Kühlt jemand von euch seine Wand-, Decken-, oder Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe?

tomkaes

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- wobei ich sagen muss, dass die Fensterplanung für mich nicht einfach war als Laie, da ich Lichtberechnung leider nicht kann. Aktuell bin zufrieden - müsste das ¿prozentuale? Verhältnis jedoch erst errechnen.
Gruß Matze
Da kann man klein / einfach anfangen:
Untergrenze Mindestbelichtung LBO meist 1/8 Fläche Wohnraum,
Obergrenze Sommerlicher Wärmeschutz S/O/W < 35% Brutto Fensterfläche / Wohnraumgrundfläche :emoji_wink:
 

tomkaes

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Heute:
Sanierter Altbau (Bj. ´67) Südausrichtung unverschattet außen West 32°(im Schatten gemessen) innen 23° (ohne Kühlung). :emoji_wink:
Update: 19:30 Uhr tiefstehende Abendsonne voll auf Westterrasse bis Fensterbank:
Außen > 43° - innen 25°
delta T >=8 Kelvin innen - außen wird gehalten. (ohne Kühlung) :emoji_wink:
 

tomkaes

ww-robinie
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Ich würde ja ≥18Kelvin schreiben - 18 ist zwar auch größer wie 8, liest sich aber langweiliger.
Du bist ja leider etwas weit weg, morgen ab 8:30 Uhr in Mendig Firmeninterne Planer- (Architekten-) Schulung:
1. Block: 3/4 Std. Sommerlicher Wärmeschutz DIN 4108-2 mit praktischer Umsetzung und aktuellen Beispielen ... :emoji_wink:
 

brubu

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Hoffentlich reichen 3/4 Std. Schulung um auch dem letzten beizubringen, dass dies wichtiger ist als riesige Glasflächen.............................
 

felixcurly

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Sehr spannende Diskussion, hätte ich gerne mal vor unserer Sanierung gelesen
Eine Unsicherheit kam bei den letzten 1-2 Seiten auf: solange Fensterflächen durch Rollo/Markise/Rollladen AUSSEN verschattet sind - sind sie trotzdem so dramatisch für den sommerlichen Wärmeschutz? (Eine zusätzliche (Balkon)tür wollten wir eigentlich nächstes Jahr noch einbauen )

Danke
Felix
 

tomkaes

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Sehr spannende Diskussion, hätte ich gerne mal vor unserer Sanierung gelesen
Eine Unsicherheit kam bei den letzten 1-2 Seiten auf: solange Fensterflächen durch Rollo/Markise/Rollladen AUSSEN verschattet sind - sind sie trotzdem so dramatisch für den sommerlichen Wärmeschutz? (Eine zusätzliche (Balkon)tür wollten wir eigentlich nächstes Jahr noch einbauen )

Danke
Felix
Tipp im ersten Gedanlengang #126 durch, danacht hift dir #85 :emoji_wink:
 
Zuletzt bearbeitet:

ClintNorthwood

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Ich verfolge den Thread sehr interessiert, weil ich auch mitten in der Planungsphase bin. Die SWWP finde ich faszinierend. Ich habe mich gewundert, dass das hier im NW kaum jemand macht oder kennt. Mein Energieberater (studierter Ing) erzählte etwas von ähnliche Kosten im 20-30k€ Bereich. Ich konnte mir das nicht vorstellen.
Kommt wahrscheinlich auch sehr auf die Gegend an. Hochpreisige Gegenden und höhere Kosten gehen leider Hand in Hand.
Eigentlich war eine Wärmepumpe als Außengerät geplant. Der Kostenvoranschlag für Erdwärme scheiterte bis jetzt an "habegeradezuvielzutun"
und an fehlendem Wissen um die Volllaststunden.
Doch ein Vertragspartner von Vaillant riet uns, die Förderung jetzt zu beantragen und dann bis zum Jahresende zu warten. Da kann man dann auch auf Erdwärme umdisponieren.
Angeblich hat Vaillant eine Top-Erdwärmepumpe, für die es eine Zulassung Ende des Jahres gibt.
Die Lager der Wärmepumpenhersteller quellen über. Vor kurzem wurde mir eine Wärmepumpe im Angebot beim Sanitärgroßhandel Wesemeyer von Wolf für 2500 € angeboten, die im Netz bei Idalo als günstigsten Preis 6500 € kostet bis hin zu 12000 €.
Wenn wir die Firma das machen lassen, übernehmen die die ganze Planung, wobei wir dann mit allen technischen Infos endlich den Kostenvoranschlag anleiern können.
Wäre echt ärgerlich, jetzt ein Außengerät zu bestellen das im Grunde genommen überholt ist. So wie als Neuwagen jetzt einen Golf 6 für den vollen Preis kaufen.
 

