Amazon ist super für mich! (Change my Mind)

Astlochfräser

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Bei mir hat ein gewisser Umdenkungsprozess vor ca. 20 Jahren angefangen:

- Auto abgeschafft, Lastenfahrrad hat im ersten Jahr schon den Co2 Abdruck verschlungen, 2 Jahre 16000 km.
- Fleisch einmal pro Woche, vom Fleischer des Vertrauens (Ausnahme: diesen Urlaub nur Fisch, 3 Wochen Ostsee)
- Hauptberuf Programmierer: von März bis Oktober auf dem Schiff, komplett mit Solar und Windenergie klimaneutral, im Winter nicht.
- Wasser: auf dem Boot mit Wasseraufbereitung aus Flusswasser, komplett über Solar
- Gemüse: Lieferung über lokale Biogemeinschaft, einmal pro Woche, es wird das gegessen was die Natur zur Jahreszeit produziert,
- Ausgestossene Emissionen (Holzwerkstatt und Boot fahren) gleiche ich durch Kompensationszahlungen aus
- Soziale Netzwerke sind das Schachcafe und die Eckkneipe - die funktionieren wunderbar!
- Onlinebestellungen: Ja, wenn keine anderweitige Alternative, wenn möglichst kommuliert versandt (was momentan bei Schiffsbeschlägen aus England nicht möglich ist).

Am Anfang war die Umstellung schwer, insgesamt kann ich nur eine Steigerung der Lebensqualität feststellen.

Erhöhte Kosten? Nein - die Abschaffung des Autos und die damit stetigen Kosten wiegt alle zusätzlichen Mehrkosten aus. Und wenn mal was transportiert werden muss, dann ein Anruf beim Kumpel den man anschliessend zum Essen einlädt, oder notfalls ein Mietwagen.

/Georg
 

Mitglied 67188

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von März bis Oktober auf dem Schiff, komplett mit Solar und Windenergie klimaneutral, im Winter nicht.
interessant, du lebst auf einem Schiff die Sommermonate?
und dann, ein eigene Wohnung oder Haus oder Hotel?

habe 4 Jahre auf meinem Segelschiff gewohnt, ganzjährig aber recourcenschonend ist so ein Schiff
ja nicht gerade vor allem wenn man es nicht ganzjährig nutzt....

Kompensationszahlungen sind in Ordnung, man muss nur aufpassen, dass es zu keiner elitären Einrichtung mutiert.
 

magmog

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Moin,

das Protegieren der Abschaffung des Autos oder der Nutzung des öNV oder eines Carsharings- oder Mietwagens ist eine typische überhebliche Großstadtbewohneransicht,
die bei allen Diskussionen Leben als die einzige gelobt wird.
Dabei scheint niemand zu berücksichtigen, dass das auf dem Lande einfach nicht möglich ist.
Ich wohne in Beiden Gebieten abwechseln.

Zurück zum Thema, besonders auf dem Lande ist Amaz eine Katastrophe für die Geschäftswelt.
Aldi und Konsorten haben denen schon in den letzten Jahrzehnten endlos Umsätze abgegraben,
jetzt werden auch noch die Fachgeschäfte um ihre Existent gebracht.

Nix mehr mit schnell zum Farbenfritze mit dem Rad Lack holen, beim Eisenhändler ein Stück Flachstahl, beim Haushalts- und Eisenwarenhändler ein paar Dübel.
Tote Hose in der Ortsmitte, nur noch ein Cafe' wo man spontan Leute traf, die Läden nur noch mit zugeklebten Schaufensterscheiben.
Aber die Straßen mit Paketdiensttransportern vollgestellt.

Der schöne leichte Konsum frei Haus, aber das Persönliche ist Tot, der kurze Schnack mit den Verkäufern und den anderen Kunden, alles weg.
Den Kommunen brechen die Einnahmen weg, immer weniger Freizeitangebote.....
wer will das?

