BGJ ja oder nein?

uli2003

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Ich habe gelesen man kann das BGJ, wenn man schon eine Ausbildung hat überspringen. Ist das richtig und ist das in allen Bundesländern so?
Wir machen schon lange kein BGJ mehr, und verpflichtend war es noch nie.
Ein Überspringen dieses Ersatzes für das 1.LJ sehe ich nicht als förderlich an, besser ist es, bei entsprechenden Leistungen eine vorzeitige Zulassung zur Prüfung zu beantragen.
 

Mitglied 24010 keks

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Bgj oder BfS als unproduktive Zeiten zu bezeichnen finde ich ziemlich dreist. Das waren genau die Argumente gegen die Einführung des bgj amAnfang der 90er Jahre. Viele Meister wußten garnicht was im bgj gemacht wurde, hatten nie einen Lehrplan gesehen, waren aber erstmal dagegen.
Als unproduktiv würde ich die Zeit nicht umbedingt bezeichnen. Aber was lernen die Auszubildenden dort, was nachher im Betrieb wirklich gebraucht wird? Hier in Bayern sind alle nach dem BGJ ganz gut in den klassischen Holzverbindungen und dem Umgang mit Handwerkzeugen. Schön! Aber was bringt einem Betrieb das? Klar ist das gut, dass der Auszubildende schon mit der Handsäge einen geraden Schnitt machen kann und in der Werkstatt nicht umbedingt über seine eigenen Füße stolpert, aber das sägen kann ich den auch in freien Minuten üben lassen, wenn es für meine betrieblichen Tätigkeiten wichtig ist.
Bei meiner Ausbildung hatten wir den "Klötzchenkurs" (überbetrieblich) am Anfang der Ausbildung für 6? Wochen. Danach konnte ich alle wesentlichen klassischen Holzverbindungen - vor der Zwischen- und Gesellenprüfung wurde dann halt noch mal ein wenig geübt. Ich denke diese 6 oder waren es 4? Wochen haben mehr als genug Raum für diese Arbeit eingenommen. TSM1 war dann am Ende des 1. Jahres? für 3? Wochen überbetrieblich.
Zwischen diesen Lehrgängen habe ich die betrieblichen Abläufe kennengelernt und war ab dem 2. Lehrjahr eigentlich ein, fast, vollwertiger MA im Betrieb. Weiterer Vorteil von dem System ab erstem Lehrjahr im Betrieb sehe ich auf Seiten der Azubis. Es gibt halt gleich, wenn auch wenig, Kohle. Ich hätte nie eine Ausbildung gemacht wo ich noch ein Jahr zur Schule gehen muss und kein Geld bekomme.
Wenn ich jetzt hier in Bayern ausbilden würde, würde ich versuchen das BGJ zu umgehen - keine Ahnung ob das möglich ist. Ich finde das BGJ überflüssig und nur für ganz spezielle Betriebe und Menschen zielführend.

Gruß Daniel
 

FredT

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Die "Produktivität" zeigt sich mit finanzieller Teilhabe und wenn nicht mit dieser, dann spätestens mit der Aufrechnung von rentenpflichtigen Monaten.
Und ja, es mag heute gewiss einiges anders sein als früher, aber nicht per se besser. Das habn uns schon die vergangenen 30 jahre gut gelehrt.
Insgesamt kann immer nur wieder der alte Grundsatz betont werden: Augen auf bei der Berufswahl ! Denn Effektivität ist auch bei einer Lebensplanung angeraten, denn nahezu jedes "dann mache ich halt was anderes" beginnt wieder bei dem einem Tag nach der Überreichung des Gesellenbriefes und dem Besteigen einer neuen beruflichen "Karriereleiter".
 

Lorenzo

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Als unproduktiv würde ich die Zeit nicht umbedingt bezeichnen. Aber was lernen die Auszubildenden dort, was nachher im Betrieb wirklich gebraucht wird?

Ich würd die Zeit jetz nicht im Wortsinne als produktiv bezeichnen. Ich find das auch überhaupt nicht schlimm. Dieses sehr deutsche Produktivitätsdenken ist nicht nur hilfreich. G8 und so.. Ne. Wir sollten mündige, gut ausgebildete Menschen "produzieren", nicht Spezialisten die möglichst schnell eine geforderte Tätigkeit hinbekommen. Wenn die Tätigkeit wegfällt dann stehen die doof da und ihr Wissen und Können is nix mehr wert. Das "one-trick-pony" ist schnell und günstig verfügbar, hat aber selbst weniger Einfluß auf die eigene Lebensgestaltung, weniger Möglichkeit einen angemessenen Lohn zu bekommen etc. Fachkräftemangel? Auf lange Sicht schießt man sich da gesellschaftlich ins eigene Bein. Dafür dass ein paar wenige in der Zeit besser verdienen. Das sind dann die die ne gute Ausbildung genossen haben, und Chefs geworden sind.

