Bohrer schärfen?

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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In der Zeit, als ich gelernt habe (pardon, ich lerne immer noch) gab es noch keinen Drilldoctor. Bohrerschleifen erfolgte von Hand.
Und ich bin froh, daß ich das noch gelernt habe.
Ich habe zwar einen Spindelschleifer mit der Möglichkeit, idealen Anschliff hinzubekommen, aber in der Zeit, wo ich ihn eingerichtet habe, sind 10 Bohrer von Hand geschliffen.

Gruß Fritz
 

Holz-Fritze

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In der Zeit, als ich gelernt habe (pardon, ich lerne immer noch) gab es noch keinen Drilldoctor. Bohrerschleifen erfolgte von Hand.
Und ich bin froh, daß ich das noch gelernt habe.
Ich habe zwar einen Spindelschleifer mit der Möglichkeit, idealen Anschliff hinzubekommen, aber in der Zeit, wo ich ihn eingerichtet habe, sind 10 Bohrer von Hand geschliffen.

Gruß Fritz

Bekomme es sogar hin einen 1,5mm Bohrer noch von Hand zu schärfen (ok ne überstarke Lesebrille brauch ich mitlerweile dazu)aber das ist schon haarig.

Wäre mal interessant wo die Grenze bei den ganzen Tools liegt (die untere meine ich)
 

MysteriumHolz

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In der Zeit, als ich gelernt habe (pardon, ich lerne immer noch) gab es noch keinen Drilldoctor. Bohrerschleifen erfolgte von Hand.
Und ich bin froh, daß ich das noch gelernt habe.


Das ist das "Dilemma" an dieser Art Hobby - Zeit hat zwar nicht die Bedeutung wie für die, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen. Aber Zeit wird doch immer wichtiger, um ein paar Dinge auch mal fertig zu bringen - vor 20 Uhr, damit die Nachbarn nicht wieder mit Fackeln und Heugabeln antreten. Deswegen kauft man sich Dinge wie einen Drilldoctor oder all die tollen Helfer von Lee Valley / Veritas. Nur, um dann später zu lernen, dass bei entsprechendem Wissen und Können diese Tätigkeit frei Hand am Ende viel schneller ist als mit den Wunderhelfern. Wunderhelfer, deren Kosten schnell mal nahezu 70% der Werkstattausstattungskosten ausmachen.

Daher:
Bitte habt ein Herz für uns Kaufleute, Kindergärtner, Lebensmitteltechniker, Informatiker, Astrologen, Astronomen, Blumenhändler und Buchautoren! Leider hat man uns nichts in der Richtung beigebracht. :emoji_wink:

Das soll kein Angriff sein, den Mund zu halten. Ganz im Gegenteil! Vor Lesen dieses Threads bin ich ehrlich gesagt nichtmal auf die Idee gekommen, dass man Bohrer auch frei Hand schärfen könnte.

So manche Fehlanschaffung hätte man sich auf diese Weise schon sparen können. Andererseits kann man für die Wunderhelfer eben doch manchmal sehr dankbar sein, da man ohne diese mangels Vorkenntnis gar nicht weiterkäme oder auch nur anfangen könnte.
 

