Bandsäge Pflege

Anne K.

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Hallo!

Bin jetzt stolzer Besitzer einer Bäuerle BS80.
Jetzt gehts aber an die Pflege und an das richtige säubern der Maschine. Ich bin zwar Schreinergeselle, aber in unserem Betrieb gabs keine Bandsäge, deshalb hab ich auch wenig Erfahrung und keinen Profi für diese Maschinen zu Hand.

Konkrete Fragen die ich habe:

Welches Schmiermittel darf ich wo benutzen? (Habe schon gehört in die Blattführungen nur Öl (Ballist öl?)- aber welches ist da am besten?, bei den restlichen Handrädern, sowie der Spindel und allem anderen, Fett oder Öl und wenn ja welches?)
An der Maschine gibt es einen Schmiernippel und eine Schmierstelle (Fettpresse habe ich mir schon besorgt), welches Fett kann da rein, gibt es da ein Universalfett?
Was benutzt ihr um Maschinenteile zu säubern (zum Beispiel bei hartnäckigem Schmutz oder einfach um alles mal abzureiben)?

Beim Entrosten des Tisches (Starker Flugrost) hab ich schon einige Methoden gelesen und habe vor kurzem noch bei 'meus_maschinen' gefragt was die empfehlen (dort kam Drahtbürste und so ein Spezialspray als Tipp), aber bin mir sehr unschlüssig, wie ich es angehen soll.
Ist eine Drahtbürste nicht etwas rabiat?

Ich hoffe mir kann da einer weiterhelfen. Freu mich auf Antworten. :emoji_slight_smile:

Vg Anne
 

Vaultdoor

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Hallöchen,

Bin jetzt stolzer Besitzer einer Bäuerle BS80.

Wow, das ist ein richtiger Brummer :emoji_grin: Viel Spaß damit! Du wirst bestimmt nicht nur Balsaholzbrettchen damit schneiden, nehme ich an :emoji_slight_smile: Ich denke, ich bin nicht der einzige hier, der Bilder von dem Geschoss sehen möchte :emoji_wink:

An der Maschine gibt es einen Schmiernippel und eine Schmierstelle (Fettpresse habe ich mir schon besorgt), welches Fett kann da rein, gibt es da ein Universalfett?

Ja, es gibt dafür Universalfett, kriegst du überall. Hier ein Beispiel:
https://www.ebay.de/itm/3x-400g-MAN...210372?hash=item5d5709acc4:g:sAUAAOSwR2RaQsVi

Mit Ballistol kann man natürlich immer schön reinigen und es pflegt die Oberflächen.

Was benutzt ihr um Maschinenteile zu säubern (zum Beispiel bei hartnäckigem Schmutz oder einfach um alles mal abzureiben)?

Je nachdem, was ich für eine Oberfläche habe geht das von Seifenwasser bis Spiritus. Eine Maschinenführung aus Guss würde ich mit Petroleum reinigen, damit die Poren nicht ausgewaschen werden. Mit WD-40 und all ihren Verschnitten kann man auch sehr gut Metalloberflächen säubern.

Ist eine Drahtbürste nicht etwas rabiat?

Auf keinen Fall. Einfach in die Flex (also den Winkelschleifer) spannen (eine gezopfte Topfbürste wirds tun) und feuer frei. Setz dir am Besten einen Mundschutz auf. Und das ganze dann trocken durchziehen. Anschließend habe ich meinen Tisch mit Spiritus abgewischt.

Viele Grüße

Maik
 

Anne K.

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https://www.woodworker.de/forum/threads/suche-bedienungsanleitung-bandsäge-bäuerle-bs80.110109/

Schau mal bei #3. Da hat @Herr Dalbergia eine pdf bereitgestellt. Die enthält einen detaillierten Schmierplan!


Oh die letzte Seite hatte ich ganz überlesen, dankeschön fürs drauf aufmerksam machen! :emoji_slight_smile:


Habe mir den Schmierplan grade angeschaut, aber so ganz schlau werde ich aus diesem nicht. Ich verstehe die Abblidungen nicht so ganz. (Also welche Teile die Abbildungen darstellen sollen)
 
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Anne K.

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Die kommen noch. Im Moment ist die obere und untere Sägeblattführung zur Rundumerneuereung abgebaut, deshalb fehlt natürlich die Hälfte, aber ich stell gern Bildern rein.
Und ich werde mal sehen wie vielseitig eine Bandsäge einsetzbar ist, aber auf jeden Fall freue ich mich schon damit die ersten kleinen Baumstämmchen aufzusägen und einfach mal zu testen was man mit so einer Säge alles machen kann.

Okay wunderbar, dann kann ich wenn die Bandsägeblattführungen wieder in Schuss sind auch gleich mit eienr Topp geschmierten Maschine loslegen...wollte erst sichergehen, dass alles wieder rund läuft, bevor ich sie noch unnötig quäle.