Ikeabana

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Kommt wahrscheinlich auch sehr auf die Gegend an. Hochpreisige Gegenden und höhere Kosten gehen leider Hand in Hand.
Mir scheint die Geologie entscheidend und wie tief man bohren muss. Ob einmal reicht oder zweimal notwendig ist, denn nicht jeder Boden liefert gute „Wärme“. Dann braucht eine große WP eine tiefere oder mehrere Bohrungen als eine kleine WP.

Die Nachfrage und die Konkurrenzsituation tun ein übriges. Hier bei uns scheint einer die Nachfrage in einem großen Gebiet zu bedienen. Dafür finde ich das Angebot erstmal nicht schlecht. Der Brunnenbohrer muss ja auch nicht in der teuren Ecke wohnen. Die fahren auch mal 100km oder mehr.
 

tomkaes

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Hoffentlich reichen 3/4 Std. Schulung um auch dem letzten beizubringen, dass dies wichtiger ist als riesige Glasflächen.............................
das ist nicht die 1 Schulung.,
das machen wir jährlich mehrfach für unterschiedliche Zielgruppen,
morgen gibt es 4 aktuelle Themenblöcke und danach große Disskussionsrunde.
Teilmeher:innen:
1 stellig FH, 1 stellig (BA), 2 stellig (MA), 1 stellig TH Abschlüsse.
am Pult:
4 EEE (Effizienzhausexperten DENA) 1x Meister, 1x BA, 2x FH :emoji_wink:
 

K2H

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Tachschen zusammen,

ich war schon länger nicht mehr hier, bin von dem Faden "geweckt" worden und möchte als Lehmbauer, sprich Verarbeiter, auch meinen Senf, speziell zu dem Video, aber auch generell zu solchen Systemen dazu geben.

Mein erster Eindruck zum Video:
Reiner Marketingsprech für Laien, die gar keine Ahnung von der Materie haben.
Verbunden mit platten Unwahrheiten, die sofort auffallen, wenn man die Geschichte der Entwicklung von Lehmbauprodukten halbwegs kennt
(Zitat aus dem Video "der Erfinder" "hat 2016 als Erster mit der Entwicklung angefangen", richtig ist, WEM hat seine "Klimaregister" schon mind. 6 - 7 Jahre vorher auf den Markt gebracht).
Mein zweiter Eindruck und für mich absolut negativ ist, dass sich hinter dem Entwickler und "Erfinder" die Fa. ArgillaTherm versteckt (deren Geschäftsführer er ist), die in dem Video mit keinem Wort erwähnt wird. Offenheit und Transparenz sind m. M. n. etwas anderes.

Zum Inhalt des Videos:
1.) Ein m²-Preis von 100,- €, netto, an reinen Materialkosten ist für sowas völlig banane.
Dazu kommt, dass diese Formplatten einen absolut ebenen Untergrund brauchen.
Baut man die gleiche Heiz-/Kühlleistung aus Montageschienen, dem gleichen Aluverbundrohr und Lehmputz, kommt man auf ca. 1/3 - 1/2 der Kosten und kann die Rohre unter jedewede, noch so schiefe und buckelige Decke montieren.
2.) Was die Aussagen zum Thema Sorptionsfähigkeit angeht ist es absoluter Humbug von "speziellen" 3-Schicht-Tonen und/oder Lehmen zu sprechen. Ersten sind 3-schichtige Tone in seehr vielen Tonlagerstätten vorhanden, zweitens ist die Sorptionsfähigkeit auch von der Gesamtzusammensetzung der verwendeten Lehmmischung abhängig (auch die Zuschlagstoffe sind mehr oder weniger aufnahmefähig).
3.) Der im Video gezeigte Vergleich der Wasserfestigkeit, bzw. zum Auflösverhalten im Wasserbad hinkt.
Erstens ist im Video zu sehen, dass die rechte (sich schneller auflösende Platte) weniger verdichtet ist als die linke, zweitens sieht man schon an deren Farbe, dass sie aus völlig anderem Lehm, bzw. anderer Lehmzusammensetzung besteht. Meine Vermutung: Es ist eine "normale" Trockenbauplatte. Es wäre, als vergleiche man eine Lodenjacke mit einer gestrickten Wolljacke. Beides aus Wolle, aber ...