Aber gleich wieder im WWW einkaufen gehen!
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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das Protegieren der Abschaffung des Autos oder der Nutzung des öNV oder eines Carsharings- oder Mietwagens ist eine typische überhebliche Großstadtbewohneransicht,
die bei allen Diskussionen Leben als die einzige gelobt wird.
Dabei scheint niemand zu berücksichtigen, dass das auf dem Lande einfach nicht möglich ist.
:emoji_thumbsup::emoji_thumbsup::emoji_thumbsup:

Und in den Großstädten gibt es auch fast keinen Winter mit Schnee auf der Straße und keine nennenswerten Steigungen.
Bin schon gespannt, wie die künftigen Besitzer von Lastenfahrrädern bei uns im Winter in den Bergen eine 10% Steigung auf Schnee rauf- und runterfahren. Die schreien dann wahrscheinlich nach umweltfreundlicher Salzstreuung / Schwarzräumung.

Viele Grüße
Alois
 

Mitglied 59145

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Mit dem momentanen öNV ist das sicher nicht möglich. Das ist halt das Problem, es müsste von jetzt auf gleich genug Angebot geben und Fahrzeuge halt so teuer werden, dass direkt umgestiegen wird. Aber ich kann @magmog da nur beipflichten, momentan für mich einfach nicht möglich, auch mit viel gutem willen nicht. Einfache Strecke wären 1Std15min zzgl 2,5 km Fussweg. Jetzt fahre ich 11-12min.

Starker Ausbau des öNV und gleichzeitig massive CO2 Abgaben wären da ein Weg....... Freiwillig wird das so niemand machen, Auto ist zu günstig, öNV ist zu umständlich.

Gruss
Ben
 

yoghurt

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Hallo,
mal so als Großstadt-Bewohner dazu: Ich sehe auch hier Teile der "neuen Mobilität" (trotz eigener Zugehörigkeit zu links-grün-alternativen Millieu) sehr kritisch. Wenn das Lastenrad weiter so an Popularität gewinnt, dann sind hier die Radwege und Straßen bald völlig verstopft mit diesen großen aber eher langsamen Fahrzeugen. Stellplätze sind ein doppeltes Problem. Einerseits stehen überall Autos (und das meiner Meinung nach auch nicht nur zum Spaß, die meisten brauchen die Dinger wohl auch), andererseits sind die Gehwege dann bald auch eng vor geparkten Fahrzeugen.

Wir haben selbst überlegt, ob wir so ein Fahrrad brauchen um unsere vielen Kinder zu transportieren, aber eines der besseren Modelle (womöglich elektrifiziert) ist derart teuer, dass ich es nicht wagen würde so etwas übernacht vor der Tür abzustellen. Also bräuchte es abschließbare Boxen - aber wo sollen die stehen? (Dass ich massive Zweifel an der Öko-Bilanz dieser ganzen Akku-Technik habe, lasse ich mal außen vor!)
 

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FredT

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Selbst im urbanen/suburbanen Bereich ein Irrweg. Unser Wohngebiet mit ca 10000 Einwohnern ist seit 8 Wochen von der Stadt abgeschnitten, Mehrweg 10km im StopnGo über die einzige Straßverbindung, die noch blieb. Damit war auch der CarsharingPlatz nicht mehr erreichbar... Übrigens gibt es als "Ersatz" nur eine schmale Fußgängerverbindung, nix für Fahr- oder gar Lastenrad. Aber inzwischen in meinem Gesichtsfeld ca 25 Neuzulassungen von PKW

Und zum Ladensterben: Das wurde bei uns ab 1990/91 mit dem Postulat "Rechnet sich nicht!" auf die Grüne Wiese verlegt. Seither weder " Farbenfritze Eisenhändler, Haushalts- und Eisenwarenhändler" in einer 230TEinw-Stadt. Dafür 6 Baumärkte in der Peripherie.
Kein weiterer Kommentar nötig
 

WinfriedM

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das Protegieren der Abschaffung des Autos oder der Nutzung des öNV oder eines Carsharings- oder Mietwagens ist eine typische überhebliche Großstadtbewohneransicht,

Ich denke, es wird keine Universalkonzepte geben, welches für alle passt. Jeder wird ganz individuell schauen müssen, was in seinem Umfeld möglich ist und was auch möglich werden kann.