Naja Oberflächen wie Guss mit Diesem dicken grünen Lack und blanke Metalloberflächen.
Und ich sollte vermeiden lange auf einer stelle herumzubürsten oder kann da rein gar nichts schief gehen? (will auf jeden fall vermeiden mir da unnötige rillen reinzubürsten)
 

Anne K.

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Transport liegend und dann so in die zukünftige Werkstatt an den richtigen Platz gestellt. :emoji_slight_smile:
 

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...Was benutzt ihr um Maschinenteile zu säubern (zum Beispiel bei hartnäckigem Schmutz oder einfach um alles mal abzureiben)?

Beim Entrosten des Tisches (Starker Flugrost) hab ich schon einige Methoden gelesen und habe vor kurzem noch bei 'meus_maschinen' gefragt was die empfehlen (dort kam Drahtbürste und so ein Spezialspray als Tipp), aber bin mir sehr unschlüssig, wie ich es angehen soll. ...

Versuche es mal mit diesen Scheiben: https://www.technolit.de/App/WebObj....954.2676/ecm.ag/VFS-Vlies-Fächerscheibe.html
 

Vaultdoor

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Die würde ich für den Maschinentisch nicht nehmen, da es Schleifscheiben sind. Ja, der Abtrag ist gering, aber man kann sowas ja generell vermeiden. Wir wollen aber solche Flächen nicht schleifen (also Material entfernen), sondern nur säubern. Daher sind Drahtbürsten für sowas besser geeignet, da sie kein (festes) Material abnehmen.

Viele Grüße
Maik
 

Anne K.

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Okay, gibt es denn bei den Drahtbürsten auch verschiedene härten oder ist das immer universell?
 

Vaultdoor

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Dietrich

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Hallo Anne,

800er Bäuerle ist aber schon Königsklasse zumal die gezeigte Bauart, tolle Maschine!

Für die Aufarbeitung des Gußtisches gibt es mehrere Möglichkeiten, ein befreundeter Zerspanungsmechaniker riet mir zur feiner Schleifleine 220, 280 und 400er Körnung um eine gehobelte Hartholzleiste und damit diagonal zu den Hobelspuren im Maschinentisch.
Für einen schnellen Erfolg wären sog. Grobreionigungsscheiben und ein Winkelschleifer.
Gefühlt am wenigsten Abrieb und dennoch ein schönes Ergebnis hatte ich letztendlich mit "Monidur"- Metallpflegepaste.

Moderne Maschinen haben doppelt abgedichtete Lager mit Lebensdauerschmierung, aber auch die Drehzahl der Bandsäge stellt keine herausragenden Anforderungen an Schmiermittel bezüglich Fettpresse.


Gruß Dietrich
 

Anne K.

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Es gibt bei den Topfdrahtbürsten verschiedene Drahtstärken. Ich empfehle die hier:

https://www.ebay.de/itm/Topfburste-...097755?hash=item3cc611df1b:g:YYIAAOSwc2ZeOaFd

Da hast du gleich zwei verschiedene, für verschiedene Einsatzzwecke. Mit denen hab ich meine Maschinen immer gut sauber bekommen.

Viele Grüße
Maik

Okay dankeschön, dann versuch ich es mal mit den Bürsten und falls das nicht genug ist noch mit der Grobreinigungsscheibe, die mir Dietrich empfohlen hat, da auf dem Tisch echt massiv Flugrost drauf ist.
 

Anne K.

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Hallo Anne,

800er Bäuerle ist aber schon Königsklasse zumal die gezeigte Bauart, tolle Maschine!

ich bin auch echt begeistert, vor allem die massive Bauweise gefällt mir sehr gut.


Auf dem Bild kannst du den jetzigen zustand des Tisches sehen, meinst du da würde die Pflegepaste reichen?
 

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fahe

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...also, mit einer gezopften Bürste würde ich niemals nie nicht an einen gehobelten Tisch gehen.
 

damadi

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Nichts was schleift und auch diese Stahlbürste nicht. Versau dir nicht den Tisch! Ich hatte bei meiner Maschine einen Vorgänger, der hatte offensichtlich ähnliches verbrochen.
Ich habe letztlich den ganzen Tisch überfräsen müssen um wieder eine Plane Fläche zu bekommen.

Simple Stahlwolle und gut. An die blanken Stahlteile dann gleich z.B. Silbergleit. Sonst hast du den Flugrost gleich wieder dran. Tiefer sitzende Korrosionen lässt du am Besten wie sie sind.
 

Vaultdoor

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...also, mit einer gezopften Bürste würde ich niemals nie nicht an einen gehobelten Tisch gehen.

Okay, jetzt würde mich die Erklärung schon interessieren, damit auch ich es in Zukunft besser machen kann und anderen Leuten nicht mehr diesen Tipp geben muss.

