Berufsleben trotz Handicap

Bitzi

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@FredT Warum so pessimistisch? Ich bemühe mich stets drum ein positives Verhältnis zu bewahren.
Wenn ich mit meinem Chef streit oder sogar einen Rechtsstreit hätte glaubst du nicht allen ernstes das ich hier in der Eifel
nochmal bei einem Schreiner unterkomme... Das muss man sich auch vor Augen halten.
Außerdem fahre ich doch wie es jetzt läuft nicht schlecht.
 

civil engineer

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@FredT Wenn ich mit meinem Chef streit oder sogar einen Rechtsstreit hätte glaubst du nicht allen ernstes das ich hier in der Eifel nochmal bei einem Schreiner unterkomme... Das muss man sich auch vor Augen halten.

Sowas muss man weder an die große Glocke hängen, noch vor sich hertragen. Und schon gar keinem potentiellen Arbeitgeber bei einer Bewerbung auf die Nase binden. Außer man ist naiv oder Gutmensch. Beides würde ich, sollte es auf dich zutreffen, so schnell wie irgend möglich versuchen abzulegen.

Obwohl ich schon mit 2 Arbeitgebern vor dem Arbeitsgericht war, habe ich trotzdem wieder Anstellungen in der näheren Umgebung gefunden. Glaubst Du, dass in jedem Firmenprospekt oder auf jeder Firmenhomepage die Wahrheit steht? Da wird auch gelogen und schöngeredet, dass sich die Balken biegen.

Wegen einem Rechtsstreit mit dem derzeitigen Arbeitgeber würde ich mir keine Sorgen machen.
 

FredT

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Und die Selbstachtung sollte man schon immer noch behalten. das Prinzip Kleiner finger-Halber Arm muß da nicht zum tragen kommen. Sonst wird das immer wieder so...

Und nein, das ist kein Pessemismus, sondern nur Lebenserfahrung, aus 50 Jahren Arbeitsleben, davon 30 mit kapitalistischen "Arbeitgebern".
 

Mitglied 59145

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Natürlich muss man schauen nicht schlecht abzuschneiden. Keine Frage.

Was ist denn ein "kapitalistische Arbeitgeber"? Oder besser was ist ein nicht kapitalistische Arbeitgeber?

Gruss
Ben
 

FredT

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Das sind die nach 1991 hier auf den Plan getretenen. Vorher gab es solche, nebst der Ag-Bezeichnung, hier nicht. Ab dem Zeitpunkt waren dann alt- und neukapitalistische auf dem Markt. Die alten hatten z.T. noch richtig gute Ansätze, die neuen waren dann mehr der Manchester-Richtung verhaftet. meistens ohne irgendenwelche, auch marginale, Kenntnisse von Mitarbeiterführung und Arbeitsgesetzen. :emoji_angry:

Aber wir schweifen hier ab...
 

Maho68

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Das sind die nach 1991 hier auf den Plan getretenen. Vorher gab es solche, nebst der Ag-Bezeichnung, hier nicht. Ab dem Zeitpunkt waren dann alt- und neukapitalistische auf dem Markt. Die alten hatten z.T. noch richtig gute Ansätze, die neuen waren dann mehr der Manchester-Richtung verhaftet. meistens ohne irgendenwelche, auch marginale, Kenntnisse von Mitarbeiterführung und Arbeitsgesetzen. :emoji_angry:
Und der Staat (öffentlicher Arbeitgeber) ist kein Kapitalist?:emoji_grin::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: zahlt der etwa besser als die Privatwirtschaft ?..hüstel..hüstel..
 

Mitglied 24010 keks

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@DerSchreiner96 ich versteh dich! Meiner Meinung nach machst du das genau richtig. Haken dran, weiter geht's. Dieses ganze rumgestreite belastet extrem - ich hatte das einmal bei einem AG... Schlaflosigkeit, Magenschmerzen usw. Hab dann auch einfach, so wie du, gesagt komm lassen wir es gut sein. Paar Euro eingesteckt und gegangen. Der Plan in die Selbstständigkeit zu gehen stand eh schon - du hast eine neue Arbeit, bzw bist auf einem guten Weg dahin. Ich kann dir nur empfehlen, und das tust du ja eh, volle Kraft voraus und nicht die Kraft und verbliebene Gesundheit mit altem Scheiß zu belasten.
Ja ich hab in meinem Leben durch diese Einstellung den Einen oder Anderen Euro nicht bekommen - aber meine Nerven sind noch stabil. :emoji_slight_smile:

Gruß Daniel

PS: und was man ja auch immer bei den ganzen Zankereien berücksichtigen muss: Recht haben und Recht bekommen... Und dann, selbst wenn man Recht bekommt, die ZEIT... Du bist jung, scheinbar nicht ganz auf den Kopf gefallen, also Vollgas nach VORNE!
 

