1.1 Bluetoothlautsprecher

al_bundy

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Hallo,

nachfolgend möchte ich hier den Bau eines Bluetoothlautsprechers dokumentieren.

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Die Ansprüche an das Gerät sind groß. Er sollte nicht zu groß ausfallen was ich leider nicht geschafft hatte. Das Zweiwegesystem fällt dafür zu groß aus, der Akku nimmt zu viel Platz weg, der Bassreflexkanal ist astronomisch lang. Halber Akku macht Platztechnisch allerdings nicht wirklich viel Sinn und der Bassreflexkanal ist auch nötig.



Punkt eins viel schon bei der Beschaffung aus. Quintaudio hätte ein passendes Modell wobei der Lautsprecher für mich nicht zu beziehen ist. Ganz offensichtlich geht’s den Jungs dort trotz Corona dramatisch gut obwohl der Service wirklich letzte Schublade ist. Somit habe ich wieder bei Strassaker vorbeigeschaut und habe mir die CT 298 ausgeguckt. Die sollen später auch als Effektlautsprecher in mein 5.1 System stark aufspielen. Mit 3,2l Brutto und 70hz ist das Gehäuse noch relativ klein, spielt allerdings dazu noch relativ tief. Die CT 298 ist mit einen Dayton AMT Mini ausgestattet sowie einen kräftigen 3“ Tieftöner Namens Gradient CR080.

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dayton.jpg



Der Subwoofer spielt in einen 1,2L Bassreflexgehäuse. Als Treiber habe ich mich für einen 3“ Tangband W3-1867S entschieden. Nicht so groß wie ich es gerne hätte, aber angesichts der Gesamtmaße völlig ok. Tuningfrequenz liegt bei soliden 50hz. Für ein so kleines Teil sind Frequenzen bis 40hz @ .8dB völlig ok und das hoffentlich mit soliden Pegel. Ich habe auch mal Hersteller wie Teufel, Bose, Denon und Co angeschaut. Die können auch nur so um 45-50hz. Mit den Tiefgang liege ich ergo in einen guten Bereich wobei ich ja unten rum noch pushen werde. Große Hürde war der sehr lange Bassreflexkanal mit nominel 660mm Länge. Das konnte ich nicht ganz realisieren. Aber schlussendlich sind es dann doch 630mm geworden. Das reicht und ist ok.

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Um das beste aus dieser Kombination herauszuholen habe ich mich dazu entschlossen ein DSP einzusetzen. Für mich ist es das erste mal. Allerdings ist das auch das erste grenzwertige Projekt mit viel Optimierungspotential. Auf jeden Fall ist es geplant unter 35hz zu beschneiden und im Bereich 35-45hz etwas zu pushen ohne das die Pegelverluste deutlich hervortreten. Die Wahl viel dann schlussendlich auf das Modul von HS Sound weil es ohne Aufpreis programmierbar ist, die Möglichkeiten groß sind und der Gesamtpreis mit um 50€ recht günstig ist. Für mich aktuell das sinnvollste.

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Akkutechnisch gibt’s keine Innovationen. 12 Akkus 18650er mit der Hoffnung das man auch ohne Probleme 3-4h am Limit hören kann. Dazu noch eine Platine für eine bessere Ansteuerung sodass die Akkus mehr Ladezyklen durchhalten und nicht vorzeitig verschleißen.

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Als Hauptverstärker kommt ein billiges Chinamodul zum Einsatz. Pro Kanal 50W wo hinten raus vermutlich stable nur 1/3 rauskommen wird was aber völlig ausreicht. Das Modul wird mittig unter dem Gehäuse angebracht. Das ist eigentlich die größte Wundertüte im Projekt. Alle anderen Komponenten sind wirkliche Qualitätsprodukte. Schauen wir mal wie weit wir damit kommen.

