Birke Sperrholz Oberfläche Öko-behandeln ohne Anfeuern (Farbänderung) - Öl oder Lack?

chucker

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Für ein Badmöbel aus Birke Multiplex suche ich eine "gute" Oberflächenbehandlung, die Kondenswasser, Wasserspritzer, Zahnpasta, Cremes etc. verträgt.
Ein Versuch mit "remmerseco Hartwachsöl Öko farblos" (Öko-Test "sehr gut") ergab starkes "Anfeuern" an den Schnittkanten und eine starke Blickwinkelabhängigkeit für die Oberfläche (geschliffen mit 180er). Das war also ein recht teures Experiment.
In den Bildern sind zum Vergleich Platten, die vermutlich lackiert sind, und zwar ohne sichtbares Anfeuern der Flächen oder Kanten - wie erreicht man dieses Aussehen mit einigermaßen schadstoffarmen Stoffen?

Mir wurde auch pigmentiertes Hartwachsöl empfohlen, z.B. Osmo High Solid, das allerdings bei Ökotest praktisch durchgefallen ist.

Allerdings möchte ich mir auch die Möglichkeit offenhalten, dem Möbel später eine andere Farbe zu geben, aber mit Öl und Wachs ist späteres Lackieren ja wohl ausgeschlossen.

Also suche ich wohl einen Klarlack - Acryl, Alkyd, PUR, 2K? Wasserbasiert ist problematisch, da sich die Fasern aufrichten, und keine glatte Oberfläche zu erreichen ist?
 

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carsten

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Hallo

wenn du so auf Ökologie fixiert bist hoffe ich das du das auch bei dem Material Multiplex berücksichtigt hast.
Die Farben und Lacke die es in Fachgeschäften und regulären Baumärkten zu kaufen gibt dürften alle die Zulassungen für die Verwendung in Innenräumen haben.
Wenn man nicht hoch allergisch reagiert sollte keines der Produkte Probleme bereiten.
Wobei da Öle und Wachse durchaus problematischer sein können. Da die mitunter Monate/ Jahre "ausdünsten". Ein 2K Lack sollte nach spätestens 1 Woche ausreagiert haben und chemisch nahezu inaktiv sein ( sehr vereinfacht) .
Auch mit Wasserlacken kann man glatte Flächen erreichen. Zwischenschliff ist schließlich auch bei Verdünnerlacken notwendig
 

pedder

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Ich habe seit über 10 Jahren rohes Birke MPX im Badezimmer. Warum soll man da was drauf streichen?
 

chucker

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auf Ökologie fixiert

Naja, wer will schon ein Produkt einsetzen, das möglicherweise krebserregende oder allergieauslösende Stoffe enthält (die der Hersteller nicht mal deklariert)?
Traut man den Gesetzen, den Herstellerangaben oder einem unabhängigen Test?

Der Anschein der Natürlichkeit bei Ölen verfliegt bei Ansehen des Sicherheitsdatenblattes schnell. Das kann ich als Otto-Normalverbraucher aber nicht interpretieren.


Dann mache ich wohl morgen einen Versuch mit Wasser-Acryl-Klarlack - mit welchem?
Sowas?
https://www.hagebau.de/p/renovo-kla...tBy=price&categoryId=97786073&undefined=false
Die Eigenmarken kommen offenbar häufig von einem Hersteller.


Warum soll man da was drauf streichen?

Damit nichts ins Holz einzieht und Flecken hinterlässt, sondern abgewischt werden kann.
 

carsten

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Hallo

als Schreiner verarbeite ich eher die Produkte der großen Farb und Lack Hersteller. Aber wie gesagt die großen Baumarktketten werden vermutlich nix verkaufen was nicht geprüft ist. Der verlinkte hat auch noch den blauen Engel.
Ich achte durchaus auf Verträglichkeit aber wenn man einschlägige Literatur zu "Rate" zieht wird man zu fast jedem Produkt auch negative Angaben/ Erfahrungen finden.
 

