Alte Abrichte mit Dickenhobel - Klappmesserwelle auf Keilmesserwelle umrüsten?

Arkhan1806

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Vom aufwand her nehmen sich schleifen und drehen nicht so viel. Beim Schleifen stellt man vielleicht etwas länger ein, aber das macht nicht viel aus. Ich denke nur, dass die Verfügbarkeit der Maschinen stark unterschiedlich ist, Drehbänke gibt's fast überall...
Einspannen, wie @FredT schon meinte mit nem Mitnehmer oder einfach nen Dorn mit Spitze ins Futter selbst einspannen und dann jeweils die Spitze im Futter und die vom Reitstock in die Zentrierbohrungen vom Werkstück.

Aber mal zurück zum Thema:
Welle umarbeiten sollte möglich sein, aber davon abgesehen gibt's Kugellager in allen möglichen Größen, da ist das vielleicht garnicht nötig. Sofern Abstand und Lage der beiden Lagerstellen zur der Lagerböcke passen, vielleicht hat man da ja Glück. :emoji_see_no_evil:
 

Lorenzo

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Glaub mir, es gibt mehr realisierte Messerwellen-Umbauten als man denkt, habe selbst schon so einige gesehen. Zumindest im Tersaland Schweiz nicht unüblich, meist so Ende der 90ern gemacht worden. Oft sogar von Keilleiste auf Tersa, also nichtmal wg. der Klappenwelle. Nur treiben sich die Leute welche sich sowas umbauen lassen meist nicht in Internetforen rum…
Bei uns in der Firma stehen auch zwei auf Tersa umgebaute Martins.
Umbauten gibts es bestimmt viele. Jedoch ist mir keine bekannt, wo jemand so ein Museumsstueck umgeruestet hat, um dann damit zu arbeiten.
Bei deinen Bespielen werden wohl wirtschaftliche Erwaegungen dahinter stehen, Rustzeiten und Wartungszeiten zu verkuerzen gegenueber dem Wellenpreisen. Eventuell niedrigerer Aufwand beim Schleifen, weil bessere Oberflaeche? Das sind ja dann knallharte Kostenkalkulationen.
Das sehe ich genauso. Die umgerüsteten Maschinen waren schon deutlich moderner als die ADH un die es hier geht.

Wenn du viel selber machen kannst in Sachen Metall, dann kann sich das vielleicht lohnen @Holzhobler , wenn nicht ist meine Einschätzung allerdings auch dass sich der Aufwand zumindest finanziell nicht lohnt. Da hat man schneller ne Maschine gefunden die einfach von Haus aus mit ner passenden Welle kommt.
 

brubu

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Glaub mir, es gibt mehr realisierte Messerwellen-Umbauten als man denkt, habe selbst schon so einige gesehen. Zumindest im Tersaland Schweiz nicht unüblich, meist so Ende der 90ern gemacht worden. Oft sogar von Keilleiste auf Tersa, also nichtmal wg. der Klappenwelle. Nur treiben sich die Leute welche sich sowas umbauen lassen meist nicht in Internetforen rum…
Hallo zusammen
Das kann ich bestätigen. Tersa war damals sehr aktiv im Verkauf. Das Angebot für eine 660mm Welle mit 4 Messern lag damals bei rund SFR. 5000.-
fertig eingebaut.
Auf Messen hat Tersa jeweils eine uralt Maschine in schwarzem Guss mit neuer Welle präsentiert zum Probehobeln. Dies sogar halb kriminell ohne
Schutzvorrichtung.
Gruss brubu
 