Bitzi

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So, nach dem Treffen mit meinen Eltern und Chef ist es immer noch fast gleich.
Er KANN mir keinen leidensgerechten Arbeitsplatz stellen, da alle Stellen in der AV belegt sind.
Wir haben ihn im Gespräch darauf hin gewiesen, dass er die Kündigung vor dem Integrationsamt
vorzulegen hat. Zwei Tage später flattert vom Integrationsamt ein Brief bei mir ein, indem ich Stellung nehmen
soll, wie ich die Kündigung sehe, hab meine Sachlage geschildert und es erneut ans Integrationsamt geschickt.
Ich glaub schon das er in einem 10 Mann Betrieb nachweisen kann das er einfach die Kapazitäten nicht hat mich
weiter zu beschäftigen und die Kündigung durch bekommt.
Des weiteren musste ich natürlich den ALG 2 Antrag stellen, kratzt sehr am Selbstbewusstsein, aber nutzt ja nichts.
Außerdem habe ich mich informiert welche Möglichkeiten ich jetzt hätte.
Ich arbeite sehr gerne mit Menschen, Verkauf oder Beratung bereitet mir immer viel Freude.
Jetzt habe ich einen heißen Tipp bekommen das Arbeitserzieher genau das richtige wäre.
Schreiner und dazu diese Zusatzausbildung. Dadurch berate und führe ich Menschen mit Schwierigkeiten im Arbeitsleben
wieder in das Berufsleben ein, oder gebe ihnen einfach eine Aufgabe. Kannte diesen Beruf vorher nicht.
Die Frage ist natürlich das ich nur eine Umschulung/Weiterbildung bezahlt bekomme.
Ich finde es schlauer anstatt den Meister oder Techniker zu machen in das pädagogische Berufsfeld zu gehen.
Als Meister oder Techniker bin ich zwar näher am Schreinerberuf, aber werde irgendwo im Büro vergammeln.
Ich finde wenn die RV Bund oder AGA mir diese Ausbildung bezahlen würde, wäre es das perfekte Umfeld für mich.
ich möchte halt nie mehr in diese Situation kommen. Als Meister oder Techniker in Schreinereien o.ä Betrieben bin ich doch
als Schwerbehinderter wieder auf dem absteigenden Ast. Ich möchte halt echt zu einer Arbeit ohne Bauchweh fahren, das wäre mir enorm
wichtig sich nochmal willkommen zu fühlen. Will jetzt nicht rum schnulzen, aber hab die Nase voll davon :emoji_grin:
 

Maho68

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So, nach dem Treffen mit meinen Eltern und Chef ist es immer noch fast gleich.
Er KANN mir keinen leidensgerechten Arbeitsplatz stellen, da alle Stellen in der AV belegt sind.
Wir haben ihn im Gespräch darauf hin gewiesen, dass er die Kündigung vor dem Integrationsamt
vorzulegen hat. Zwei Tage später flattert vom Integrationsamt ein Brief bei mir ein, indem ich Stellung nehmen
soll, wie ich die Kündigung sehe, hab meine Sachlage geschildert und es erneut ans Integrationsamt geschickt.
Ich glaub schon das er in einem 10 Mann Betrieb nachweisen kann das er einfach die Kapazitäten nicht hat mich
weiter zu beschäftigen und die Kündigung durch bekommt.
Des weiteren musste ich natürlich den ALG 2 Antrag stellen, kratzt sehr am Selbstbewusstsein, aber nutzt ja nichts.
Außerdem habe ich mich informiert welche Möglichkeiten ich jetzt hätte.
Ich arbeite sehr gerne mit Menschen, Verkauf oder Beratung bereitet mir immer viel Freude.
Jetzt habe ich einen heißen Tipp bekommen das Arbeitserzieher genau das richtige wäre.
Schreiner und dazu diese Zusatzausbildung. Dadurch berate und führe ich Menschen mit Schwierigkeiten im Arbeitsleben
wieder in das Berufsleben ein, oder gebe ihnen einfach eine Aufgabe. Kannte diesen Beruf vorher nicht.
Die Frage ist natürlich das ich nur eine Umschulung/Weiterbildung bezahlt bekomme.
Ich finde es schlauer anstatt den Meister oder Techniker zu machen in das pädagogische Berufsfeld zu gehen.
Als Meister oder Techniker bin ich zwar näher am Schreinerberuf, aber werde irgendwo im Büro vergammeln.
Ich finde wenn die RV Bund oder AGA mir diese Ausbildung bezahlen würde, wäre es das perfekte Umfeld für mich.
ich möchte halt nie mehr in diese Situation kommen. Als Meister oder Techniker in Schreinereien o.ä Betrieben bin ich doch
als Schwerbehinderter wieder auf dem absteigenden Ast. Ich möchte halt echt zu einer Arbeit ohne Bauchweh fahren, das wäre mir enorm
wichtig sich nochmal willkommen zu fühlen. Will jetzt nicht rum schnulzen, aber hab die Nase voll davon :emoji_grin:
Kopf hoch ,Du kannst doch was !
Schwerbehindert sein und deutscher Arbeitsmarkt-schwieriges Thema !!da sickert was durch vom braunen gedankengut bei manchen arbeitgebern und etwaiger Staatlicher Institutionen durch .
Ich bin seit 1999 bei größter deutscher Zeitarbeitfirma-die wertschätzen meine Arbeitsleistung auch nicht besonders gut-mehrmalige Änderunskündigungen hatte ich am Hals :emoji_angry: da braucht man gute Anwälte und berufsrechtschutzversicherung unbedingt!

