Balkenenden plan schleifen

swoorot

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Hallo zusammen,

ich möchte ein Bett aus Eichenbalken bauen. Dazu habe ich mir Eichenbalken in den Maßen 15X15 cm zuschneiden lassen, also ziemlich schwer und unhandlich. Es ist auch nicht das klassische Balkenbett aus 4 Balken, sondern besteht aus 12, es wäre ja sonst zu einfach.

Völlig unerwartet habe ich festgestellt, dass die Enden nicht im 90° Winkel abschließen, sondern bis zum 2 cm differenz zwischen den verschiedenen Kanten sind.
In meiner Konstruktion ist aber vorgesehen, dass die Balken teilweisen an den Enden miteinander verdübelt werden. Also muss ich die Enden jetzt irgendwie gerade/flach bekommen.

Durch die Größe und das Gewich der Balken ist die Bearbeitung nur sehr eingeschränkt möglich, nämlich indem die Balken auf zwei Böcken liegen und ich die Enden Senkrecht bearbeiten muss.

Ich habe es bereits mit einem Elektrohobel versucht. Das funktioniert auch einigermaßen, allerdings wird der Randbereich durch den Hobel enorm ausgefranst. Außderdem besteht die Gefahr, immer wieder neue Dellen mit dem Hobel reinzuhobeln. Im Ergebnis ist es mit dem Hobel mehr dem Zufall geschuldet, wenn ein Ende dem Winkelmaß nicht mehr widerspricht.

Meine nächste Idee wäre die Anschaffung eines Bandschleifgerätes (für die Hand, kein Standgerät). Dann könnte ich es entweder wieder im freien Flug (Freestyle) versuchen oder das Gerät einspannen und das Balkenende solange dagegendrücken bis der ebenmäßig ist.

Meint ihr das funktioniert oder habt ihr vielleicht eine bessere Idee?

Für Antworten bin ich sehr dankbar.

Viele Grüße

Swoorot
 

hengo

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Hallo,

ich gehe mal davon aus das Du mit Enden "gerade/flach bekommen" winklig meinst.
Dafür ist weder ein Elektrohobel (Ausrisse hast Du ja schon erwähnt) noch ein
Bandschleifer geeignet.

Für weitere Hilfestellung wäre es hilfreich zu wissen welches Werkzeug dir zur Verfügung steht.
 

swoorot

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Hallo Carsten,

nein das verstehst du völlig richtig. Ich bin auch davon ausgegangen das ich die Balken von einer Kreissäge zugesägt bekommen, dann ist der Schnitt in der Regel 90°. Der Holzlieferant hab aber dazu eine Motorsäge genommen.

Ich kann es leider nicht sägen, denn selbst wenn ich eine Kreissäge hätte sind die Balken so groß und schwer, das ich sie nicht sauber ans Sägeblatt heranführen könnte. Mit der Säbelsäge habe ich es schon versucht, das wird leider nicht besser...
 

swoorot

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Hallo Carsten,

nein das verstehst du völlig richtig. Ich bin auch davon ausgegangen das ich die Balken von einer Kreissäge zugesägt bekommen, dann ist der Schnitt in der Regel 90°. Der Holzlieferant hab aber dazu eine Motorsäge genommen.

Ich kann es leider nicht sägen, denn selbst wenn ich eine Kreissäge hätte sind die Balken so groß und schwer, das ich sie nicht sauber ans Sägeblatt heranführen könnte. Mit der Säbelsäge habe ich es schon versucht, das wird leider nicht besser...
 

Holz-Fritze

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Kannst Du dir keine Kappsäge in der entsprechenden Größe ausleihen, ansonsten eine Japansäge und viel Muskelschmalz.
 

swoorot

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Hallo Hengo,

außer einer Stichsäge und einer Säbelsäge und einer Bohrmaschine habe ich nichts. Ich könnte mir allerdings fast alles kaufen oder leihen. Das Problem ist eben die unhandlichkeit und Größe der Balken. Manche sind 2,40 Meter lang und wiegen knapp 50 Kilo. Wie gesagt, 15X15 cm. Da hilft mir eine Kappsäge (danke für den Tipp Holz Fritze) leider nicht viel, denn deren Sägeblätter sind i.d.R. zu klein um sauber durchzuschneiden.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Wenn man sich das sauber abzeichnet kriegt man das mit nem guten Bandschleifer schon RELATIV gerade hin, eigentlich gehört das aber gesägt.