Hobelfan2014

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Die Beiträge zeigen mir eines auf: Bohrerschleifen ist und bleibt ein Thema jeder Werkstatt.:emoji_frowning2::emoji_frowning2:
Schleifen von Hand: wie schon geschrieben, kenne ich niemanden, der das freie von Handschleifen exakt hinbekommt. Es mag sein, daß es Könner gibt, die das beherrschen. Genaue Winkel und exakt zentrierte Spitzen sind nicht immer, aber oft genug notwendig. Bei Holz mag eine nicht exaktes Bohrloch ausreichend sein, aber wenn man z.B. Metallbeschläge verarbeitet kann die Freude schon sehr schnell vergehen. Nur ein anderes Beispiel: ich kenne eine Töpfer, der nimmt mit der Hand Batzen Ton, wiegt den sogar nach (stimmt fast immer), macht dann aber daraus ohne Hilfsmittel nur mit seinen Fingern Tassen, eine wie die andere, man kann mit Schieblehre nachmessen. Solche Handwerker findet man jedoch selten.
Nun wieder zum Bohrerschleifen.
Der Drill doctor wird immer wieder als Lösung, schnell Bohrer exakt geschliffen und sogar ausgespitzt zu bekommen, erwähnt: Gerät klein, damit auch auf Baustellen einstzbar, Bohrer schnell geschliffen. Akzeptabel Preis (mittlerweile ~<260€). Wird sogar gewerblich eingesetzt. Die Freunde mit diesem Gerät verfliegt jedoch -zumindest meinen in Erfahrung gebrachten Berichten- sehr schnell: die Bohrer werden nach kurzem Einsatz nicht mehr exakt und nicht mehr sauber geschliffen! Mir scheint, die Führungen lassen nach, verschleißen schnell, nicht nur durch Verschmutzung, und, vor allem, da immer an der gleich Stelle geschliffen wird, verliert der teuere Diamantschleifstein seine Präzision durch übliche Abnutzung (natürlich um so mehr je hochwertiger das Material). Im übrigen gibt es bessere Alternativen gleicher Bauart mit Metallführungen, aber zu entsprechend hohen Preis (>=~2000€).
Für mich stellte daher die Tormek dbs 22 (erhältlich für ~ 180€) bei vorhandener Naßschleifmaschine eine Alternative dar. Zugegeben ist das Schleifen mühseelig (wie alle Naßschliffe) und das Ergebnis ist natürlich auch abhängig vom Bohrer. Stimmt die äußere Geometrie nicht mehr (Bohrer verbogen, Schaftriefen), was leicht zu erkennen ist, kann man keine exakten Winkel und Schneiden mehr bekommen. Meine Erfahrung nach gibt es jedoch noch weitere das Bohrergebnis wesentlich beeinflussende Faktoren: Spannut und Material. Ich habe auch Bohrer nicht mehr hinbekommen, bei denen der Spannut nicht symetrisch war, dementsprechend auch Schleif- und Bohrergebnis. Manche Bohrer sind nach zwei Löchern wieder stumpf.
Aus diesem Grunde interessieren mich Erfahrungen, die mit solchen Schleifvorrichtungen gemacht werden. Ebenso finde ich daß die Angeben zu den Bohrerqualitäten im Handel unzureichend (deshalb auch Erfahrungsaustausch sinnvoll) sind, mir scheint oft minderwertige Qualität teuer als "hochwertig" angeboten zu werden.
Gruß aus der Oberpfalz
 

Strippe500

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So nu muss ich auch mal wieder meinen Senf dazu geben .....
Bohrer anschleifen sollte man in der Lehre oder Ausbildung wie es sich heute so schön nennt gezeigt bekommen ....:emoji_wink:
Das Problem ist nur welcher Geselle kann es denn selber noch ?
Für mich ist es wichtig das sich der Geselle auf der Baustelle selber helfen kann und da hat er meist keine Schleifmaschine dabei ..
Ich möchte nur einmal auf die Kosten hinweisen ..wenn ich bei nem Stundensatz von durchschnittlich 45 Teuronen 15 minuten an nem Bohrer für 5 euros rumschleife ..:eek:
Ich machs ja auch da ich ein Wegwerfgegner bin ...

so das war quasie mein Wort zum Sonntag ...wer nen Tippfehler findet darf ihn behalten :emoji_grin:
 

Holz-Fritze

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Schleifen von Hand: wie schon geschrieben, kenne ich niemanden, der das freie von Handschleifen exakt hinbekommt. Es mag sein, daß es Könner gibt, die das beherrschen. Genaue Winkel und exakt zentrierte Spitzen sind nicht immer, aber oft genug notwendig.

Also ich finde das richtige Anschleifen von Bohrern ist wesentlich einfacher zu erlernen als das freihändige Schleifen von Stemmeisen. Da aber viele es trotzdem nach einiger Zeit hinbekommen, sollte man nicht zu früh aufgeben.

Ein Winkelmesser ein gutes Auge und ein paar Bohrer zum üben und schon nach kurzer Zeit stellt sich Erfolg ein. Es ist wirklich nicht so schwer.

Wer im Raum Bonn wohnt den lade ich gerne zu einem kleinen Bohrerschleif Kurs ein. Nach ein zwei Flaschen Bier klappt das dann ganz schnell.

