ADH Probleme mit Späneabfuhr

Maxe_M

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Hallo zusammen,

trotz besseren Wissens konnte ich mal wieder nicht wiederstehen und habe mir eine uralte Gebrauchtmaschine ins Haus geholt, ein Flottjet Abricht- und Dickenhobel (Vmtl. Modell 98001).
Messer getauscht und los gehts, sie produziert auch ordentlich Späne, beim Dickenhobeln anscheinend mehr als sie abführen kann: Die Späne bauen sich direkt neben der Messerwelle auf den Abrichttischen auf und fallen dann zum Teil zurück ins Innere, wo die Späne sich dann in alle Ecken verteilen bis das Brett klemmt, der Vorschub aussteigt und letztlich der Motor in die Knie geht bis zum Stillstand. Da hab ich dann schnell den Motor abgeschalten. Hobeldicke war dabei nicht mehr wie ein Millimeter bei einer Breite von vielleicht 15cm. Holz Kirsche und Buche, natürlich getrocknet. Absaugung habe ich keine, gehobelt wird im Freien.

Dann dachte ich vielleicht liegt es an der fehlenden Hobelwellenabdeckung und habe eine provisorisch aus Sperrholz gebaut, hat aber auch nicht geholfen, die Späne bläst es nicht vollständig aus, sondern sie bauen sich in der Haube auf, bis sie dann wieder sofort zum Problem werden. Letztlich ist so kein effektives Arbeiten nötig, weil zum einen nur wenig abgenommen werden kann und zum anderen nach jeder Bahn "entspant" werden muss.

Eigentlich sollte so eine Maschine auch ohne Absaugung funktionieren, oder? Original dürfte sie vermutlich schon für den "freien" Betrieb vorgesehen gewesen sein.

-> Kennt jemand das Problem, gibt es Abhilfe?

Meine Überlegung war, dass die Hobelwelle einfach nicht genug Wind für die Spanabfuhr macht. Ich bin dann auf die Tiefe der Hobelmesser gekommen. Die Hoffnung wäre, dass wenn die Messer weiter rausragen, diese auch mehr Luft mitreisen und so für den nötigen Luftstrom sorgen. In der Anleitung heißt es: "Die Messer stehen 0,5 - 1mm über dem Außendurchmesser der Messerwelle." Mit Fühlerlehre nachgemessen sind es ziemlich genau 0,5mm. Es gäbe also noch Luft nach oben, andererseits ist der Wert innerhalb der Spezifikation. Aber macht das überhaupt etwas aus? Ich dachte bevor ich es ausprobiere inklusive komplettem Neu-Ausrichten der Abrichttische frag ich hier erst mal nach.

Danke schonmal!

Abdeckung.JPG
Späneberg

Hobelwelle.JPG
Messerwelle

Dickentisch.JPG
Blick auf den Dickentisch, wo das Werkstück durchgeschoben wurde, auch voll mit Spänen.
 

willyy

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ja, eine Absaugung

dass die Hobelwelle einfach nicht genug Wind für die Spanabfuhr macht.
die Aufgabe der Hobelwelle ist hobeln und nicht Wind machen. Dafür gibt es Lüfter oder eben Absaugungen.

Deine Gedankengänge finde ich etwas "seltsam".

Mit deinem extrem eng anliegendem Trichter verhinderst Du ja optimal, dass die Welle Späne nach oben oder hinten auswerfen könnte, weil sie am Trichter abprallen und dann auf dem Tisch liegen bleiben.
 

hainwerker

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Mein Hobel ist auch nicht für eine Absaugung konstruiert worden. Einige Späne sammeln sich da auch immer auf dem Dickentisch, das bleibt wohl nicht aus. Aber wenn ich das richtig sehe, ist es bei dir ja mehr oder weniger blickdicht verstopft? Dass sollte auf jeden Fall nicht sein bei dieser Art Maschine!
Erste Idee - beim dickenhobeln mal den Aufgabetisch ganz nach unten drehen? Vielleicht hilft es ja was...

edit: meine Späneabdeckung ist ganz ähnlich, allerdings mit steilerem Winkel, sodass die Späne etwas mehr nach oben fliegen können. Und das machen die auch, ist wirklich ein richtiger Springbrunnen.
Aber ganz allgemein: lass auf jeden Fall irgendeine Art Abdeckung drauf, Fehler passieren viel zu schnell :emoji_slight_smile:
 

willyy

ww-robinie
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lass auf jeden Fall irgendeine Art Abdeckung drauf, Fehler passieren viel zu schnell :emoji_slight_smile:
das kommt noch dazu.
Wenn die Späne verstopfen ist das ja die beste Einladung mit der Hand von hinten in den Trichter zu fassen und die raus zu holen.
Leute, ich hab Bilder im Kopf, die will wirklich keiner sehen. igitt - igitt. Rote Späne sind da noch das harmloseste.
 

