2 Arbeitstische in Ahorn und Kirsche

Lorenzo

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Hallo Leute,

Meine Frau wurschtelt in ihrem Hundefutterlager schon lange mit Provisorien rum die einfach nicht praktisch sind. Das hat die letzten 2 Jahre vor allem im November, wenn sie Adventskalender gebastelt hat, dazu geführt hat dass sie das ganze dann im Haus gemacht hat (Stinkekrams..). Immerhin hat sie eben diese letzten 2 Jahre nicht mehr Kalender für Kalender einzeln gepackt, sondern eine Serienproduktion gestartet. Ich hab auch erst vor vier Jahren angefangen sie dazu zu überreden... :emoji_wink:
Nun ja, jetzt soll das Hundefutterlager optimiert werden. In diesem Lager im Nebengebäude gibt es neben den Regalen noch Platz über Eck für eben 2 Tische. Getrennt werden die über einen gemauerten Kamin. Die Maße für beide Tische sind nicht gleich um den vorhandenen Platz möglichst sinnvoll auszunutzen.

So, genug Geplänkel, los gehts:
Grobzuschnitt für die Tische, und auch für nen Schrank den ich demnächst bauen werde, war schon vor Wochen. Das Holz wurde danach im Haus gelagert um noch nachtrocknen zu können. Den Tischbau hab ich vorgezogen, die Tische werden in einem unbeheiztem Raum stehen und dafür ist das Holz auch ohne Nachtrocknung gut zu verwenden.

Zuschnitt draußen auf Böcken, die Teile die für meine kleine FKS zu lang waren hab ich auch gleich draußen besäumt und aufgetrennt.

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Einen kompletten Kirschstamm hab ich zu Kanthölzern 75x75mm aufsägen lassen. Aus einem Teil davon wurden 8 Beine 70x70mm. Und sonst eben erst mal einen ganzen Haufen Bohlen, sowohl Kirsche als auch Ahorn.
Ich hab erst mal die 2 Tischplatten aus Ahorn angefertigt. Die Maße sind 1800x730x30mmm und 1850x600x30mm. Der Ahorn lag zu lang im Wald, da waren schon einige Pilze am Werk und haben das Holz bisschen verziert. Auch bei den Kirschen gabs ein paar gestockte Einläufe, aber ich verwend hier zuhause so viel wie möglich von dem Holz. Wenns noch fest ist, dann darf die Optik ruhig bisschen wilder sein. Trotzdem hab ich beim Verleimen streng auf die Verleimregeln geachtet. Da hatte die Technik Vorrang vor der Optik.

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Und ich wollte diesmal auch bei der Verarbeitung ein bisschen rumprobieren. Vor allem wollte ich schauen wie lang ich für bestimmte Arbeiten brauch. Also wurden die Zapfen diesmal komplett maschinell hergestellt. Also erst mal die Brüstungen auf der Säge geschnitten. Als Anschlag verwende ich einen ziemlich starken Magneten, wenn man nicht sehr grob vorgeht dann funktioniert das super, es gibt keinen Versatz beim rundum Einsägen.

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Lorenzo

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Dann gings an den Frästisch. Die Zapfen sind 50mm lang. Das kann ich mit meinem Falzfräser in einem Satz fräsen. Dafür verwend ich einen selbstgebauten Schlitten der in der Nut des Tischs läuft. Sehr praktisch an den Sägeschnitten, ich kann direkt am Schlitten anlegen, es braucht keine Stopps oder sonstigen Maßnahmen, und so wahnisinnig genau muss das auch nicht sein, die Schnittbreite von 3,2mm gibt mir nen gewissen Spielraum.

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Meine sehr technische Zeichnung war noch nicht so ganz komplett, also noch paar Maße errechnet um unter dem Tisch noch 2 Ablagen zu verwirklichen um den wenigen Platz im Futterlager besser zu nutzen. Da kann meine Frau dann größere und kleinere Schütten direkt in Griffweite unterbringen. Wandregale gibts auch ein paar, aber das war lange nicht genug um nicht ständig zu räumen.