Zu der Qualität von Bohrern ich hatte mal einen Bohrer (irgendwas im Durchmesser ca. 3mm) der einer Duschkabine beilag. Als ich damit im Bohrständer Stahl gebohrt hatte und dieser Bohrer sich beim durchbohren verhakte, hatte sich bei dem Bohrer die ganze Wendelung abgredreht. Er war nicht gebrochen sondern hatte sich förmlich abgewickelt. *gg*
 

tract

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Schleifen von Hand: wie schon geschrieben, kenne ich niemanden, der das freie von Handschleifen exakt hinbekommt. Es mag sein, daß es Könner gibt, die das beherrschen. Genaue Winkel und exakt zentrierte Spitzen sind nicht immer, aber oft genug notwendig

ich habe hingegen keinen Schlosser kennengelernt, der zum Anschleifen seiner Bohrer einen 'DrillDoctor' o.ä. gehabt hätte.

Bezogen auf Bohrer für Metall:
Gelernt habe ich es in der Ausbildung mit einem ~10er Bohrer, weil das eine gute Größe dafür ist.
Es wurde geschliffen, dann vom Ausbilder mit einer Lehre überprüft und in ein Stück Stahl gebohrt. Während des Bohrens die Maschine abgeschaltet. Anschließend die beiden entstehenden Späne auf Gleichheit überprüft, sowie die Bohrung gemessen.
Bis man es ausreichend gut im Griff hat, misst der 'Lernbohrer' nur noch die Hälfte der ursprünglichen Länge.
Nachschleifen ist auch nicht so schwer - schwerer ist es, wenn der Ausbilder den Bohrer an der Scheibe vorne komplett abflacht, man also die Spitze frei anformen muß.

In einem Bereich von etwa 5mm bis etwa 20mm klappt das freihand auch ganz gut. Darüber und darunter fängt es dann an immer kniffeliger zu werden.
Große Bohrer wurden in den Betrieben in denen ich beschäftigt gewesen bin dann auch an einer Maschine geschliffen.



Auf der anderen Seite ist das Argument mit der Maschine, welche gebrauchsfähige Bohrer auswirft, natürlich kein schlechtes

nur:
kann diese Maschine auch auf spezielle Ansprüche eingestellt werden?
- z.B. anderer Spitzenwinkel (für Kunststoffe wie Plexiglas, Pertinax, usw. sollte der Spitzenwinkel eher um die 80° betragen)
- wie sieht es mit den Kosten aus? für hier genannte €200-260 bekommt man schon einen ganzen Schwung neue Bohrer. Wie lange hält die Schleifscheibe in der Maschine?
- Bohrer verschleißen mit der Zeit auch an den Führungsfasen (fangen dann an zu klemmen und zu quietschen), das Problem kann man nur beseitigen, in dem man den Bohrer weit genug runterschleift


Bei Holz mag eine nicht exaktes Bohrloch ausreichend sein, aber wenn man z.B. Metallbeschläge verarbeitet kann die Freude schon sehr schnell vergehen.

was für Metallbeschläge meinst Du genau ?
Kann mir da nicht wirklich etwas vorstellen, was dermaßen exakte Bohrungen bräuchte - gib' doch mal ein Beispiel was Du in welcher Größe bohrst.
 

hausii

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Hallo
Besitzen Sie eine Tormek Schleifmaschine? Ich bin noch nicht ganz sicher ob ich mir eine kaufen soll. Sind Sie damit zufrieden? Besitzen Sie die Vorrichtung DBS-22 zum Bohrer schärfen? Falls ja, sind Sie damit zufrieden?

Ich freue mich auf eine Antwort

Freundliche Grüsse
hausii
 

hausii

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Hallo

Welche Tormek Schleifmaschine besitzen Sie? Sie besitzen ja die Vorrichtung zum Bohrer schärfen, ist es kein Problem wenn die Flanken plan und nicht rund geschliffen sind? Neue Bohrer sind ja immer rund und zur Zeit bin ich noch nicht ganz von dieser planen Fläche überzeugt.

Ich freue mich über Ihre Meinung

Freundliche Grüsse
hausii
 

Hobelfan2014

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i
was für Metallbeschläge meinst Du genau ?
Kann mir da nicht wirklich etwas vorstellen, was dermaßen exakte Bohrungen bräuchte - gib' doch mal ein Beispiel was Du in welcher Größe bohrst.

