Badewanne aus Massivholz verleimen und Beschichten

Artimus Clyde

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Hallo,
wir müssen eine Badewanne aus formgefrästen Massivholzblöcken (wahrscheinlich Eiche) verleimen.
Frage: welchen Leim und Lack würdet ihr verwenden?
Ich tendiere stark dazu beides mit Epoxi zu machen zB. West System.
Was meint ihr?
 

WinfriedM

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Ich würde Osmo Hartwachsöl verwenden. Kenne einen Wannenhersteller, der damit gute Erfahrungen gemacht hat. Das Zeug ist wenig diffusionsoffen, wenn man es schichtbilden aufträgt, was mir bei diesem Anwendungsfall sinnvoll erscheint.

Eine große Herausforderung finde ich das trotzdem, eine Holzwanne herzustellen, die im dauerhaften Alltagsgebrauch sinnvoll nutzbar ist.
 

Artimus Clyde

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das projekt ist erstmal in der warteschleife. aber material ist zugeschnitten und die programme sind erstellt........ 2018 geht es dann weiter
 

andreas.maurer

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Ich würde Osmo Hartwachsöl verwenden. Kenne einen Wannenhersteller, der damit gute Erfahrungen gemacht hat. Das Zeug ist wenig diffusionsoffen, wenn man es schichtbilden aufträgt, was mir bei diesem Anwendungsfall sinnvoll erscheint.
Winfried, wirklich? Ich weiss, das du dich da bestens auskennst.
Osmo schreibt da aber nur „für den Innenbereich“ dran.
Ich würde das auch gerne draußen einsetzen. Trau mich aber nicht.

Was sagst du?

Andreas
 

Hamburger Jung

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Epoxi sieht bloß ganz anders aus als geölt. Und w nun der Kunde sich eine geölte Oberfläche vorstellt, wird Epoxi wohl nicht den Vorstellungen entsprechen.
Ich würde da eher zu Rubio Monocoat tendieren. Ist zwar sauteuer, und man sollte mindestens 2 mal behandeln, aber ist auch sehr strapazierfähig.
 

WinfriedM

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Osmo schreibt da aber nur „für den Innenbereich“ dran.
Ich würde das auch gerne draußen einsetzen. Trau mich aber nicht.

Was sagst du?

Osmo HWÖ ist auch im Außenbereich recht belastbar und UV-stabil. Aber ohne Not würde ich das trotzdem nicht machen, es gibt doch das Osmo UV-Schutz-Öl. Das für den Außenbereich optimiert.
 

predatorklein

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Moin

Eine große Herausforderung finde ich das trotzdem, eine Holzwanne herzustellen, die im dauerhaften Alltagsgebrauch sinnvoll nutzbar ist.

Seh ich ähnlich :emoji_wink:

Kollege hat in den letzten 5 Jahren einige Badewannen und einige Waschschüsseln aus Massivholz gemacht .
" Bedienungsanleitung " und Anwenderinformationen umfassen 20 DIN A 4 Seiten :eek:

Bei 15 Projekten gab´s keine Probs , mit 2 oder 3 Kunden ärgert er sich etwas rum .
Dort wurden die Teile aber auch nicht so pfleglich behandelt wie vorgeschrieben , trotzdem gehen 2 Auftraggeber gegen ihn gerichtlich vor .

Grund : er hätte noch " massiver " auf die Risiken und die Pflege hinweisen müßen .

Er meinte jetzt , daß er die 20 seitige Anleitung in Buchform rausbringt :emoji_frowning2:

Es war sogar schon ein Gutachter da der meinte , die Teile seien einfach nicht sorgfältig genug gepflegt worden .
Trotzdem geht es wahrscheinlich vor Gericht , wer sich so eine Massivholzbadewanne leisten kann hat ( leider ) meist auch eine Flat beim RA :emoji_slight_smile:

Gruß
 

tomatenzuechter

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Hallo zusammen,

ich habe vor etwa 10 Jahren eine Duschkabine aus Iroko-Kambala gebaut ... für mein eigenes Bad. 3 Seiten Holz und eine Glastür auf der Vorderseite

Ich kam damals auf Kambala, da mein Vater und Großvater daraus in den Sechziger und Siebziger Jahren Haustüren gebaut haben. Das Holz schwindet und quillt nicht zu sehr und ist ziemlich haltbar, wenn es ständig mit Wasser in Beührung kommt.