Im Betrieb könnte man auch im ersten Lehrjahr bestimmt ab und an mal tatsächlich ein bisschen produktiv sein indem man Arbeiten übernimmt die getan werden müssen und Zeit kosten, aber Zeit die ein schon fertig ausgebildeter Schreiner eben auch produktiver nutzen kann. Da ist auch erst mal nix verkehrt dran wenn der Azubi am Freitag die Bude durchräumt und nach dem ersten Jahr auf jeden Fall gut Kanten brechen und Oberflächen schleifen kann. Wenns aber nur das ist dann is bisschen mau.
Ich denk der Staat hat sich schon was dabei gedacht das Angebot zu schaffen die Inhalte des ersten Lehrjahres an der Schule zu vermitteln. Es nimmt Druck von den Betrieben die Grundlagen zu vermitteln die vielleicht im Alltag tatsächlich nicht gefordert sind. Ich geh davon aus dass es darum ging die Qualität der hiesigen Ausbildung zu sichern, eventuell auch einen Anreiz zu schaffen eine handwerkliche Ausbildung zu machen. Die Schulen sind super ausgestattet, die Lehrer mit denen ich zu tun hatte waren (fast) alle fachlich sehr sehr gut, und außerdem auch willens auszubilden. Das kostet alles Geld und man kann wohl davon ausgehen dass es lange und breit diskutiert wurde ob mans ausgeben sollte oder nicht.

Im zweiten Satz fragst du was die Leute da lernen was später gebraucht wird. Das kommt natürlich auf den Betrieb an. Ich seh es kritisch dass immer mehr Schreinerbetriebe versuchen in Sparten mitzumischen die von der Industrie wunderbar bedient werden. Dabei verlieren am Ende viele, wenn nicht alle. Die Leute mit wenig Geld kaufen trotzdem keinen Schrank beim Schreiner wenn das Teil von Ikea doch irgendwie genauso aussieht. Die Schreinereien werden zu kleinen Industriebetrieben die wenige Spezialisten haben, und mehr und mehr Leute die wenig verdienen weil sie auch wenig können müssen. Cheffe für Kundenaquise und AV verdient gut, der Heini der die Platten auf die Maschinen legt wird im kommenden Jahr aus Produktivitätsgründen durch nen Saugnapf an der Decke ersetzt. Krank wird der auch nicht.

An der Schule werden Grundlagen vermittelt. So wie an der Grundschule erst mal die Grundrechenarten vermittelt werden. Diese Grundlagen schaffen ein anderes Verständnis für den Werkstoff, und lassen sich auch auf die Maschinenarbeit übertragen. Außerdem ist es nicht mehr wie früher dass man ne Ausbildung macht und dann bis zur Rente in einem Betrieb arbeitet. Du hast doch auch schon die Branche gewechselt Daniel. Dafür wars nötig breit aufgestellt zu sein. Das liefert eine umfassende Ausbildung. Nicht das erlernen des Nötigsten für eine bestimmte Tätigkeit.

Langfristig würde das Zusammenstutzen der Wissensvermittlung dazu führen dass das was eh schon schnell genug geht noch schneller passiert. Immer mehr Menschen die immer schlechter verdienen, und weniger Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten haben. Für den Schreiner bedeutet das: Immer mehr Leute die in ner nicht vom Schreiner eingerichteten Bude Schrott im Fernsehen ankucken und dabei "billige" Industrieprodukte konsumieren..
Ich find auch n Handwerker sollte sich ab und zu mal die Arbeit von nem Handwerker leisten können.
 