Ich erinnere mich zu ungern an das Scheitern eines Lautsprecherprojektes, bei dem die Bohrungen nicht exakt hinzubekommen waren. Lautsprecher-Chasis ist ein sehr empfindliches Material, ebenso die Aufhängungen dazu. :mad:
Mit entsprechend veränderten Parametern (Spitzenwinkel, Freiwinkel) wäre das damals sicher gelungen.:emoji_wink:

Zu Haussi:
Ich besitze eine Tormek 2000, Vorgängermodell der T7. Diese hat einen 250er Stein, der mit Steinpräparierer auf Korn 220 oder 1000 eingestellt werden kann.

Ein paar Worte zu den Naßschleifern:
Es gibt prinzipiell zwei Steingrößen, 250 und 200 mm Durchmesser. Viel wichtiger ist aber die Steinqualität, es gibt billige Geräte mit einer Art "Sandkornqualität", mit der hat man keine Freude. (Stein zu weich und evtl. zu grob). Tormek liefert mit einem Silikatstein aus, der ausreichend hart ist. Mit dem "Black Stone" sollen hochlegierte HSS Stähle noch besser zu schleifen sein (besser abrasiv), mit den feinkörnigen "Japaneese" Steinen habe ich ebenfalls keine Erfahrung, diese sollen jedoch sehr weich und für harte Materialien ungeeignet sein. Unbestritten ist der glatte Schliff und vor allem die fehlende Enthärtung der Schneiden (die laut Literatur bereits bei 185°C einsetzten soll) beim Naßschleifen.

Ich habe dazu die DBS 22, mit der ich gute Erfahrung gemacht habe (siehe dazu Beitrag 15 und 29). Dazu gibt es auch ein Tormekvideo (einfach DBS 22 googlen). Man kann die Winkel breit einstellen, bekommt reproduzierbare Ergebnisse, wer auf den Vierflächenschliff verzichten will (Zeitgründe) hat zumindest exakte Schneidengeometrie, vorrausgesetzt der Bohrer ist nicht verbogen und hat einen exakten Spannut. Nicht zu unterschätzender Vorteil: man kann sich ja immer einen Bohrer mal schnell herschleifen und gegebenenfalls verschiedene Winkel (Spitzen und Freiwinkel) bei unterschiedlichem Anforderungen ausprobieren. Nicht jeder hat einen Händler um die Ecke, bei dem man solches Sortiment vorfindet.:emoji_wink:

Gruß
 

tract

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Ich erinnere mich zu ungern an das Scheitern eines Lautsprecherprojektes, bei dem die Bohrungen nicht exakt hinzubekommen waren. Lautsprecher-Chasis ist ein sehr empfindliches Material, ebenso die Aufhängungen dazu. :mad:
Mit entsprechend veränderten Parametern (Spitzenwinkel, Freiwinkel) wäre das damals sicher gelungen.:emoji_wink:

? die Lautsprecherchassis die ich kenne bestehen aus einfachem Stahlblech oder Guß. Die sind ja auch bereits gebohrt.
Wie dem auch sei: da kommen doch Schrauben rein, keine Paßstifte - und Schraubenköpfe decken grundsätzlich die Bohrungen ab. Nur so als Beispiel: lt. DIN bohrt man für M5 entweder 5,3 ('fein') oder 5,5 ('mittel') - der Kopf einer Zylinderkopfschraube beträgt jedoch 8,5mm
Vestehe da echt nicht das Problem: anreißen, körnen, mit z.B. 2-2,5mm vorbohren und wunschgemäß aufbohren
Nebenbei:
Die Exaktheit der Bohrung hat nichts mit dem Spitzen- oder Freiwinkel zu tun
 