m Grunde ist es doch so, jeder Lehmbaustoff wird für seine Anwendung "speziell entwickelt". Sprich, aus mehr oder weniger fetten Lehmen und Tonen, plus Zuschlagsstoffen "zusammen gerührt". Das ist die ganz normale Vorgehensweise im Lehmbau.
Nicht nur ich mache das ziemlich regelmäßig, wenn irgendwo ausgebautes Material wieder aufbereitet und für andere, als die ursprüngliche Verwendung erneut eingebaut werden soll.

Zur Klarstellung: Ich hatte noch nie mit der Fa. zu tun (weder im Guten noch im Bösen) und will niemand schlecht machen. Trotzdem noch eine Frage an @ClintNorthwood :
Was bedeutet
wir reden hier von Millionen m² von schon montierten Flächen
Will ArgillaTherm (Vertriebler des HUMID-Systems) tatsächlich schon so viel von dem System verkauft haben?

Grundsätzlich ist aus meiner Sicht zu solchen Heiz- und Kühlflächen aus/in Lehm zu sagen:
Zum Einen kann der Lehm immer nur als Puffer für die anfallende Feuchtigkeit dienen. Auch wenn die Flächen nicht soo feucht werden, dass Schimmel sprießt oder der Lehm sich auflöst und von der Decke fällt, muss er immer wieder die Zeit haben/bekommen, die aufgenommene Feuchtigkeit abgeben zu können. Nur dann kann er mithelfen das Raumklima, sprich, auch die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Abgesehen davon, dass bei Holz-/Balkendecken ab einer gewissen "Dauerfeuchte" die gleiche Verrottungsgefahr bestehen kann, wie für Fachwerk-Außenwände.
Zum Anderen kann ein solches rein auf Adsorption basierendes Kühlsystem niemals die Kühlleistung einer "echten" Klimaanlage, im Sinne von "Aircondition", also direkten Luftkühlung, erreichen.
Nichtsdestotrotz ist aber die Deckenkühlung, den Komfort betreffend, definitiv der Kühlung über die FBH überlegen. Aus den oben bereits genannten Gründen.

Gruß,
KH
 

elminster

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Für uns auch super interessant. Wir lassen aktuell die Ausführungsplanung für den Neubau unsere Einfamilienhauses machen und planen evtl. anstelle einer FBH eine Deckenheizung. Die würde bei uns im Einfamilienhaus, im Gegensatz zu bspw. in Bürogebäuden, an der Unterseite der Decke liegen. In öffentlichen Gebäuden liegen die Leitungen der Deckenheizung eher mittig in der Decke.
Systeme gibt es hier bspw. von Uponor oder von Dennert. Letztere haben die Heizungsrohre an der Unterseite der Filigrandecke werksseitig eingegossen: DX-Therm
Die versprochenen Vorteile der Deckenheizung sind für mich durchaus interessant: schnellere Ansprechzeiten als FBH, höherer Anteil an Strahlungswärme, Möbel verdecken nicht Teile der Heizung, weniger Staubaufwirbelung, geringere Vorlauftemperaturen und dadurch höhere Effizienz der WP als bei FBH. Und mit reversibler WP eine sehr gute Kühlung der aufsteigenden warmen Raumluft. Der Nachteil, dass man eingeschränkt bzgl. Sachen an dee Decke ist, kommt aus meiner Sicht kaum zum Tragen. Wann hat man schon mehr als Lampen und Rauchmelder befestigt? Die angenehme Fußwärme haben wir dann nicht. Insbesondere im Bad habe ich da Bedenken, auch wenn die Hersteller von Deckenheizungen argumentieren, dass die Strahlungswärme auch die Böden warm werden. Insgesamt sind wir da also nicht nicht ganz überzeugt. Auch weil wir den Preis noch nicht kennen.
Wenn oberflächennahe Deckenheizungen so toll sind, warum gibt es die dann in Einfamilienhäusern kaum?
wenn hier jemand Erfahrungen hat, wäre ich auch sehr dankbar für Infos.
 

