Arbeitszeitoptimierung

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Hallo @Eleonora!

Ich habe keine Zweifel dass du deinen Weg gehen wirst!
Abgesehen davon dass es eine Menge Mut braucht, um einen solchen Schritt zu machen, wirkt dein Text ausgesprochen selbstreflektiert!
Dazu ist neben der notwendigen Selbstkritik auch ein Verstand von Nöten, der in der Lage ist Dinge zu analysieren und zu verknüpfen.
Du scheinst ein Mensch zu sein dem man Verantwortung übertragen kann und der diese Verantwortung auch annimmt.
Jemand der nicht nur in die Arbeit geht, dort ein paar Stunden verbringt und dann wieder nach Hause geht.

Ich kenne einige, die seit langer Zeit nach Mitarbeitern mit deinen Eigenschaften suchen, aber die wachsen leider nicht auf Bäumen!

So manche die vermeintlich sehr schnell bei der Arbeit wirken, sind am Ende des Tages oft gar nicht so schnell, wie sie glauben zu sein.
Da passiert oft schon der eine oder andere Fehler, der den vermeintlichen Geschwindigkeitsvorteil zunichte macht.

Ich habe das mit dem lieber noch einmal messen ebenfalls (das will ich auch gar nicht los werden) und bin anfangs auch oft gehänselt worden deswegen.
Aber die kommen dann auch ganz gerne zu einem, um sich bei heiklen Dingen helfen zu lassen.
Oder mit der Bitte, ob man nicht einen letzten kleinen Kontrollblick über das ein oder andere zu werfen kann.

Ich wünsche dir das Allerbeste für deine Zukunft,
Robert
 

wirdelprumpft

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Würde den Chef fragen ob er dir den Staplerschein bezahlt - kostet nicht die Welt
Plattensäge ist vermutlich stehend - da hilft ein Plattenwagen ungemein mit der richtigen Technik und es sollte eine gewisse Körpermasse vorhanden sein mit 50kg wird es schwierig und alles größer 2800/2070/25 auch da hilft Trennschnitt mit Stichsäge
Arbeitszeit ist gesetzlich geregelt 48 Stunden/Woche im 6 Monatsschnitt
bei 520 Überstunden stimmt was nicht da fehlen Mitarbeiter -
wenn alles Überstundenzuschläge gezahlt werden verdient man natürlich richtig Geld - Samstag/Sonntag und 22-6 Uhr:emoji_money_mouth:
Messebau ist speziell - hab das 1-2 Monate gemacht - braucht kein Mensch
Das Hauptproblem ist das Zeitfenster wo alles fertig sein muss
 

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Ich finde es wichtig, dass Arbeit im gesetzlichen Rahmen stattfindet. Daher kann ich @wirdelprumpft da nur beipflichten.

Work-life balance ist ja in aller Munde. Das sind natürlich auch teilweise sehr blumige Vorstellungen. Es muss aber auch auf dauer zufrieden machen. Klar kann man mal eine Zeit mehr machen und sich reinhängen. Auf Dauer ist aber Freizeit,Hobby und Sozialkontakte schon etwas, was einen auch einfach zufriedener macht.

Dein Einsatz und Engagement klingt wirklich sehr hoch, guck dass du dich nicht vergisst. Da hat am Ende weder der Betrieb noch du etwas davon.
Die Tendenz über deine Grenzen zu gehen hast du ja schon bewiesen.

Achte auf Dich, dann profitieren alle!

Dazu gehört auch eine gewisse Distanz und Abschalten.
 

Eleonora

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Moin

Dürfte eher weniger der Fall sein , dann hätte er dir sicher schon gekündigt .

Die Routine kommt mit der Zeit , das ist einfach normal .
Früher sagte man , dass man einen Gesellen eigentlich erst beurteilen kann , wenn er 5 Jahre als Geselle gearbeitet hat .
Und auch in alle Bereiche des Schreinerhandwerks " reinschnuppern " konnte .

Und das Schreinerhandwerk im Kleinbetrieb ist eben verdammt komplex , ist mit vielen anderen Gewerken nicht vergleichbar .
Echte " Fürsten " trifft man da verdammt selten , obwohl sich viele gerne dafür halten :emoji_wink:
Und wie der " Fürst " menschlich ist , steht auch auf einem ganz anderen Blatt .

