Fräser für Oberfräse (Spanplatte)

MPP33

ww-kiefer
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Nachdem ich gestern meinen ersten Fräser (6mm) nach nicht allzu vielen Metern gekillt hab einmal die Frage ob ich das richtige Equipment hab oder was falsch mache.

Gefräst werden soll/wird vorrangig beschichtete Spanplatte.
Genauer genommen war es die hier (es ist durchaus immer wieder "Müll" in Form von Plastikspänen zu finden):
https://www.frischeis.at/shop/platt...owood-dekorspan-schneeweiss-4000-bf~p16750449

Ich war grade dabei eine Passblende zurecht zu fräsen, im vorliegenden Fall mussten 2-3cm Übermaß weg.
Weils mit der Fräse (Makita DRT50) so wunderbar ausriss frei geht (und ich keine Stichsäge o.Ä. besitze) hab ich mir einen Anschlag auf die Platte gespannt und entlanggefräst was auch ohne Brandspuren etc. gut funktioniert hat.
Dabei hab ich die 19mm Platte in ~4 Tiefenschritten mit voller Drehzahl (30t U/min) durchfräst was anfangs ganz gut ging, irgendwann wurde es aber immer zäher - ich vermute weil der Fräser stumpf wurde bis der Fräser gebrochen ist - ggf. ist er auch heiß geworden und deswegen gebrochen.
Hab dann mangels Optionen mit dem 8mm Fräser weitergemacht der durchgehalten hat, aber die seitlichen Schneiden sehen auch nicht mehr besonders gut aus.
Kante war aber unverändert schön.

a) Sind die Fräser schlecht oder für mein Vorhaben nicht die richtigen?
Lt. Bewertungen bin ich wohl nicht alleine mit der mageren Standzeit.
Grundgedanke war, dass ich anfangs nicht ins No-Name Regal greife, die Bosch aber im Set nicht allzu teuer sind.
https://www.hornbach.at/p/fraeser-set-bosch-6-tlg-8-mm/10149774/

Alleine gekauft soll das Teil auch noch 15€ kosten, wenn das dann gleich lang hält wär das etwas bitter.
https://www.hornbach.at/p/nutfraeser-bosch-standard-for-wood-6-mm-1-stueck/7753081/


b) Mach ich ggf. was falsch? Zu viel Drehzahl?

c) Mit welcher Standzeit kann man generell bei Fräsern rechnen? Kann mir nicht vorstellen, dass man im gewerblichen Betrieb täglich den Fräser tauscht?!
Aus der Metallbranche kommend hatte ich angenommen, dass derartige Werkzeuge bei Holz länger halten als z.B. Drehmeißel mit denen man in Stahl fährt...
Bei letzteren konnte ich bei meinem Arbeitsumfang (Ausbildung, Hobby) noch nie einen nennenswerten Verschleiß feststellen, selbst beim drehen von 42CrMo4.
 

fahe

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Coswig
a) Sind die Fräser schlecht oder für mein Vorhaben nicht die richtigen?
Sollte die Frage nicht sein: Ist Dein Vorhaben das richtige? :emoji_sunglasses:

So etwas habe ich vor vielen Jahren zum letzten Mal im Nachbarforum gelesen. Der Forist dort begründete seinen Hang zur Fräse mit einer gewissen "Sägephobie". Da war's meiner schwachen Erinnerung nach aber wenigstens Massivholz.
 

MPP33

ww-kiefer
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Naja, ich sags mal so - gebrochen ist mir der Fräser bei einer Frästiefe von etwa 10mm und nicht beim vollständig durchfräsen vom Holz - also vergleichbare Anwendung wie Rückwand Nut fräsen.
Demnach ist mein Gedankengang in dem Fall nicht "ist das vollständige durchfräsen Blödsinn" was durchaus berechtigt wäre sondern "wenn das nicht funktioniert komm ich auch beim Rückwand Nut fräsen keine 10m".

(Tauch)Kreissäge wär hier auch nur bedingt gegangen weil die Wand nicht gerade ist (hab den Anschlag 4-5x versetzt und immer die einigermaßen geraden Stücke entlanggefräst).
Am ehesten noch Stichsäge, da brauchts halt wieder eine gute damit der Schnitt einigermaßen ausriss frei wird.
 

MPP33

ww-kiefer
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Wechselplatten klingt für mich halt erstmal nach "mindestens daumendick"
Angeschraubte Platten haben halt auch ihre Grenzen in der Miniaturisierung und irgendwas sträubt sich in meinem Maschinenbauer Hirn etwas geschraubtes messerscharfes mit 30000U/min drehen zu lassen.

Welche Fräser könnt ihr allgemein empfehlen die eine vernünftige Standzeit haben?
Auch wenn ich versteh, dass die Spanplatte da ein gemeiner Werkstoff ist - um bei der Rückwandnut zu bleiben würd ich da keine 10m schaffen und das kommt mir eben doch etwas wenig vor. Metall hätt ich in der Platte keines gefunden.
 