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Das Gehäuse ist recht simple gehalten. Vollholz. Innereien aus 10mm MDF und die Sichtteile aus 10-35mm Echtholz. Holzart aktuell noch unbekannt. Kommt auf die Verfügbarkeit drauf an. Für meine Projekte schreibe ich Designholz.com immer eine Nachricht, und die Jungs suchen dann das passende raus. Wenn es im Shop vorrätig ist, suche ich mir die passenden Zuschnitte aus den übersichtlichen Shop aus der entsprechenden Kategorie. Klasse Laden :emoji_slight_smile: Für Leder war dort leider kaum mehr Platz. Allerdings sollte er auch so schick genug werden hehe. Insgesamt sind es rund 9l Geworden, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Also doch schon recht groß. Aber es sollte sich lohnen. Maße rund 34x15x18cm Akku und Bassreflexkanal werden über die komplette Rückseite geführt. Anschlussmöglichkeiten sind rar. Es wird nur eine 3,5mm Klinke geben sowie ein Stromanschluss. Für die meisten Jobs ausreichend.

Die Gehäuse müssen durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit sicherlich ordentlich gedämpft werden. Bei der CT298 halte ich mich an die Vorgaben. Der Subwoofer bekommt eine 6mm Schaumstoffisolierung sowie etwa ein Zwanzigstel Beutel Dämmstoff. Da werde ich etwas experimentieren müssen um ein gutes Verhältnis zwischen Tiefgang und Strömungsgeräusche zu finden. Das wird schon. Hat bei den SW5.01 auch sehr gut geklappt. Notfalls kann ich durch das DSP ja noch ordentlich pushen. Pegeln muss bei 3" eh nichts. Wenn ich gehobene Zimmerlautstärker erreiche bin ich mehr als zufrieden damit. Priorität liegt eher darin einen ausgeglichenen Klang von oben bis unten zu realisieren. Das sollten wir aber problemlos schaffen :emoji_slight_smile:

Ein paar Sponsoren sind auch am Start und ich möchte hierfür schon mal vielen Dank sagen. Tangband wäre auch am Start gewesen allerdings hat es sich nicht gelohnt. 50USD Shippingcost entsprechend den Betrag des Einkaufs im Deutschsprachigem Raum. Ohne Sponsoren wäre das Projekt nicht möglich aufgrund meinen gesundheitlichen Problemen sowie den knappen vorhanden Budget. Rund um liegen wir hier bei etwa 450€. Für das Geld könnte man sich sicherlich auch eine Kiste kaufen :emoji_slight_smile: Basteln ist aber geil.


Ich denke mal so ende November oder im laufe des Dezember sollte sich ein Wochenende für die Produktion finden lassen. So wie es Neuigkeiten gibt, melde ich mal wieder. Schade das noch kein Holz da ist und ich keine Zeit habe :emoji_frowning2:



Gruß Marc
 
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Das klingt ja nach einem interessanten Projekt. Und mit 12 Zellen 18650 kommt man doch bei moderater Lautstärke eine Woche aus. Gutes Gelingen! Leider kann man bei Lautsprecherprojekten nicht übers Internet hören wie es geworden ist. :emoji_sunglasses:
 

Lorenzo

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Ich freu mich auch schon sehr auf das konkrete Bauprojekt. Ich bin länger in Audioforen unterwegs gewesen, hab mich aber komplett auf Kopfhörer und dazugehörige Verstärker und Player konzentriert. Bin da aber seit Jahren versorgt und zufrieden.
Aber an sich könnt ich nen tragbaren Lautsprecher auch ganz gut gebrauchen... :emoji_wink:
Wenn dir zum Thema Staubdichtigkeit was einfällt was den Sound nicht zu arg stört dann könntest du da gerne drauf eingehen. Werkstatttauglich wär schon fein! :emoji_slight_smile:
 