Gegen deine Angst solltest du einfach mal was unternehmen , gibt ja diverse Möglichkeiten .
Angst ist einfach ein schlechter Berater .

Und schlechte Chefs trifft man in allen Bereichen , das ist keine Seltenheit .
Dann muss man sich eben eine andere Schreinerei suchen .

In 2 Jahren wirst du wahrscheinlich über deine heutigen Ängste lachen :emoji_slight_smile:
Wichtig ist auch , am Ball zu bleiben und nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen .
Echte Meister fallen ganz selten vom Himmel , sagt ja auch schon das Sprichwort .

Wir hatten in meiner Gesellenzeit ein Mädchen mit im Team , war ein 10-Mann Betrieb .
Über die wurde auch ganz gerne gelästert , was die Körperkraft anging .

Damals brauchte man für den Meister noch 5 Gesellenjahre , die hat das durchgehalten und heute hat sie einen Betrieb mit 15 Leuten .
Während die meisten der damaligen Lästerer ihr Brot immer noch als angestellte Schreiner verdienen :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Gruß
Danke dir. Welche Möglichkeiten gibt es denn? Ja, offensichtlich bin ich "das Problem", bzw mein Kopf, nur werde ich das nicht so richtig los.
Aufgeben tue ich nicht, dazu macht es zu viel Spaß. Seit zwei Tagen flexe ich Beschläge von alten Gerüstbohlen und, was soll ich sagen? Es ist toll bisher habe ich noch keine Aufgabe gehabt, die keinen Spaß machte. Das ist für mich ein wichtiger Punkt. Und mein Weg zum Tischler war zu lang, als dass ich mich unter kriegen lassen würde. Ich möchte einfach nur meinen Erwartungen und denen meiner Kollegen/meines Chefs gerecht werden. Evtl erwarte ich auch zu viel von mir, oder bin zu ungeduldig.
 

Eleonora

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Moin Eleonora!

Glückwunsch, Du bist sehr reflektiert und scheinbar auch ehrlich, Dir, dem Betrieb und den dort Arbeitenden gegenüber. Das sind, finde ich, sehr gute Vorraussetzungen, um die Gefühle in den Griff zu bekommen.

Was ich aus Deinen Schilderungen verstanden habe
- Du hast Angst, Fehler zu machen
- Diese Angst 'lähmt' bzw. verlangsamt Dich
- Die Langsamkeit führt zu Kündigungsängsten
- Ab hier beginnt eine Wiederholungsschleife

Korrekt so weit?
Nach Deinen Schilderungen setze ich voraus, dass man Dir wohlgesonnen ist, Du aber, umständehalber, Dich oft alleine gelassen, rat- und hilflos fühlst. Auch das wird aber erkannt und, wichtiger, akzeptiert.

Ist die Angst, Fehler zu machen, oder, anders ausgedrückt, der Perfektionismus, ein Wesensmerkmal, welches Dich immer begleitet? Falls ja, wie löst Du das?
- Hast Du hilfreiche Strategien, um im privaten Leben damit umzugehen?
- Weisst Du, woher das kommt?
- Ist das überhaupt relevant? Was würden Freunde und Familie über Dich diesbezüglich sagen? Frage die mal, es ist oft erstaunlich, was man dabei über sich erfährt.

Falls aber nein, scheint es doch einfach. Finde die Ursache, evtl. die miese Erfahrung im letzten Job, und stelle sie ab. Denke an die guten Dinge in Deinem neuen Job. Du wirst unterstützt, so gut es im Tagesgeschäft eben geht. Du erfährst Wertschätzung, offensichtlich, weil Du es wert bist! Der Job macht Spass. DU bist DORT richtig!

Überlege in diesem Fall auch was es braucht, damit Du Dich sicher fühlst, und hole es Dir, sofern möglich. Feedback? Lob? Verständnis für Deine Gefühle? Klare(re) Anweisungen? Eventuell die schmerzhaftesten Punkte (ich benötige immer Hilfe um die Platten zu wuchten. Kriege ich einen Staplerschein oder hat jemand eine bessere Idee?) offensiv angehen.

