Ahorn + Nussbaum ?

Dr.db

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Hey,


wollte mir einen Tisch aus Vogelaugenahorn und europäischen Nussbaum bauen.

Das Ahorn was ich habe ist recht dunkel/kräftig in der Farbe. Also schon noch hell, aber für Ahorn recht kräftig in der Farbe....

Wollte Nussbaum für die Tischbeine/Zarge nehmen, um einen schönen Kontrast zu haben.
Der ami Nussbaum ist mir schon fast zu dunkel und zu einheitlich in der Farbe, daher wollte ich europ. Nussbaum nehmen :emoji_slight_smile:

Jetzt hab ich aber schon oft gelesen dass der mit der Zeit ziemlich ausbleicht bzw. heller wird.
Also heller als der amerikanische...

Ist dass dann überhaupt noch ein Kontrast zu meinem (dunklen) Ahorn oder ist das dann nur unscheinbar ?



LG Olaf
 

narrhallamarsch

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ich denke nicht, dass nussbaum jemals so hell wird, dass er nicht mehr von ahorn zu unterscheiden ist, außerdem ist die zeichnung vom vogelaugenahorn an sich ja schon ein schöner kontrast.

ist der tisch direktem sonnenlicht ausgesetzt?? wie z.B. an einem großen fenster??

wenn du aber trotzdem auf nummer sicher gehen willst, nimm den dunklem ami:emoji_grin:, da bist du auf jeden fall auf der sicheren seite.
 

Dr.db

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Hallo,

danke für deine Antwort :emoji_slight_smile:


Ja, der Tisch wird relativ direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt sein.


Ahorn dunkelt ja dann eher nach wohingegen das Nußbaum eben heller wird.
Grade bei dem europäischen Nussbaum gibts da große Unterschiede wie ich finde. Man kann es irgendwie schlecht einschätzen....

Die Maserung ist natürlich komplett anders, das stimmt.


Aber du meinst selbst wenn das Nußbaum sehr stark ausbleicht ists immernoch sichtbar dunkler als das Ahorn....!?
 

narrhallamarsch

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schon...:emoji_grin: aber vielleicht haben unsere finish- und ölexperten hier noch einen tip, wie man diesen, naturgegebenen, prozess verlangsamen oder austricksen kann....:rolleyes:
 

WinfriedM

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Pigmentierte Öle werden da etwas gegen Veränderung durch UV tun können. Livos Kunos Naturölsiegel wäre ein Produkt, welches es in unterschiedlichen Farbtönen pigmentiert gibt. Kleiner Nachteil ist, dass es etwas von der Brillanz des Holzes nimmt, weil die Tiefenwirkung etwas verloren geht.
 

Dr.db

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Danke für eure Tips bezüglich des Öles, aber ich möchte keine pigmentierten Öle verwenden.
Zum einen leidet eben die Tiefenwirkung, zum anderen verfälscht es den natürlichen Holzton und drittens; es ist nur ein vorrübergehender Kompromiss.


Winfried, hast du schon Erfahrung mit europäischen Nussbaum gemacht ?

Also vorallem wie die nach einigen Jahren ausschauen.....
 

carsten

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Hallo

NB wird gearde unter starker Sonneneinstrahlung sehr schnell heller bzw grauer. Von der typischen Farbe bleibt nix erhalten. Ein Kollege nannte es letztens Nußbaum-leichenblass.
Das trifft es aus meiner Sicht recht genau. Eine vorherige farbliche Behandlung wäre aus meiner Sicht angebracht.
Ähnlich bei Ahorn der gelblich grünlich wird. Hier würde ich ein leicht weißlich eingefärbtes Produkt nehmen quasi als Sonnenschutzfaktor.
 

Dr.db

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Wie ist bzw. war das denn bei Antiquitäten ?

Die waren ja lediglich mit Schellack lackiert und nicht gebeizt/eingefärbt, oder!?
 

Keilzink

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Tja - alles was ich an altem Nussbaum so sehe im A-Handel oder auch hier bei uns zuhause, sieht nicht ausgebleicht aus - eher im Gegenteil. Das kann aber daran liegen, dass auch früher bei vielen "Alltagsmöbeln" gewachst wurde. Und da waren oft auch Farbanteile mit drin - das weiss ich von Restaurierungen, wo ich Wachsschichten abgenommen habe. Schellack war eher etwas für die "Kalte Pracht", wie man die Renomierzimmer hier im Süden genannt hat.

Ich hab hier eine Kommode stehen, die etwa 100 Jahre auf dem Buckel hat und wohl von Anfang an gewachst wurde. Wenn ich den Farbton der Schubfachfronten beschreiben müsste, würde ich bei "dunklem Mahagoni" landen. Hell und Gelb - Honigfarben ist der Nussbaum an diesem Stück nur an den Querleisten unter den Schubfächern und ganz unten, wo halt jahrzehntelang der Scheuerlappen langschrammte.