Bin seit geburt hochgradig schwerhörig, seit 1995 wiederkehrende Gleichgewichtausfälle,was nach langer Odyssee zur Diagnose Morbus Meniere führte.
Jetzt kann ich entspannen ,hab die geforderten 35 berufsjahre in vollzeit erreicht für Schwerbehindertenrente und die neue Grundrente.:emoji_wink:
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 59145

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@Maho68 du schreibst von braunem Gedankengut bei Arbeitgebern und Staat, so ein verallgemeinernden Stusssinn kann sich heute, zum Glück, kein AG mehr leisten. Wenn du solche Erfahrungen gemacht hast, tut mir das Leid.

Das ist aber noch lange kein grund sowas zu schreiben, in meinen Augen keinen Deut besser!

Ich beschäftige hier auch jemanden mit starker Schwerhörigkeit, der ist nicht zu ersetzen, klar Kommunikation ist nicht ganz einfach, aber er macht das mindestens durch wollen wieder gut. Ich mache das auch gerne und bin Stolz mit ihm 'ZUSAMMEN einen Weg gefunden zu haben.

Es gibt Leute, die schauen immer bei anderen, sowohl AN als auch AG, auf reine Erwartungshaltung habe ich keine Lust.

Gruss
Ben
 

faroer

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Ich finde es nicht akzeptabel, wenn man hier mit braunem Gedankengut argumentiert.

Ich finde es sofort einleuchtend, wenn ein kleiner Arbeitgeber mit einem Schwerbehinderten überfordert ist.

Ich glaube nicht, dass man den Schwerbehinderten als Gruppe einen Gefallen tut, wenn man klagt für nichts. (das werfe ich dir nicht vor, nur mal so allgemein gesprochen). Weil: dieser Arbeitgeber wird dann nie wieder einen Behindi einstellen. Damit ist dann auch keinem geholfen.

Deine Situation ist bedauerlich. Ich verstehe beide Seiten.

Kopf hoch und viel Glück!
Jürgen
 

Maho68

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@benben : Ich habe nicht geschrieben "bei allen Arbeitgebern..." also kein grund, sich angegriffen zu fühlen !

Familienbetriebe sind ja eh sozialer als Dax-Konzerne ,sonst stünde ich nicht da, wo ich bin !

Ich bin mehr als einmal auf solche Vorurteile gestossen -wer nicht bedingungslos seine "Pflicht"leistet, wird ausgegrenzt !!

Ab und zu musst man Tacheless reden !! die deutsche vergangenheit ist noch längst nicht abgearbeitet in diesem Land , im gegenteil : wieder salonfähig seit 2015.

Politische Ansichten sind unbequem ! deshalb wird es hier und in anderen fachforen ungern gesehen .Verständlich im Sinne des Betreibers der foren.
Aber unser tägliches Tun hat unmittelbar was mit politischen Mainstream zu tun .

Must dir nicht leid tun, was Andere verbockt haben !

Das Volk braucht offenbar noch viel mehr Bildung und Empathie ! offenbar schwierig zu vermitteln, wenn man wirtschaftlich am unteren Ende steht bzw dort hingedrängt wird in masse oder als Einzelner
 

Mitglied 59145

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Ich finde deine Formulierung immer noch, mindestens, unpassend. Immerhin ist es nicht die Aufgabe des Betriebes sich dem AN anzupassen. Man muss da schon zueinander finden, das geht nicht immer. Ich traue mir nicht zu in diesem Fall hier irgendwas zu werten und erst recht nicht eine politische Haltung des AG zu deuten.
Ein kleiner Betrieb mit 10(?) Leuten soll eine Stelle in der AV schaffen? Das ist nicht einfach bis unmöglich, der produzierende Teil muss dann ganz schnell mitwachsen. Dafür braucht man Personal, Platz und Kapital.