inselino

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Die versprochenen Vorteile der Deckenheizung sind für mich durchaus interessant: schnellere Ansprechzeiten als FBH, höherer Anteil an Strahlungswärme, Möbel verdecken nicht Teile der Heizung, weniger Staubaufwirbelung, geringere Vorlauftemperaturen und dadurch höhere Effizienz der WP als bei FBH. Und mit reversibler WP eine sehr gute Kühlung der aufsteigenden warmen Raumluft.
Auch das scheinen mir aber sehr euphimistische Versprechungen zu sein. Vielleicht gibt es da Mechanismen die ich nicht kenne aber mein physikalisches Verständnis sagt mir, dass da was nicht stimmen kann.

1. Schnellere Ansprechzeit --> Was soll das heißen? Wenn ich die Temperatur von 22 auf 23°C hochstelle, dann wird die Temperaturveränderung im Raum schneller spürbar? Vermutlich, da nicht der Boden aufgewärmt werden muss. Aber das ist ja eigentlich hinfällig, wenn das gut eingestellt ist dreht man ohnehin nicht dran rum. Und auch dann ist eine Deckenheizung mit geringer Vorlauftemperatur nicht dafür da, schnelle Temperaturveränderungen herbeizuführen. Klar der Vorteil zwischen gehen und joggen ist, dass man beim Joggen schneller vorankommt. Wenn man das aber in Relation zu nem Auto sieht ist es vernachlässigbar.
2. Höherer Anteil an Strahlungswärme --> Das ist schon witzig, wenn gleichzeitig eine niedrige Vorlauftemperatur versprochen wird. Strahlungswärme entsteht ja bei warmen Körpern. Aber nicht bei 25°-30°C. Ich meine der Kühlschrank dürfte auf der Rückseite so 35-40°C haben? kannst den ja mal umdrehen und dich 2m entfernt setzen und schauen, was man spürt. Also das dürfte eher ein theoretischer Effekt sein. Bei der FBH ist das anders, da du ja die Wärme an den Füßen direkt über die Wärmeleitung spürst.
3. Möbel --> Also bei Heizkörpern mag das ein Ding sein aber bei FBH dürfte der Anteil durch Möbelverdeckung recht gering sein aber zumindest theoretisch gibts den Effekt.
4. Geringere Vorlauftemperatur --> Das macht für mich physikalisch gar keinen Sinn. Der größte Vorteil bei der Kühlung ist ja, dass die kühle Luft wieder nach unten sinkt und ich so eine Konvektion habe, wärend sich beim kalten Fußboden eine kalte Schicht sammelt und nicht durchmischt wird. Aber genau andersrum ist ja bei der Heizung. Es bildet sich unter der Decke eine warme Schicht die sich nicht im Raum mischt. Da wäre schon die Frage, ob die Ansprechzeit nicht dadurch sogar geringer ist. Und es bildet sich eben ein Gradient, wenn du also im Raum in 1,50m Abstand von der Decke X Grad haben soll müsste die Decke wärmer sein als der Boden, wenn es darüber in 1,50m X Grad haben soll.
Und nichts physikalisches, aber ich habe schon deutlich öfter in meine Decke gebohrt und da liegen auch deutlich mehr Leitungen o.ä. als im Fußboden.
Also ich fin das Konzept an der Decke durchaus interessant aber die WErbeversprechen sehe ich eher als solche, Werbung eben.
 

brubu

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Von Erfahrung kann ich nicht schreiben, habe aber ab und zu in einem MFH mit Deckenheizung zu tun, hat ca. Jahrgang 1960.
Keine Ahnung wieso diese Systeme nicht weiter verbreitet sind. Die Leitungen liegen im Beton.
Selber möchte ich in einem sehr gut gedämmten Haus kein träges, kompliziertes System. Das Geld lieber in die Dämmung stecken und ein schnell regulierbares System ohne teure Installationen. Der Wärmebedarf ist sowieso nur noch minimal.
 

