Alter Schrank und Anrichte

AnneKG

ww-pappel
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Hallo Liebes Forum,
ich möchte heute gerne eure Einschätzung zu unseren "Schätzchen" hören. Wir habe diese beim Verwerter gekauft, dieser hatte sie bei einer Haushaltsauflösung bei Limburg erstanden. Leider sind einige Teile beschädigt und lose, auch der Transport dieser Firma hat zusätzliche Dellen in der Oberfläche hinterlassen. Haben wir mit bedauern festgestellt müssen, weil sie noch heller also neu waren. Meinem Mann gefällt so etwas gar nicht, seiner Meinung nach "leben wir nicht in einer Kirche", überlege ich sie evtl. weiter zu geben. Würde mir aber das Herz brechen, ich finde sie schön.

Meine Fragen sind:
1. Wie alt sind die jeweiligen Schränke?
2. Welchen Wert könnten sie haben?
3. Lohnt sich eine Profi - Restauration, Kosten dafür ungefähr?
4. Tipp in der Nähe von PLZ 69...einen gibt?
5. Kann man die Zierteile selber kleben?


Danke für eure Hilfe

Anne


Fotos lade ich noch, hat sich bisher gewehrt.
 

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Keilzink

ww-robinie
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Vom Stil her ist das dem Historismus zuzurechnen (etwa 1870 bis 1914).
Also kein Stil im eigentlichen Sinn, sondern ein Wiederhervorholen von vergangenen Stilepochen, zur Selbsbestätigung eines Bürgertums nach einem gewonnenen Krieg in nationaler Pose. Rein gefühlsmässig und ohne die Konstruktion gesehen zu haben, würde ich auf 1880 bis 90 rum tippen.

Diese Möbel sind meist sehr gut gebaut, in diesem Fall Eiche auf Nussbaum getrimmt (wenn ich das richtig sehe), haben aber heute keinen sehr hohen Wert. Einmal, wegen dieses protzenden Stilgemisches, dann auch, weil zu dieser Zeit Möbel schon in Manufakturen oder sogar Fabriken gefertigt wurden.
Was den Preis angeht: Geh einfach mal in die Bucht, gib "Anrichte, Historismus" oder auch "Gründerzeit" ein (ein anderer Begriff für diese Zeit). Da bekommst du dann einen Überblick, was dafür verlangt wird.

Wenn dir die Möbel gefallen, lohnt eine gewisse Investition. Das ist gutes Massivholz, gut verarbeitet, weit jenseits von Ikea&Co. Aber dann eher nichts selber machen, bevor ein Fachmann sich das angesehen hat.

Und eine persönliche Bitte: Nicht weiß lackieren, die Farbe dann zur Hälfte wieder abkratzen und das Ergebnis "shaby-chic" nennen. :rolleyes:

Andreas
 

AnneKG

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Vielen Dank für deine Antwort, und keine Angst ich stehe nicht auf weißen Shaby-Chic:emoji_wink:
 

dermike

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Hallo,

das Ding sieht gut aus, braucht aber Platz um zu wirken.
Etwas Kirchenflair kommt aber schon auf.
Wenn nicht unverschämt, was hat das Teil denn gekostet ?
Schätze so um die 1000 €


Gruß

dermike
 

welaloba

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Meine Fragen sind:
1. Wie alt sind die jeweiligen Schränke?
2. Welchen Wert könnten sie haben?
3. Lohnt sich eine Profi - Restauration, Kosten dafür ungefähr?
4. Tipp in der Nähe von PLZ 69...einen gibt?
5. Kann man die Zierteile selber kleben?
1. Gründerzeit , 1875 - 1885 etwa
2. Siehe den Mitschreiber Andreas - bzw. gibts da unterschiedliche Auffassungen
3. Das müsst ihr nach eurem Geldbeutel entscheiden und ihr solltet euch erst mal einig werden, ob die Teile wirklich bei euch bleiben, Kosten pro Schrank wohl nicht unter 500 - 600 Euro, wenns wirklich gut geht. Transportkosten sind nicht zu unterschätzen, kommen evtl. noch drauf!
4. Gelbe Seiten
5. Nur mit organischem Leim wie Knochenleim oder Fischleim

Gruß Werner
 

alani

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Hallo Anne,
wenn es Deinem Mann heute nicht gefällt, kann es evtl. morgen anders aussehen :emoji_wink:.
Wenn Du es ihm generell zutraust, so probier doch mal mit einem guten Buchgeschenk. Ich kann Dir dieses von Sam Allen empfehlen: "Oberflächenbehandlung von Holz: Klassische Techniken und Rezepte".
Vielleicht entflammt dann doch seine Begeisterung für richtige Holzmöbel.
Gruß,
Andreas.
 

dascello

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Ich bin an sich nicht so der Fan von Historismus, aber das Ding hat was.
Ich muss zustimmen: Nur ja nicht zuviel machen!
Lose Teile befestigen (s. Werners Post), Fehlendes ersetzen (lassen).
Beulen, Schrammen drin lassen, Oberfläche genau so lassen. Unsere eigenen Falten machen uns doch auch nur schöner, gell?

Meint

Michael
 

AnneKG

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Hallo,

ja danke für Eure Einschätzungen, den Buchtip habe ich auch gleich mal gegoogelt.
Und dann suche ich meine "Kochtöpfe" für die "Knochenleimsuppe":emoji_wink:

Danke für die Infos, ich hätte nicht gedacht das die schon so alt sind, aber so ist das wenn man mit IKEA groß wird.

LG Anne
 

dascello

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Fischleim ist easier. Muss man nicht heiß verarbeiten. Und Hautleim (zB GEWA) ist besser als Knochenleim, wenn's denn heiß (und wasserfest) sein soll.

Gruß

Michael
 
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