Bandsäge

DerBildRiese

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Guten Tag!

Ich brauche etwas Rat in Sachen Bandsäge / Kaufentscheidung.
Kurz zu mir:
Ich habe vor etwa 40 Jahren eine Tischlerlehre gemacht und dann davon beruflich keinen weiteren Gebrauch gemacht. Ausgestattet mit einer Hobelbank, drei Hobeln, vier Sägen, einem Satz Stecheisen mit Holzhammer, ein paar Feilen und Raspeln und ein paar Zwingen, sowie Stichsäge, Bohrmaschine mit Ständer, kleiner Handoberfräse und Handbandschleifer habe ich etwa 15 Jahre lang immer mal wieder etwas "gebastelt", je nach Bedarf. Dann war ich beruflich so eingespannt, daß jegliches Selbermachen keinen Sinn mehr ergab.
Das ist jetzt anders. Ich habe Zeit und Raum und entdecke die Freude am "basteln" neu für mich. Passend dazu entsteht jetzt gerade Bedarf für alle möglichen Projekte, da wir für den Sohn und die entstehende Familie ein Haus bauen werden, was auch eingerichtet werden muss. Ich mache jetzt viel mit dem Sohn zusammen, der lernt jetzt von mir. Im Moment haben wir eine Werkstatt von 6 x 8 Metern, ein zweiter Raum von 9 x 8 metern wird in zwei Jahren noch dazukommen.
Bevor wir neu bauen können mussten wir erst ein vorhandenes altes Haus abreißen. Dadurch sind wir zu einem größeren Haufen alter Eichenbalken gekommen.

Eine Bandsäge wollte ich schon immer gern haben, wofür auch immer....
Jetzt, wo wir eine Werkstatt für die nächsten Jahrzehnte für mich und meinen Sohn einrichten wollen, wäre es Zeit dafür.
Eine der ersten Aufgaben für die Säge wäre es, 20 x 20 cm alte Eichenbalken bis zu drei Meter Länge aufzutrennen, um mit den Bohlen dann weiter zu bauen.
Ich habe praktisch keine Erfahrung mit Bandsägen (in der Ausbildung habe ich daran fast immer nur Freitags Brennholz geschnitten), denke aber daß wir schon etwas größeres brauchen. Platz ist da.
Im Moment sind mir angeboten:
-in der Nähe eine Bäuerle BS 70 von 1966
-etwas weiter weg und teurer eine Hema UH 500 von 1982
Würde die kleinere, viel leichtere und "handlichere" 500er reichen, um die Eichenbalken zu schneiden. Wenn das etwas länger dauert, ist das nicht so das Problem, wir stehen hier nicht unter Produktivitätsdruck. Ein "Gewürge" sollte es aber nicht werden....

Vielleicht mag ja jemand, der Erfahrung hat, auf die x te Bandsägenfrage antworten.

Rainer
 

GertG

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Hallo Rainer,
das Problem beim Maschinenkauf ist immer, ob sich über den eigentlichen Anlass hinaus genügend Einsatzmöglichkeiten für so ein Teil finden.
Möglicherweise wirst Du nach Deinen paar Eichenbalken nie wieder was Ähnliches machen und hast dann eine völlig überdimensionierte Maschine da im Weg stehen.
Ich selbst brauche die Bandsäge häufig; allerdings nur für dünnes Material und Kurvenzeugs.
Ob meine große Elektra-Beckum Deine Eichenbalken schaffen würde...keine Ahnung. Ich denke, schon.

Letzten Endes geht es eigentlich mehr darum, ob Du so ein Teil willst. :emoji_slight_smile:
Meistens wird der Zweck dann nur noch als Alibi nachgeschoben, um das eigene Gewissen zu beruhigen.

Die BS 70 ist eine geile Maschine. Die kriegen auch Deine Enkel nicht kaputt.
Wenn Du also Platz hast, Dir das Geld nicht weh tut, stell sie Dir hin.
 