al_bundy

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Hi, Holz und Passivmembran ist inzwischen angekommen. Designgolz hat wieder Nussbaum geliefert.
Die haben sich wieder echt Mühe gegeben. So gut wie kein Verzug, planfräsen ist vorab nicht nötig.
Die Jungs bekommen demnächst einen neuen Onlineshop. Ferner werde ich dort auch mal wieder stöbern da ich Furniere für einen Schwibbogen brauche. Ich bin mir nur noch nicht so sicher ob Designfurniere oder normale furniere. Die Auswahl ist wirklich groß. Vielleicht arbeite ich mich auch in die 3d Modellierung ein, dann kann ich aus kleinere Brettechen oder Massivholz auch Figuren fräsen. Das MDF kommt übrigens auch von dort :emoji_slight_smile:
Das Konzept wird leicht verhändert. Der Subwoofer wird in einen geschlossenen Gehäuse mit 4" Passivmembran betrieben. Der Sub spielt dadurch kontrollierter und der Tiefgang ist mit der Passivmembran ungefähr gleich.
Man holt sich in der Theorie bei einen so langen Bassreflexkanal das eine oder andere Problem ins Haus welches ich so gerne vermeiden möchte.

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al_bundy

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Hi, ich habe das Gehäuse leicht angepasst und konnte nochmal 0,4L herausholen. Somit ändert sich auch das Gewicht der Passivmembran. Ich werde leicht unter der Herstellerangabe bleiben und werden mit 18gr. arbeiten. Das erweist sich als optimal da ich ab 50hz einen leichten Anstieg habe. somit komme ich auf 41,5hz @ -3db. Das übertrifft meine Erwartungen schon minimal :emoji_slight_smile: Glücklicherweise habe ich ein kleines tief von etwa 2db im Bereich von 50-90hz was gar kein Problem darstellt da die CT298 sowieso bis 70hz gut kann. Im Bereich 55-75hz habe ich es ohnehin etwas dezenter da mir linear in dem Bereich etwas zu doll dröhnt. Streng genommen passt die Passivmembran wie Arsch auf Eimer :emoji_slight_smile: Unten rum bin ich bis 38hz auf gleichen Niveau wie das ürsprüngliche Bassreflexgehäuse. Vom Papier her bin ich sehr zufrieden. Wenn jetzt noch der Pegel des Subwoofers passt mach ich 3 Kreuze :emoji_slight_smile: Die CT298 kann sowieso deutlich lauter als ich es benötige. Naja,kommende woche bekomme ich vom Kumpel den Akku und zwischen Weihnachten und Neurjahr soll gefräßt werden. Optisch hat sich eigentlich nichts geändert außer das an der Stirnseite nun die Passivmembran erstrahlt :emoji_slight_smile:
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al_bundy

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Viel ist nicht passiert, außer das ich nochn Griff integriert habe. Aktuell habe ich die Platten erstmal winkelig und plangefräßt sowie auf Höhe gebracht.

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al_bundy

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Also ich bin für die nächsten Jahrzehnte mal wieder durch... Vacuumpumpe gehimmelt und Brett geschrottet...
Darauf habe ich 36 Jahre gewartet...

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al_bundy

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Nicht ganz so krass, aber es gab weitere Probleme, aber dieses mal Unvermögen.

Vergessen Z zu nullen. Somit hatte ich eine 7mm tiefe Nut die nirgendwo hingehört...
Ich habe mir denn das Teil nachgefräßt und eingepresst/geklebt und alles überfräst.
6 Anläufe habe ich für das Inlay gebraucht. Schlussendlich aber Schadensbegrenzung.
Man wird am Ende so gut wie nichts sehen. Also die beiden Seitenteile sind gefräßt.
Und die passen sogar ausversehen. Die Front ist auch gefräßt, aber die Treiber passen nicht.
Frechheit. Muss nächste Woche mal gucken worans lag und die Taschen etwas erweitern.
Aktuell ist die dicke Unterseite auf die Maschine. Ich hoffe das ist mal ein Teil was auf Anhieb klappt.
Ist auch bitter nötig.

Ich habe aktuell zu viel Stress mit meinen Wasserkühlern. Ich sollte mich mal für ein halbes Jahr nur mit den Verkauf von Frässpindeln beschäftigen...