Hier ist ein gesunder Mensch eingestellt worden, dieser kann jetzt nicht mehr seinen vereinbarten Teil des Vertrages erfüllen.
Da ist es durchaus normal sich zu trennen, erstmal unabhängig von den Gründen. Der Betrieb hat ja nicht nur Verantwortung für einen AN.

Ich will nicht sagen, dass es keine Möglichkeiten gäbe oder es evtl. doch funktionieren kann. Aber einfach ist das nicht und daher verstehe ich jeden, der das nicht leisten kann oder will. Von beiden Seiten!

Es gibt schon viele Dinge die echt übel sind und ethisch eine Vollkatastrophe. Als ich den o.g. AN angestellt habe, lief erstmal alles gut. Ich war zufrieden und er auch, interessiert und aufgeweckt. Nach 2,5 Monaten wurde er sehr "fahrig" und unkonzentriert. Wir haben dann ein Gespräch geführt, er betonte mehrfach wie toll er es bei uns findet, nach ein paar Gesprächsminuten fiel mir auf wie oft er betonte gerne hierbleiben zu wollen.
Jetzt kam raus, er war immer mal wieder für 3 Monate irgendwo angestellt und wurde dann entlassen, mehrfach, weil dann die volle Förderung auslief..... ICh habe dann eine Änderung zum Arbeitsvertrag aufgesetzt und recht formlos die "Probezeit" für beendet erklärt, eigentlich 6 Monate.

Das fand ich richtig daneben, es waren 4 Arbeitstellen wo das so passiert ist. An seinem Willen oder der Leistungsfähigkeit kann es nicht gelegen haben, da bin ich mir nach gut 7 Jahren sicher!

Das war der erste von mir angestellte Arbeitnehmer in diesem Betrieb. Jetzt muss man natürlich sagen, dass er eine ganze Zeit komplett mit mir gearbeitet hat und auch wir viele Probleme hatten. Er musste sich wirklich überwinden zu kommunizieren bis er sich sicher war alles verstanden zu haben. Das war sein größtes Lernfelder, da seine Scham zu überwinden und nicht wegen eben dieser irgendwas zu machen wie er gerade glaubt es richtig ist.

Ich musste natürlich nichts lernen, ich bin und war ja schon immer perfekt! :emoji_sunglasses: :emoji_innocent:

Spass beiseite, wir sind aneinander gewachsen und wissen das auch beide!

Jedenfalls weiß ich nicht ob dieser Betrieb ein angemessenes einarbeiten von jemandem mit so einem oder ähnlichem Handicap leisten könnte, bzw. sich das noch rechnen würde. Damals war es gut, die Früchte ernten wir beide seitdem!

Dem TE wünsche ich jedenfalls viel Erfolg auf seinem Weg, ein guter Freund ist als Tischlermeister jetzt auch in einer Förderwerkstatt. Der ist total glücklich als Anleiter und Ansprechpartner, ganz ehrlich glaube ich auch das ist perfekt für ihn!

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Nein, es geht nicht um dich. Das ist einfach meine Meinung.

Gruss
 

Bitzi

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So, kurzes Update. Die Kündigung ist durch und ich bin die letzten Tage arbeiten gegangen. Hab jetzt noch bis 31.7. Urlaubsanspruch den ich ausgezahlt bekomme.
Nächster Schritt ist bei der Rentenversicherung Bund die Weiterbildung genehmigen zu lassen.
 

Bitzi

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Nochmals ein Update.
Ich habe mich seit Freitag an der Holzfachschule Bad Wildungen angemeldet und die Startgebühr überwiesen.
Meine Entscheidung steht und ich mache nicht den Meister (nicht nur) sondern den Techniker in Vollzeit.
Heißt 2 Jahre durchbeißen, Fachhochschulreife gibt´s mit einer extra Mathe Prüfung mit dabei und den Meister kann man wohl
schnell mit einer fehlenden Prüfung dran hängen. (korrigiert mich falls ich falsch liege...:emoji_grin:)
Aus meiner Sicht macht der Techniker für mich mehr Sinn.
Außerdem sollte ich die 2 Jahre ja Übergangsgeld der DRV Bund bekommen und den Techniker auch bezahlt bekommen.
Fand es dann nicht schlüssig ,,NUR" den Meister zu machen, wo ich doch durchgehend bezahlt werde.
Mich würde sehr eure Meinung dazu interessieren, klar, meine Entscheidung steht, trotzdem gibt´s bestimmt auch Punkte
an die ich nicht gedacht habe.
Vielleicht hat jemand sowas auch schon durch und kann mir Tipps mit auf den Weg geben.