Maxe_M

ww-nussbaum
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Aber wenn ich das richtig sehe, ist es bei dir ja mehr oder weniger blickdicht verstopft? Dass sollte auf jeden Fall nicht sein bei dieser Art Maschine!
Ja, genau, ist auch schwer zu fotografieren, weil es durch die Späne dunkel ist wo man normalerweise durchschauen kann.

Erste Idee - beim dickenhobeln mal den Aufgabetisch ganz nach unten drehen? Vielleicht hilft es ja was...
Wenn der Tisch zu tief ist, kollidiert man mit dem Werkstück, da gibt es nur ein paar Millimeter Spiel. Ich hätte auch eher gedacht, dass er komplett hoch muss, um Platz für einen Luftstrom zu haben. Die Luft die durch den Trichter rausgeht, muss ja auch irgendwo herkommen.

edit: meine Späneabdeckung ist ganz ähnlich, allerdings mit steilerem Winkel, sodass die Späne etwas mehr nach oben fliegen können.
Hab hier noch einen Minihobel mit 15cm Breite stehen (4-Fach-Kombi), da ist die Abdeckung noch flacher und die Späne werden auch ordentlich rausgeblasen.

Aber ganz allgemein: lass auf jeden Fall irgendeine Art Abdeckung drauf, Fehler passieren viel zu schnell
Ja, auf jeden Fall. Mir ist auch mit der Gliederabdeckung beim Abrichten unwohl, da mach ich noch einen Umbau, wenn das Teil erst funktioniert.

Mit deinem extrem eng anliegendem Trichter verhinderst Du ja optimal, dass die Welle Späne nach oben oder hinten auswerfen könnte, weil sie am Trichter abprallen und dann auf dem Tisch liegen bleiben.
Ja, ist nicht intuitiv, ich denke aber, dass es neben dem Wegschleudern hauptsächlich um einen Luftstrom geht, und dann kann es besser sein, wenn dieser gerichtet ist. Bei meinem Minihobel funktioniert die Späneabfuhr beim Dickenhobeln einwandfrei, beim Abrichten dagegen türmen sich die Späne langsam auf dem Dickentisch auf, bis der Turm an die Messerwelle kommt und Späne höhr- und sichtbar wieder eingezogen werden.

--
Ich denke morgen versuche ich mal die Drehzahl akustisch zu quantifizieren, gefühlt sollte sie passen, aber wer weiß..
 

hainwerker

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Moin

Und schon hast du den Fehler gefunden .

Billige EB SPA 1000 gekauft für 100 € und dein Problem dürfte gelöst sein .

https://www.kleinanzeigen.de/s-anze...000-absaugung-absauganlage/3265871915-84-2539

Gruß
An sich stimmt das sicherlich, aber bei einem Hobel, der standardmäßig ohne Absaugung verkauft wurde sollte es ja trotzdem irgendwie gehen...
Wenn Platz für eine Absaugung da ist, aber trotzdem vielleicht die beste Lösung!
 

fahe

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Strenggenommen wurde das Ding auch ohne Haube verkauft, weil es die nur optional gab, wenn ich mich recht erinnere.

Früher soll es aber auch Fahrzeuge ohne Bremskraftverstärker, aber dafür mit Trommelbremsen gegeben haben.
Und ja, ich weiß, dass nicht alles ein Vergleich ist, was hinkt. :emoji_wink:
 

hainwerker

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Der Vergleich ist okay, nur in seinem Fall würde das Auto trotz (wenn auch veralteter) Bremstechnik gar nicht bremsen. Wenn das früher so gewesen wäre hätten wir jetzt vielleicht etwas mehr Fahrradwege statt Straßen :emoji_grin:
 

fahe

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Der Vergleich ist okay, nur in seinem Fall würde das Auto trotz (wenn auch veralteter) Bremstechnik gar nicht bremsen.
...nöh. Späne werden doch ausgeworfen. Irgendwohin.
Und da bleiben sie halt und verteidigen ab einer gewissen Menge tapfer den Platz gegen Neuankömmlinge.
Ist dann eben "schwach wie eine Flasche leer". Nur halt andersrum. :emoji_wink:
 

schrauber-at-work

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Moin,

Früher soll es aber auch Fahrzeuge ohne Bremskraftverstärker, aber dafür mit Trommelbremsen gegeben haben.
Die gibt es auch heute noch (allerdings mit Scheibenbremsen) mein Renault Twizy hat keinen Bremskraftverstärker, braucht er auch nicht da leicht (L7E Leichtkraftfahrzeug bis 600 kg).
Zum eigentlichen Thema: Ich gehe mal davon aus der Winkel des Trichters ist zu flach. Hatte ursprünglich auch einen Flottjet, Messer waren auf 1,1mm Überstand eingestellt. Wurde teilweise auch ohne Absaugung betrieben, hat eigentlich relativ Problemlos funktioniert.

full


Klar ein bisschen was bleibt schon zurück, zum blockieren habe ich Ihn aber nicht bekommen.