Naja, anbei die Pix.
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Mitglied 24010 keks

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Servus Al :emoji_grin:,
3 Fragen
- was für eine CNC hast du?
- warum fräst du bei so "komplizierten" Bearbeitungen nicht erstmal ein Probestück aus billigem Restmaterial? Besonders wenn es um "Passungen" geht mach ich das immer.
- warum spannst du nicht mechanisch und arbeitest mit Haltestegen? Vakuumtisch ist ja schon toll, aber das Fehlerpotential ist, wie man bei dir sieht, ja nicht gerade klein.

Trotzdem (weiterhin) viel Erfolg!

Gruß Daniel
 

al_bundy

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Vakuumspannung ist schon super. Bisher hatte ich auch keine Probleme damit da die Pumpe um Faktor 2 größer ist als die Tischgröße es nötig macht.
Damit ist auch durchfräsen kein Problem. Aber wenn die Pumpe aussteigt hat man halt keine Chance.

Für Probestücke gibt es in der Regel kaum Notwendigkeit. Ich Fräse etwa 80-100 neu programmierte Teile pro Jahr. Der Ausschuss liegt bei etwa 3-5% geschätzt. Der Nachteil bei Probestücken ist das man Materialkosten hat und auch wieder Zeit braucht um das fräsen zu können. Durch den geringen Ausschuss, sind die Kosten beim zerhacken erträglich. Da man für Testfräsungen ja auch Geld bezahlen muss. Wirklich kompliziert ist das Teil nicht. Es ist ja nur ein kleiner Zweiseiter. Die Fehler die gemacht wurden, hätten immer gemacht werden können. Auch nach den Testfräsungen. Wobei die Front ja leicht bearbeitet werden könnte... ... und auch wird :emoji_slight_smile:

Wenn ich denke das ich zu wenig Fläche zumspannen habe, lasse ich auch bei Vakuumspannung Haltestege an den Teilen. Speziell bei Holz stört es nicht da die super schnell mit den Bandschleifer abgeschliffen werden können. Mechanische Spannung kommt eigentlich immer zum Einsatz wenn nicht genügend Fläche da ist oder ich mich vor dem Fräsen verplant habe. Aber zumindest bei diesen Teil lief es ja noch ganz gut. Heute Abend hau ich wieder in die Werkstatt und schaue mal was er gestern Abend gefräßt hat.

Maschine ist ein Selbstbau. 1200x620x120mm Verfahrweg etwa 650Kilo.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Ich habe aktuell zu viel Stress mit meinen Wasserkühlern. Ich sollte mich mal für ein halbes Jahr nur mit den Verkauf von Frässpindeln beschäftigen...
Ich weiß nicht, ob es dir hilft oder für dich interessant ist:
Meine Wasserkühlung für eine 2,2 kW Mechatronik-Spindel ist aus Standardteilen aufgebaut und läuft (wie die Spindel) seit Jahren ohne Ausfälle / Auffälligkeiten.
Die Kühlleistung reicht auch bei längeren Belastungen mit 10mm Fräser in Eiche massiv problemlos aus. Beharrungstemperatur ca. 32 Grad.
Sind 2 Stück 120mm Lüfter, ein Wasserkühler aus dem PC-Bereich und einer Eheim-Pumpe mit einem kleinen Ausgleichsbehälter

Siehe unten
Alois
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IMG_3304.JPG
IMG_3305.JPG
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Sorry - wusste ich nicht.
Nachdem meine funktionieren sind sie wohl nicht von dir...:emoji_wink:
 

al_bundy

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Wird wohl alles noch etwas dauern. Aber es geht voran. Boden wurde innerhalb einer Woche mal nebenbei gefräßt.
Zum Glück erfolgreich. Über Nacht fräse ich den Akkudeckel

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MartinSR

ww-kastanie
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Schönes Thema, ich bin neugierig.
Das Bild der Fräse kam mir gleich bekannt vor, dann noch der Hinweis auf Kühlerbau. Bin ebenfalls im HWLuxx unterwegs :emoji_slight_smile:
 

teluke

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Pécs
Schön gefräst, wird aber eher nicht gerade bleiben.
Das Herz ist in der Mitte, die beiden Seiten sehr ungleich gefräst.
Wünsche Dir aber viel Glück.
 
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