Profilaie

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Peine
19mm Plattenstärke in 4 Durchgängen ist für meinen Geschmack etwas viel Zustellung, besonders bei beschichteter Spanplatte. Ich mache das recht häufig und habe fast keinen merklichen Fräserverschleiß. Allerdings gehe ich im ersten Durchgang auch nur mit 0,5mm ran um Ausriss zuverhindern und den Fräser nicht voll durch die Beschichtung laufen zu lassen. Im nächsten Duchgang dann ca 1mm und wenn die Beschichtung komplett durch ist gehe ich auf ca 3mm Zustellung.

Das dauert zwar etwas länger schont aber Fräser, Maschine und bringt ein für meine Begriffe akzeptables Ergebnis.
 

Pareto

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Eine beschichtete Spanplatte frisst Fräser... Wenn man bedenkt, dass das nur zwei Schneiden sind, leisten die schon was.

Ein anderes Thema ist die Vorgehensweise: Wenn du in mehreren Schritten fräst, verrichtet ein kleiner Teil der Schneide die ganze Arbeit, insbesondere die Grundschneide beim mehrmaligen Eintauchen. Dann hast du statt 10m Nut nämlich 40m gefräst.*

Wichtig wäre, bei zunehmend stumpfem Fräser die Drehzahl und den Vorschub zu verringern.
Auch eine gute Absaugung schont das Material.

Tatsächlich plädiere ich auch für Wendeplattenfräser - ob's das in 10mm gibt, weiß ich gerade nicht.

*Ich sehe gerade: Das beißt sich mit der Aussage von #6. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

Profilaie

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Ein anderes Thema ist die Vorgehensweise: Wenn du in mehreren Schritten fräst, verrichtet ein kleiner Teil der Schneide die ganze Arbeit, insbesondere die Grundschneide beim mehrmaligen Eintauchen. Dann hast du statt 10m Nut nämlich 40m gefräst.*

Das klingt zwar logisch aber eine Komponente wurde übersehen, die Kühlung. Bei geringer Frästiefe dient die Hauptmasse des Fräsers als Kühlkörper, die Hitze steigt am schnell rotierenden Metallkörper auf und kann abgeführt werden. Ackert mehr Schneidfläche im Material rum kommt es schneller zur Überhitzung, Fräser wird stumpf oder bricht sogar.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Kreissäge!!

Mit der kann man viel mehr machen als der Laie sich denkt.
Und um ne saubere Kante zu kriegen schiebe ich sie hochkant über die Abrichte, Spirelli HM, hat natürlich nicht jeder...

Würde NIE auf die Idee kommen beschichtetes Fpy mit der Fräse, noch schlimmer OF aufzutrennen.
 

Woodmaster117

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Ich denke, wenn die HM-Schneiden der No-Name-Fräser kein Plunder sind, wird es am ehesten an der zu hohen Drehzahl liegen. Ich nehme an, Du wirst sehr wahrscheinlich sehr feines Mehl erzeugt haben? Die Zustelltiefe von 5mm bei einem 6mm Fräser ist eigentlich OK. Wichtig ist, dem Werkzeug zuzuhören - wenn es "klagt" also Fibrationen erfolgen ist oft der Vorschub zu groß, oder passt nicht zu Deiner Werkzeugdrehzahl.
 

fahe

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...aus der Ferne kann niemand beurteilen, was der Fräser zum Zeitpunkt des Brechens evtl. schon für Vorschäden mitbrachte.

Es kann auch niemand beurteilen, wie die Spanplatte an der Stelle aussah. Spanplatten werden mittlerweile ja mit einem leider offenbar wachsenden Anteil auch alter Spanplatte etc. produziert - und nicht nur aus Frischholz. Da finden sich dann auch Metallsplitter und ähnliche nicht ganz fräsergerechte Materialien tief im Inneren.
 

MPP33

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Was sind denn übliche Drehzahlen je Fräsergröße?
Aus dem Metallbereich gilt halt die konstante Schnittgeschwindigkeit (werkzeugabhängig) als wichtig wodurch sich halt beim drehen über den Werkstückdurchmesser bzw. beim fräsen über den Werkzeugdurchmesser die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Drehzahl ergibt.

6mm Fräser ist klein => daher bin ich mit max. Drehzahl (bei der Makita 30t U/min) ins Rennen gegangen.

Wie gesagt, keine Brandspuren.
Die Fräsung war sauber, sowohl die Beschichtungskante (beidseitig) als auch dazwischen der Holzbereich.
Teilweise hats aber auch gefühlt eher Späne herausgeschlagen statt diese zu zerkleinern, die Fräskante selbst war aber gut geschnitten und nicht ausgefressen.

Am 8mm Fräser seh ich aber rein optisch schon Verschleiß, allerdings interessanterweise nicht an der Schneide vorne sondern im Bereich beginnend 2-3mm nach der Spitze bis 6-7mm.
 