MarioM

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Hallo,

habe bei den letzten 2 Projekten Clou AquaClou Holzlack matt verwendet.
Ist auch für Kinderspielzeug zugelassen.
Gerollt gibt das eine ganz schöne Oberfläche.
Und es feuert ganz wenig an.

Vor dem Lacken leicht wässern, damit sich die Fasern aufstellen, dann nach dem Trocknen schleifen.
Sauber machen.
Nun die 1. Schicht Lack rollen. Nach 6 Stunden schleifen. Sauber machen.
Abschließend die 2 Schicht Rollen.
Zum Schluss kann man mit ganz feinem Schleifvlies nochmal drüber. Das mattiert noch etwas zusätzlich.
So bleibt auch die Oberfläche aalglatt.

Die Fasern stellen sich bei egal welchem Lack oder Öl auf.
Holz ist hygroskopisch. Reagiert bei/mit Feuchtigkeit. Auch Lack und Öl sind „feucht“

Einmal war’s für ein Abdeckbrett aus Birke Multiplex im Schlafzimmer.
Nach 24h Trockenzeit gab es auch keine unangenehmen Gerüche.
Das andere war eine Spielzeugkiste für den Kiga
 

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chucker

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Danke für den Bericht, sieht gut aus!


Die Acrylklarlacke meiner Baumärkte

  • Hornbach (Meffert): Hornbach Acryl Klarlack, Acrylatdispersion, Polyurethandispersion, Wasser, Additive, Methyl- und Benzyl-Isothiazolinon. , < 10 g/l VOC
  • Obi (Meffert): Obi Klarlack seidenmatt, Acrylatdispersion, Polyurethandispersion, Wasser, Glykole, Additive, Methyl- /Benzyl-Isothiazolinon, max 130 g/l VOC (!? Das Sicherheitsdatenblatt von Meffert sagt " VOC Wert (Holzbeschichtung) : 0,4 g/l " und erwähnt weder Polyurethan noch Methyl-Isothiazolinon)
  • Bauhaus: swingcolor® Acryl Klarlack, Acrylat-Copolymer-Dispersion, Wasser , Additive , Konservierungsmittel (Benzisothiazolinon und Zinkpyrithion), max. 1 g/l VOC.
  • Hagebau: RENOVO Acryl Klarlack seidenmatt, Acrylat-Dispersion, organische Füllstoffe, Wasser, Glykole, Additive, Konservierungsmittel (Methyl- und Benzisothiazolinon), max. 100 g/l VOC
Zum Vergleich:

  • Aqua Clou Holzlack, Acrylatdispersion, Glykole, Wasser, Additive, Konservierungsmittel auf Basis von Isothiazolonen, VOC (EU) 52,00 g/l
Alles ähnlich.
Der von Bauhaus hat scheinbar am wenigsten Lösungsmittel, dafür aber Zink...
 

MarioM

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Glaube den anderen.
In deinen Birke Multiplexplatten sind mehr Schadstoffe als in den Lacken.

Viele der Stoffe braucht es im Lack, damit der überhaupt trocknet. Und diese Stoffe verflüchtigen sich. Es bleibt eine Beschichtung die nicht mehr giftig ist.

Habe die gleiche Meinung wie Carsten.
Alles was im Baumarkt zu finden ist hat eine Zulassung.
Und wenn darauf steht für Kinderspielzeug zugelassen kann man das bedenkenlos verwenden.
 

damadi

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ich würde da eher praktisch denken: Lack kann feine Risse bekommen, Wasser zieht ein und unterwandert das und weiße Flecke bilden sich.
Bei Öl (und ich würde dafür das OSMO High Solid nehmen) gibt es das Problem nicht. Entgegen dem Lack ziegt es ins Holz ein und härtet dann dort aus. Ist also nicht nur oberflächlich.
Von den ganzen Baumarkt(eigenen)lacken lasse ich generell die Finger - nicht aus ökologischen Gründen sondern weil der Plempel selten was taugt.
 