Zum Schluss: Menschen sind unterschiedlich. Perfektionisten sollten idealerweise bei Intarsienarbeiten eingesetzt werden, Menschen mit weniger Anspruch sind vllt. sehr schnell und sollten Paletten zusammenhauen (irgendwie blöde Metapher, aber es ist noch früh...). Werden sie aber in vertauschten Rollen eingesetzt, geht das schief.
Bedeutet, setze Mitarbeiter möglichst ihren Stärken entsprechend ein, davon haben allen Meisten. Bei 3 Leuten nicht einfach, aber das sollte man immer mitbedenken.

Also, versuche der Angst mal beizukommen. Und entspanne Dich, Du bist dort scheinbar richtig und wertgeschätzt. Der Rest kommt mit Routine und Erfahrung von ganz alleine.

Good luck!
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort.ja, deine Einschätzung ist korrekt.
Ich bin definitiv perfektionistisch und habe extrem hohe Erwartungen an mich. Bisher habe ich mich eben immer durchgebissen, bis ich zufrieden war. Das will ich hier auch, weiß aber nicht, wie, denn was ich nie hatte, war Angst zu "versagen". Ich wusste immer, wenn ich kämpfe klappt es. Ich glaube dieses Wissen fehlt mir einfach hier. Das was ich mache ist qualitativ ziemlich gut, wenn man mich jedoch fragt, ob ich zufrieden bin, muss ich das verneinen. Ich sehe dennoch jeden Kinken und eben die Zeit, die davon rannte.
Ich denke klare Anweisungen, eine Autoritätsperson, ein Mentor, wäre gut. Aber nein, den habe ich nicht und kann ihn auch nicht bekommen. Der Werkstattleiter ist einfach nicht der Typ dafür und der Meister hat zu wenig Zeit und, nunja, wir surfen nicht unbedingt auf einer Welle. Also wir verstehen uns meistens gut, haben uns aber auch schon lautstark angepampt. Es wechselt immer mal, jedenfalls ist er nicht der entspannteste Mensch und deswegen nicht unbedingt passend für mich, die genauso wenig entspannt ist. Also muss es ohne funktionieren.
Was ich mich aber eben mehr Frage, was auch das Ziel meines Posts war, ist nicht, was sie für mich tun können, sondern was ich für mich tun kann. Ich denke auch, dass die Firma als ganzes tut, was ihr möglich ist.
LG
 

Eleonora

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Würde den Chef fragen ob er dir den Staplerschein bezahlt - kostet nicht die Welt
Plattensäge ist vermutlich stehend - da hilft ein Plattenwagen ungemein mit der richtigen Technik und es sollte eine gewisse Körpermasse vorhanden sein mit 50kg wird es schwierig und alles größer 2800/2070/25 auch da hilft Trennschnitt mit Stichsäge
Arbeitszeit ist gesetzlich geregelt 48 Stunden/Woche im 6 Monatsschnitt
bei 520 Überstunden stimmt was nicht da fehlen Mitarbeiter -
wenn alles Überstundenzuschläge gezahlt werden verdient man natürlich richtig Geld - Samstag/Sonntag und 22-6 Uhr:emoji_money_mouth:
Messebau ist speziell - hab das 1-2 Monate gemacht - braucht kein Mensch
Das Hauptproblem ist das Zeitfenster wo alles fertig sein muss
Kollegen lassen mich, wenn zeitlich möglich, mit dem Stapler fahren und üben. Der Chef hat Mal angedacht Staplerscheine zu bezahlen, aber noch gibt es andere Prioritäten. Die Werkstatt wurde Recht stiefmütterlich behandelt, bis mein Chef die Firma übernahm und es dauert das alles aufzubauen. Und ja, wir sind zu wenig Leute, auch daran wird gearbeitet. Ich bin 1,80 und wiege ca 92 kg, also joa, ich kann schon n bissl was reißen. Bin dennoch schwächer, als meine Kollegen, aber das sind einfach auch Tiere.
Hätte nur 120 Überstunden, nicht 520. 520 kommen evtl über gesamte Jahr zusammen, aber nicht in vier Monaten ☺️
Ich mag den Messebau, kann es nur nicht. Ich mache klein und hübsch. Mein Gesellenstück war ein Nussbaum Tischchen im Jugendstil mit Intarsien und Schnitzereien. Das ist mein Steckenpferd, als ganz was anderes. Aber ich mag beim Messebau das Raue, harte, das "Scheiß die Wand an". Aber im Winter machen wir Innenausbau, also auch ne Gelegenheit zum "hübsch machen". ☺️
Achso zur Plattensäge: ja war ne stehende und ja mit Plattenwagen und Griffen kann ich je Platte das alleine drauf packen, aaaber die ist kaputt. Also die Säge. Eine neue wurde nach 3 Monaten nun endlich bestellt. Bis dahin haben wir entweder auf dem Boden mit Handkreissäge gearbeitet, oder die Platte auf die TKS gewichtet und zweiteres kann ich definitiv nicht allein (hab's versucht)
LG
 

Eleonora

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Ich finde es wichtig, dass Arbeit im gesetzlichen Rahmen stattfindet. Daher kann ich @wirdelprumpft da nur beipflichten.