SchweißerSchnitzer

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Allerdings gehe ich im ersten Durchgang auch nur mit 0,5mm ran um Ausriss zuverhindern und den Fräser nicht voll durch die Beschichtung laufen zu lassen. Im nächsten Duchgang dann ca 1mm und wenn die Beschichtung komplett durch ist gehe ich auf ca 3mm Zustellung.
huch? Reden wir über die gleiche Art von Dekorspanplatte wie der TE? Eine Beschichtung, die so dick ist, dass man mit mehreren Zustellungen durch kann? Die Beschichtungen liegen doch eher im Berich 0.6mm, 0.8mm, oder? Oder ich verstehe was falsch.
 

Profilaie

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Eine Beschichtung, die so dick ist, dass man mit mehreren Zustellungen durch kann? Die Beschichtungen liegen doch eher im Berich 0.6mm, 0.8mm, oder

Hm, sind mit Dekorspanplatten sowas wie Ikeamöbel gemeint? Bei dem Zeug hab ich das Gefühl das es wie dünnstes Papier aufgedampft wird, was ich so fräse sind eher Arbeitsplatten mit schlagfester Beschichtung.
 

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wirdelprumpft

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ok, Akku Kantenfräse.....
Drehzahl so +-20000 U/min. bei Multipelx 12000-14000 U/min.
ein Tool zum Ausrechnen im Metallbereich
https://www.makita.de/product/a-86181.html
Z2: n = 18 000 - 24 000 min -1, vf = 2 - 4 m/min
https://www.artifex24.de/JSO-8mm-Diamant-PKD-Schaftfraeser-Dianova-8x22/70mm-Z11-S8-rechts
Allerding sollte die Oberfräse einen guten Rundlauf haben sonst ist auch ein Dia-Fräser nur begrenzt haltbar.
Ich Dekorspan kommt man je nach HM-Sorte so 100 lfm evtl. auch etwas mehr. bei 3 zustellungen sind die ersten mm recht schnell durch
 
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tiepel

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Hi,
ich glaube, hier reden viele aneinander vorbei.

Der namenlose MPPT33 versucht mit der Oberfräse beschichtete Spanplatte zu sägen !!!

Es gab schon zwei Beiträge, die das angesprochen haben, #2 und #9.
Nach dem Sägen die Kante nachfräsen habe ich auch schon gemacht, um diese ausrissfrei zu bekommen.
Allerdings am Frästisch mit großem Fräser.

Gruß Reimund
 
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Johannes

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Hallo zusammen,
6mm Fräser sind Verbrauchsmaterial. Man muss sich mal klarmachen, wie wenig Material in so einem Fräser ist. Gefühlt hat ein 8mm Fräser mindestens doppelt soviel Material, was den Fräser schon wesentlich stabiler macht.

Es grüßt Johannes
 

Pareto

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Ich hab's jetzt, glaube ich, kapiert: Es geht um eine Passblende an einem Einbauschrank oder so - richtig? Und die ist nicht gerade - richtig?
Also fräst du das ganze überflüssige Material weg - richtig?
Mit einem 6er Fräser? :emoji_astonished:

Kauf dir eine Stichsäge und ein Blatt, das auf Stoß sägt, oder säge das von der hinteren Seite!
 

Avogra

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Was sind denn übliche Drehzahlen je Fräsergröße?
Aus dem Metallbereich gilt halt die konstante Schnittgeschwindigkeit (werkzeugabhängig) als wichtig wodurch sich halt beim drehen über den Werkstückdurchmesser bzw. beim fräsen über den Werkzeugdurchmesser die Umfangsgeschwindigkeit und damit die Drehzahl ergibt.

Das ist grundsätzlich richtig aber nur die halbe Miete. Im zweiten Schritt braucht man auch ausreichend Vorschub um ausreichend Spanabnahme sicher zu stellen. Die Späne tragen einen ganz erheblichen Teil zur Kühlung bei.
Bei jeder Umdrehung wird zweimal das Holz durchtrennt, wobei Wärme entsteht.
Wenn die Späne zu dünn sind oder sogar nur noch Mehl entsteht, dann transportieren sie kaum noch Wärme ab und der Fräser überhitzt.

Tatsächlich schafft man mit einem 6mm oder 8mm selbst bei maximaler Drehzahl nicht mal annähernd die Schnittgeschwindigkeiten, wie sie in den Tabellen gefordert werden. Ganz zu schweigen vom Vorschub den man dann bräuchte.

Deshalb hilft die Reduzierung der Drehzahl gleich doppelt: Der Fräser schneidet weniger oft ins Material und erzeugt dadurch schonmal weniger Wärme pro Zeit. Und der Vorschub passt besser zur Drehzahl, so dass die entstehende Wärme besser abtransportiert werden kann.

Deshalb Faustregel: Wenn beim Fräsen nur noch Staub entsteht: Drehzahl runter.

Ich hoffe, das hab ich richtig wieder gegeben.
 
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