WinfriedM

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Lass die Finger von diesen preisoptimierten Baumarkt-Eigenmarken bei Lacken. Gerade bei Wasserlacken braucht es viel Know-How und gute Zutaten, sonst kommt der letzte Mist bei raus, der nicht lange hält. Selbst die besten Hersteller hatten lange Zeit Probleme, die Chemikalienbeständigkeit soweit hin zu bekommen, dass sie brauchbar waren (Stichwort Cremebständigkeit). Bei 1K Wasserlacken auch aufpassen, keine alkoholischen Desinfektionsmittel zu verwenden, vertragen die meisten nicht.

Ich würde den Clou-Aqua-Lack verwenden, wenn es ein Wasserlack sein soll. Früher gabs den in jedem Baumarkt, mittlerweile wurde viel auf Eigenmarken umgerüstet, um die Gewinne zu steigern.

Zahlreiche Wasserlacke kommen bei Ökotest in den letzten Jahren recht gut weg. Wobei man die Ökotest Ergebnisse sehr vorsichtig bewerten muss, weil die nicht die technischen Eigenschaften prüfen. Da kann technisch gesehen der letzte Müll also ein Sehr gut bekommen.

Zutatenliste: Die Unterschiede verbergen sich meist im Begriff "Additive". Die Unterschiede können groß sein, auch wenn sich die Zutaten ganz ähnlich lesen.
 

MarioM

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Beständigkeit gegen Chemikalien bekommt man fast nur mit 2K Lacken hin.

Clou ist ja nicht die schlechteste Marke.
Haben auch Produkte für Gewerbliche Verarbeiter im Angebot.

AquaClou habe ich auch auf Makassar getestet.
Ebenfalls gerollt.
Also hält/funktioniert auch auf problematischen Hölzern.
Langzeitverträglichkeit kann ich natürlich noch nicht sagen.

Ich finde der AquaClou ist von der Einfachheit kaum zu toppen. Verläuft sogar gestrichen ganz schön.

Und wie Winfried sagt, was hilft einem der Super Öko Test, wenn es am Ende nicht hält.

P.S.: Hätte ich die Poren nach dem schleifen gut saubergemacht, wäre das Ergebnis top.
 

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Ekkä

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Ich hab mit Clou die besten Erfahrungen gemacht, hab aber letztes Jahr auch gedacht "Ach was, Baumarkt ist billiger, steht auch noch Bio drauf, nehm ich halt den" und hab zu einem Obi-Eigenprodukt gegriffen. Grande catastrophe!
Obwohl "Klarlack" drauf stand, hat das Objekt leider nach dem Lackieren einen deutlichen Gelbstich gehabt. Der Lack war viel klebrigen als Clou und hat länger gebraucht zum Trocknen. Und er stinkt - und zwar jetzt noch, Monate nach Fertigstellung. Ich nehm jetzt wieder Clou :emoji_thumbsup:
 

MarioM

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Ich gebe Ekkä recht.
Clou „stinkt“ nicht und trocknet auch sehr schnell.


Für Heimwerker sehr einfach zu verarbeiten.

Wenn du kein/wenig anfeuern des Holzes wünscht, bleibt fast nur Klarlack.

Ansonsten hätte ich dir noch ein Wachs empfehlen können.
Klarwachs Seidenmatt von Pigrol
Gibts leider nicht mehr. Vielleicht Restposten.
Das hat mein Holzhaus Bauer immer verwendet.
Und der ist sehr auf Ökologie bedacht.

Oder wenn dir Ökologie wichtiger ist als anfeuern.
Nimm Walnussöl.
Da sind keine Additive drin und es ist meines Wissens das einzige Pflanzenöl das
trocknet….irgendwann….
Olivenöl zum Beispiel wird nie fest und wird dann ranzig.

