Aufgedoppelte, massive Küchenarbeitsplatte

RHilde

ww-nussbaum
Registriert
1. Januar 2021
Beiträge
89
Ort
Schöpstal
Guten Morgen liebes Forum,
Ich soll demnächst für Familie zwei Küchenarbeitsplatten aus Eiche Massivholz anfertigen. Materialauswahl ist kompromisslos und alle bekannten Bedenken (Pflegeaufwand, Arbeiten des Holzes,...) wurden meinerseits geäußert und in Kauf genommen.
Die Einbausituation lässt es zu, dass man nirgendwo Hirnholz sieht (außer die vorderen 3cm Arbeitsplattenüberstand), daher kam mir die Idee die Arbeitsplatte aufzudoppeln. Unterseite 19mm Trägerplatte, Oberschicht 19mm Eiche Massivholz nach bekannten Verleimregeln hergestellt und vorne eine durchgehende 38mm starke Eiche Lamelle (siehe angehängte Skizze) .
Hintergründe der Idee sind Materialeinsparung und Formstabilität durch Trägerplatte.

Jetzt komme ich zu meinen Fragen:
- Birgt diese Art der Konstruktion irgendwelche versteckten Risiken?
- Sollte ich die Trägerplatte in der Tiefe 5mm kürzer sägen um ein Arbeiten des Massivholzes in Querrichtung zu ermöglichen?
- Verbindung zwischen Trägerplatte und Massivholz lediglich mittels Schrauben oder auch verleimen?
- Was wäre die beste Trägerplatte? Tischlerplatte?

Ich danke im voraus für alle Antworten.
 

Anhänge

  • 17174771913088693030251373226587.jpg
    17174771913088693030251373226587.jpg
    48 KB · Aufrufe: 57

Rasputin

ww-ulme
Registriert
9. März 2007
Beiträge
181
Ort
München
Guten Morgen,
ich bin der Meinung, dass Aufdoppeln sogar eher kontraproduktiv ist. Die Eiche arbeitet so oder so. Die 19er TiPla hält die auch nicht gerade.
Die Arbeit würd ich mir schenken, und eine fertig verleimte Massivholzplatte (wenns die Maße hergeben) kaufen.
Wenn du das super richtig machen willst, dann musst du in die Eiche Gratleisten einfräsen. Das wird bei der 19er auch schon schwierig.
Nur meine Meinung.
Gutes Gelingen!
VG Martin
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
10.599
Ort
Ebstorf
Hallo,

mit deiner Idee handelst du dir nur Probleme ein.

Ich habe seit 10 Jahren meine Eichen Arbeitsplatte die problemlos daliegt. Wenn du Material sparen willst, mach es so wie ich. Vorn und hinten habe ich je eine 7cm breite Lamelle, die durchläuft. Für den 46cm breiten Mittelteil habe ich ein Plattenstück um Herd- und Spülenausschnitt verkürzt hergestellt. Diesen dann in die erforderlichen drei Teile zersägt und dann mit den durchgehenden Lamellen so verleimt, dass die Ausschnitte passend entstehen. Irgendwelche Gratleisten sind überflüssig. Die Platten sind auch nur mit ein paar Schrauben an den Korpussen befestigt. Da hat sich nichts geworfen, oder gewölbt und Quellen und Schwinden im Jahresverlauf sind unproblematisch.

IMG_20240604_073325.jpg

Gruß Ingo
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.796
Ort
Wien/österreich
Widerspruch in sich....
Nein. Die Verleimregeln beziehen sich auf die dünne Eiche Massivplatte.
Ich gehe davon aus, dass Massivholplatte und Trägerplatte nicht miteinander verleimt werde. Falls es doch der Plan war die beiden Platten zu verleimen erreicht man bei der Formstabilität genau das Gegenteil vom erwünschten Erfolg.
LG Gerhard
 

RHilde

ww-nussbaum
Registriert
1. Januar 2021
Beiträge
89
Ort
Schöpstal
Nein. Die Verleimregeln beziehen sich auf die dünne Eiche Massivplatte.
Ich gehe davon aus, dass Massivholplatte und Trägerplatte nicht miteinander verleimt werde. Falls es doch der Plan war die beiden Platten zu verleimen erreicht man bei der Formstabilität genau das Gegenteil vom erwünschten Erfolg.
LG Gerhard
Vielen Dank für deine Aussage, damit wäre die Frage schon mal geklärt!

