Früher gab es glaub ich einfach einen Generationenvertrag was das Instandhalten der Häuser angeht. Denk auch dass moderne Methoden nicht schlechter sind, teilsweise sogar besser. Und das sag ich als jemand der echt auf Handarbeit und klassische Verbindungen steht. Da ist bei mir sicher auch ne ordentliche Portion romantische Verklärung dabei.
Man konnte es sich gar nicht leisten sich nicht um die Problemstellen zu kümmern die bei zum Beispiel Fachwerkhäusern auch damals immer wieder aufgetreteten sind. Klar, bessere und damit teurere Handwerker konnten die Lebensdauer schon enorm verlängern, aber zum Beispiel der Übergang vom Steinsockel auf die Schwellen ist halt einfach anfällig. Wenn da was zu gammeln anfängt dann wurde nach Möglichkeit schnell repariert, sonst wachsen einem die Probleme über den Kopf. Wenn ich mir anschau was das 200 Jahre alte Fachwerkhaus in dem ich wohne schon alles gemacht wurde...!
Irgendwann warens keine Bauernhäuser mehr, und die Bauindustrie hat umgestellt auf moderne Materialien die teurer sind, aber leichter zu verbauen. Man wollte an der Arbeitskraft sparen, und dafür die Materialien der Industrie an den Mann bringen, auch mit teilweise unrealistischen Versprechungen der Industrie was die Überlegenheit der modernen Bauweise angeht. Dämmung ist da ja immer noch ein großes Thema. Das ist leider nicht immer die beste Wahl gewesen. Bei nem Altbau aus Holz, Lehm und Stroh mit nicht diffussionsoffenen Materiealen zu arbeiten kann halt schnell Probleme an Stellen verursachen die früher ewig gehalten hätten. Auch dass man kreuz und quer Strom und Wasser verlegt hat hat zu Problemen geführt. So viel Wasser wurde früher gar nicht in die Häuser rein gebracht. Ne undichte Leitung, ein Rohrbruch, ein kleiner Schwelbrand.. Wenn man das nicht umfangreich und materialgerecht saniert dann breitet sich die Probleme aus.
Ich hab vor längerem schon mal ein Thema aufgemacht:
https://www.woodworker.de/forum/thr...rtes-fachwerkhaus-aus-dem-mittelalter.114180/Hier sieht man den Endzustand. Matthias Burger hat etliche Videos zu verschiedenen Renovierungsabschnitten und ich hab mir bei ihm schon oft Inspiration und Anleitung geholt. So wie er das macht wird die Lebenszeit von seinem Haus auf jeden Fall enorm verlängert, und er bereinigt auch einige Bausünden aus der Vergangenheit in der nicht auf die Statik oder die Materialien geachtet wurde, oder die Erfahrungen einfach gefehlt haben.
Zum ursprünglichen Thema:
Ich würde die Birke nicht für draussen vorsehen. Dann machst du dir nen großen Aufwand und kannst zusehen wie dir die eigene Arbeit zu Kompost degradiert. Lass sie aufsägen und bau schöne Möbel draus. Für draußen würd ich auf die lokal erhältlichen Klassiker Lärche, Eiche, Douglasie etc. zurückgreifen. Kommt dich am Ende billiger, und im Haus kannst du dich an den Dingen erfreuen die aus deinen eigenen Birken gemacht wurden.