Falken28

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Schau mal auf mein Profilbild, ist die BS 80 und das Teil lief bevor sie mir für etwas über 300 Euro in die Hände viel jahrzehntelang in einer Tischlerei/Zimmerei in Gelsenkirchen. Der Händler welche alle nicht verkauften Maschinen vom Nachlassverwalter gekauft hatte, kaum aus dem süddeutschen Raum und hatte sich etwas mit seinem Platz auf dem LkW verkalkuliert und ich hatte noch Platz auf dem Anhänger für die Maschine....ich hatte dort noch ein kleines Regal mit Werkzeugen und etwas Holzschutzmittel gekauft....jedenfalls waren wir die beiden letzten Akteure dort und dann frage ich ihn nach der Bandsäge....er sagte mir, dass er die noch schlecht mitbekommen würde und sie wohl verkaufen würde! Um 15 Uhr wollte er da noch 500 Euro für haben und um 17 h kurz vor Schließung der Tore ging er doch von seinem Preis deutlich herunter! Jedenfall ich hab meine komplett auseinander genommen! Alles GESÄUBERT und abgeschmiert, einen neuen oberen Schutz für das Sägeblatt auch wasserfestem Sperrholz, was noch liegen hatte, verbaut. Jedenfalls habe ich mit dem Teil hunderte alter Paletten in Brennholz verwandelt, mehrere Sägearbeiten die an Haus und Halle bewerkstelligt werden mußten zu meiner Zufriedenheit erledigt und das Teil läuft und läuft und läuft! Hatte irgendwann mal die Keilriemen gegen zwei neue getauscht und etwas neue Farbe auf den Maschinenkörper gemacht, damit Sie wieder FRISCHER aussieht! Das Teil von mir ist Baujahr 1960, hatte damals schon einen schwenkbaren Tisch, Absauganschluss und eine Motorbremse, welche am Schalter verbaut war. Tja und wenn die Sägeblätter gut geschärft sind und du etwas ZEIT mitbringst, sollte sie auch 20 x 20 Balken.....am besten ohne Eiseneinschlüsse.....schaffen! Eine wie ich finde FEINE Maschine, gebaut für die EWIGKEIT und wie mein Vorredner schon schrieb mit den Enkeln....die bekommen sie so schnell nicht kaputt und das ist schon ein massives "Eisenschwein" an welcher ich GERNE arbeite und für meine zum Teil auch extremen Belastungen und Einsätze GENAU das richtige WAR und IST! Die von Dir genannte Marke HEMA finde ich auch sehr gut, jedoch denke ich, dass 20 X 20 für eine Säge mit 500 mm Rollen schon arg klein gewählt ist und eine 700er oder 800er da schon ein anderes Kaliber ist!
 

Johannes

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Hallo,
das ist eine schwierige Frage. Ich denke, das hängt davon ab was ihr machen wollt. Beide Maschinen sind grundsolide. Die BS70 ist sicher leistungsfähiger, durch ihr Größe. Ich persönlich arbeite aber lieber an einer kleineren Säge.
Wenn du die Möglichkeit hast, vor der Entscheidung, beide Maschinen zu testen, würde ich das unbedingt tun.

Es grüßt Johannes
 

DerBildRiese

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Vielen dank für Eure Antworten.
Die große Maschine ist jetzt wohl weggeschnappt worden. Die Frage ist für mich jetzt einfach, ob ich mit einer guten 500er, wie es die Hema ja sicherlich ist, die Eichenbalken bewältigen kann, ohne mich dabei nur zu ärgern. Auf die Dauer gesehen ist die etwas kleinere Machine mir sympathischer, das Eichenbalkenschneiden wird ja vermutlich dann ein Ende haben.
Was wäre denn nicht gut mit einer zu kleinen Maschine? Die Schnittgeschwindigkeit, die Geradheit des Schnittes oder das Mißverhältnis zwischen Maschinenmasse und der Masse größerer Balken? Ich habe da halt so gar keine Erfahrung...
 

seschmi

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Ja, das geht schon, wenn Du es nicht besonders eilig hast.

Schnitthöhe reicht ja. Der „Durchzug“ (Leistung) bestimmt die Vorschubgeschwindigkeit, und dann ist bei schweren Stücken natürlich das Gewicht eine Frage: Eine kleine BS fällt schlicht um, wenn man einen schweren Balken drauflegt. Das wird aber bei der Hema nicht passieren.

Das hängt auch viel vom Sägeblatt ab, da gibt es riesige Unterschiede.