Andreas
 

narrhallamarsch

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kommt darauf an, ich lese derzeit ein buch über finish von holz mit dem schwerpunkt schellack.

der autor geht hier sehr in die tiefe bei historischen methoden der oberflächenbehandlung und damals waren sehr wohl beizen beliebt bei hochwertigen möbeln. teilweise wurde das holz extrem mit farben
bearbeitet, die natürlich im laufe zeit ihren charakter geändert haben. grelles rot war zum beispiel im 18 jhd. extrem in mode. schau dir die möbel aus dieser epoche mal heute an.

holz ist ein naturprodukt und die uv-strahlung auch, insofern wirst du wenig dagegen machen können, außer es vor der sonne zu schützen.
 

Keilzink

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... mir ist gerade noch was eingefallen: Ich bau zZ einen Schrank, Rahmenbau in europäischen Ahorn, Füllungen aus amerikanischen Zuckerahorn-Furnier. Dein Vogelaugen-Ahorn dürfte ja mit hoher Sicherheit ebenfalls vom Zuckerahorn stammen und mein Furnier ist für Ahorn ebenfalls recht dunkel und kräftig gemasert - das geht so Richtung gedämpfter Buche.

Ich hab gerade ein Furnierstückchen von dem Zuckerahorn an die hellen, honigfarbenen Leisten an meiner alten Nuss-Kommode gehalten. Und die sind schon deutlich dunkler als das Furnier, aber wenn ich bei dem Furnier noch eine Oberflächenbehandlung dazu denke und dann noch ein paar Jahre nachdunkeln - dann könnte der Unterschied in der Helligkeit doch recht klein werden. Das gilt aber nur für die hellsten Stellen des Möbels.
Vielleicht hilft dir das etwas.

Andreas
 

Dr.db

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Schönen Dank für die rege Beteiligung :emoji_slight_smile:


Vielleicht sollte ich doch den ami Nuss nehmen, habe das Gefühl beim europ. weiss man einfach nicht wo die Reise endet.
 

WinfriedM

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Sieht mir eher nach Schellack aus, der die Färbung mit reinbringt. Ahorn bekommt von alleine nicht so eine Farbe.
 

Keilzink

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http://images.oneofakindantiques.com/2523_antique_tiger_maple_chest_drawers_3.jpg


Kann Ahorn durch natürliches Nachdunkeln und ein nicht-pigmentiertes Öl so dunkel werden ?

Oder muss das dafür gebeizt sein ?


... das ist, wie ich das sehe, typischer amerikanischer Zuckerahorn - Maple eben, was so ja auch im Dateinamen steht. Das Furnier, das ich hier habe, geht in diese Farb-Richtung, ist halt um einiges heller. Wenn jetzt noch ein paar Jahrzehnte nachdunkeln und etliche Schichten verschiedene Pflegemittel dazukommen, landest du in etwa bei diesem Ton. Auf dem Foto wird das aber noch durch eine tiefstehende Sonne (mit einem hohen Rotanteil) verstärkt.

Das muss man sich halt schon klarmachen: Zuckerahorn - Hard Maple genannt, da wo er herkommt, hat mit unserem Ahorn hier in Europa nicht so viel zu tun. Die Biologen stecken ihn sogar in eine andere Art: die der "Seifenbäume". Und Vogelaugen-Ahorn ist in der Regel Hard Maple - in der europäischen Variante kommt er doch kaum vor, soweit ich weiss.

Andreas
 

Dr.db

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Ok, denke heller wird der euro-Nuss aber auch nicht....

Der Tisch steht etwa 1meter vom Fenster entfernt. Das ist allerdings zur Südseite mit kräftiger Sonne...
 

Keilzink

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...Vielleicht noch eine etwas heftige Idee: Du schreibst, du willst einen harten Kontrast zwischen dem Ahorn und dem Nussbaum und der amerikanissche Nussbaum wäre "zu einheitlich".
Hast du schon mal an Afrikanischen Nussbaum gedacht? Der hat eine sehr heftige Maserung und geht bis ins Schwarz rein. Könnte zugegeben etwas zu wild werden - aber wenn man das richtige Stück Holz erwischt ...

Wenn du dir afrikanischen Nussbaum anschauen willst, könntest du in einem grösseren Möbelhaus fündig werden - der ist seit ein paar Jahren ziemlich in Mode gekommen.

Andreas
 

Dr.db

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Hatte eben noch garnicht eure Beiträge auf Seite 2 gesehen....