Mitglied 24010 keks

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@Lorenzo Ich denke du hast mich ein wenig falsch verstanden. Ich denke halt, dass das was im BGJ vermittelt wird einfach zu viel Raum einnimmt. Ich habe diese Sachen ja auch im ersten Lehrjahr gelernt - aber halt komprimierter und sicher nicht mit der Perfektion. Ich habe aber auch ordentliche Zinken sowie Schlitz und Zapfen hinbekommen. Dafür habe ich im ersten Lehrjahr gelernt wie man einen Rolladengurt tauscht, Fenster demontiert und montiert, Zimmertüren einbaut, habe bei den ersten Haustüren geholfen und meine ersten Leimholzplatten zusammengelegt und markiert (der Geselle hat dann gehobelt, das durfte ich noch nicht). Ich habe die ersten Lochreihen für Einbauschränke gebohrt, Verbinder gesetzt und hab mit dem Gesellen die Montage gemacht. Alles das bringt einen Auszubildenden doch viel weiter als wenn der ein Jahr Holzstückchen zu Brennholz macht. (OK das war jetzt ein wenig übertrieben aber was kommt da an Output? Ein Hocker, ein Beistelltischchen, paar Musterstücke und das wars ja im wesentlichen... MICH hätte das nicht befriedigt!)
Vielleicht hatte ich auch einfach Glück in einem guten Betrieb gelernt zu haben. Halt der kleine Dorfschreiner der alles macht. Mag sein, dass das heut anders ist... aber hier in meinem Umfeld und den bekannten Betrieben ist das eigentlich genauso...

Ich denk der Staat hat sich schon was dabei gedacht das Angebot zu schaffen die Inhalte des ersten Lehrjahres an der Schule zu vermitteln. Es nimmt Druck von den Betrieben die Grundlagen zu vermitteln die vielleicht im Alltag tatsächlich nicht gefordert sind.
Hab ich was verpasst? Ist BGJ jetzt in ganz Deutschland??? Ne oder?

Du hast doch auch schon die Branche gewechselt Daniel. Dafür wars nötig breit aufgestellt zu sein.
Ja mehrfach! Aber das dafür notwendige, habe ich nicht in der "Grundschule" gelernt. :emoji_grin:

Ich möchte da nicht falsch verstanden werden. Ich find die grundlegenden Holzbearbeitungen absolut wichtig, ich würde keinen Schreinergesellen einstellen wollen, der nicht in der Lage ist mit einer Säge ein Kantholz winklig abzulängen oder mit dem Handhobel etwas beizuhobeln! Ich denke nur, dass ein ganzes Jahr dafür zu viel ist - da kann Azubi im (guten!) Ausbildungsbetrieb definitiv mehr lernen.

Gruß Daniel
 

weissbuche

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In die betrieblichen Abläufe eingebunden heißt in vielen Betrieben immer noch, daß der Lehrling als billige Hilfskraft gesehen wird. Ich habe mir das Ganze 25 Jahre bei diversen Praktikumsbegleitungen angesehen. Gilt natürlich nicht für alle Betriebe. Das Üben vor der Prüfung sieht dann so aus, daß die Lehrlinge 2 Wochenenden vor der Prüfung in der Werkstatt ein bisschen Zinken usw.. Bestenfalls schaut der Meister noch einmal in die Bude und meckert noch ein bisschen rum. Die Arbeitsproben für die Prüfungen beinhalten immer noch überwiegend die klassischen Verbindungen, die man nicht in 4 Wochen lernen kann und schon garnicht beherrscht. Ausnahmen bestätigen die Regel.(Mozart konnte ja auch schon mit 5 Jahren perfekt Klavier spielen). Die Inhalte eines bgj/BfS beschränken sich eben nicht auf das Üben von Verbindungen. Bei uns gehörte natürlich auch ein Plattenmöbel dazu, Lochreihe, Kante, Verbinder usw. , wir haben furniert und der tsm 1 war nicht ein Schnellkurs bei dem 2/3 der Zeit nur rumgesessen wurde. Ein weiterer Punkt ist, daß die Abbrecherquote fast gleich Null ist, weil die Leute schon 1 Jahr gemacht haben und erkannt haben, ob sie Tischler werden wollen oder nicht. Wir haben ein wenig "gesiebt" und haben auch schon mal geschaut, ob Lehrling und Betrieb zusammen passen.
Für ich ist eigentlich alles gesagt, eine weitere Diskussion über Sinn und Unsinn von bgj/bfs will ich nicht führen, sonst kommt der ganze Frust über das was ich als lfp in den Betrieben so gesehen habe wieder hoch.
Gruß Eckard
 