Work-life balance ist ja in aller Munde. Das sind natürlich auch teilweise sehr blumige Vorstellungen. Es muss aber auch auf dauer zufrieden machen. Klar kann man mal eine Zeit mehr machen und sich reinhängen. Auf Dauer ist aber Freizeit,Hobby und Sozialkontakte schon etwas, was einen auch einfach zufriedener macht.

Dein Einsatz und Engagement klingt wirklich sehr hoch, guck dass du dich nicht vergisst. Da hat am Ende weder der Betrieb noch du etwas davon.
Die Tendenz über deine Grenzen zu gehen hast du ja schon bewiesen.

Achte auf Dich, dann profitieren alle!

Dazu gehört auch eine gewisse Distanz und Abschalten.
Danke dir. Naja, die Arbeit ist quasi meine Work-Life-Balance. Ich habe nicht mehr viele Sozialkontakte, weil mir das zu anstrengend ist, muss ich gestehen. Meinen Hobbies gehe ich abends und am Wochenende nach. Ist eben werkeln im Keller, oder malen. Ganz ruhig für mich allein. Ja, meine Grenzen überschreite ich öfter Mal und merke es erst, wenn es zu spät ist, aber wenn möglich passt der Chef auf und schaut zB dass ich wirklich nur Überstunden machen, wenn es unbedingt nötig ist. Letzte Woche musste ich zB Abbummeln. Ne ganze Woche. Das hat mich so hart genervt, dass ich in die Firma gefahren bin und für mich was gebaut habe. Ich weiß, dass das nicht ewig gut geht, aber noch drehe ich einfach durch, wenn ich "nichts tun" soll.
Btw, das hingegen ist aber ja auch nicht die Problematik, die ich zZ habe.
LG
 

Eleonora

ww-fichte
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Hallo @Eleonora!

Ich habe keine Zweifel dass du deinen Weg gehen wirst!
Abgesehen davon dass es eine Menge Mut braucht, um einen solchen Schritt zu machen, wirkt dein Text ausgesprochen selbstreflektiert!
Dazu ist neben der notwendigen Selbstkritik auch ein Verstand von Nöten, der in der Lage ist Dinge zu analysieren und zu verknüpfen.
Du scheinst ein Mensch zu sein dem man Verantwortung übertragen kann und der diese Verantwortung auch annimmt.
Jemand der nicht nur in die Arbeit geht, dort ein paar Stunden verbringt und dann wieder nach Hause geht.

Ich kenne einige, die seit langer Zeit nach Mitarbeitern mit deinen Eigenschaften suchen, aber die wachsen leider nicht auf Bäumen!

So manche die vermeintlich sehr schnell bei der Arbeit wirken, sind am Ende des Tages oft gar nicht so schnell, wie sie glauben zu sein.
Da passiert oft schon der eine oder andere Fehler, der den vermeintlichen Geschwindigkeitsvorteil zunichte macht.

Ich habe das mit dem lieber noch einmal messen ebenfalls (das will ich auch gar nicht los werden) und bin anfangs auch oft gehänselt worden deswegen.
Aber die kommen dann auch ganz gerne zu einem, um sich bei heiklen Dingen helfen zu lassen.
Oder mit der Bitte, ob man nicht einen letzten kleinen Kontrollblick über das ein oder andere zu werfen kann.