Das 100% ökologische Produkt zur Beschichtung wird es nicht geben, da die „giftigen“ Additive zum einen benötigt werden um das Zeug standfest/abriebfest zu bekommen und zum anderen das es überhaupt trocknet, also fest wird.
 
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Das Hartwachsöl von Osmo feuert nur sehr wenig an. Ich persönlich würde keinen Lack nehmen, dazu mag ich Öle und Wachse zu gerne.
Das Osmo Hartwachsöl verwende ich ebenfalls sehr gerne. Bei mir feuert es aber recht stark an wie oben beschrieben. Ich würde ein weiß pigmentiertes Hartwachsöl von Osmo nehmen auch wenn die Ökotest Zeitung es kritisch sieht. Viel kritischer sehe ich in dem Zusammenhang das Multiplex mit Formaldehyd. Dagegen ist "richtige" Birke ist ein günstiges Schnittholz und lässt sich wunderbar verarbeiten. Damit ist dem Anspruch an geringen chemischen Ausdünstungen viel mehr geholfen. Das Hartwachsöl ist nach ein oder zwei Wochen fest und ausgedünstet. Ich würde der Deklaration lebensmittelecht, speichelfest und für Kinderspielzeug geeignet glauben.
 

WinfriedM

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Oder wenn dir Ökologie wichtiger ist als anfeuern.
Nimm Walnussöl.
Da sind keine Additive drin und es ist meines Wissens das einzige Pflanzenöl das
trocknet….irgendwann….

Da gibt es schon noch einige weitere. Das wichtigste ist das Leinöl, dann noch Tungöl, Mohnöl und Safloröl.

Nach zahlreichen Versuchen würde ich fast immer davon abraten, solche Öle pur zu verwenden. Die Gebrauchseigenschaften sind einfach wesentlich schlechter, als für den Zweck optimierte Holzöle. Mit Ausnahme von Tungöl, das trocknet hinreichend schnell auch ohne jeden Zusatz.

In diesem Fall ist das aber alles nichts, es soll ja nicht anfeuern.
 

MarioM

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Hier ein Beispiel mit Osmo. Eiche Massiv.
1. Schicht Osmo Hartwachsöl Natural. Also mit weiß Pigment. Feuert wenig an.
2. Schicht mit Osmo Topoil
 

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chucker

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Habe am Wochenende "Aqua Clou" eingesetzt - zu meiner Zufriedenheit, zumindest was das "Anfeuern" bzw. etwaige Farbstiche angeht. Es wirkt ein bisschen dunkler, aber das ist bei einer mehr oder weniger glänzenden Schicht ja klar. Der Farbton bleibt unbeeinflusst, soweit ich das beurteilen kann.
Wie der 2. Auftrag nach dem Härten aussieht, weiss ich selbst noch nicht. Nach dem ersten sah es schon brauchbar aus.
Am WE geht es weiter, ich hoffe, die VOC sind dann weg (man riecht schon etwas, aber ich habe mit Maske gearbeitet).
Vergleichsfotos zum geölten Teil werde ich nachreichen.

Das viele Schleifen ist ja eine Menge Arbeit (trotz älterem Bosch Deltaschleifer ohne Anschluss für Entstauber), da brauche ich wohl geeigneteres Werkzeug...
 

MarioM

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Die Optik wird sich immer bei Farb/Ölauftrag ändern. Du tränkst/sättigst die Fasern.
Das reflektiert das Licht anders…sieht anders aus…

Am geringsten ist das wie gesagt bei Osmo Natural. Da hier das Weißpigment entgegenwirkt.
Geht auch bei Clou. Da braucht man aber ein extra weißes Pigment zum einmischen.

Um die Oberfläche zum Schluss schön matt zu bekommen, kannst du mit einem 600er Schleifvlies mit der Hand drüber gehen.