Holz-Fritze

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? die Lautsprecherchassis die ich kenne bestehen aus einfachem Stahlblech oder Guß. Die sind ja auch bereits gebohrt.
Wie dem auch sei: da kommen doch Schrauben rein, keine Paßstifte - und Schraubenköpfe decken grundsätzlich die Bohrungen ab. Nur so als Beispiel: lt. DIN bohrt man für M5 entweder 5,3 ('fein') oder 5,5 ('mittel') - der Kopf einer Zylinderkopfschraube beträgt jedoch 8,5mm
Vestehe da echt nicht das Problem: anreißen, körnen, mit z.B. 2-2,5mm vorbohren und wunschgemäß aufbohren
Nebenbei:
Die Exaktheit der Bohrung hat nichts mit dem Spitzen- oder Freiwinkel zu tun

Ich vermute das Problem war das Blech, mit einem "normalen" Bohrer kann es da passieren dass die Bohrung ausreißt und an den Rändern hochsteht. Das kann man mit richtig angeschliffenen Bohrern umgehen.
 

tract

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Ich vermute das Problem war das Blech, mit einem "normalen" Bohrer kann es da passieren dass die Bohrung ausreißt und an den Rändern hochsteht. Das kann man mit richtig angeschliffenen Bohrern umgehen.

für Blech nimmt man eine ganz andere Art von Bohrern, das wird mit zweischneidigen Bohrern nie vernünftig.
Entweder Stufenbohrer oder Schälbohrer (mal ein Link wo verschiedene schön nebeneinander abgebildet sind: BÖTTNER Stufenbohrer mit Spiralnut. )
Habe seit längerer Zeit günstige im Holzkästchen, selbst die sind für private Zwecke eigentlich ausreichend - und damit kann man z.B. sogar 0,8mm PVC rund und ausrißfrei bohren (kürzlich gemacht), aber auch 5mm Stahl.
 

Holz-Fritze

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für Blech nimmt man eine ganz andere Art von Bohrern, das wird mit zweischneidigen Bohrern nie vernünftig.
Entweder Stufenbohrer oder Schälbohrer (mal ein Link wo verschiedene schön nebeneinander abgebildet sind: BÖTTNER Stufenbohrer mit Spiralnut. )
Habe seit längerer Zeit günstige im Holzkästchen, selbst die sind für private Zwecke eigentlich ausreichend - und damit kann man z.B. sogar 0,8mm PVC rund und ausrißfrei bohren (kürzlich gemacht), aber auch 5mm Stahl.

Ja aber man kann auch normale Bohrer so anschleifen dass es funktioniert. Ein Geselle in meiner Lehrzeit war Blechschlosser, der hat mir vieles gezeigt.

Und glaub mir es geht mit zweischneidigen Bohren genau so perfekt wie mit einem Schälbohrer.
 

tract

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Und glaub mir es geht mit zweischneidigen Bohren genau so perfekt wie mit einem Schälbohrer.

na, DAS möchte ich sehen :rolleyes:
Da muß man den Bohrer komplett umschleifen, ähnlich einem Holzbohrer - siehe 'Schweißpunktbohrer'
(und selbst damit funktioniert das nicht gleichwertig, da man selten 100%ig lotrecht per Hand bohrt - ein Stufenbohrer ist da viel besser - sonst würde es diese ja auch nicht geben)
 

Holz-Fritze

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na, DAS möchte ich sehen :rolleyes:
Da muß man den Bohrer komplett umschleifen, ähnlich einem Holzbohrer - siehe 'Schweißpunktbohrer'
(und selbst damit funktioniert das nicht gleichwertig, da man selten 100%ig lotrecht per Hand bohrt - ein Stufenbohrer ist da viel besser - sonst würde es diese ja auch nicht geben)

Ja so schleif ich die an.:emoji_grin: (Ein bischen anders noch) Ich sprach auch nur vom Endergebnis. In der Handhabung ist ein Schälbohrer natürlich praktischer. Vorteil von diesem Anschliff ist, du kannst papierdünnes Blech bohren, also auch Blech wo ein Schälbohrer versagt und du kannst Ihn als Holzbohrer nutzen.
 

tract

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Vorteil von diesem Anschliff ist, du kannst papierdünnes Blech bohren, also auch Blech wo ein Schälbohrer versagt

versagt?

nun, ich habe mit solchen Karosseriebohrern auch schon genügend gearbeitet.
Fazit: Stufen- oder Schälbohrer sind besser.
Ist ja auch logisch und muß so sein, da es nur eine einzige, schälende Schneide gibt.
Karosseriebohrer funktionieren wie doppelte Kreisschneider - und haken deshalb auch leichter ein.
Das Blech- oder Schälbohrer besser sind (und eine These falsch) wird schnell klar, wenn man ein dünnes Material nimmt und dieses gegen den jew. Bohrer drückt. Auch durchgebogenes Material läßt sich problemlos bohren - ebenso aufbohren. Das klappt nicht mit zweischneidigen Bohrern.