Ich wünsche dir das Allerbeste für deine Zukunft,
Robert
Vielen lieben Dank Aus der Not also eine Tugend machen. Ansich ein sehr sinnvoller Ansatz, aber ja nur, wenn er nicht auf Kosten der Zeit geht. Wirtschaftlich muss ich ja schon sein/werden. Ich kann nicht einschätzen wie schnell andere sind, aber ich weiß, dass ich langsam bin. Meine Kollegen wissen es, mein Chef weiß es und genau das soll sich ja ändern. Sorgfältig, mit Blick fürs Detail eben nur dann sein, wenn die Zeit dafür da ist und auch eine gewisse Notwendigkeit. Im Messebau zumindest ist es das nicht.
Liebe Grüße
 

Martin45

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Dreh doch gedanklich die Perspektive mal um.
Überlege was dein Chef davon hätte dich zu kündigen und was er dafür verliert.
Du bist bemüht, du bist offen und ehrlich im Gespräch mit ihm, du bist reflektiert, du wird immer schneller, du bist beliebt, du übernimmst Verantwortung (siehe Umzug), du bist lernwillig, du bist auch zu Überstunden bereit, du kommst gut im Team klar, du hast nirgends geschrieben, dass du dauernd oder chronisch krank bist. Ich sehe da eigentlich nur viele tolle Eigenschaften, außer der Sache, dass es evtl. jemanden gibt, der ein wenig schneller sein könnte. Aber da ist die Ursache ja nun dir und ihm absolut klar, woher das kommt, bzw. dass dir da einfach noch etwas Erfahrung und Routine fehlt.
Es gibt glaube ich nicht den Mitarbeiter, der in allen "Kategorien" 120% (oder 100%) leisten kann. Bei dir erscheint es mir, dass auch der Chef weiss, dass sich deine Geschwindigkeit mit der Zeit noch erhöhen wird und das ziemlich sicher.
Wenn er nun dich kündigt verliert er viele tolle Eigenschaften und tauscht sie bestenfalls gegen einen anderen Mitarbeiter ein, der etwas schneller ist. Dafür "erkauft" er sich andere "Macken"/Probleme. Gleichzeitig zeigen die Überstunden ja, dass er genug (oder sogar mehr) Arbeit für dich hat. Kündigt er dich, wird da nie und nimmer morgen ein neuer perfekter Mitarbeiter stehen. Er hat also erstmal bestimmt ein paar Monate ein Problem, dass ihm jemand fehlt. Dann geht das Spiel mit gegenseitigem Kennenlernen los und der neue MA hat mit Sicherheit auch Kanten und Ecken. All das wird Cheffe mit Sicherheit sich gut überlegen und ich bin da sehr sicher, er wird dich nicht kündigen.


Ich hätte dir auch geraten um einen Staplerschein zu bitten. Das hilft weiter und schadet dir nie. Für den Chef sind es ca. 300Euro, das ist für ihn sicher kein Weltuntergang.
Ansonsten probier doch mal, was passiert, wenn du nur 3x statt 5x kontrollierst. Und wenn das ganz gut klappt, wenn du nur 1x statt 3x kontrollierst und dann, wenn du garnicht oder nur besonders kritische Schritte kontrollierst.

ich weiß, dass ich langsam bin.
Ich lese hier in einigen Untertönen von dir eine negative Selbstwahrnehmung raus. Zwinge dich mal, jedesmal, wenn du sowas denkst auch (oder besser nur) eine positive Eigenschaft (derer du genug hast) auch zu denken.
 

Eleonora

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Danke schön, das ist ne gute Idee, als Mal weniger kontrollieren und schauen was passiert. Aber erstmal bei Dingen, bei denen es nicht so drauf ankommt, bzw schnell neu zu machen sind vllt erlange ich so ein bissl mehr Vertrauen in mich, sollte ich sehen, dass es auch ohne geht. Naja, Privat neige ich eher zu "übersteigertem Selbstwert", wird behauptet, wobei ich ja finde, dass ein Selbstwertgefühl nie übersteigert sein kann. Man ist, was man ist. Und ich sehe durchaus meine positiven Seiten, auch in der Firma, aber sieht sie mein Chef auch, außer, dass alle mich mögen? (Ma im Ernst, man muss schon n ziemliches Arsch sein, um von den Leuten da nicht gemocht zu werden).
Und ja, vermutlich hast du Recht mit deiner Einschätzung, aaaaber, wenn die Geschwindigkeit der einzige Knackpunkt ist, bei was anderem würde ich nicht kritisiert zumindest, uuund meinem Chef das von Anfang an klar war und er auch weiß, dass ich es weiß und er davon ausgeht, dass sich das ändern wird, warum den Kritikpunkt dann überhaupt anbringen? Vielleicht denke ich da zu kompliziert, oder zu wenig kompliziert, nur, wenn jeder weiß, dass jeder weiß, warum es ansprechen? Man spricht etwas doch nur an, wenn man nicht weiß, dass alle es wissen, ooooder, weil es etwas besonders positives, oder besonders negatives ist, das gesagt werden muss. Oder nicht?
LG
 