Wieviel hast du denn an den Balken noch "übrig"? Zum probieren.

Ich denke wenn du jetzt versuchst das mit einer Handsäge zu richten wird es auch nicht unbedingt besser.

Hast du keine Tischlerei in der Nähe? Ist ja schnell gemacht...

Gruss
Ben
 

Dusi

ww-robinie
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Leih dir doch eine Handkreissäge aus. Z.B. die Festool TS 75 oder was ähnliches. Dann nimmst du entweder eine passende Schiene und sägst von beiden Seiten. Oder wenn du weniger Schnitttiefe hast dann auch eben von allen Seiten und den Rest sägst du mit einer Handsäge durch.
 

hengo

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Bei den größeren Kappsägen müsstes du die Balken
einmal drehen , von zwei Seiten einschneiden ,dann würd´s auch gehen.

Von Hand mit Gestellsäge oder wie genannt Japansäge (wobei das wieder
die alte Glaubensfrage ist).
Beides erfordert Übung und geht nicht ad hoc.
 

swoorot

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Hallo Dusi,
Hallo benben,

Danke für eure Antworten. Übrig von den Balken habe ich genug, da war der Lieferant großzügig. Die Balken zum Schreiner zu bringen ist für mich nur die letzte Möglichkeit, ich will so viel wie möglich selbst machen. Schreiner bedeutet Kapitulation. Zudem kann ich die Balken nicht so einfach transportieren, da bräuchte ich wieder ein größeres Auto, jemand der mir beim Tragen aus dem Keller hilft etc.

Die Idee mit der Tauchsäge hört sich interessant an, habe ich noch garnicht dran gedacht. Das müsste eigentlich auch mit anzeichnen und ohne Schiene gehen und ich muss die Balken nicht bewegen.. Kleine Differenzen kann ich immernoch wegschleifen. Ich denke damit versuche ich es!!!!
 

swoorot

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Hallo Hengo,

danke für deine Antwort. Vom Handsäge lasse ich die Finger, das habe ich noch nie gekonnt. Zumal sind es 24 Endstücke, dass ich die alle einigermaßen hinbekomme ist eigentlich ausgeschloßen. Ich denke ich versuche die Tauchsäge, das Teil sieht einigermaßen handlich. Wenn das nicht klappt muss ich mir eine Kappsäge leihen und eine Konstruktion zum Sägen basteln.
 

Holz-Fritze

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Eine große Kapp Zugsäge hat eine Schnittleistung von über 8cm. Die Bohlen unterlegen und auf der Kappsäge zweimal schneiden das geht.
 

Holz-Fritze

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Hallo Hengo,

danke für deine Antwort. Vom Handsäge lasse ich die Finger, das habe ich noch nie gekonnt. Zumal sind es 24 Endstücke, dass ich die alle einigermaßen hinbekomme ist eigentlich ausgeschloßen. Ich denke ich versuche die Tauchsäge, das Teil sieht einigermaßen handlich. Wenn das nicht klappt muss ich mir eine Kappsäge leihen und eine Konstruktion zum Sägen basteln.

Das war auch nicht voll ernst gemeint ....:emoji_wink:
 

swoorot

ww-pappel
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Also, zusammengefasstt: Vielen Dank für eure Antworten, das war genau die Horizonterweiterung die ich mir vorgestellt hatte. Nach dem Hobel auf eine Säge zu kommen, den Gedankensprung hab ich allein nicht hinbekommen. Ich schau jetzt nach der Verfügbarkeit der Geräte, zuerst Tauchsäge ansonsten Kappsäge. Ersteres ist handlicher und ich muss nicht so viel umräumen, bei letzterem ist das Ergebnis wahrscheinlich noch einen Tick besser, da der Schnitt geführt ist. Meine Erfahrungen/Ergebnisse schreibe ich hier rein. Schönen Sonntag allen Beteiligten!!!!!
 