Ich wohne in einer Großstadt, aber wenn man nicht direkt im Stadtkern wohnt, sieht es mitunter ähnlich aus, wie auf dem Dorf. Supemarkt, Post und Drogerie gibts in der Nähe, für den Rest muss ich mindestens 10Km fahren.

Persönlich bin ich sehr dankbar für den Luxus, ein Auto zur Verfügung zu haben.
 

yoghurt

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Hallo,
es ist eine Fall-zu-Fall-Abwägung.... Zur Schule der Kinder fährt eine Tram genau passend in einem Tempo, dass ich mit dem Auto im Berufsverkehr nicht erreiche. Aber am Abend eines Ausflugs mit den Kindern sind immer alle froh, wenn ich die ganze Bande mit dem Auto nach Hause fahre....
 

WinfriedM

ww-robinie
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dass ich es nicht wagen würde so etwas übernacht vor der Tür abzustellen.

Ein großes Problem bei den Dingern, Stellplatz und Diebstahlschutz. Für eine Freundin wäre es optimal, sie würde dann sofort ihr Auto verkaufen. Aber sie kann es nirgendwo hinstellen. Autos kann man überall hinstellen, ohne dass sich da jemand dran vergreift. Mit Fahrrad und Lastenrad geht das leider nicht. Die Wohnungsgenossenschaft weigert sich auch, Fahrradgaragen vor die Tür zu stellen.
 

heiko-rech

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Hallo,
das Protegieren der Abschaffung des Autos oder der Nutzung des öNV oder eines Carsharings- oder Mietwagens ist eine typische überhebliche Großstadtbewohneransicht,
das sehe ich nicht ganz so. Ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken dazu gemacht. Und beim Nachdenken ist es nicht geblieben. Ich wohne in einem Ortsteil (Dorf) einer Kreisstadt mit ca. 30.000 Einwohnern. Wir haben vor einigen Jahren bereits eines von zwei Auts abgeschafft. Das verbleibende Auto ist ein einfacher mittlerer Toyota, nichts besonderes. Kein SUV, kein Kombi. Warum auch? Mit einem Kind und einem Hund ist ein Auto in Golf-Klasse groß genug.

Seit eingigen Wochen fahre ich die 3km zu meiner Werkstatt nur noch mit dem Rad, mache kleine Einkäufe einfach auf dem Rückweg mit. Den Wochenmarkt-Einkauf macht meine Frau mit dem Zug, Samstags geht es nochmal kurz in die Stadt für Besorgungen. Auch mit dem Zug. Der hält alle halbe Stunde etwa 300m von unserem Haus entfernt. Dann gibt es derzeit meist nur eine Fahrt pro Woche für einen größeren Einkauf mit dem Auto. Ich finde das inzwischen sehr entspannend und meine Hosen passen auch wieder besser.

Hier und da mal die Verwandschaft besuchen, Elternabend in der Schule etc. Das sind alles Fahrten die gut planbar sind. Gäbe es bei uns ein Carsharing-Angebot, würde das für uns sicherlich funktionieren und viel Geld sparen. Der ganze Ärger, den man mit dem Auto hat fällt auch weg. Für Notfälle gibt es Taxis.

Wenn es mal mit dem Auto in Urlaub geht, kann man für zwei Wochen einen Kombi mieten. Ist auch nicht so teuer wie mancher denkt.

Ganz ohne Auto geht es auf dem Land derzeit nur für wenige Leute. Es wäre aber schon viel getan, wenn mehr Leute weniger Auto fahren würden. Dann würde vielen sehr schnell bewußt, dass da ein Fahrzeug vor der Tür steht, das im Monat 350 -500 Euro verschlingt und kaum gebraucht wird. Dann würden auch mehr Leute sich für Carsharing interessieren und vielleicht gäbe es mehr entsprechende Angebote.

