paulemann

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Liebe Holzfreunde,

ich habe die große Freude ein entkerntes Bungalow in einem Brandenburger Naherholungsgebiet mein aktuelles Hobbyhandwerker-Projekt nennen zu dürfen. Das Bungalow bekommt neue Deckenpanele, neue Wandverkleidung und ein großes Einbaumöbel aus Seekiefer Sperrholz Platten 12mm.

Im Kern habe ich im Moment drei Fragen:
  1. Wie montiert man große Seekiefer-Platten (2500x1250mm) ohne, dass man Schrauben sieht? Wenn ich mir die ganzen Bilder im Netz etc anschaue, dann scheinen selbst große Platten an die Wand "geklebt", aber dem ist ja sicher nicht so. Und Schrauben kann ich nicht erkennen. Wie wurde die Installation also so elegant gelöst? Beispielfotos: LINK
  2. Installiere ich die Platten Stoß an Stoß oder besser mit Gehrung nebeneinander? Oder extra Nut&Feder fräsen?
  3. Ich möchte die Platten vorbehandeln mit einem Produkt, welches die Platten langlebiger macht in puncto Empfindlichkeit vor Feuchte (das Bungalow ist im Wald und wird in der kalten Jahreszeit nicht beheizt) und vor Vergilbung/Verdunklung des Holzes. Ist die Antwort ein Lack? Eine Lasur?
Eine weitere Frage fällt mir ein: besteht die Gefahr, dass sich 12mm Platten durch Feuchtigkeit über den Winter verziehen? Müsste ich dickeres Material wählen?

Danke, freue mich auf die Diskussion!

Beste Grüße
Paulemann
 
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HermanUser

ww-buche
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Ich würde dafür wahrscheinlich Keilleisten als Konterlattung nehmen und die Gegenstücke von der Rückseite an die Platten schrauben. Damit kannst du dann die Platten an die Wand hängen . Zusätzlich würde ich mit Soudal FixAll X-treme kleben.

Gruß Sven
 

carsten

Moderator
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Hallo

zur Befestigung an der Wand würde sich Einhängeleisten anbieten, ebenso Nut und Feder.
Solange der Bungalow an sich innen trocken ist braucht es da keinen zusätlichen Schutz.
Bzgl Vergilben und Anschmutzungen würde ich einen Klarlack wählen. Evtl zusätzlich (vorab) mit pegmacolor ( oder ähnlichen Produkten)behandeln.
Ein Schutz gegen Verziehen bzw Arbeiten des Holzes auch Holzwerkstoffen gibt es nicht. Man kann dem nur konstruktiv entgegenwirken. Mehrfache Aufhängeleisten und Nut und Feder ( auch beidseitig Nut mit Fremdfeder) als Flächensicherung sind Pflicht. Trotzdem wird das kein Garant sein dass gerade wenn die Hütte den jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen ist sich keine Fugen und Absätze bilden.

VORSICHT Seekieferplatten gibt es in sehr unterschiedlichen Qualitätsstufen. Am häufigsten kenne ich die Verwendung zum Verpackungs- und Kistenbau. Da braucht es keine top Qualität. Die einfachen Qualitätsstufen sind deshalb auch die gängigsten am Markt. Ob es da eine Sicht oder Möbelqualität gibt weiß ich nicht, aber man sollte das beim Einkauf / Bestellen berücksichtigen.
 

Flyer01

ww-esche
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VORSICHT Seekieferplatten gibt es in sehr unterschiedlichen Qualitätsstufen.
Ohja, ich habe noch zwei Platten, die ich irgendwann mal als Schalung im Außenbereich verwenden werde, für was anderes sind die nicht zu gebrauchen. Die stinken bestialisch und die Verleimung ist mehr als mies.
 

bello

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und ein großes Einbaumöbel aus Seekiefer Sperrholz Platten 12mm.

Groß und 12 mm ohne entsprechende Werkstattausstattung kann man schon nicht mehr ambitioniert nennen. Und für eine solche Arbeit würde ich auch nicht Seekiefer nehmen, wäre mir zu aufwändig für so ein billiges Material.
 