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Dann wurden die Beine angerissen. Und da ich leider noch nicht zu ner Stemmmaschine gekommen bin (Is in Arbeit, mein Favorit steht leider im tiefsten Bayern, und ich habs noch nicht geschafft mir die anzuschauen. Einfach zu viel los zur Zeit. Eine steht nicht so weit weg, die is aber mit einigermaßen viel Gebastel verbunden, und wird erst dann richtig interessant wenn die in Bayern wieder Erwarten nicht in Frage kommt.)
Also.... wieder mal bohren und stemmen. Es dauert, aber von der Präzision ist es super. Da alle Zapfen absolut 100% gleich sind hab ich je einen großen und einen kleinen Zapfen als Testobjekt hergenommen, und jede Verbindung hat direkt nach dem runterstemmen gut und stramm gepasst. 4 Stunden gehen da trotzdem dafür drauf. Mit ner Stemmmaschine wärs in weniger als einer zu schaffen.

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Lorenzo

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Die Zapfen würden sich ohne leichten Absatz auf Gehrung im Bein treffen. Also durchs Bein angerissen wo die Zapfen ihren Absatz brauchen, und dann alle, wieder mit Magnetanschlag, hergerichtet.

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Die kurzen Zargen: Hier sieht man dass es drei blitzsaubere gibt, und drei mit leichter Stockung. Ich hab die so gelegt, dass sich meine Frau für ein etwas wilderes Bild, oder ein saubereres entscheiden kann. Oder mal so und dann mal so. (Man lernt ja aus Erfahrung.. :emoji_wink: ) Genutet sind die Zargen auch. Die oberen haben ne Nut für die später verwendeten Nutzklözte, die kleineren haben Nuten die später zur Positionierung von Leisten dienen werden. Auf den Leisten werden dann die Zwischenböden aufgelegt. Um das Material (wird wieder Ahorn) gut ausnutzen zu können werd ich die Böden aus kurzen Brettchen machen, die überfälzt werden um dem Holz die Möglichkeit zu geben in der Breite zu arbeiten.

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Die Beine hab ich auch so ausgewählt dass es eine wildere und eine weniger wilde Ansicht gibt. Hier die saubere Variante die ich persönlich favorisiere:

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Jetzt wurde verleimt. Ich nehm da einfach einen dünnen Streifen der als Abschnitt eh anfällt. Damit geht das Beleimen sehr schnell. Verleimt hab ich mit den Türspannern die die meiste Zeit in der Verleimpresse wohnen. Was mich an denen bisschen ärgert, sie hinterlassen einen fettigen Fleck auf dem Holz wenn mans mit dem Druck bisschen gut meint. Um die leicht angetrockneten Leimwürste zu entfernen nehm ich gern nen Strohhalm.

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Dann hab ich Nutklötze gemacht. Wieder am Frästisch, wieder mit dem Falzkopf und doppelter Absaugung.

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Lorenzo

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So, für heute die letzten Bilder und Zeilen:
In die Nutklötze kamen noch vorgebohrte Löcher für die Schrauben, und die Schräge hab ich frei Hand an der Bandsäge gesägt.

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Und weil ich tatsächlich bisher nur ein einziges mal Nutzklötze verwendet hab, und das is schon lange her, wollt ich gleich mal was zusammenspaxen :emoji_slight_smile: Hier sieht man auch die schönen Abdrücke von den Gummihütchen der Türenspanner..

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Hier noch paar Passfedern, aus nem Rest Esche vom Bettbau gesägt, und die Leisten auf denen die Zwischenböden aufgelegt werden.

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Der Rest kommt sobald ich fertig bin! :emoji_slight_smile:
 
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teluke

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Ich bin begeistert, eine Projektvorstellung!!

Von was kommen die Flecken an den Beinen?
Mir wäre die Platte, im Verhältnis zur Dicke der Beine, etwas zu schwach.
Aber das sind ja Arbeitstische und Du wirst schon gute Gründe haben.
 

killkenny

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Baden!
Danke fürs zeigen. Schönes Projekt. Sehr interessant fand ich als Laie die Vorgehensweise beim Fräsen der Nutklötze.
Und auch mal ein paar Bilder von unten, damit man das auch mal im Detail sieht. Super!
 

Lorenzo

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Ich bin begeistert, eine Projektvorstellung!!
Zur Zeit gibt's wenig, find ich auch..