Ich wäre auch dafür, dass Parkgebühren in den Städten angehoben werden. Auch das würde Anreize schaffen weniger Auto zu fahren. Denkbar wäre auch, dass jeder Autobesitzer nachweisen müsste, dass er einen eigenen Stellplatz hat und sein PKW keinen öffentlichen Raum zustellt.

Vieles ist denkbar, auch auf dem Land. Man muss sich hier und da mal von leibgewonnen Gewohnheiten trennen. Das fällt vielen schwer.

Bis wir auf dem Land kaum noch eigene Autos haben dauert es sicherlich noch etwas. Vorstellen kann ich mir das sehr gut. Und wenn man mal etwas realsistisch an die Sache herangeht, muss einem auch klar werden, dass es so wie in den letzten Jahren nicht ewig weitergehen kann.

Und ganz wichtig: Bei Dingen, bei denen man sich umgewöhnen muss sollte man erst einmal an die Vorteile denken, nicht direkt nur an die Nachteile.

Gruß
Heiko
 

pedder

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Mit dem momentanen öNV ist das sicher nicht möglich. Das ist halt das Problem, es müsste von jetzt auf gleich genug Angebot geben und Fahrzeuge halt so teuer werden, dass direkt umgestiegen wird. Aber ich kann @magmog da nur beipflichten, momentan für mich einfach nicht möglich, auch mit viel gutem willen nicht. Einfache Strecke wären 1Std15min zzgl 2,5 km Fussweg. Jetzt fahre ich 11-12min.
Hallo Ben,
aber Du kannst mir doch nicht erzählen, dass Du nicht näher an der Werkstatt wohnen könntest.
Das ist doch freie Entscheidung, die auch vor dem Hintergrund getroffen wurden, das Autofahren super billig und schnell ist.

Menschen vor 75 Jahren hätten sich nicht so entschieden. Das ist kein Vorwurf, aber ich denke wir müssen von diesem masenweisen Pendeln auch wieder runterkommen. Arbeit in die Fläche, nach hause etc.
 

heiko-rech

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Hallo Pedder,
aber Du kannst mir doch nicht erzählen, dass Du nicht näher an der Werkstatt wohnen könntest.
Das ist doch freie Entscheidung, die auch vor dem Hintergrund getroffen wurden, das Autofahren super billig und schnell ist.
Menschen vor 75 Jahren hätten sich nicht so entschieden. Das ist kein Vorwurf, aber ich denke wir müssen von diesem masenweisen Pendeln auch wieder runterkommen. Arbeit in die Fläche, nach hause etc.
Du sprichst mir aus der Seele. Ich kann mich nicht erinnern, dass in meiner Jugend auf dem Dorf viele Leute sehr weit zur Arbeit hatten. Die Arbeit war meist nur wenige Kilometer weg. Und das ist keine 75 Jahre her.
Ich hatte bisher eine Arbeitsstelle, die weiter als 10km von meinem Wohnort weg war. Meist hatte ich da Fahrgemeinschaften mit Kollegen. Ich fand bei dieser einen Stelle die Fahrt von jeweisl 40 Minuten im Auto absolut furchtbar. Eine enorme Verschwendung von Lebenszeit. Zum Glück war das nur dreimal die Woche und nur für ein Jahr.

Es soll ja eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen geben, die einen besser bezahlten Job annehmen, dann stundenlang pendeln und den Mehrverdienst komplett für ein weites Auto ausgeben, das sie ohne den besseren Job nicht brauchen würden :emoji_slight_smile:. Ist aber nur Höhrensagen.