Lorenzo

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Ob Tersa das noch zu ähnlichen Preisen (die für die Hobbywerkstatt halt immer noch viel zu hoch sind) anbietet. Inzwischen dürften die meisten gewerblichen genutzten Maschinen bereits umgebaut bzw. ausgetauscht sein.
Für das Geld bekommt man halt leicht ne modernere ADH mit 60cm, zwar ohne Tersa, aber das spielt in der Hobbywerkstatt kaum ne Rolle. Da kann man sich auch Brück oder Barke Messer reinhauen und wechselt ähnlich schnell wie mit Tersa.
Tersa hat damals ordentlich auf den Markt gedrängt, inzwischen sind sie halt längst etabliert und haben es wohl gar nicht mehr nötig den Umbau anzubieten. Oder zumindest nicht so "günstig"
 

brubu

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Ich frage deswegen nicht extra an, aber viele Produkte werden wenn sie etabliert sind nicht unbedingt teurer weil die Entwicklung, Markteinführung, Anfangsschwierigkeiten irgendwann bezahlt sind und mit heutiger Technik und grösserer Erfahrung, Mengen etc. günstiger produziert werden kann. Es kann folglich teurer werden oder auch nicht. Anfragen schadet sicher nicht.
Gruss brubu
 

rom01

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Hallo,
ich möchte bei meiner altern Georg Roy Abrichthobelmaschine die Klappenmesserwelle durch einen Keilmesserwelle ersetzten. Ich würde die Welle von einem Bekannten fertigen lassen. Weiß jemand welches Material dafür geeignet wäre?

LG
 

rom01

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Danke für die flotten Rückmeldungen!
Wir überlegen die Welle gleich komplett neu zu fertigen. Die alte Welle ist noch mit Gleitlagern gelagert.
Ich hätte sogar eine Gebrauchte 40cm Keilmesserwelle zum Schrottpreis ergattert. Jedoch wäre die Hobelwelle dann mit den Kugellager um ca 10cm höher (inkl. Adapterplatte) da ich die Lagerböcke mit Adapterplatte auf die alten Lagerflächen schrauben würde. Dann müsste ich auch die Tische um 10cm höher setzten..


Mit einer neu gefertigten Welle würde ich die vorhandene Gleitlagerung weiter nützen. Läuft mit der alten Welle auch super und genau.
Also falls jemand weiß welches Material für Messerwellen verwendet wird wäre ich sehr dankbar.

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DZaech

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42CrMo4 wäre sicherlich das ideale und trotzdem recht handelsübliche Material für dieses Vorhaben.

Wobei ich aber auch wetten würde dass so manch ein Hersteller aus dem „günstigen“ Sortiment wesentlich „einfacheres“ Material verwendet. Es gibt sicherlich auch Hobelwellen die „nur“ aus C45 bestehen. Aber wenn man sich schon den Aufwand macht das herzustellen inkl. wuchten etc, sollte man beim Stahl nicht sparen, so viel macht das nicht aus. Ein 500mm langer Prügel mit Durchmesser 130mm aus 42CrMo4 kostet ca. 200€. Und wenn eine grosse Drehbank vorhanden ist, sollte die schwierigere Zerspanbarkeit auch kein Hindernis darstellen.

Wie ist denn dein „Bekannter“ eingerichtet? Ein paar Dinge brauchts schon um die Welle in der geforderten Präzision herstellen zu können.
 

rom01

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An den 42CrMo4 habe ich auch schon gedacht, wird dann halt teuer.
Die alte Welle ist 90 cm lang und hat 111mm Durchmesser. Die muss eben aus dem vollen Material rausgedreht werden. Also D115mm L900mm

IMG_20230228_174152.jpg

Mein Bekannter arbeitet in einem Betrieb. Die Maschinen sind gut. Aber ob es mit der Länge funktioniert muss ich noch prüfen.

Hier wäre die Keilmesserwelle die ich als Vorlage nutzen würde. Die Keilleisten und Messern würde ich dann bei der neuen Welle verwenden.
IMG_20230228_190551.jpg


Anbei auch eine Zeichnung zur Teilung der Keilnuten.
Hat da jemand Erfahrung welche Arten/Ausführungen/Winkel es gibt? Oder gibt es nur diese Variante?