Gruß SAW
 

WoodyAlan

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Moin,


Die gibt es auch heute noch (allerdings mit Scheibenbremsen) mein Renault Twizy hat keinen Bremskraftverstärker, braucht er auch nicht da leicht (L7E Leichtkraftfahrzeug bis 600 kg).
Zum eigentlichen Thema: Ich gehe mal davon aus der Winkel des Trichters ist zu flach. Hatte ursprünglich auch einen Flottjet, Messer waren auf 1,1mm Überstand eingestellt. Wurde teilweise auch ohne Absaugung betrieben, hat eigentlich relativ Problemlos funktioniert.

full


Klar ein bisschen was bleibt schon zurück, zum blockieren habe ich Ihn aber nicht bekommen.

Gruß SAW
Dito. Wenn ich meine alte HM0 Solo in die Einfahrt stelle für große Mengen, nutze ich auch nur die originale Haube, da wird „nach vorn“ ausgespuckt. Ein bisschen bleibt immer aber verstopfen tut da nix. Irgendwann is ein Berg soätestebs aufm Tisch der mit nem Kehrbesen kurz runter geschoben wird und weiter gehts. Es muss also technisch gehen ohne absaugen, auch wenn das die bessere Lösung ist.
 

derdad

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Bei allen ADHs die ich kenne klappt man die Abrichttische ab und schwenkt sie zur Seite. Auf die offene Welle wird dann eine Abdeckhaube mit Späneauswurf gesteckt. Dadurch ist genug Raum um die Späne nach oben auszuwerfen.
Der kleine Schlitz zwischen Abrichttischen und Messerwelle ist zu schmal um die Späne vernünftig auswerfen zu können.
LG Gerhard
 

WoodyAlan

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Das ist aber auf jeden Fall nicht bei allen Modellen so vorgesehen :emoji_slight_smile:
Meine Tische könnte man nur richtig abschrauben, sonst keine Möglichkeit sie zu entfernen...
Was hast du da für ein gerät? Bei wirklich kleinen Tischmaschinen bestimmt, bei größeren kenn ich’s nur mit abnehmbaren oder klappbarem Tisch. Aber ausnahmen bestätigen die Regel.
 

schrauber-at-work

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Der kleine Schlitz zwischen Abrichttischen und Messerwelle ist zu schmal um die Späne vernünftig auswerfen zu können.
Richtig, normalerweise wird ein Tisch angenommen. Das wieder ausrichten fand ich nervig, daher habe ich den Tisch immer drauf gelassen. In der Werkstatt habe ich immer abgesaugt (mit einer selbst gebastelten Haube)
Genauso kenn ich das von allen kleinen ADHs. Einen Tisch runter und stattdessen die auswurfhaube drauf
Geht au ohne.
Ansonsten hast Du halt den Satz übersehen...
Nee, Aber 4 Räder, 2 Sitze, Windschutzscheibe und Licht. Daher sowas wie Auto.
 

Maxe_M

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@Maxe_M dann berichte gerne mal, ob der Überstand etwas ändert, solltest du den anpassen :emoji_slight_smile:
Erstmal möchte ich die Drehzahl messen, ich denke das könnte auch noch (oder sogar eher) eine Möglichkeit für den schlechten Spanauswurf sein. Die Motorwelle mit der Riemenscheibe dreht nicht besonders rund, was ich erst beim Aufmachen der Abdeckungen bemerkt habe. Der Riemen schlackert deshalb ziemlich und es kann sein, dass sich die Drehzahl dadurch "schneller" anhört, als sie ist. Ob ich es aber mit einfachen Mitteln erfolgreich gemessen bekomm, weiß ich noch nicht.

Es interessiert mich aber mittlerweile durchaus, ob der Messerüberstand überhaupt irgendeinen Einfluss hat.

Nachtrag: Mir fällt gerade auf, wahrscheinlich wäre die einfachste Möglichkeit zur Drehzahlmessung die Vorschubwalzen zu messen, da sind die Drehzahlen ja stark untersetzt.
 
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