Lorenzo

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Du reduzierst die Inhalte des ersten Aubildungsjahres jetz aber sehr unverhältnismässig Daniel. Nach der Handwerkzeugsgeschichte die einige Monate andauert, und zum Beispiel auch das Schärfen von Hobeleisen beinhaltet :emoji_wink: macht man den TSM1, also die klassischen Schreinermaschinen ohne TF und alle typischen Elektro-Handgeräte. Dann kommt Furnieren und Belegen von Plattenmaterial mit Schichtstoffen, Kanten anleimen. Kleinmöbel mit Plattenmaterial. Verabeitung von Plexiglas, Stahl, Alu. Lackieren und andere Oberflächenbehandlungen. Zeichnen per Hand und bisschen CAD.... etc
Sorry, aber das Bild das du vermittelst ist wirklich falsch. Ja man macht Probeecken, lustigerweise werden die teilweise danach auch mit Messgeräten wieder auseinandergebrochen und vermessen was wieviel aushält. Auch das sind gute Einblicke die einfach ein Grundverständnis schaffen, wofür im Betrieb die Zeit fehlen dürfte.
Wenn ich von deinem Bild dieses ersten Ausbildungsjahres ausgeh, dann kann ich die Aussage dass dich das nicht befriedigt hätte verstehen. Die Realiät sah zumindest an der Schule an der ich war anders aus. Und ich hab sicher auch noch einiges vergessen aufzuzählen.
Außerdem gehört ja auch da das Praktikum in nem Betrieb dazu. Mit einem Tag die Woche ist das nicht superausführlich, aber die meisten Dinge die du aufgezählt hast kommen entweder in der Schule vor, oder lassen sich auch im Praktikum vermitteln.
Ich denke der Grund für die Schaffung des BGJ, 1BFZ und wie sie so heissen (und ich weiss auch nicht wie das in allen Bundesländern gehandabt wird, war schlichtweg, dass in vielen Betrieben die vermittelte Bandbreite zu gering war.
 
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Lorenzo

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Ganz sicher richtig. Ich hab ja die Schule zum Halbjahr an meinen damaligen Wohnort gewechselt, und hab mich in Freiburg dann auch deutlich wohler gefühlt als an der ersten Schule. Lag vor allem am Werkstattlehrer den ich dort dann hatte. Und es gibt bestimmt Azubis die das anders empfunden hätten. Der menschliche Faktor spielt immer mit rein.
 

Martin45

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Ich denk der Staat hat sich schon was dabei gedacht das Angebot zu schaffen die Inhalte des ersten Lehrjahres an der Schule zu vermitteln.
Ja, der Staat wollte die rumlungernde Jugend (besser: den rumlungernen Teil der Jugend) einigermaßen sinnbringend beschäftigen (aus der Arbeitslosenstatistik rausbekommen) und einem Erwerbsleben ein kleines Stück näher bringen. Ist ja auch legitim und richtig. Meine Meinung.
Ich bin zugegebenermaßen in einem etwas brennpunktartigen Umfeld tätig, aber wenn ich die Jungs in der BFS (anfangs noch BGJ) sehe, dann würde ich jedem der einigermaßen helle im Kopf ist, Bock auf die Tätigkeit im Job hat und schafft morgens pünktlich auf der Arbeit zu sein, anraten das BFS wegzulassen. Das Niveau verleidet einem die Lust und wenn 20 Mitschüler um einen rum sitzen, nur weil sie einen nächstbesseren Abschluss wollen und null komma null Interesse an der beruflichen Spezialisierungsrichtung haben, kommen und gehen wann sie wollen usw., dann kann das nur demotivieren. Wenn es dann für die Lehrer gut gelaufen ist haben einer oder zwei von einer Klasse hinterher einen Ausbildungsplatz. Der Rest träumt weiter von nix tun und dabei viel Geld verdienen und noch was abhängen, statt Verantwortung zu übernehmen und versucht sich im nächsten Jahr am Fachabi oder gar Vollabitur.
Wer die beiden o.g. Voraussetzungen für eine Ausbildung mitbringt (und das würde ich mit 26 und einer fertigen Ausbildung mal annehmen), der wird im aktuellen Umfeld problemlos eine Ausbildungsstelle bekommen. Ausbildung heißt so, weil man noch ausgebildet werden wird. Dass man noch keine Vorkenntnisse besitzt, muss dem Betrieb schon klar sein, sonst würde man ja keine Ausbildung starten...
 