Danke und viele Grüße
Maik
 

fahe

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...gezopfte Bürsten sind besonders aggressiv. Der Zopf löst sich nur minimalst auf. Eigentlich hast Du da schon fast eine mit mehr als 10.000 Umdrehungen drehende Scheibe, an der mehr als ein Dutzend Rundstäbe befestigt sind...:emoji_wink: In Holz sind die Dinger nicht viel weniger aggressiv als das Werk im Gartenhäcksler.

Guss hat einen hohen Kohlenstoffanteil, was ihn deutlich einfacher bearbeitbar macht, als bspw. Stahl oder selbst Roheisen. Deshalb sind ja auch kohlenstoffhaltige Messer bspw. mit ein paar Strichen wieder scharf.

Ich sag' mal, der Maschinentisch einer Bandsäge muss nun nicht gerade die Anfordeungen einer gehobelten oder geschabten Platte erfüllen. Man(n) muss ihn aber auch nicht zur welligen Graterlandschaft umbauen, um etwas Rost zu entfernen. Frau auch nicht, um ontopic zu bleiben.

Bei sehr wenig Flugrost ginge ich mit Cola und feiner Stahlwohle ans Werk. Das ist keine Legende, sondern funktioniert tatsächlich wegen der enthaltenen Phosphorsäure.

So, wie der Tisch aussieht, wäre ich bei Essigessenz oder Oxalsäure und feiner Stahlwolle.

Egal, wie: Danach natürlich mit viel Wasser abwaschen, schön trocknen und Silbergleit drauf. Oder wenigstens Weißöl. Oder Balistol.

Wenn's unbedingt meachnisch sein soll, so, wie hier schon geschrieben, das Scheifpapier nur mit einem ebenen Schleifklotz benutzen.
 

Anne K.

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Oh okay, bevor ich das jetzt alles gelesen habe, hab es mal ganz vorsichtig mit den Grobreinigungsscheiben versucht und so wenig wie möglich Druck ausgeübt. Das hat auch sehr gut funktioniert und augenscheinlich sind keine kratzer oder unebenheiten entstanden.
Das aller gröbste an Rost ist jetzt unten und des Rest werde ich dann wohl schonend mit Stahlwolle und Essigessenz oder Mondiur versuchen zu entfernen.

Danke an alle für die Tipps.

Wenn ich efrtig bin werde ich selbstverständlich ein Bild hochladen. :emoji_slight_smile:
 

Anne K.

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So weit bin ich bis jetzt gekommen. Jetzt muss ich mir noch Politur besorgen und dann erstrahlt der Tisch wieder im alten Glanz.

Bis jetzt bin ich sehr zufrieden was das Ergebnis angeht.
 

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fahe

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Schönes Teil. Irgendwann schmeiß' ich den Mieter meiner großen Werkstatt Mal raus und stell mir auch so ein großes Teilchen hin...:emoji_wink:

Und: Essigessenz und Stahlwolle machen schöne Sauerei... und auch schön sauber, oder?

Jetzt noch hauchdünn Silbergleit drauf und ran ans Holz.
 

Anne K.

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Also ich muss sagen, dass die Essigessenz und die Stahlwolle echt gut funktioniert haben. :emoji_slight_smile: Und mit Handschuhen und Tüchern, die man danach in die Tonne kloppt hält sich die Sauerei auch echt in Grenzen.

Was für ein Fabrikat hatst du denn im Moment?
 

fahe

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Oh, Modell kann man das Spielzeug gar nicht nennen, das sich die Genossen vom VEB Lokomotivmaschinenbau Leipzig seinerzeit im Rahmen der Konsumgüterproduktion haben einfallen lassen. Ich würde denken, mit 40er Schnitthöhe in Eiche ist deren Endziel erreicht. Millimeter, wohlgemerkt...:emoji_wink: OK, eine 52er Bohle hab' ich ihr schon angetan bisschen mehr. Da bräuchte aber beruhigende Hintergrundmusik, um nicht aggressiv zu werden...:emoji_wink:

Ist also eher so knapp unterhalb der ehemaligen Magnummaschinen von Metabo... Aber eben Aluguß. 10mm Bandbreite ist das Maximale, was ich dem Baby antue.

Ich habe schon immer Mal geguckt nach was deutlich größerem. Im Osten ist aber auch kein Markt für schöne alte Grußmaschinen. In den Betrieben hier standen Teile aus Bulgarien oder Polen. Die sind zwar auch für die Ewigkeit, was die Stabilität anbelangt, aber in den Rest müsste man mehr Zeit stecken, als die Dinger wert sind.
 

Mitglied 30872

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...Ich habe schon immer Mal geguckt nach was deutlich größerem. Im Osten ist aber auch kein Markt für schöne alte Grußmaschinen. In den Betrieben hier standen Teile aus Bulgarien oder Polen. Die sind zwar auch für die Ewigkeit, was die Stabilität anbelangt, aber in den Rest müsste man mehr Zeit stecken, als die Dinger wert sind.

Schaue mal in die Kleinanzeigen. Aktuell steht in Seifersdorf 'ne Kirchner. Das ist für Dich 'ne halbe Stunde Fahrzeit.
 
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