K2H

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e würde bei uns im Einfamilienhaus, im Gegensatz zu bspw. in Bürogebäuden, an der Unterseite der Decke liegen. In öffentlichen Gebäuden liegen die Leitungen der Deckenheizung eher mittig in der Decke.
Das Erste ist die Decken- od. Deckenflächenheizung, das Zweite nennt man "Bauteilaktivierung", oder auch "Betonkerntemperierung" (BTK). Vom Prinzip her (wasserführendes Heizsystem) gleich, von der Aufgabe her unterschiedlich. Die Deckenheizung soll relativ flink reagieren können, um z. B. bei zusätzlichem solaren Wärmeeintrag durch Fenster, den Wärmeeintrag in den Raum schnell runterregeln zu können.
Bei der Bauteilaktivierung nutzt man bewusst die Masse von Betondecken und -wänden als großen ( = trägen) Puffer/Speicher, um die Raumtemperatur so relativ gleichmäßig zu halten. Der Puffer wird tagsüber per PV und/oder Solarthermie aufgeladen und gibt nachts die gespeicherte Wärme ab. Dadurch dass die BTK sehr träge ist, ist sie im Zeitalter von riesigen Fensterfronten und hocheffizienten Dämmungen vor allem im Wohnungsbau ein eher aussterbendes System (wobei es eh schon immer ein Exot ist).

Und mit reversibler WP eine sehr gute Kühlung der aufsteigenden warmen Raumluft.
Auch das scheinen mir aber sehr euphimistische Versprechungen zu sein.
So ist es. Die effektive Kühlleistung liegt nach Aussagen diverser Kunden im, ich nenne es mal "gerades so fühlbaren Bereich". D. h., bei 2, 3, 4°K Absenkung der Raumtemp..
Aber wie gesagt, ohne dabei die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.
Was an sich ein viel wirksamerer Faktor ist. Der Mensch schwitzt bei hoher LF viel mehr als in trockener Luft. Selbst wenn die trockene Luft ein paar Grad wärmer ist.
D. h., im Gegensatz zur Flächenheizung darf man sich bei solchen Flächenkühlungen vom Wohlfühlfaktor her nicht allzu viel erhoffen.
 

inselino

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Warum sollten Körper bei 25-30 Grad keine Wärmestrahlung erzeugen? Jeder Körper strahlt ab (außer bei 0K). Ist übrigens der Grund, warum Autos unter einem Carport nicht gefrieren. Lies Mal https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deckenstrahlungsheizung
Ja rein physikalisch erzeugt jedes Objekt oberhalb von 0K Wärmestrahlung.Vielleicht hätte ich "wahrnehmbare Wärmestrahlung" schreiben sollen.

Mal so ganz grob überschlagen, ein IR Paneel leistet so grob 1000W/m2 da merkst du signifikant Wärmestrahlung. Im Neubau liegt dein Heizbedarf irgendwie bei 30-50W/m² und da deine Deckenheizung ziemlich genausogroß ist wie der Raum gibt die also 30-50W/m² ab. Das ist also 1/20 bis 1/30 der Wärmestrahlung.
Also im Vergleich zu anderen Heizobjekten, bei denen man wirklich Strahlungswärme spürt (IR Paneel, Heizstrahler, Kamin) dürfte das bei einer solchen Heizung verschwindend gering sein.
Und wenn man in den Bereich kommt, wo man die Strahlungswärme spürt hat man ein ganz anderes Problem,denn dann sind anscheinend Vorlauftemperatur und Heizbedarf deutlich höher als sie sein sollten.
 

stefan.