Besserwisser

ww-robinie
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Ich würde normal nicht unter 15mm gehen.
Die Platten kannst du an der Decke mit Falzleisten befestigen, die ineinander geschoben werden. das macht man von der rechten und der linken raumseite. Die Abschlussplatten in der Mitte werden dann oben mit Laschen versehen und erst drüber geschoben, dann wider zurück, so dass sie die anderen Platten sperren.
Bei einer 15er Platte kannst du die Falzleisten gerade noch auf die Platte aufschrauben, bei einer 12 Platte ist einfach nicht genug Fleisch für Schrauben, da musst du dann Patches aufleimen zum schrauben.

Das kann extrem geil aussehen, ist aber viel Arbeit und sieht imho nur gut aus, wenn man sehr präzise arbeitet, saubere Schattenfugen etc. Die Idee, nur teures Material aufwändig zu bearbeiten ist für mich ein großer Fehlschuß des Handwerks und entspricht dem Spirit der alten Haudegen Anfang der 80er, dass Multiplex was für Verpackungen ist und für sonst nix.
 

magmog

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Guuden,

zumindest sollte man sich min. 4 Platten Seekiefer vor dem Bestellen anschauen und beschnüffeln.
Die können extrem unterschiedlich aussehen und übel stinken.

Auch sind die Kanten häufig unsauber und die Platten weder winklig noch maßhaltig,
von Fehlverleimungen mal abgesehen.
Da ist schlichtes Kiefernsperrholz schon um einiges besser.
 

paulemann

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Vielen lieben Dank an alle, die sich schon jetzt an der Diskussion beteiligt haben! Ich habe gemerkt, dass ich
  1. teilweise mein Vorhaben zu ungenau beschrieben habe
  2. es teilweise ein unterschiedliches Verständnis von Begriffen gibt
  3. ich besser meine Fragen in mehren Threads untergebracht hätte
Aber nun versuche ich das beste daraus zu machen und auf eure Beiträge jeweils einzugehen. Dafür bereite ich noch etwas mehr Kontext vor und melde mich dann wieder :emoji_slight_smile:
 

Eder Franz

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Unsichtbare Aufhängung:

Alu Keilleisten

Knapp Verbinder

Keku Beschlag

Es gibt viele Lösungen.

Welche Seekieferqualität für den Innanausbau taugt, wurde hier auch schon irgendwo diskutiert. Mich würde ebenfalls interssieren, was sich auf diesem Gebiet getan hat.
 

paulemann

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Groß und 12 mm ohne entsprechende Werkstattausstattung kann man schon nicht mehr ambitioniert nennen. Und für eine solche Arbeit würde ich auch nicht Seekiefer nehmen, wäre mir zu aufwändig für so ein billiges Material.
Habe gerade beim Google meine eigene Frage hier im Forum entdeckt! Herrlich :emoji_slight_smile:

@bello: das mit dem "billigen" Material hat sich inzwischen auch erledigt. Absurd wie Teuer alles geworden ist. Inzwischen baue ich meistens mit OSB und mache dann nur eine 4mm Schicht Seekiefer als Verkleidung drauf :emoji_dizzy_face:
 

paulemann

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Ich würde normal nicht unter 15mm gehen.
Die Platten kannst du an der Decke mit Falzleisten befestigen, die ineinander geschoben werden. das macht man von der rechten und der linken raumseite. Die Abschlussplatten in der Mitte werden dann oben mit Laschen versehen und erst drüber geschoben, dann wider zurück, so dass sie die anderen Platten sperren.
Bei einer 15er Platte kannst du die Falzleisten gerade noch auf die Platte aufschrauben, bei einer 12 Platte ist einfach nicht genug Fleisch für Schrauben, da musst du dann Patches aufleimen zum schrauben.

Das kann extrem geil aussehen, ist aber viel Arbeit und sieht imho nur gut aus, wenn man sehr präzise arbeitet, saubere Schattenfugen etc. Die Idee, nur teures Material aufwändig zu bearbeiten ist für mich ein großer Fehlschuß des Handwerks und entspricht dem Spirit der alten Haudegen Anfang der 80er, dass Multiplex was für Verpackungen ist und für sonst nix.
Komme jetzt erst dazu das Projekt abzuschließen und nehme mir Deine Worte nochmal zu Herzen: präzise Arbeit, saubere Schattenfugen. Werde mir Mühe geben :emoji_sunglasses:
 
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