Ich hatte ja bereits 0,8mm PVC erwähnt, grenzwertig wird es bei wirklichem Papier (in diesem Fall 0,2mm - zumindest mit meinen billigen Bohrern, sie müßten dafür schärfer sein). Das dünnste Blech was ich hier hatte, war 0,15mm als 60mm Rohr, selbst in dieses dünne, labile Rohr hinein zu bohren funktionierte.

Da meiner Erfahrung nach auch die günstigen Teile brauchbar sind, sollte man sowas m.M. nach im Schrank haben. Die Ergebnisse sind überzeugend - von kleinen bis großen Durchmessern.
 

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Ich möcht ja jetzt nicht meckern und versteh es bitte nicht falsch, aber mit meinen Bohrern sehen die Löcher sauberer aus.
 

tract

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Ich möcht ja jetzt nicht meckern und versteh es bitte nicht falsch, aber mit meinen Bohrern sehen die Löcher sauberer aus.

gut, dann bohre mal mit Deinem Bohrer zum Vergleich in ein Blatt Papier und in 0,15mm Blech, welches bereits zu einer 60mm-Röhre geformt ist.
Vielleicht wird es ja besser.

Ist das Blech nur etwas dicker, bzw. der Körper von der Form her stabiler, dann sehen die Bohrungen natürlich auch einwandfrei aus.
(kenne auch niemanden, der so verrückt wäre z.B. in eine bereits lackierte Karosserie mit einem zweischneidigen Spiralbohrer bohren zu wollen - zumindestens, wenn es sicher und ordentlich werden soll)

Für dünne Materialen ist sowas wirklich gut geeignet, egal ob Metall, Kunststoff, Holz
 

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Ich bin ja noch die Bilder von Lochbohrungen in dünnes Blech (hier ein Stück Ofenrohr) schuldig. Habe die Löcher extra nicht entgratet. Also geht schon.
 

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Meine Beiträge sind gewissermaßen etwas "zerissen" worden;
Zum Thema Blech möchte ich hinzufügen, daß die Industrie im Gegensatz zu den Bastlern von Blechen durchaus bis Stärken von 20 mm spricht.

Gerne würde ich das Angebot von Holz-Fritze und auch das von anderen annehmen, einen "Bohrerschleifkurs" zu buchen, Zeitgründe sprechen leider dagegen.

Zuvor hätte ich jedoch deren Ergebnise gesehen.

Im übrigen habe ich ein Paar Bohrer zum schleifen bekommen, gerne würde ich mein Erbgebnis mit frei Hand geschliffenen Bohreren vergleichen. Gruß
 

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fritz-rs

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Ich bin ja noch die Bilder von Lochbohrungen in dünnes Blech (hier ein Stück Ofenrohr) schuldig. Habe die Löcher extra nicht entgratet. Also geht schon.

Löcher in Bleche bohre ich nur noch mit Stufenbohrern/Schälbohrern.
Mit normalen Spiralbohrern geht das zur Not auch, aber deutlich schlechter.
Meine Schälbohrer gehen von 5 bis 30mm. Sie verhaken sich, anders als normale Bohrer, nicht .
Meine Bohrer schleife ich freihand nach und mache anschließend einen Bohrtest, um zu sehen, ob der Bohrerschaft noch stramm ins Loch paßt.

Gruß Fritz
 

Holz-Fritze

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Löcher in Bleche bohre ich nur noch mit Stufenbohrern/Schälbohrern.

Ja sicher geht auch, diese Löcher habe ich ja mit speziell angeschliffenen Bohrern gebohrt. Damit kann man papierdünnes Blech bohren. Diese Bohrer werden ähnlich angeschliffen wie Holzbohrer.

Es ging ja nur darum, weil jemand meinte mit diesen Bohrern könnte man nicht in runde Oberflächen bohren. Aber es geht wunderbar.
 
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