebenheit ist doch nicht viel. Dafür den Sperrholzmurks? Ausgleichsmasse und fertig!
Gruß
Michael
 

Sägenbremser

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Hallo Stephan

gerade bei einer kleinteiligen Fläche kann es
bei deinen bauseitig gestellten Vorgaben schon
zu ordentlicher Bewegung kommen. Wenn du
da auch noch einen experimentellen Aufbau in
der beschriebenen Form hast, wird es kaum zu
einer belastbaren Aussage über die Verklebung
kommen.

Nivellier die Fläche mit Ausgleichsmasse und es
wird schon etwas einfacher werden. Für Kleber,
Haftgrundierung gibt es nur belastbare Aussagen
vom Lieferanten. Selber bin ich mit Retol immer
recht gut gefahren, die Beratung ist kompetent
und kleinere Projekte werden ernst genommen.

Viel Erfolg, Harald
 

predatorklein

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Moin

Würde auch mit Ausgleichsmasse arbeiten .
Drauf achten für welche Materialdicken die geeignet ist .
Verkleben würde ich ehrlich gesagt auch nicht .

Und zuletzt , hab ich das richtig verstanden , daß du 8 mm Span nuten willst um Lamellos setzen zu könen .
Respekt ( und das ist nicht böse gemeint ) :emoji_grin:

Da drückt ein strammer Lamello ja den Span kaputt :rolleyes:

Gruß
 

Mitglied 30872

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Danke für Eure Antworten,
wenn auch sie mir nicht schmecken. :emoji_frowning2:
Ich hatte ja auch zunächst diesen Gedanken mit der Ausgleichsmasse und hatte mir das dann auch im Netz zusammengelesen. Da muss man allerdings recht zügig arbeiten, damit das Material eben auch gut fließen kann. Auch wenn die Fläche klein ist, bin ich mir da nicht sicher, ob ich das so gut hinbekomme. Deshalb hatte ich den Gedanken mit der Spanplatte. Was würde denn passieren, wenn ich auch die Spanplatte mit dem genannten Kleber auf dem Estrich verkleben würde? Im Netz hab ich sowas gefunden.
Ich hatte gedacht, dass ja, wie Winfried vermutet, das Parkett durch die Mehrschichtigkeit gesperrt ist. Hier aus dem Datenblatt: "Die Nutzschicht von Herter Duo Solid Parkett besteht aus einer 4mm nutzbaren Edelholzlage. Die 6 mm Trägerschicht besteht aus 5 Schichten Birkesperrholz, die jeweils kreuzweise durch einen sehr widerstandsfähigen Klebstoff verleimt sind und somit dem Parkettelement die höchste Stabilität gewährleisten."
Und wenn da wirklich Bewegung sein sollte, müsste das doch eigentlich durch den Kleber aufgefangen werden.
Aber wenn Ihr denkt. Dann sprecht mir wenigstens Mut zu, dass das mit der Ausgleichmasse alles eine simple Geschichte ist und das überhaupt garnicht schief gehen kann, im wahrsten Sinne des Wortes.
@Michael, der Boden ist ja nicht uneben, der Estrich ist sogar schön eben, aber das Niveau ist eben:emoji_slight_smile: zu tief.
@moto, Verkleben geht aus dem Datenblatt hervor. Es handelt sich auch nicht um Klick-Parkett.
@kleiner Räuber, mit der Lamello geht das schon. Ich denke auch mal, mittig in der Spanplatte, wo die gröberen Späne eher locker liegen, sollte das funktionieren. Aber das Thema hat sich ja wohl eh erledigt.
 

IngoS

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Hallo Stefan,

bei 8 mm Höhendifferenz würde ich gar keine Klimmzüge machen.
Einfach an der Tür eine Übergangsleiste und fertig.

Gruß

Ingo
 

tiepel

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Hallo Stefan,
Meine erste Ausgleichsmasse habe ich letztes Jahr verlegt. Auf Fliesen. Ca. 25qm.
Ich hatte vorher ähnliche Bedenken wie Du. So schlimm ist es aber wirklich nicht.
Du solltest einen zweiten Mann haben, der anmischt. Auch zwei Gefäße, sodass Mischen und Auslegen gleichzeitig erfolgen können. Das Mischgemäß sollte im Durchmesser nicht zu groß sein. Ich habe ein 70 Liter Speissfässer genommen. Wenn nur ein Sack gemischt wird, steht das Zeug nicht so hoch im Fass und kleine Klümpchen werden nicht so leicht zerschlagen.
Die Vorbereitung ist wichtig. Genug Wasser bereitstellen, einen Eimer für die benötigte Menge markieren, einen guten Quirl leihen.
Vor zwei Monaten habe ich den Boden meines Kellers (auch 13qm) ausgeglichen. Erfahrungen:
- teils selber gemischt, da meine Frau nicht richtig damit klar kam, und selber ausgelegt. Es geht bei so einer kleinen Fäche, macht aber unnötig Stress.
- 40 Liter Speissfass zu Mischen genommen. Deutlich besser.
- nur ein Mischgefäss zur Verfügung gehabt. Geht, aber zwei sind besser (und jemand der mischt)
- Jetzt günstige Bausys-Ausgleichsmasse verwendet, auf den Fliesen welche von Ardex. Insgesamt verläuft Ardex besser, besonders an den dünnen Stellen. Nochmal würde ich die 9 oder 10 Euro in das hochwertigere Produkt investieren. Man braucht da. 1,6kg/qm/mm. Bei Dir: 1,6×13×8, also 7Sack
- je dicker ausgeglichen werden muss, desto besser verläuft die Masse.
Gruß Reimund
 