KaiX0

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Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort.ja, deine Einschätzung ist korrekt.
Ich bin definitiv perfektionistisch und habe extrem hohe Erwartungen an mich. Bisher habe ich mich eben immer durchgebissen, bis ich zufrieden war. Das will ich hier auch, weiß aber nicht, wie, denn was ich nie hatte, war Angst zu "versagen". Ich wusste immer, wenn ich kämpfe klappt es. Ich glaube dieses Wissen fehlt mir einfach hier. Das was ich mache ist qualitativ ziemlich gut, wenn man mich jedoch fragt, ob ich zufrieden bin, muss ich das verneinen. Ich sehe dennoch jeden Kinken und eben die Zeit, die davon rannte.
Ich denke klare Anweisungen, eine Autoritätsperson, ein Mentor, wäre gut. Aber nein, den habe ich nicht und kann ihn auch nicht bekommen. Der Werkstattleiter ist einfach nicht der Typ dafür und der Meister hat zu wenig Zeit und, nunja, wir surfen nicht unbedingt auf einer Welle. Also wir verstehen uns meistens gut, haben uns aber auch schon lautstark angepampt. Es wechselt immer mal, jedenfalls ist er nicht der entspannteste Mensch und deswegen nicht unbedingt passend für mich, die genauso wenig entspannt ist. Also muss es ohne funktionieren.
Was ich mich aber eben mehr Frage, was auch das Ziel meines Posts war, ist nicht, was sie für mich tun können, sondern was ich für mich tun kann. Ich denke auch, dass die Firma als ganzes tut, was ihr möglich ist.
LG
Deine Selbstbeschreibung könnte von mir stammen. Daher sei mir ein kleiner Hinweis gestattet: Du bist die pefekte burn-out Kandidatin. Also Vorsicht, das ist nicht lustig. Woher ich das weiß? Achte darauf, mache Dich mal schlau, wer und warum dieser Typus Mensch gefährdet ist.
Das bringt mich zum zweiten Punkt: Auch wenn es Dir aktuell Freude bereitet, im Messebau 'den Scheiß an die Wand zu hauen' widerspricht das zumindest einer wesentlichen Komponente Deiner Persönlichkeit. Du möchtest nämlich eigentlich wunderschöne, perfekte! und vermutlich auch schön gestaltet Dinge bauen/herstellen. Am Liebsten im stillen Kämmerlein, mit soviel Zeit wie es eben benötigt.
Es könnte - Konjunktiv beachten - also eine Zeit kommen, in der die innere Eleonora unzufrieden wird im Messebau. Sie fühlt sich mit dem Anspruch an Geschwindigkeit unwohl, das entspricht ihrem Wesen einfach nicht. Achte auch darauf, sonst passiert u.U. das was ich am Anfang dieses Posts schrieb. Wenn diese Zeit kommt, solltest Du am besten schon eine Idee haben, wie Du eine Veränderung herbeiführen kannst. Evtl. sogar im aktuellen Unternehmen?

Sorgen würde ich mir im Moment aber keine machen, jetzt! ist alles gut. Später? Kannste Dich später drum sorgen :emoji_wink:
 