Die Flecken sind von den Gummiauflagen der Zwingen. Die sollen Druckstellen verhindern... na ja, nächstes mal dann doch wieder mit Zulagen.
Die Tischplatte ist so dick wies das Material hergegeben hat. Das Gestell deswegen schlanker machen wollt ich nicht, wer weiß wofür die Tische im Lauf der Jahre noch verwendet werden.
 
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pedder

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Schnieke! Und ja, diesmal finde ich die Holzkombination gelungen
 
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Lorenzo

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Ich konvertier dich noch pedder! :emoji_slight_smile:

Aber es scheint sich auch ein Muster abzuzeichnen:
Ahorn mit Kirsche: gut
Ahorn mit Esche, Birne und Kirsche: gut
Und einmal trotz Klischee, Ahorn mit Nuss: gut
Wie gut das ich noch bisschen Ahorn hab :emoji_grin:

Allerdings ändert sich beim Arbeitstisch noch was. Die Kirsche ist ja noch roh, die wird noch ein gutes Stück dunkler.
 

Lorenzo

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Gute Frage! Hab schon im Fundus geschaut. Ich denk ich werd aufbrauchen was noch da ist. Und genug für zwei Gestelle hab ich grad nur davon:
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Die Platten sind beide schon hiermit behandelt:
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Ich mag das Remmers sehr gern. Aber der eh schon miserable Baumarkt in der Nähe hat das aus dem Programm genommen.
Und die Kreidezeit Lasur is noch vom Gesellenstück übrig, muss eh mal weg.
 
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Schön, dass du anfängst Zeiten zu erfassen und gleich noch was produktives dabei entsteht!

Bilder machen bei einzelnen Schritten kriege ich irgendwie nie hin. Interessant ist das auch für mich, weil doch jeder etwas andere Wege wählt.

Das ist auch wirklich der einzige sinnvolle Verwendungszweck von Plastik Strohhalmen :emoji_wink:
 

Lorenzo

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Ich hab meine Werkstatt nicht zum ankucken rumstehen :emoji_wink:
Und meine Frau hats verdient.

Die Strohhalme klau ich normalerweise bei McDonalds, Ben. Diesmal musst ich meinem Sohn einen klauen. Der is eigentlich zu dick (der Strohhalm, nicht der Sohn). Das is so n Dauerstrohhalm, mit Putzbürste und Pipapo. Ich mag die eh nicht, und es gibt weniger Sauerei ohne (keine Ahnung wieviele Becher schon mit dem Ärmel am Strohhalm eingefädelt umgeschmissen wurden....) :emoji_wink:
Weil er sie gerne mag werd ich wohl wenn ich das nächste Mal an nem großen Bahnhof bin nen McDonalds besuchen..
Ach ja, Zeiten erfassen is für mich grad schon sehr sinnvoll, ich muss einfach mal bisschen durchrechnen was die Sachen kosten müssten mit unterschiedlichen Herstellungsverfahren.
 
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teluke

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Ich habe für meine erste Küche (kpl. Kirsche) ein mattes Hartwachsöl von Borma verwendet.
Auch später bei allem was ich aus Kirsche gemacht habe.
Würde ich bei Kirsche immer wieder machen.
 

Mitglied 59145

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Ne, wir haben eine Sorte Klarsichtfolie im Büro, die geht. Beim Spachtel sind auch immer so Stücken dabei gewesen, die gehen auch. Neuerdings sind die aber nicht mehr dabei, aber wir haben noch ein paar. Die lassen sich auch gut sauber pulen.
 

Lorenzo

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Ich werd wohl einfach meine Leimangabe perfektionieren müssen. Und dann direkt noch mit Wasser und Zahnbürste hinterher.
 

Mitglied 59145

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Leimangabe sind die meisten zu ängstlich, mit meinem Altgesellen hatte ich da schon ewige Diskussion und habe mir jeden x beliebigen Spruch zu beruhigenden Leim mindestens 10 Fach angehört......

Es gibt viele Folien die geeignet sind, einfach knicken und ggfs etwas formen.

Nicht ganz so luxuriös, geht aber genauso gut.

Augen auf, dann fällt dir irgendwas auf.

Edit: in #21 in "Sideboards mal nebenbei".
Genug Strohhalm, zurück zu den Tischen :emoji_wink:
 
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