Also ich versuche mich einmal klarer auszudrücken. Die Unterscheidung Stadt/Land ist mir bewusst, ebenso die Tatsache, dass nicht jeder selbst Herr oder Dame seiner Entscheidungen ist.
Also dann hat künftig doch jeder ein eigenes Autos?
Was spricht denn dagegen? Besitz und Nutzen sind zwei unterschiedliche Dinge. Aber wie bspw.
@benben geschrieben hat, kann man ja überlegen ob man zwei oder drei Autos im Haus/Haushalt braucht, bzw. ob man wirklich jeden Meter mit dem Auto fahren muss!?
Denn Car-Sharing funktioniert in diesem Fall ja nicht - denn wenn es regnet oder kalt ist will ja jeder ein Auto aus dem Pool - und dann gibt es irgendwann keine mehr.
Hier bei uns gibt es ein Car-Sharing-Auto, der Betreiber würde bei größerer Nachfrage auch zwei oder mehr aufstellen. Nur weil es einmal regnet, wollen auch nicht alle gleichzeitig fahren. Ein Car-Sharing Auto ist in den wenigsten Fällen auch sinnvoll ganztags zu nutzen. Die Idee dahinter ist eine andere. Bei uns muss das Auto immer wieder an den gleichen Platz zurück. In Basel gibt es auch die Möglichkeit des „pick a car“. Du holst es dort ab wo es gerade steht und stellst es innerhalb eines vorgegebenen Bereichs wieder ab, sonst wird es teuer. Dies als Ergänzung zum klassischen Car-Sharing-Modell mit festen Stellplätzen.
Und was macht ein Ehepaar das auf dem Land wohnt bei dem beide arbeiten und jeder 20 - 40km zur Arbeit hat?
Die fahren auch zukünftig mit zwei Autos. Aber es lohnt sich vielleicht über andere Dinge nachzudenken. Fahrgemeinschaft, Home-Office (tageweise) oder auch Veränderung. Mein Arbeitskollege fuhr bisher mit dem Zug (50 bis 55 Minuten) zur Arbeit. Jetzt mit dem Auto 34 Minuten. Monatskarte 80 EUR, Auto (1600+ km pro Monat, 120 EUR Parkkarte). Klar, das lohnt für 30 Minuten Zeitersparnis am Tag.
Aber es ist flexibel und bequem, man muss sich nicht in einen Zug setzen, keine Verspätung, Zugausfälle, Streiks, usw.
Sollen sie in die Stadt ziehen wo es keine bezahlbaren Wohnungen gibt?
Nein, nicht zwingend. Aber muss man südlich von Frankfurt zur Miete wohnen, wenn man jeden Tag durch die Stadt zur Arbeit im nördlichen Bereich pendelt? Kostet das nicht auch Geld? Von der verschwendeten Lebenszeit hat man noch weniger.
Was ist da dein realistischer Vorschlag?
Zunächst sich einmal der tatsächlichen Kosten für die Mobilität und die aufgewendete Zeit bewusst werden. Danach einmal überlegen, ob nicht die 300 EUR teurere Mietwohnung, die einen vollständigen oder teilweisen Autoverzicht ermöglicht (näher an Bahn, Bus oder Fahrrad zur Arbeit). Den inneren Schweinehund überwinden und anstatt mit dem Auto, auch mal mit dem Rad zur Arbeit fahren. Manche machen darüber ein Video, gell
@heiko-rech? Man sieht auch den Effekt auf den Körper.
Ich glaube, viele die ein Haus oder eine Wohnung (auf dem Land) haben und dann auch noch einen Arbeitsplatz in der unmittelbaren Nähe haben machen es sich bei der Diskussion zu einfach...
Ich fürchte, die Diskutieren nicht mit. Ebensowenig wie die Lattenrad-Jünger, oder täglich-Radfahrer. Die haben einen anderen Lebensstil und schütteln über manche Aussage, auch von mir, den Kopf und fahren, leben oder machen was auch immer.
weil's gerade um Autos geht, ein mittelfristiger starker Rückgang des Autoabsatzes und unsere
Wirtschaft incl. der Sozialsysteme, Staatsfinanzen.... ist kaputt!
Ja, weil wir eine Dekade eine Industrie gefahren haben, die technologisch den Markt „verarscht hat“, jetzt einen Teil der Konsequenzen spürt und nicht gemerkt hat, dass andere Länder links und rechts an uns vorbeifahren.