Martin45

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warum den Kritikpunkt dann überhaupt anbringen? Vielleicht denke ich da zu kompliziert, oder zu wenig kompliziert, nur, wenn jeder weiß, dass jeder weiß, warum es ansprechen? Man spricht etwas doch nur an, wenn man nicht weiß, dass alle es wissen, ooooder, weil es etwas besonders positives, oder besonders negatives ist, das gesagt werden muss. Oder nicht?
LG
Du hast da noch eine gute und schlechte Eigenschaft zugleich.
Mitdenken/Gedanken bei der Arbeit - gut.
Sich zu viel zu dem was die anderen über dich denken KÖNNTEN Gedanken machen - garnicht gut, siehe BurnOut-Thema.
Ich bin sicher dein Chef denkt die Sache mit der Geschwindigkeit maximal 10% so komplex wie du. Er sieht es als Thema und spricht schlicht darüber, weil er mit dir abklären will, wie er dir helfen kann (und sich natürlich auch, denn es hilft ihm, wenn du mit der Zeit schneller wirst). Ihr habt dazu ja auch schon einen Fahrplan (Arbeitspläne etc.) erarbeitet oder jedenfalls abgesprochen. Das ist beim Chef und generell ich behaupte bei einem Mann eine rein sachliche-praktische Ebene. Männer denken da meist nicht so kompliziert "um die Ecke". Suche keine versteckte Botschaft, wo ziemlich sicher keine ist. Wenn da eine ist/sein sollte (ich glaube es wie gesagt nicht), erfährst du es sicher noch klar und deutlich und dann ist immernoch Zeit sich Gedanken zu machen. Du machst dich sonst mit deinem Gedankenkarussell noch verrückt und das ist es nie wert.
Lebe (und denke) möglichst viel im "hier und jetzt", @KaiX0 hat dasselbe gesagt, mit anderen Worten, in seinen letzten Sätzen.

Was du ihn beim nächsten Gespräch mal fragen könntest: Ob er mit deiner Entwicklung zufrieden ist. Dann weisst du, ob du auf dem richtigen Weg bist, das gibt dir vielleicht etwas mehr Sicherheit bzgl. deiner Schneller-Schnellerwerden-Thematik.
 
Zuletzt bearbeitet:

FredT

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Ich kann dir aus meiner Sicht nur empfehlen, einfach dein Ding zu machen, die Arbeit gut qualitativ hintereinander weg zu tun. Wem irgendwas nicht paßt, der wird sich melden. Und wenn das sein sollte, steht vielleicht an der nächsten Ecke dein Glücksfall und für den Meister der nächste Dumme , der sich ditschen läßt. Ü-Stunden kann man mal machen, sollen aber nicht zur Regel werden. Denn dann läuft eindeutig was verkehrt in der Firma. Bei uns im Gleisbau/Unterhalt war Schicht nach gesamt 10 Stunden auf der Baustelle. Mehr war nicht drin, BG und Ruhezeitmäßig mit 11 Stunden zwischen. Wer das nicht einhalten wollte, kam schnell ins Teufels Küche. Das wußten alle, und der Staatsanwalt stand schnell mal auf der Matte bei Betriebsunfällen. Brauchte keiner.
Also guten Willen bis zum point of noreturn. Es herrscht Fachkräftemangel, schlechte Chefs haben wir zur Genüge.
 

wirdelprumpft

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LG
Ich hab die 400 vom Kollegen und deine 120 zusammengerechnet damit „zu wenig Mitarbeiter„ Sinn ergibt
durchschnitt liegt ja bei ca. 175 Stunden/Monat

mit dem hier geht es alleine…gibts von div. Herstellern hier sieht man das Prinzip besser
 

Eleonora

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Hallo, ihr Lieben,
Erstmal vielen lieben Dank für all eure Mühen und Hilfestellungen. Ich hatte heute mein Mitarbeitergespräch und die Problematik angesprochen und auch, dass mich das ziemlich belastet. Mein Chef und das Gespräch verliefen extrem positiv. Er bestätigte im Grunde all eure Einschätzungen und meinte, dass er nicht wollte, dass es so rüber kommt, dass ich "zu langsam" sei. Ich solle das streichen und eher ein "langsam, weil sorgfältig" draus machen. Er will mir mehr Hilfestellungen geben und mit den anderen beiden zusehen, dass ich mehr unterstützt werde in Form von ausreichendem Informationsfluss, korrekten und vollständigen Plänen, etc. Also im Grunde Chaosbewältigung. Außerdem mache ich einen Staplerschein, yay, so dass ich nicht andere suchen muss, die mir Mal Paletten aus dem Regal holen.
Das Gespräch war insgesamt sehr positiv und er, ich und ihr sind uns vermutlich alle einig, dass ich mir selbst im Weg stehe und mir mehr zutrauen muss und weniger "Angst" haben. Daran werde ich arbeiten, ist schwer, aber wird schon, denke ich.
Also ja, jedenfalls vielen lieben Dank euch. Dank euch konnte ich heute meine Sorgen mit ihm besprechen und schaue nun positiver dem Ende meiner Probezeit entgegen ☺️
 
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