Also leider weiss ich nicht wo mein Ahorn ursprünglich herkommt, aber du meinst Vogelaugenahorn kommt bei uns fast garnicht vor....
Daher ist stark davon auszugehen dass er mit der Zeit wirklich kräftig an Farbe gewinnt, also schon fast bernsteinfarbend wird, ähnlich europ. Kirsche vielleicht sogar...!?

Dann könnts ja schon wieder eng werden mit euro. Nuss....

Afrikanische Nuss ist mir schon zu dunkel. Ich weiss, ich bin ziemlich schwierig :emoji_grin:
Es soll halt ein Kontrast sichtbar sein, aber auch nicht zu krass....

Ich habe auch schon stundenlang bei Google nach aussaugekräftigen Bildern gesucht, nur es ist ziemlich schwer "Birdseye-Maple" und "euro-Nuss" in einem Möbelstück vereint zu finden.
Die Ami`s benutzen halt zu 99% ihren einheimischen Nussbaum....

Und auf den meisten Bildern kommt mir Vogelaugenahorn auch dunkler vor als der normale Ahorn....
 

Dr.db

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.
Nochmal zur Oberflächenbehandlung;

Ich benutze derzeit zwei versch. Öl-Produkte von "Kreidezeit"..... Einmal ein Grundieröl, welches quasi 1:1 aus Verdünnung und Leinöl besteht und einmal das Hartöl, welches mehr Standöle etc. als Leinöl beinhaltet.

Das Leinöl (Grundieröl) dunkelt die Hölzer sehr stark nach, wohingegen das Hartöl den Farbton nur leicht anfeuert.
Beim Ahorn würde ich z.B. nur das Hartöl benutzen, mit dem Leinöl würde es pissgelb werden....

Meine Frage nun:

Bleibt der Farbunterschied durch unterschiedliche Öle dauerhaft erhalten ?


Denn wäre dem so, könnte ich ja das Ahorn nur mit dem Hartöl behandeln und das euro. Nuss mit dem Leinöl, um es etwas dunkler zu halten...
 

Keilzink

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... ich arbeite auch das erste mal mit Ahorn - aber natürlich habe ich Versuche gemacht - und auch Vorerfahrungern. Leinöl-Firnis (Halböl, 1:1) hab ich vorletztes Jahr für drei Bücherschränke aus Buche verwendet: Ja, wird sehr viel dunkeler und verliert vor allem an Tiefe, die Maserung kommt leicht verwaschen raus. Ich hab den direkten Vergleich zum Hartöl - damit hab ich die Küche (ebenfalls Buche) vor einem Jahr gemacht. Aber auch das Hartöl dunkelt nach, jetzt, nach einem Jahr, ist es schon einen Ton dunkler als frisch. Aber die Maserung bleibt wesentlich klarer - in Zukunft werd ich Hartöl verwenden, wo es geht. Darüber geh ich mit einem farblosen Wachs, das Bienen-und Kanaubawachse als Inhaltsstoffe angibt.
Bei dem Ahorn mach ich es genauso - und dann darf das dunkeln, wie es halt muss.

Die Versuche mit Hart und Leinöl haben ergeben, dass der europäische Ahorn bei beiden sofort gelber wird, aber mit Hartöl wesentlich weniger als mit Leinöl. Die Füllungen aus Zuckerahorn verhalten sich analog zu Buche.

Andreas
 

Pannekowski

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Ich baue derzeit einen Skattisch aus europäischem Ahorn und amerikanischem Nussbaum. Für diese Kombination habe ich mich sehr bewusst entschieden. Ich finde, dass der Kontrast deutlich, aber geschmackvoll ist, die Farbtonwerte harmonieren und überhaupt passen sie in ihrer Optik gut zusammen. Es kommt sicher immer auch auf den einzelnen Baum an.

Gruß
Leif
 

Dr.db

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@ Andreas:

Würdest du sagen dass deine Bücherregale jetzt nach paar Jahren durch das Leinöl immernoch dunkler sind als die Küche mit Hartöl?
Oder ist die mit Hartöl behandelte Küche inzwischen genauso dunkel wie die Bücherregale ?


@ Leif:

Hast du vielleicht schon Bilder die du uns zeigen magst ?

Wäre super :emoji_slight_smile:
 

Keilzink

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... na ja - die Bücherschränke sind jetzt 3 Jahre alt und die Küche hat erst ein Jahr auf dem Buckel. Die Küche ist immer noch deutlich heller als die leingeölten Bücherschränke. Was mir aber noch wichtiger ist: Hartöl "verscheiert" die Maserung nicht so sehr wie das Halböl (Leinöl). Beim Hartöl steht sie klarer und frischer da.

Andreas
 
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