Ich trenne auf meiner deutlich kleineren (400mm) Bandsäge regelmäßig mit voller Schnitthöhe Hartholz auf (also 30cm), aber eher kürzere Stücke. Man muss halt langsam vorschieben, aber gehen tut das.
 

GertG

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Letzten Endes ist nur die Maschinenleistung und die per Übersetzung eingestellte Bandgeschwindigkeit für die Schnittleistung maßgebend.
Solange die Maschine so viel Durchlass hat, daß der Balken durchgeht, wird die das auch schaffen.
Auch eine billige Baumarktsäge.
Der Vorteil größerer stabiler Sägen ist einfach, daß sie sich bei erhöhter Bandspannung und dickerem Sägeband nicht so schnell verwinden und in der Regel auch bessere Führungen haben, die verhindern, daß das Sägeband auch schon bei geringem Vorschub Slalom im Holz fährt.
Das ist bei meiner Elektra-Beckum; immerhin die Große; leider der Fall. Kein Vergleich mit meinem Gußmonster mit 800er Rollen.

Wenn Die Aktion mit den Eichenbalken nicht zur Norm wird, wirst Du auch mit der HEMA zurechtkommen. Ich vermute einfach mal, daß die auch keine schlechten Führungen hat.
Vermutlich wirst Du hinterher eh nur Kleinzeugs mit der Maschine machen.

Kauf Dir aber ein paar gute neue Blätter.
Der Unterschied im Kraftbedarf ist da enorm, wenn man ein "nicht mehr so gutes" Band drauf hat und durch dickes Holz will.

Und besorg Dir ein paar gescheite Böcke, die den Tisch bei langen Teilen entlasten.
Ist auch einfacher, wenn man allein sägen möchte.
 

Johannes

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Hallo,
grundsätzlich, mußt du beim Auftrennen langer Balken darauf achten, das die Säge stabil steht. Eventuell auf zwei Holzbalken schrauben die nach vorne und hinten einen guten halben Meter überstehen. Dann kippt die Machine auch nicht, wenn dir mal ein Balken aus der Hand rutscht.

Es grüßt Johannes
 

DerBildRiese

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Ich danke Euch. Das klingt alles vernünftig und einleuchtend. An sowas wie eine Kippsicherung für die Maschine hatte ich auch schon gedacht. Mal sehen, wo es hingeht....
 

Herr Dalbergia

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Beides sicherlich gut Sägen, ich würde die Bäuerle nehmen, wegen dem größerem Raddurchmesser. Der wäre mir sehr wichtig im Hinblick auf die Auswahl des Sägebandes.
wenn du Balken u.ä. Auftrennen möchtest und das Ergebnis gut sein soll würde ich ein hochwertiges Band wählen, und die sind gerne etwas dicker und da ist der deutlich größer Raddurchmesser von Vorteil.

ich hab selber 2 Bäuerle und bin damit zufrieden.
 

Dietrich

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Hallo Rainer,

willkommen im Woodworker Forum, und gleich mit dem richtigen Thema!

Da die Bäuerle weg ist (wäre für die Eichenbalken die Maschine der Wahl) wird es auch mit der Hema gehen, UH bezeichnet wohl Trennbandsägen, heute erst ab 700mm angeboten, 3KW sollte sie aber haben, dabei nicht unter 1500 m/min.
Für solche Auftrennaktionen haben sich Aigner Tischverlängerungen bewährt, bei deutlich über 2,30 m zusätzlich Rollenböcke.
Auch die Aigner Andruckvorrichtung ist dabei gut zu brauchen.
Ferner ist ein hoher kippsicherer Längsanschlag von Vorteil.
Sägebänder vom Hema-Shop, zuverlässige Lieferung und sehr gute Qualität schon bei den Standard-Bändern mit induktiv gehärteten Spitzen.

Gruß Dietrich
 

wasmachen

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Was ich vermisse: keiner geht drauf ein, dass ne große Säge löngere Bänder hat.
Ergo: die Schneide hält länger; um den Faktor, um den das Band länger ist :emoji_thinking:
 

DerBildRiese

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Rollböcke und/oder Tischverlängerungen - das sind gute Hinweise.
Die Sache mit der längeren Standzeit längerer Bänder kommt mit bekannt vor: die Ketten meiner Liegeräder sind mit ca. 4m Länge etwa dreimal so lange nutzbar wie die Ketten "normaler" Räder.