tiepel

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Hi,
Der Vollständigkeit halber.
Der Untergrund muss natürlich gemäß Hersteller der Ausgleichsmasse vorbereitet werden.
Sehr sinnvoll ist es, mit einer langen Wasserwaage und/oder Schlauchwaage, Laser-Wasserwaage, oder was auch immer, den Boden auszuloten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo Material aufgebracht werden muss, oder wo die erhabenen Stellen sind.
Mit diesem Wissen kippt man die Ausgleichsmasse an den tiefen Stellen aus und verteilt sie. Den Rest erledigt Isaak, bzw. das, was er entdeckt hat, die Schwerkraft.
Gruß Reimund
 

Mitglied 30872

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Hallo Ingo und Reimund,

an die Ausgleichsleiste hatte ich auch schon gedacht, ist ja nicht wirklich eine Stufe, die da entsteht. Es wäre aber die erste Kante in unserem Haus.
Da ich ja bisher fast alles selbst gemacht habe in unserem Haus, bis hin zu Trockenbau, Bad einbauen und fliesen, werd' ich mir das nochmal überlegen. Bauen ist ja letztlich das letzte Abenteuer in Deutschland. Danke Euch.
 

Mitglied 30872

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So,
es ist ja schon ein paar Wochen her, aber ich möchte doch noch zeigen, wie es geworden ist.
Bei der Ausgleichsmasse hatte ich offensichtlich doch zu viel an die Fließfähigkeit und die Wirkung der Schwerkraft gehängt. Das hat leider nicht so funktioniert, wie ich es erhofft hatte. Im Endeffekt hatte ich noch zweimal nachgebessert, nachdem ich mit der Richtlatte uber den Boden gerutscht war und die Hohlstellen mit Kreide markiert hatte. Abschließend hatte ich dann Dellen von weniger als 3 mm. Das sollte so reichen.
Das Parkett verkleben ging dann besser als gedacht. Ich musste dann leider während des Legens zwei Stäbe (ca. 1480x138mm) nochmal herausnehmen, wobei ich dann aber feststellen konnte, dass der Kleber tatsächlich auf der ganzen Fläche gegriffen hatte.
Die Fußleisten sind aus Kiefer, ebenfalls, wie das Parkett auch, 2 mal mit Kunos Naturöl-Siegel Nr. 244 weiß geölt. Jede Ölung mit dem Rotex und beigem Pad vertrieben.
Und die beiden wichtigsten Ziele erreicht:
1. Stufe weg und
2. Frau zufrieden, sehr.

Die rechte Seite ist wegen der Wand noch nicht fertig und die Fuge zwischen Parkett und Fliesen muss ich noch auffüllen.

Geht das mit Acryl?
 

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WinfriedM

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Danke für die Bilder. Hatte bisher noch keinen Fußboden mit Kunos 244 in weiß gesehen. Ist ganz schön hell geworden und wirkt recht gut von der Oberflächengüte. Was ich am Kunos mag: Der Überstand lässt sich sehr gut abnehmen/auspolieren/vertreiben. Hat das auch bei dir gut geklappt?
 

Mitglied 30872

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... Was ich am Kunos mag: Der Überstand lässt sich sehr gut abnehmen/auspolieren/vertreiben. Hat das auch bei dir gut geklappt?

Ja, das hat echt gut funktioniert, allerdings war das Parkett "oxidativ vorgeölt", weshalb es ohnehin nicht viel Öl aufgenommen hat. Ich habe auf den 13qm in zwei Durchgängen insgesamt etwa 150ml verteilt. Ich hatte mit dem Pinsel etwa 2 Dielenbreiten grob etwas Öl verteilt und dann mit dem Rotex gleichmäßig verteilt. Das alles dann überlappend, Überstand war durch die geringe Menge keiner abzunehmen.
Der Ahorn ist ohnehin schon recht hell, ist durch das Öl nur wenig heller geworden. Im Kunstlicht erscheint das noch heller, jetzt bei Tageslicht ist die Maserung/natürliche Färbung ausgeprägter.
 

WinfriedM

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Ach so, wenn das schon vorgeölt war, dann wurde hier schon der Farbeindruck festgelegt. Die paar Pigmente im Kunos bei einem nahezu gesättigten Boden bewirken da kaum noch was.

Im vorhergehenden Beitrag las es sich für mich übrigens, als wär das Kiefer-Parkett:
Die Fußleisten sind aus Kiefer, ebenfalls, wie das Parkett auch, 2 mal mit Kunos Naturöl-Siegel Nr. 244 weiß geölt.

Die deutsche Sprache ist manchmal missverständlich :emoji_wink:
 

Mitglied 30872

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..Im vorhergehenden Beitrag las es sich für mich übrigens, als wär das Kiefer-Parkett:...

Ja, das war vielleicht missverständlich. Das Parkett ist amerikanischer Ahorn, die Fussleisten Kiefer. Aber durch das weisse Öl sieht man fast keinen Unterschied.

Edit: Ich sehe grade, dass ich im ersten Beitrag von Buche schrieb. Das hatte sich zwischenzeitlich allerdings geändert. Für einen zweiten Raum ist Buche vorgesehen, das wird aber erst nächstes Jahr.
 
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