Beste Grüße Bitzi :emoji_relaxed:
 

Bitzi

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Warum trotz körperlicher Einschränkung? Gerade wegen der mach ich ja den Techniker :emoji_laughing:
Sollte der Techniker nicht im worst case auch im Rollstuhl ausführbar sein?
Genau deswegen mach ich vom 4. bis 15. Oktober eine Eignungsprüfung im BFW Regenstauf.
Ansonsten übernimmt die DRV Bund die kosten auf keinen Fall, die wollen auch auf Nummer sicher gehen :emoji_innocent:
 

Bitzi

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Ich bin´s nochmal :emoji_grin:
Die DRV Bund hat jetzt entschieden mich auf eine Art Arbeitserprobung zu schicken.
Sie finden in Regenstauf in einem BFW statt. War jemand schonmal in dem genannten BFW Regenstauf?
Weiß jemand wie so etwas abläuft?
 

Claus HH

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Ich hab die Umschulung zum Zweiradmechaniker in einem BFW gemacht (in Hamburg). Dort waren alle Arbeitplätze so eingerichtet, daß keine Zwangshaltungen eingenommen werden mussten und alle Abläufe waren ziemlich gut organisiert. Die Organisation steht und fällt aber mit der jeweiligen Lehrperson.
Ich hatte in dem Fall viel Glück.
Dort habe ich auch zuerst an einer Arbeitserprobung teilgenommen. Aber eher, um die anderen Rehabilitanden auszuhorchen und mir die Ausbilder und die Gangart dort anzusehen. Was ich gesehen hatte, gefiel mir und so hab ich das halt durchgezogen.

Die Meisterschule hab ich in Abendkursen über zwei Jahre ziemlich schnell hinterher gemacht. Das war ein ziemlich harter Ritt und ich hätte das ohne meine Partnerin kaum geschafft, die mir den Rücken frei gehalten hat (wir haben eine kleine Firma, ich musste aber ja in einer Zweiradwerkstatt Vollzeit arbeiten, außerdem sind wir damals noch jedes Wochenende auf Veranstaltungen gefahren, um unsere eigenen Erzeugnisse zu verkaufen, wir haben also einige Jahre durchgehend 150% gegeben, das zehrt)

Wie läuft so eine Arbeitserprobung ab? Man erscheint jeden Tag pünktlich, hört sich genau an, was die von einem wollen, und erledigt die einem gegeben Aufgaben ruhig und möglichst strukturiert, so gut man das hinkriegt.
Es geht dabei nicht darum, perfekte Ergebnisse abzuliefern. Die wollen schauen, ob die Probanden zuhören und das Gehörte umsetzen können.
Außerdem klopfen sie ab, ob die notwendige Konzentrations- und Leistungsfähigkeit vorhanden ist, und ob die Grundvorraussetzungen da sind, um dem Unterricht zu folgen. Wer Bauteile zeichnen, fertigen und/oder kontrollieren soll, braucht die 4 Grundrechenarten, etwas Geometrie und Werkstoffkunde aus seinem erlernten Beruf. Wenn da jemand nicht in der Lage ist, einen einfachen Dreisatz zu rechnen, oder eine einfache Formel umzustellen, wird es schwierig.
Und es sollte die Fähigkeit erkennbar sein, Lerninhalte einigermaßen schnell zu erfassen und verarbeiten zu können. Dadurch können Wissensdefizite mit etwas Ehrgeit dann auch ausgeglichen werden.

Außerdem wird recht großes Augenmerk auf Sozialkompetenz gelegt. Und bei körperlich eingeschränkten Personen auf die Fähigkeit, trotz ihrer Einschränkung im Alltag selbstständig zu bestehen und kreativ oder durch Disziplin Defizite auszugleichen.

In Wirklichkeit also für normale Personen völlig normales Zeug, über das man in Wirklichkeit nicht viel nachdenken muß.

Es wird mit Sicherheit kein Spaziergang werden. Aber wenn Du nach der Arbeitsprobe angenommen wirst, dich einer zweijährigen Belastung unter hohem Erfolgsdruck gewachsen fühlst, und das Ganze auch finanziell abgesichert (bzw im Rahmen deiner Möglichkeiten) ist, dann los!
 
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