Der zweite Auftrag wird am Farbton nichts mehr ändern.
Wichtig ist nach dem ersten Anstrich ein guter feiner Zwischenschliff, damit die Oberfläche schön glatt ist. Nicht zuviel, sonst bist du wieder auf dem Holz…
 
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Jowe

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Es ist zwar schon 2 Jahre her und chucker hat sicher eine Lösung gefunden. Da aber viele sich ratsuchend auch alte Threads durchlesen, noch kurz etwas Senf von mir.

1. Es wurde hier gesagt das die Holzfasern sich aufstellen weil Holz hygroskopisch ist. Das stimmt ja so nicht. Hygroskopisch heißt, das Holz in der Lage ist, gewisse Mengen an Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben. Deswegen ist Holz gut fürs Raumklima. Wenn man es nicht durch Lack versiegelt. Einer der größten Dummheiten meiner Meinung nach beim Parkett.
Die Fasern stellen sich auf, weil sie nass werden. Egal ob durch Wasser, Lack oder Öl. In der Praxis spart man sich meist das wässern-trocknen -zwischenschleifen und massiert das Öl mit nem grünen Pad ein.

2. Auch wurde erwähnt das die MPX Platte selber wahrscheinlich mehr Schadstoffe beinhaltet. Dem ist zuzustimmen. Gerade bei Baumarktware kann man nicht sicher sein woher das kommt. Problematisch ist das Bindemittel mit dem die Schichten verklebt sind. Je nachdem ist dort sogar noch Formaldehyd drin. Aber auch aus seriösen Quellen bezogen sind in den Bindemitteln Isothiazolinone drin. Das sind Konservierungsstoffe die sich u.a. auch in Farben und sämtlichen flüssigen Baustoffen, sogar in Kosmetik befinden und mittlerweile für jede 4. Allergie verantwortlich sind.
Ich habe vor Jahren mal MPX aus Tschechien bezogen. Von einem Hersteller der bewußt auf die Isos verzichtet. War natürlich etwas teuer aber mir und meinen Kindern war es das wert.Name weiß ich nicht mehr,läßt sich sicher googlenoder bei Holzdealer eures Vertrauens herausfinden.
 

WinfriedM

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Bindemitteln Isothiazolinone
Kann ich mir nicht vorstellen, die findet man nur in wässrigen Mitteln. Und die Leime sind doch nicht wasserbasiert. Isocyanate könnte ich mir schon eher vorstellen bei PU. Aber wenn das richtig gemacht wird, dünstet da nach Aushärtung nichts mehr aus. Formaldehyd findet man meist noch etwas, aber sehr viel weniger, als vor 40 Jahren noch.
 

derdad

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Sofern sich nicht Grundlegendes bei den Industrieleimen geändert hat, sind diese Leime Harnstoffharzleime. Und die sind wasserbasierend.
LG Gerhard
 

Jowe

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Schön, das ein alter Beitrag wieder zum Leben erweckt wird.
Ich muss euch beiden (WinfriedM+derdad) leider widersprechen.

Isothiazolinone sind Konservierungsmittel und selbstverständlich sind die auch in wasserbasierten Baustoffen wie z.B. Farbe enthalten. Und beim Leim geht es nicht darum ob es PU oder Harnstoff oder andere sind. Es geht um die Konservierung. So langsam stellen aber einige auf Wasserglas um, welches in dieser Hinsicht ungefährlich ist.

Mittels einfacher google Suche findet man Studien die belegen das z.b. bei Isothiazolinonhaltiger Wandfarbe diese noch ein halbes Jahr später ausdünsten und zu gesundheitlichen Schäden führen können.

Letzten Endes muss es natürlich jeder selber entscheiden. Aber dafür werden die Leute zu wenig informiert. Wenn ich so in Kinderzimmer schaue und die tollen poppig bunten beschichteten Spanplatten, MDF und MPX sehe, graust es mir. Ich hab es inzw. auch aufgegeben die Leute dan zu informieren. Die haben scheisse viel geld für den Kram ausgegeben und sind eher beleidigt anstatt dankbar. Hab mich letztens sogar geweigert ein Hochbett mit MPX zu bauen.
 
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