Gruß
Heiko
 

falco

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Das ist kein Vorwurf, aber ich denke wir müssen von diesem masenweisen Pendeln auch wieder runterkommen. Arbeit in die Fläche, nach hause etc.
Das ist eine so individuelle Entscheidung, dass man da nicht von "massenwiese" und "runterkommen" sprechen kann. Ich habe eine spezielle Richtung in meinem Beruf. Potentielle Arbeitgeber sind rar. Ich möchte auf eine Weise wohnen, die ich mir gleichzeitig leisten kann und in der ich mich wohl fühle. Das geht in meinem Fall nicht ohne Pendeln und gleichzeitig massivem Verzicht an Wohnqualität. Viele andere können sich das gar nicht aussuchen, die müssen pendeln. Wenn ich mit mienem Gehalt dann in die Städte oder Stadtrandlagen dränge, wie gleichzeitig viele andere auch, dreimal darf man raten wo das hinführt. Da sind die jetzigen Situationen mancherorts noch harmlos, gegen das was dann passiert.

Jemand mit "Durchschnittsberuf" (ganz ohne Abwertung!) sieht das sicherlich anders, kann aber dabei vielleicht auch einfach nicht mitreden.
 

pedder

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Das ist eine so individuelle Entscheidung, dass man da nicht von "massenwiese" und "runterkommen" sprechen kann.

Fahr mal morgens nach Kiel oder Hamburg oder eine Großstadt Deiner Wahl und abends wieder raus, dann weißt Du, was ich mit massenweise meine.

Und lies mal meinen letzten Satz nochmal nach. Arbeit in die Fläche! Das richtete sich allerdings nicht an Ben, der arbeitet bereits in der Fläche. Also eigentlich noch ein Stück weiter draußen.
 

falco

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Fahr mal morgens nach Kiel oder Hamburg oder eine Großstadt Deiner Wahl
Wie es der Zufall will ist sowohl die 215, als auch die 210 mir bestens bekannt, genau wie die 76, die 7 und all die anderen schönen Nummern. Wenn du einer Bäckereifachverkäuferin dann empfehlen möchtest näher nach Hamburg zu ziehen, nur zu. Sobald du Arbeitgeber bist, kannst du gerne Jobs in der Fläche schaffen, ich denke es gibt eine Vielzahl an Unternehmern, die dies aus bestimmten Gründen nicht tun. Will man denen nun auch noch vorschreiben wie das zu laufen hat?
 

Mitglied 59145

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Man will erstmal Ideen sammeln und das Verständnis stärken, jedenfalls ich und ziemlich sicher auch @pedder . Wir sind hier schon wirklich weit draussen, mein Arbeitsweg sind knapp 12km. Es ist immer ein Abwegen, ich war hier im betrieb bevor ich meine Frau kennen gelernt habe. Für sie ganz klar, auf das Dorf will ich nicht, muss ich ja überall hin mit dem Auto. Mit der Firma umziehen wäre auch nicht ganz so leicht gewesen......

So leben wir jetzt einen Kompromiss, mit eindeutig zuviel Auto. Momentan nutzt sie ihre wieder, aufsuchende soziale Arbeit im ländlichen Raum.
Mit unserer Mithausbewohnerin fahre ich 2 mal die Woche zusammen. Die anderen Tage fährt sie mittags schon, also auch ein eigenes Auto.

Ich spreche das mal an, wenn ich das so erzähle ist das schon Wahnsinn. Ich glaube der Moment,dass tatsächlich alle 3 Autos gebraucht werden kommt eigentlich nicht vor. Bzw. lässt der sich vermeiden.

Gruss
Ben
 

KalterBach

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Dabei scheint niemand zu berücksichtigen, dass das auf dem Lande einfach nicht möglich ist.
Ich wohne in Beiden Gebieten abwechseln.

Wir wohnen im ländlichen Raum, 3500 Einwohner im Kernort. Es gibt mehr als einen Einwohner, der sein Auto aufgegeben hat, seitdem es ein CarSharing-Auto am Bahnhof und den Bürgerbus gibt.

Wir als Familie sind aus diversen Gründen noch nicht so weit, aber es geht definitiv. Klar, die Bereitschaft zur Veränderung muss da sein, ebenso auflösbare Zwänge.