LG
 

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Arkhan1806

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42CrMo4 wäre sicherlich das ideale und trotzdem recht handelsübliche Material für dieses Vorhaben.

War jetzt auch mein erster Gedanke. Evtl. könnte man auch 42CrMoS4 nehmen, das lässt sich noch etwas besser zerspanen und hat sonst nahezu identische Eigenschaften.
Ist aber schon n' interessantes Vorhaben so ne Welle komplett ne zu fertigen. Gerne mehr davon! (Evtl. in nem eigenen Thema) :emoji_slight_smile:

Edit:
Gerade nochmal die Zeichnung aus Beitrag 8 angeschaut, die Welle dort ist aus ST60, was heutzutage E335 entspricht.
 
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Holzrad09

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Ist aber schon n' interessantes Vorhaben so ne Welle komplett ne zu fertigen.
Für eine Maschinenbaufirma oder einem Mitarbeiter dieser ist das Pille Palle, das läuft da über die CNC.
Ich habe auch schon mal eine Frässpindel inkl. 5 verschiedener Spindelringe und Mutter machen lassen, da Ich für meine alte Tischfräse eine 30er Spindel ohne Oberlagerzapfen ( vorher 25mm mit Oberlagerzapfen ) haben wollte.
Die alte Frässpindel habe Ich zur Abnahme der Maße ( Morsekegel, Gewinde ) hingegeben.
Der Preis war in Ordnung.
LG
 

Arkhan1806

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Für eine Maschinenbaufirma oder einem Mitarbeiter dieser ist das Pille Palle, das läuft da über die CNC.
Naja, selbst mit CNC ist das auch nicht ganz ohne. Um so eine Welle komplett auf ner CNC zu fertigen, bracht man schon n' Dreh-Fräs-Bearbeitungszentrum. Um so eine Maschine zu programmiern und zu bedienen muss man gut wissen, was man macht. Und dann sind die aufgrund des sehr hohen Preises auch nicht so super verbreitet, die haben nicht viele Betriebe. Solche Maschinen laufen nahezu immer im Schichtbetrieb damit die sich überhaupt lohnen. Billig wird das sicherlich auch nicht.
Davon abgesehen klang der ganze Plan für mich aber auch eher nach einer konventionellen Fertigung, das ist ein Bericht dann schon interessanter. :emoji_slight_smile:
 

Paulisch

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Das sehe ich auch so, das muss schon ne große sein um da drin ne Welle fertigen zu können und mit angetriebenen Werkzeugen die Nuten für die Keilleisten zu fräsen.
Sowas passiert in der einzelfertigung eher konventionell. Erst Drehen und dann nach gründlichen ausrichten auf Kurve fräsen
 

Eilon

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Wisst ihr zufällig wie die alten Messerwellen industriell hergestellt wurden? Die ersten CNC Maschinen kamen zwar in den 60ern auf den Markt, aber wurden die gleich für die Serienproduktion eingesetzt?
 

Paulisch

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Wisst ihr zufällig wie die alten Messerwellen industriell hergestellt wurden? Die ersten CNC Maschinen kamen zwar in den 60ern auf den Markt, aber wurden die gleich für die Serienproduktion eingesetzt?
Vor CNC gab es auch schon Automaten.
Kurvenautomaten zb. Die arbeiten sogar wesentlich effizienter als CNC Drehmaschinen, weil mehrere Werkzeuge auf einmal im Eingriff sein können. Leider sind diese Automaten sehr sehr kompliziert zu bedienen, angefangen mit dem errechnen passender Kurven. Ich habe so eine Maschine mal live in einem Betrieb gesehen. Das notwendige Know-how fehlte allerdings, so das die Maschine zum Rohmaterial abstechen verdammt war. Anschließend kamen die Wellen vermutlich in eigens eingerichtete Stoßmaschinen für die Nuten. Vllt wurden sie auch gefräst
 
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