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Ein Infrarot-Panel ist aber deutlich kleiner als die gesamte Decke. Bei einer vollflächigen Deckenheizung bekommst also von der ganzen Decke ein klein wenig Wärmestrahlung ab.
 

K2H

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Im Neubau liegt dein Heizbedarf irgendwie bei 30-50W/m² und da deine Deckenheizung ziemlich genausogroß ist wie der Raum gibt die also 30-50W/m² ab.
Ein Infrarot-Panel ist aber deutlich kleiner als die gesamte Decke. Bei einer vollflächigen Deckenheizung bekommst also von der ganzen Decke ein klein wenig Wärmestrahlung ab

Die Heizlast hängt nicht nur von der Größe des Raumes ab. Die Transmissionsverluste sind der maßgebende Faktor. Also wie viel Wärme durch Wände, Decken, Fußboden, Fenster, Türen, usw. verloren geht. Bzw., dem entsprechend "nachgeheizt" werden muss.
Die Größe der Heizfläche hängt von deren Heizleistung ab. Je wärmer die Heizfläche, umso kleiner kann sie sein.
Bei wassergeführten Heizungen hängt deswegen die Heizleistung der Heizfläche von der VL-Temp. ab.
Die Heizleistung von FBH, Decken- und Wandheizungen hängt aber auch von Durchmesser, Pumpendruck (= Durchflussmenge) und der Länge der Heizrohre pro m², sprich dem Verlegeabstand, ab.
D. h. im Endeffekt, je enger der Verlegeabstand, umso mehr lfdm/m² ergeben sich, umso niedriger kann die VL-Temp sein, um eine durch die Heizlast (Verluste) vorgegebene Wärmebedarfsmenge zu erreichen.
Wobei dann gerade bei WP noch weitere Punkte wie VL/RL-Temp.-Spreizung, Taktzeiten, usw. mit berücksichtigt werden müssen.
 

ClintNorthwood

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Oh Shit!
Bin zur Zeit leider zu beschäftigt, um überhaupt alle Beiträge zu verarbeiten.
Beitrag 140#

Da ich über eine große Lehmputzmaschine verfüge nebst Erfahrung im Bereich Lehm bin ich nicht ganz so blauäugig.
Nebenbei hätte ich nie gedacht, wie leicht und unkompliziert die Verarbeitung ist.
Spiegelglatte Wände die absolut lotrecht sind ist kein Problem. Runde Innen- und Außenecken der Fensterlaibungen dreidimensional optisch ansprechend zu gestalten mit Radius 15 mm dagegen ist schon ein bisschen schwieriger. 2 Tage lang habe ich mich mit dem Bau von Lehmputzkellen aus Edelstahl beschäftigt. Und ich kenne eine Iranerin, die von kleinauf mit der Materie vertraut ist. Mal sehen ob ihr Theorie, Pompesen zu kochen und somit Lehm wie Gips formen zu können stimmt.
Ich bin also nicht ganz doof was Lehm betrifft...

Und nach einem Kurs in Baurecht auch nicht naiv. Falls es zu einem Vertrag kommt, schaut eine Kundin von mir drüber als Anwältin für Baurecht.
Bei uns geht es lediglich um die Wohnzimmerdecke aus spiegelglattem Beton und um die Schlafzimmer.
Balkendecken kann man nebenbei gesagt auch vom Lehm entkoppeln. Da rottet garantiert nichts.

Nach meinem Gepräch mit Uponor stört es mich ein wenig, dass das System von denen mit Taupunktwächtern bestückt ist und die Effizienz der Kühlung weit hinter der einer Klimaanlage hinterherhinkt.
Das so ein Thema für 08/15 Heizungbauer wie ein bemannter Marsflug erscheint ist auch klar.

Da wäre so eine Lehmdecke perfekt. Die schaue ich mir dann in Göttingen an. Nebst einem Referenzobjekt. Vorher geht gar nichts.
Ich bin nebenberuflich die Mutter des Mißtrauens. Wer es schafft mich zu bescheißen, hat sich das redlich verdient.
Funktioniert dies alles, ist das Geld zweitrangig.
Außerdem teste ich das ganze in meinem Schlafzimmer vorher an. Mit Holzbalkendecke.

Muss jetzt los...
 
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