Fragen zur schwarzen Schellackpolitur bzw. Schellackmattierung

HolzAberHerzlich

ww-pappel
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Wenn du die schwarze Beize so gut wie möglich schützen willst, mach vor dem eigentlichen Bimsen erst ein paar sehr dünne Schichten wachsfreien schwarzen Schellack mit stark verdünnter Lösung.
Ganz leicht mit dem Ballen auftragen, ohne Druck, eher wie „auflegen“, so fixierst du die Beize und baust eine erste Schutzhaut auf.
Erst wenn diese Schicht gut ausgehärtet ist (über Nacht), langsam Bims zugeben und weiterpolieren. So arbeitet sich das Mehl nicht mehr direkt in die Beize ein.
Für den Matt-Tisch reicht es, nach der Grundierung mit wachsfreier Schicht vorsichtig mit Schellack-Mattine weiterzugehen; vorher nur ganz fein entstauben oder mit sehr feinem Vlies (mindestens 400er) anschleifen.
Und wenn du ein neues Produkt nutzt: unbedingt Probebrett aus Buche anfertigen, das erspart böse Überraschungen und man kann die Mischung testen, bevor man ans eigentliche Möbel geht.
 

flüsterholz

ww-robinie
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"Recht" unempfindlich ist recht relativ.
Ich habe es mal auf einer mit Streichschellack, 2 Schichten, behandelten Fläche ausprobiert. Natürlich nicht auf einer polierten. Der Wassertropfen, ca 3-4 cm Durchmesser, ist nicht eingesunken und konnte problemlos abgenommen werden, ohne Spuren zu hinterlassen. Ob das noch länger gutgegangen wäre, weiß ich nicht. So groß war meine Neugierde dann doch nicht.
Wundert mich. Ich dachte eigentlich, Wachshaltiger wäre länger zu lagern
Wenn ich die nächsten Tage, Wochen Zeit habe, probiere ich es mal aus. Der eine Schellack (dunkel, wachsfrei) dürfte ca 30 Jahre alt sein. Zum Vergleich hätte ich noch einen hellen wachsfreien, der erst 4 Jahre alt ist. Interessiert mich selber mal, ob der alte noch genauso zu polieren ist, wie der neuere. Kann aber dauern, da ich im Augenblick zeitlich sehr bei einer Hausrenovierung eingespannt bin. Ich werde dann auch nur eine stark verkürzte Politur auf einem Testbrett machen.

Gruß Michael
 

Friederich

ww-robinie
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auf einer mit Streichschellack, 2 Schichten, behandelten Fläche ausprobiert. Natürlich nicht auf einer polierten.
Hier gehts aber doch um Politur.

"Nun möchte ich einen Tisch mittels klassischer Schellackpolitur auf Hochglanz bringen"

Und da bezweifle ich ganz stark, dass Wassertropfen, die man nicht sofofort abwischt, keine Spuren hinterlassen. Schon garnicht, wenn die Politur erst eine Woche alt ist. Wenn sie dagegen schon mehrere Jahre alt ist, mag es deutlich unkritischer sein.
 

flüsterholz

ww-robinie
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Ich werfe mal eine vereinfachte Variante in den Ring, mit der ich seit Jahrzehnten erfolgreich arbeite und in meinem Buch "Reparieren, Renovieren, Restaurieren vorstelle. Diese Methode habe ich aus meiner beruflichen Erfahrung als Kursleiterin entwickelt, ich habe nämlich "nur" eine klasische Schreinerausbildung absolviert, aber keine Restauratorenschule von innen gesehen.
Ich hoffe, ich werde für meinen unorthodoxen Vorschlag nicht gesteinigt?!

Melanie
NEU:www.holz-sinn.de
Warum sollte man das nicht so machen? Sealer verwende ich auch bei "normalen" Polituren bei Stellen, wo ich beim Bimsen nicht gut hinkomme. Und bei meinen eigenen Möbeln verwende ich nur eine Öl, Schellack, Wachsoberfläche. Ich finde deinen Vorschlag sehr interessant.

Gruß Michael
 

flüsterholz

ww-robinie
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Hier gehts aber doch um Politur.

"Nun möchte ich einen Tisch mittels klassischer Schellackpolitur auf Hochglanz bringen"

Und da bezweifle ich ganz stark, dass Wassertropfen, die man nicht sofofort abwischt, keine Spuren hinterlassen. Schon garnicht, wenn die Politur erst eine Woche alt ist. Wenn sie dagegen schon mehrere Jahre alt ist, mag es deutlich unkritischer sein.
Ich probiere es dann mal bei den Probestücken aus. Dann wissen wir mehr.
Gruß Michael
 
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