Vielen Dank auch für die restlichen Meinungen, könnt ihr mir nur "kontraproduktiv" und "handelst du dir nur mehr Probleme ein" genauer erklären? Das es anders (einfacher, schneller) funktioniert, gebe ich euch vollkommen recht, aber ich würde gern wissen (auch für eventuell andere Projekte), warum es sogar kontraproduktiv sein könnte?
 

Neige

ww-robinie
Registriert
15. Mai 2014
Beiträge
3.667
Alter
67
Ort
78628 Rottweil
@RHilde

Grüß dich, sollte eine Aufdopplung aus Kostengründen notwendig sein, würde ich das so machen:
Aufdopplung AP.PNG

Vorne einen 5-6 cm breiten Steifen Anleimen, hinten einen Streifen aus Fichte, oder was du vielleicht vorrätig hast ebenfalls einen Streifen (der nicht mal zwingend durchgängig sein muss) im Bereich der hinteren Traverse anschrauben, damit die Platte befestigt werden kann.

Damit die Platte gut aufliegt, einfach auf die obere Kante der Seiten ebenfalls ein Stück Latten unterlegen und auf die Seite der Unterschränke aufschrauben, damit die Platte lose darauf liegen kann. So kann die Platte ungehindert in der Breite "arbeiten".

Bei deinem Konstrukt sehe ich 2 Schwierigkeiten auf dich zukommen.
168871-03ae3c0cb9f3d7ccedfa5a31b0625c50.jpg
Zum einen wird die Leimfuge ggf. auffälliger sein, zum anderen ist die eine Angriffsfläche für eindringende Feuchtigkeit.
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.363
Ort
Hopfgarten
Ich höre schon den Schnitzelklopfgeräuschverstärker! Und die Platte wird sich auch nicht gerade drüber freuen.
 

klali

ww-kiefer
Registriert
8. Januar 2023
Beiträge
48
Ort
Ahnatal
Habe meine Küche vor knapp 25 Jahren aus einer Baumarkt - Arbeitsplätze, 28mm starke Buche aufgebaut, übrigens in nahezu identischem Grundriss wie bei Ingo. (sogar die Stange mit den daran aufgehängten Küchenutensilien ist gleich). Damals hatte ich nicht die geringste Ahnung von der Arbeit des Holzes. Die Platte wurde mit den entsprechenden Ausschnitten versehen und auf die Korpusse geschraubt. Vom Arbeiten des Holzes keine Rede. Was natürlich auch daran liegt, daß es eben Leimholz ist, aus relativ kleinen Stücken gefügt. Das mag etwas anders sein, wenn Du die Platte selbst aus einzelnen Brettern verleimen willst. Würde mich da ebenfalls an Ingo's Vorgehensweise orientieren.
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
10.461
Ort
Berlin
Hallo,
„kontraproduktiv“ deshalb, weil man Platten - wenn überhaupt - symmetrisch aufbaut. Die Eichenplatte wird sich auf jeden Fall anders verformen als die Trägerplatte, völlig egal was man da nimmt. Im Resultat kann das nur krumm werden!
Mach es so wie Ingo oder @Neige es vorschlagen, vielleicht auch in Kombination beider Ideen.
 

Neige

ww-robinie
Registriert
15. Mai 2014
Beiträge
3.667
Alter
67
Ort
78628 Rottweil
Ich höre schon den Schnitzelklopfgeräuschverstärker! Und die Platte wird sich auch nicht gerade drüber freuen.
Lass mich diese Anmerkung noch mal aufgreifen. Gerade aus diesem Grund hatte ich vorgeschlagen auch auf den Seiten der Korpus die Platte zu unterfüttern, dann minimiert sich das Problem.
 
Oben Unten