Hier in BaWü hat die gesamte Zuliefer-Industrie entweder nicht gemerkt wohin die Reise gehen wird (Elektromobilität/Wasserstoff-Antrieb) oder war überrascht, dass Großkonzerne plötzlich einen radikalen Kurswechsel vornehmen und dabei ihre Fertigungstiefe erhöhen wollen. Da stimmt doch etwas nicht. Was kannst Du als Schreiner jetzt dafür, wenn VW-Kunden keinen Diesel mehr wollen, oder aber kein Vertrauen in die Elektromobilität haben? Wir haben wie im Radsport geglaubt, dass alle sauber sind, dann beim Tanken gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt, aber der nächste Markenkauf erfolgt dann wieder Markentreu. So funktioniert nun einmal der Markt. Die Verlierer interessiert aber keiner.
Deshalb ärgern mich immer wieder hoplahop eingeführte Neuerungen wie Amazon, E-Mietroller...
ohne über die Folgen zu reflektiern.
Da bin ich voll bei Dir. Aber da ist doch jeder selbst beteiligt. Der eine freut sich über den preiswerten Liter Milch im Discounter, der andere erzählt vom Brezelbackautotmaten bei Aldi/Lidl. Früher konnte die Post keine Pakete unter 8 bis 10 Tagen ausliefern, heute geht es in zwei Tagen. Warum wohl? Amazon hat bei uns am Bahnhof (3500 Einwohner), Zug kommt stündlich/halbstündlich je nach Tageszeit, einen Abholautomat aufgestellt. 300 Meter bis zur Post, 30 Meter bis zum Hermes-Laden. UPS auch nur 800 Meter weit weg. Und nun? Amazon spart Geld bei der Auslieferung, wer füllt den Automat?
Die Zauberlehrlinge sind wir alle halt.
Richtig. Wir sind uns vielen Handelns erst bewusst, wenn andere Millionäre sind und wir den langen Weg zum Bäcker fahren.
Der Schwachsinn bezog sich auf die folgenden zwei Aussagen. Die untere zeigt eine gewissen Ironie Deinerseits, die Argumente herbeisehnen, die sich die Zielgruppe gar nicht macht.
Bin schon gespannt, wie die künftigen Besitzer von Lastenfahrrädern bei uns im Winter in den Bergen eine 10% Steigung auf Schnee rauf- und runterfahren.
Die schreien dann wahrscheinlich nach umweltfreundlicher Salzstreuung / Schwarzräumung.
Ich muss im Winter nicht gegen jede Vernunft mein (Lasten-)-Fahrrad bewegen und mir und anderen etwas zu beweisen! Aber es soll auch Leute geben, die sich das zutrauen und auch machen. Spikes lassen grüssen, die gibt es nämlich auf für Fahrräder. Aber ich würde das auch nicht machen und wollen.
Zur Zeit leiden 80000 Autofahrer mit mir an einer kaputten Brücke namens Salzbachtalbrücke, der täglich 2malige Umweg kostet mich jeden Monat um 70€, alleine die Mehr-Einnahmen an Mineralölsteuer von den Umfahrern reicht vermutl. für 2 Brücken.
Ja, aber was ist denn die Ursache? Wir pumpen seit Jahrzehnten Milliarden in unser Straßennetz, bauen immer mehr, unterhalten wenig bis gar nichts, lassen einen Teil verrotten. Bei immer mehr Verkehr hat man immer mehr Verkehrswege gebaut, Firmen und Einkaufsmöglichkeiten ins Grüne gerückt Gleichzeitig wurde Bahn- und Busverbindungen reduziert, Strecken, Weichen, Bahnhöfe, usw. abgebaut. Jetzt baut der ÖPNV komischerweise die teueren Automaten ab, begründet aber auch die Preissteigerungen.
Den Abbau der Automaten in Lörrach und Weil am Rhein habe das zuständige Verkehrsunternehmen SWEG entschieden, da die Geräte am Ende ihrer Lebensdauer und technischen Möglichkeiten angelangt seien. Es bestünden mit digitalen Apps sowie Verkaufsstellen, DB-Automaten und Busfahrern ausreichend Alternativen. „Im Übrigen ist die Mehrzahl der Kunden ohnehin mit Zeitkarten unterwegs.“
Aus der
Weiler Zeitung.