Ist es denn jetzt eher so, daß ich mit der kleineren Säge langfristig besser zurechtkäme, wenn die Eichenbalken Angelegenheit erstmal erledigt ist und eher kleiner Sachen auf der Säge liegen? Oder kann die größere Säge die Balken besser und auch im weiteren Verlauf alles andere genauso gut. Einfach gefragt: Kann die Säge zu groß sein auf lange Sicht?
Mir fehlt da die Vorstellung.
Ich kann ja noch etwas suchen, so ganz eilig ist es nicht....

Rainer
 

Gelöscht schreiner80

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An dieser Stelle rate ich immer die größte Bandsäge zu kaufen die noch in die Werkstatt passt
( Deckenhöhe).

Dann hast du Ruhe und brauchst nicht mehr über eine andere nachdenken.

In deinem Fall würde ich zur BS 70 gehen.
 

seschmi

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Oft sind die großen Sägen auch billiger, weil es weniger Interesse gibt. Heute brauchen nur noch wenige Schreiner eine Bandsäge, und Heimwerker können die großen Geräte nicht aufstellen. Mangels Nachfrage gehen sie dann oft günstig weg.

Außer dem Platzbedarf sehe ich aber keine Nachteile.
 

GertG

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Ist es denn jetzt eher so, daß ich mit der kleineren Säge langfristig besser zurechtkäme, wenn die Eichenbalken Angelegenheit erstmal erledigt ist und eher kleiner Sachen auf der Säge liegen? Oder kann die größere Säge die Balken besser und auch im weiteren Verlauf alles andere genauso gut. Einfach gefragt: Kann die Säge zu groß sein auf lange Sicht?

Nee; mit einer großen Säge kannst Du kleine Sachen genauso gut/präzise sägen; mit einer kleinen Säge große Sachen gar nicht.

Der Grund, kleine Sägen anzubieten, liegt weniger in technischer Sicht begründet, als in der Tatsache, daß sie halt weniger Platz brauchen und auch in der Herstellung aufgrund des geringeren Materialverbrauches auch billiger sind.

Das trifft nicht auf alle Holzbearbeitungsmaschinen zu.
Gerade als Flugzeugmodellbauer sind die normal großen Sägen und Hobel in Tischlereibetrieben nicht wirklich brauchbar, weil viel zu grob.
4x5er Kiefernleisten auf einer Schreinereimaschine zu sägen und zu hobeln, ist keine Freude.
Da nimmt man besser was Zierlicheres mit kleinen Tischen.

Das ist bei der Benutzung einer Bandsäge aufgrund deren Arbeitsprinzipes anders.
 

PGO

ww-ulme
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@Band für die Säge: Ich nehm zum Auftrennen gern ein Band mit Hartmetallzähnen: Schnitt geht schneller, Schnittkanal ist schmaler und die glatte Schnittkante is wunderbar.
Eschenstämme (frisch)mit 25cm Durchmesser und 1,5m Länge gehn ohme Probleme. (470mm Räder, 1,5kw Motor)

Kostet bei meinem 3,5m Band ca. 90€.

Soll allerdings auch deutlich besssere Standzeitn als ein normales Band haben.

Lg
 

Herr Dalbergia

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@Band für die Säge: Ich nehm zum Auftrennen gern ein Band mit Hartmetallzähnen: Schnitt geht schneller, Schnittkanal ist schmaler und die glatte Schnittkante is wunderbar.
Eschenstämme (frisch)mit 25cm Durchmesser und 1,5m Länge gehn ohme Probleme. (470mm Räder, 1,5kw Motor)

Kostet bei meinem 3,5m Band ca. 90€.

Soll allerdings auch deutlich besssere Standzeitn als ein normales Band haben.

Lg
Welches Band benutzt du da genau wenn ich fragen darf?
 

Felix49 (RIP)

ww-esche
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Hi,
nicht zu vergessen, daß in den Eichebalken auch mal Nägel od. ähnliches sein können, dann ist das Band teuer, HM oder günstiger zahnspitzengehärtet hinüber!
 
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