Hainling

ww-eiche
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Abend,

15cm Kantenlänge würden gerade so bei einer größeren Handgehrungssäge unter das Sägeblatt passen. Das wäre bei mir das Mittel der ersten Wahl, wenn man Maschinen misstraut. Eine einfache Gehrungssäge aus dem Baumarkt mit Plastikauflage und labiler Sägeblattführung kommt leider nicht in Frage. Es müsste schon ein etwas stabileres Exemplar sein. An deiner Stelle würde ich mich auf dem Gebrauchtmarkt umschauen. Sägen dieser Art bekommt man vergleichsweise günstig, da die Arbeit mit Muskelkraft ein wenig aus der Mode gekommen ist.

Die Handhabung der Säge wäre allerdings dadurch erschwert, dass man sie bei dem Gewicht und der Länge der Balken vorzugsweise auf den Boden stellt. Am anderen Ende des Balkens legst du zum Ausgleich einen Klotz mit der Höhe des Auflagentisches der Gehrungssäge unter. Selbst wenn es dämlich aussieht, würde es sich anbieten die Arbeit dann wie ein japanischer Schreiner im Schneidersitz zu verrichten.

Gleich ob du dich nun für eine gebrauchte oder neue Gehrungssäge entscheidest, muss das dazu gehörige Sägeblatt geschränkt und geschärft werden. Es gibt Dienstleister, die das für einen übernehmen. Mit einem stumpfen Blatt macht es keine Freude Eiche zu sägen. Soweit meine Empfehlung. Es gibt jedoch wie gesagt noch eine ganze Reihe anderer Sägen, die für diese Arbeit in Frage kommen.

MfG Hainling
 

swoorot

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Hallo Hainling,

super Idee. Klar, mit nur Führung könnte es mit zwei Linken Daumen ohne Maschine klappen:emoji_wink: Ich schau mal ob ich dies herbekomme.

Danke und Grüße,

Swoorot
 

MysteriumHolz

ww-robinie
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Gleich ob du dich nun für eine gebrauchte oder neue Gehrungssäge entscheidest, muss das dazu gehörige Sägeblatt geschränkt und geschärft werden. Es gibt Dienstleister, die das für einen übernehmen. Mit einem stumpfen Blatt macht es keine Freude Eiche zu sägen. Soweit meine Empfehlung. Es gibt jedoch wie gesagt noch eine ganze Reihe anderer Sägen, die für diese Arbeit in Frage kommen.

MfG Hainling

Evtl. wäre ein vorgeschärftes Japansägeblatt eine Alternative bei einer Handgehrungssäge?

Bei Dictum bekommt man die Nobex Champion:
Nobex®-Doppelgehrungssäge Champion 180-Satz | DICTUM GmbH - Mehr als Werkzeug
Was ich in US-Foren gelesen habe, sei sie sehr gut, wenn auch leicht unterhalb vielleicht von der "extremen" Ulmia-Qualität (für diese Schnitttiefe ist wohl auch die Ulmia Gehrungssäge Nr. 354 zu klein). Ist ja auch viel leichter, diese Nobex.

Schnittbreite und Schnitttiefe (ohne Gewähr): 200mm und 180mm. Müsste also für Deine 150*150 - Balken reichen.

Nochmal doppelt so schwer ist die Küpper Perfekt S mit interessanten Winkelmöglichkeiten:
Werkstatteinrichtung online kaufen bei stahlfreak.de - Küpper Gehrungssäge Perfekt S 3030

Habe sie sogar mal in Hannover oder so im Bauhaus gesehen, bei uns in Bayern noch nicht.
Kostet einen Ticken weniger als die Nobex Champion aus Schweden.
Code:
Schnittbreite: 190 mm
Schnitthöhe bei 45°: 120 mm
Schnitthöhe bei 90°: 160 mm,
Reicht also bei 90° gerade noch aus. Hm, aber das japanische Sägeblatt dafür finde ich leider nicht mehr. Benötigt 620 * 40mm. Die Nobex-Blätter haben 630mm. Vielleicht könnte man das selber anpassen, damit es in die Küpper passt, falls man unbedingt die Küpper haben will? Ob die Küpper gut ist - keine Ahnung.

Ich sehe gerade - bei Dictum kostet das Japanblatt happige 43,10 €. Aber mal so als Überblick.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Remscheid
Wenn ich das problem hätte, würde ich die Balken rundum mit einem Winkel anreißen, so sauber wie möglich mit einer Handsäge schneiden und dann mit einem Bandschleifer, zuerst mit grobem Band, dann mit feineren bis an den Riß nachschleifen.

Gruß Fritz
 
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