Bin schon gespannt, wie die künftigen Besitzer von Lastenfahrrädern bei uns im Winter in den Bergen eine 10% Steigung auf Schnee rauf- und runterfahren. Die schreien dann wahrscheinlich nach umweltfreundlicher Salzstreuung / Schwarzräumung.

Bitte entschuldige, aber das ist Schwachsinn, den Du da von Dir gibst. Im Winter oder bei Sauwetter kann und darf man doch auch weiterhin Auto fahren. Vielleicht hat man denn nur noch eines und lebt etwas bewusster. Ohne SUV, oder Allrad-Auto mit 3 und mehr Liter Hubraum, weil man könnte ja einmal im Jahr den schweren Anhänger ziehen. Es gibt immer Gründe, aber viele haben einfach die falsche Logik. :emoji_wink:

Jetzt fahre ich 11-12min.

Das ist doch auch legitim. Und soll weiterhin möglich sein. Aber mein Nachbar fährt am Samstag Brötchen und Wurst/Fleisch mit dem Renault Master (Firmenwagen) holen. Fährt halt nicht so gerne Fahrrad. Nach 1600 Metern für beide Wege sagen wir uns nach dem gemeinsamen Guten Morgen vorher auch einen schönen Samstag, oder klönen noch etwas. :emoji_thinking:

Ein großes Problem bei den Dingern, Stellplatz und Diebstahlschutz. Für eine Freundin wäre es optimal, sie würde dann sofort ihr Auto verkaufen. Aber sie kann es nirgendwo hinstellen. Autos kann man überall hinstellen, ohne dass sich da jemand dran vergreift. Mit Fahrrad und Lastenrad geht das leider nicht. Die Wohnungsgenossenschaft weigert sich auch, Fahrradgaragen vor die Tür zu stellen.

Da könnte ich eine Wut kriegen.


Es soll ja eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen geben, die einen besser bezahlten Job annehmen, dann stundenlang pendeln und den Mehrverdienst komplett für ein weites Auto ausgeben, das sie ohne den besseren Job nicht brauchen würden :emoji_slight_smile:. Ist aber nur Höhrensagen.

Nein, Realität. Steuerlich begünstigt vor allem für Firmen und Besserverdiener sowie Selbstständige. Nicht für alle, aber für Viele.
 

pedder

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Vorschreiben sicher nicht. Ich will die Rahmenbedingungen (und Subventionen) so verändern, dass es wieder Sinn ergibt, einen Betrieb Sörup oder Aukrug zu betreiben. Dann passiert das auch.
 

FredT

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Nunja, es mag für einige machbar sein. Solang aber die Arbeitsverwaltung Jobs aufdrückt mit der Maßgabe "mobil" zu sein, ist das alles unausgegoren. Hier waren vor 30 Jahren 80% aller Jobs im Stadtgebiet, bzw. mit dem Arbeiterverkehr gut zu Schichtzeiten erreichbar. Danach nicht mehr wg Stadtverdrängung des produzierenden Gewerbes bzw. Zusammenbruch und Neuausrichtung der Chemieindustrie (Wegfall von Verbindungen, Auflassung von Werksbahnhöfen) . Und wer dann privat noch Vereine, Ehrenämter und Seniorenbetreuung zu leisten vermag, der setzt dazu nicht auf die Öffis... Kultur zu erleben oder zu betreiben ist ohne MIV auch aussichtslos
 

KalterBach

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Und deswegen kranken solche Diskussionen, das ist einfach Unsinn.


Ich kenne mehr als einen Selbstständigen, der nach dem Besuch beim Steuerberater stolz im Verein erzählt hat, dass das nächste Auto größer werden muss. :emoji_wink:

Ehrliche Arbeit soll sich lohnen und ich bin ein großer Gegner von Neiddiskussionen, aber steuersubventionierte Autos sind nun mal kein Unsinn, sondern Realität. Genauso wie Diesel-Subventionen, Pendlerpauschalen, Abschreibungen über Leasingmodelle, usw.
 
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