Die Duschkabine funktioniert gut. Damals habe ich sie mit Walnussöl geölt. Das würde ich heute nicht mehr machen, weil sich das Öl -mit der Zeit- dort abnutzt, wo es mit Wasser in Berührung kommt. An anderen Stellen, wo kein Wasser drankommt, ist die Oberfläche wie am ersten Tag. Nachölen ist ziemlich schwierig, da das immer ungleichmäßig aussieht. Demnächst schleife ich die Ölreste mal alle ab und lass das Holz unbehandelt.

Das Kambala-Holz macht überhaupt keine Probleme. Dort wo das Öl ab ist, wird es etwas weißlich vom Kalk im Wasser. Das kann man einfach mit einem Schwamm abwaschen und gut ist.

Ich habe die Duschkabine völlig ohne Leim gebaut ... mit etwas abgewandelten Küfertechniken.

Im Moment spiele ich mit dem Gedanken auch eine Badewanne aus dem gleichen Material zu bauen. Entweder verleimt oder auch in Küfertechnik. Den Bootslack von Bindulin habe ich schon ausprobiert (für Blumenkübel). Der ist sogar seewasserfest, aber er trocknet leider rotbraun ab. Man sieht dann halt jede Leimfuge.

Warum soll die Wanne überhaupt lackiert oder geölt werden? Weinfässer werden schon immer aus Eiche gebaut und halten auch ohne Lack ewig. Die Pflege ist halt aufwendig. Aber wenn der Lack dann irgendwann dochmal vom Wasser oder den Badezusätzen angegriffen wird, dann schaut es gleich ziemlich schlecht aus. Ich würde mich mal bei Bootsbauern schlau machen. Freunde von mir haben ein 15-meter Holzsegelboot. Der Rumpf muss alle 2 Jahre abgeschliffen und neu lackiert werden.


Viele Grüße
Harald
 

tirogast_2018

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... mit 2 oder 3 Kunden ärgert er sich etwas rum .
Dort wurden die Teile aber auch nicht so pfleglich behandelt wie vorgeschrieben , trotzdem gehen 2 Auftraggeber gegen ihn gerichtlich vor .

Grund : er hätte noch " massiver " auf die Risiken und die Pflege hinweisen müßen .

Er meinte jetzt , daß er die 20 seitige Anleitung in Buchform rausbringt :emoji_frowning2:

Es war sogar schon ein Gutachter da der meinte , die Teile seien einfach nicht sorgfältig genug gepflegt worden .
Trotzdem geht es wahrscheinlich vor Gericht , wer sich so eine Massivholzbadewanne leisten kann hat ( leider ) meist auch eine Flat beim RA :emoji_slight_smile:

Gruß
Das ist genau der Grund warum ein Kollege ( Bodenleger) keine geölten Böden mehr verlegt. Die laufende Pflege des Bodens wird vom Kunden vernachlässigt, anstatt "nebelfeuchtem Wischen" wird der Boden gereinigt als wäre er ein Fliesenboden, und hinterher soll der Handwerker der Schuldige sein? Danke, nein.
 

Holz-Fritze

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Aus meiner Zeit im Sanitärgewerbe habe ich damals davon gehört dass jemand eine solche Wanne mit G4 von Voss Chemie getränkt hat.Wenn man das anschleift ist die Oberfläche auch matt. G4 zieht wohl sehr stark ins Holz ein und bildet keine so starke Schicht wie Epoxi.

Allerdings habe ich selber nie Versuche damit gemacht (dazu ist es leider nicht mehr gekommen).
 

predatorklein

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Moin

Das ist genau der Grund warum ein Kollege ( Bodenleger) keine geölten Böden mehr verlegt. Die laufende Pflege des Bodens wird vom Kunden vernachlässigt, anstatt "nebelfeuchtem Wischen" wird der Boden gereinigt als wäre er ein Fliesenboden, und hinterher soll der Handwerker der Schuldige sein? Danke, nein.

Kenn ich von " unseren " Küchenbauprojekten .

" Ölen " war eine Zeit lang total in , ebenso wie gewachste Möbeloberflächen .
Mag auch seine Berechtigung haben , für mich beim Küchenbau aber aher ein zweischneidiges Schwert .

Eben weil der Kunde sich nicht wirklich drüber klar ist , daß er hier einen höheren Pflegeaufwand hat .
Und später dann eben über den Handwerker und das mangelhafte Produkt meckert .

Da ist mir ehrlich gesagt eine beschichtete Spanplatte lieber , von der Vielzahl der möglichen Dekore mal ganz abgesehen .

Und nach einigen Jahren hat man Bock auf Veränderung und wechselt für schmales Geld die Fronten und die Blenden :emoji_grin:

Gleiches Spiel bei EBS :emoji_wink:

Gruß
 
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