yoghurt

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Hallo,
da gibt es - dem föderalen Bildungssystem geschuldet - sehr verschiedene Bildungsangebote unter verschiedensten Namen, die differenziert betrachtet werden müssen. Zumindest in Berlin wurden im Laufe der Jahre zudem noch die Bezeichnungen der Maßnahmen geändert, so dass es etwas unübersichtlich geworden ist.
Ich denke, wir reden hier vom BGJ als anerkannten ersten Ausbildungsjahr. Zumindest bei mir (Mitte der 90er in BaWü) war es formal so, dass die Zugangsbedingung zum BGJ ein Vorvertrag für einen Ausbildungsvertrag war. Meine Mitschüler und ich waren alle mit einem konkreten Betrieb als zukünftigem Ausbildungsbetrieb dort unterwegs. Mehr Anbindung an die Betriebe gab es leider nicht, aber es gab freie Tage und Schulferien in denen man in die Betriebe gehen konnte, was zumindest ich auch gemacht habe.
 

weissbuche

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Martin45 ich weiß nicht was für eine BfS du da beschreibst, die BfS in der ich 25 Jahre gearbeitet habe ist das jedenfalls nicht. Schüler die die Regeln nicht eingehalten haben, waren nach 6 Wochen weg. Leute, die sich nur eine Schulbescheinigung erscheinen wollten, ebenso. Von ca. 18 Schülern die durchgehalten haben, sind ca. 15 in die Lehre zum Tischler gegangen, der Rest hat die Zeit genutzt um sich neu zu orientieren. Auf die Straße sind in 25 Jahren nur eine Handvoll gegangen.
 

Martin45

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Dann gibt es wohl offenbar deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern.
BFS ist hier (=NRW) nicht an einen Vorab-Ausbildungsvertrag gekoppelt. Das sind eher die, die "keinen abbekommen" haben, meist sind die Gründe recht schnell offensichtlich.
@weissbuche
Glückwunsch, wenn ihr ein anderes Klientel habt, oder in Niedersachen das BFS ein anderes Klientel anspricht. Hier ist es jedenfalls eher umgekehrt. 18 fangen an, 3 haben am Ende einen Ausbildungsvertrag, der Rest bricht ab, wird abgebrochen, wiederholt, versucht sich weiter auf dem schulischen Wege usw.
 

Lorenzo

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Ich war in Ba/Wü, ohne Vorvertrag. Scheint wohl keine Pflicht zu sein, ich wurde jedenfalls nicht gefragt ob ich einen hätte. Ich hab mich auch nicht für die Schule entschieden weil ich der Meinung war da was geschenkt zu bekommen, sondern weil ich das Konzept gut finde.
Meine Mitschüler und Mitschülerinnen haben auch nicht den Eindruck vermittelt dass das für die der Grund gewesen wäre. Klar sind bei den 16-18 jährigen welche dabei die mal wenig Motivation haben. War bei mir zu der Zeit auch nicht anders. Da gehts auch mal um andere Sachen, oder auch nicht-Sachen :emoji_wink:
Wie kommst du denn zu deinen Erfahrungen Martin?
 

hemmi1953

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Dann gibt es wohl offenbar deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern.
BFS ist hier (=NRW) nicht an einen Vorab-Ausbildungsvertrag gekoppelt. Das sind eher die, die "keinen abbekommen" haben, meist sind die Gründe recht schnell offensichtlich.
@weissbuche
Glückwunsch, wenn ihr ein anderes Klientel habt, oder in Niedersachen das BFS ein anderes Klientel anspricht. Hier ist es jedenfalls eher umgekehrt. 18 fangen an, 3 haben am Ende einen Ausbildungsvertrag, der Rest bricht ab, wird abgebrochen, wiederholt, versucht sich weiter auf dem schulischen Wege usw.
Du redest von BFS=Berufsfachschule, @weissbuche aber vom BGJ=Berufsgrundbildungsjahr (Ersatz für 1. Lehrjahr). Dein BFS gab es bei uns in Niedersachsen auch und hieß dort BVJ=Berufsvorbereitungsjahr. Das diente dazu, Schulabbrecher und alle möglichen anderen ohne Lehrstelle von der Straße zu holen und war entsprechend problembehaftet.
 

Lorenzo

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Das würde einiges erklären!
In BaWü gibts das 1BFZ und das 2BFZ, das ist dann die 1 bzw 2 jährige Berufsfachschule Holztechnik und entspricht auch dem ersten bzw. den ersten 2 Ausbildungsjahren. Kein Wiedereingliederungscharackter, das sitzen schon eher Leute drin die ne Vorstellung davon haben wo sie das hinführt.
 

yoghurt

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Hallo,
ich will ja nicht klugscheissen, aber ich hatte es oben schon erwähnt, was so die verwirrenden Folgen des föderalen Bildungssystems sein können….
 
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